Stauffenberg et l`« Opération Walkyrie » L`attentat contre Hitler du 20

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Stauffenberg und
die „Operation Walküre“
Das Attentat auf Hitler
vom 20. Juli 1944
Stauffenberg et
l’« Opération Walkyrie »
L‘attentat contre Hitler
du 20 juillet 1944
Stauffenberg und die „Operation Walküre“
Das Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944
Stauffenberg et l’« Opération Walkyrie »
L‘attentat contre Hitler du 20 juillet 1944
Beauftragter der Bundesregierung
für Kultur und Medien
Gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung
für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses
des Deutschen Bundestages
Avec le soutien financier du délégué du
gouvernement fédéral à la culture et aux médias,
en vertu d’une résolution du Bundestag Allemand
Stauffenberg und die „Operation Walküre“
Das Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944
Stauffenberg et l’« Opération Walkyrie »
L‘attentat contre Hitler du 20 juillet 1944
„Es ist Zeit,
daß jetzt etwas getan wird.
Derjenige allerdings,
der etwas zu tun wagt,
muß sich bewußt sein,
daß er wohl als Verräter
in die deutsche Geschichte
eingehen wird.
Unterläßt er jedoch die Tat,
dann wäre er ein Verräter
vor seinem eigenen Gewissen.“
« Il est temps
qu´on fasse quelque chose, maintenant.
Cependant,
celui qui osera faire quelque chose
doit avoir conscience
qu´il entrera sans doute
dans l´histoire allemande
en tant que traître.
Si toutefois il renonçait à cet acte,
il serait un traître
face à sa propre conscience ».
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
kurz vor dem 20. Juli 1944
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
immédiatement avant le 20 juillet 1944
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
als Oberleutnant, um 1933
Claus Schenk Graf von Stauffenberg,
lieutenant, vers 1933
Im bayerischen Schwaben 1907 geboren und katholisch erzogen, zeichnet
sich Claus Schenk Graf von Stauffenberg schon früh durch ein sozialethisch
begründetes Verantwortungsbewusstsein aus. Gemeinsam mit seinem
Bruder Berthold, der schon vor ihm zum inneren Kreis der Verschwörer
gegen Hitler zählt, setzt er sich mit den Grundfragen menschlicher Existenz
und den Prinzipien politischer Gestaltung auseinander. Von großer Bedeutung für die geistige und moralische Entwicklung der Brüder Stauffenberg
ist die Begegnung mit dem Dichter Stefan George (1868 – 1933).
Im Verlauf des Krieges erkennt Stauffenberg den verbrecherischen Charakter
der nationalsozialistischen Politik. Seit 1942 zählt er zum engsten Kreis
der militärischen Regimegegner. Nach einer schweren Verwundung wird
er im Herbst 1943 als Stabschef in das Allgemeine Heeresamt berufen und
bereitet hier den Umsturzversuch gegen Hitler vor. Stauffenberg versucht
unermüdlich, militärische und zivile Kreise zu einigen.
Nachdem sich 1943 wiederholt Attentatspläne zerschlagen haben
und er seit Mitte Juni 1944 selbst Zutritt zu Hitler hat, entschließt sich
Stauffenberg, trotz seiner schweren Verwundung und seiner Schlüsselrolle
in Berlin selbst den Anschlag auf Hitler zu wagen. Am 20. Juli 1944 gelingt
es ihm, ein Sprengstoffpaket in das scharf bewachte „Führerhauptquartier
Wolfschanze“ nahe dem ostpreußischen Rastenburg einzuschleusen und in
der Lagebesprechung explodieren zu lassen. Am Nachmittag nach Berlin
zurückgekehrt, kann Stauffenberg der Nachricht vom Überleben Hitlers
zunächst keinen Glauben schenken. Er versucht fieberhaft, hohe Offiziere
für den Umsturz zu gewinnen. In den späten Abendstunden muss er das
Scheitern erkennen. Gegen Mitternacht befiehlt Generaloberst Friedrich
Fromm die Erschießung von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Werner
von Haeften, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Friedrich Olbricht.
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Né dans la partie bavaroise de la Souabe en 1907 et élevé dans la religion
catholique, Claus Schenk Graf von Stauffenberg se distingue très tôt par
son sens des responsabilités fondé sur une éthique sociale. Avec son frère
Berthold, qui fait partie avant lui du premier cercle des conjurés contre
Hitler, il réfléchit aux questions fondamentales de l´existence humaine et aux
principes de l´organisation politique. Leur rencontre avec le poète Stefan
George (1868 – 1933) est d´une grande importance dans la formation
intellectuelle et morale des frères Stauffenberg.
C´est au cours de la guerre que Stauffenberg prend conscience du caractère
criminel de la politique nationale-socialiste. Depuis 1942, il fait partie
du noyau restreint des adversaires militaires du régime. Après avoir été
grièvement blessé, il est nommé à l´automne 1943 chef d´état-major au
Service général de l´armée de terre et c´est à ce poste qu´il prépare la
tentative de coup d´Etat contre Hitler. Stauffenberg s´efforce inlassablement
d´unifier les cercles militaires et civils de la résistance.
En 1943, plusieurs projets d’attentat contre Hitler échouent, Stauffenberg
change de poste début juin. Ses nouvelles fonctions lui permettent mi-juin
d’approcher Hitler. Il décide alors de passer lui-même à l’acte, en dépit de
sa grave blessure et de son rôle clé à Berlin. Le 20 juillet 1944, il réussit
à introduire une bombe au « quartier général du Führer, la Wolfschanze »
(« tanière du loup »), lieu sévèrement gardé, situé près de Rastenburg en
Prusse orientale, et à déclencher l´explosion pendant le briefing. Rentré
à Berlin dans l´après-midi, Stauffenberg se refuse tout d´abord à croire
l´information selon laquelle Hitler a survécu. Il tente fiévreusement de
rallier des officiers supérieurs au coup d´Etat. Tard dans la soirée, il lui faut
admettre l´échec de l´attentat. Vers minuit, le général d‘armée Friedrich
Fromm, commandant de l’armée de réserve, ordonne de passer par les
armes Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Werner von Haeften, Albrecht
Ritter Mertz von Quirnheim et Friedrich Olbricht.
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Claus Schenk Graf von Stauffenberg, um 1912
Claus Schenk Graf von Stauffenberg, vers 1912
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Herkunft und Kindheit
Origines familiales et enfance
Claus Schenk Graf von Stauffenberg wird am 15. November 1907 in
Jettingen geboren. Sein Vater Alfred Schenk Graf von Stauffenberg ist
zu dieser Zeit Stallmeister, seit 1908 Oberhofmarschall des württembergischen Königs Wilhelm II. Auch nach der Revolution 1918 dient
er als Präsident der herzoglich-württembergischen Rentkammer dem
herzoglichen Haus bis zu seiner Pensionierung 1928. Stauffenbergs
Mutter Caroline, eine geborene Gräfin von Uxkull-Gyllenband, ist
eine Urenkelin des preußischen Heeresreformers August Wilhelm Graf
Neidhardt von Gneisenau. Bis zu ihrer Heirat 1904 ist sie Hofdame,
später enge Vertraute der Königin Charlotte. Die Familie lebt bis 1919
in einer Dienstwohnung im Alten Schloss in Stuttgart, später in der
Jägerstraße. Viel Zeit wird auch auf dem Familienstammsitz Schloss
Lautlingen bei Ebingen verbracht. Stauffenbergs Geschwister, die
Zwillingsbrüder Alexander und Berthold, sind zwei Jahre älter als er.
Die Brüder haben ein gutes Verhältnis zueinander. Eine besonders
enge Beziehung besteht zwischen Claus und Berthold.
Claus Schenk Graf von Stauffenberg est né à Jettingen le 15 novembre
1907. Son père, Alfred Schenk Graf von Stauffenberg, est alors écuyer
du roi Wilhelm II de Wurtemberg, puis occupe à partir de 1908 la
fonction de grand maréchal du palais. Après la révolution de 1918,
il continue à servir l’ancienne famille régnante du Wurtemberg en
qualité de président de la Chambre ducale des Finances, jusqu´à sa
retraite en 1928. La mère de Stauffenberg, née Caroline Gräfin von
Uxkull-Gyllenband, est une arrière-petite-fille d´August Wilhelm Graf
Neidhardt von Gneisenau, grand réformateur de l´armée prussienne.
Jusqu´à son mariage en 1904, elle est dame d´honneur de la reine
Charlotte, dont elle devient plus tard la confidente. La famille habite un
logement de service au Vieux Château de Stuttgart, jusqu´en 1919, puis
dans la Jägerstraße. Elle passe aussi beaucoup de temps au château
de Lautlingen, berceau ancestral de la famille, près d´Ebingen. Les
jumeaux Alexander et Berthold, frères de Stauffenberg, ont deux ans
de plus que lui. Une bonne entente règne entre les frères, Claus et
Berthold étant particulièrement liés.
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Claus Schenk Graf von Stauffenberg (rechts) mit seinen Brüdern Berthold und Alexander
auf dem Archivbau im Alten Schloss in Stuttgart, 1915
Claus Schenk Graf von Stauffenberg (à droite) avec ses frères Berthold et Alexander sur
le bâtiment des Archives du Vieux Château de Stuttgart, en 1915
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Königin Charlotte von
Württemberg, Claus Schenk Graf
von Stauffenberg, Caroline Schenk
Gräfin von Stauffenberg, Berthold
oder Alexander Schenk Graf von
Stauffenberg in Lautlingen, 1917
La reine Charlotte de Wurtemberg,
Claus Schenk Graf von
Stauffenberg, Caroline Schenk
Gräfin von Stauffenberg, Berthold
ou Alexander Schenk Graf von
Stauffenberg à Lautlingen, en 1917
Alexander, Claus und Berthold
Schenk Grafen von Stauffenberg
im Stuttgarter Alten Schloss
Alexander, Claus et Berthold
Schenk Grafen von Stauffenberg
au Vieux Château de Stuttgart
Alexander, Berthold und Claus
Schenk Grafen von Stauffenberg
beim Skilaufen auf der
Schwäbischen Alb, um 1914
Alexander, Berthold et Claus Schenk
Grafen von Stauffenberg skiant
dans l´Alb souabe (le Jura souabe),
vers 1914
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Claus Schenk Graf von Stauffenberg am
„Türmchen“ in Lautlingen, um 1925
Claus Schenk Graf von Stauffenberg devant
la petite tour à Lautlingen, vers 1925
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Jugend
Adolescence
Wie die älteren Zwillingsbrüder besucht auch Claus Schenk Graf von
Stauffenberg das Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart. Er ist
vielseitig interessiert, musisch begabt und spielt Cello. Seine besondere
Aufmerksamkeit gilt der Architektur. Wie seine Brüder begeistert er sich
bald für den Dichter Stefan George. In den letzten Jahren der Schulzeit
gehören die Brüder Stauffenberg den Neupfadfindern an, einer aus der
Jugendbewegung hervorgegangenen und am Wandervogel orientierten
Gruppe. Geprägt durch ihre schwäbisch-katholische Familie ist das
Engagement für die Gemeinschaft für die Brüder Stauffenberg schon
früh eine selbstverständliche Pflicht.
Tout comme ses deux frères aînés, Claus Schenk Graf von Stauffenberg
fréquente le lycée Eberhard-Ludwig à Stuttgart. Ses intérêts sont
nombreux et variés, il a des dons artistiques et joue du violoncelle.
Il attache une attention particulière à l´architecture. A l´instar de ses
frères, il s´enthousiasme bientôt pour le poète Stefan George. Dans les
dernières années de leur scolarité, les frères Stauffenberg adhèrent aux
Neupfadfinder, un groupe de scouts issu du mouvement de jeunesse
allemand Wandervogel et défendant ses idéaux. Pour les frères
Stauffenberg, marqués par leur famille souabe et catholique, s´engager
pour la société est, très tôt déjà, un devoir tout tracé.
Alexander, Berthold und Claus Schenk Grafen von Stauffenberg
im Garten von Schloss Lautlingen, um 1918
Alexander, Berthold et Claus Schenk Grafen von Stauffenberg
dans le jardin du château de Lautlingen, vers 1918
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Claus Schenk Graf von Stauffenberg mit seinen Eltern und den Brüdern
Berthold und Alexander in Lautlingen, um 1923
Claus Schenk Graf von Stauffenberg avec ses parents et ses frères
Berthold et Alexander à Lautlingen, vers 1923
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Berthold, Alexander und Claus
Schenk Grafen von Stauffenberg
bei der Hausmusik in Lautlingen,
1917
Berthold, Alexander et Claus Schenk
Grafen von Stauffenberg
jouant de la musique à Lautlingen,
en 1917
Alfred Schenk Graf von Stauffenberg mit seinen Söhnen Berthold, Claus und
Alexander in Stuttgart, 1925
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Alfred Schenk Graf von Stauffenberg avec ses fils Berthold, Claus et Alexander
à Stuttgart, en 1925
Der Dichter Stefan George beeinflusst die Brüder Alexander, Berthold und Claus Schenk
Grafen von Stauffenberg tief. Seit 1923 zählen sie zu seinem Kreis. George, der als
„Meister“ bezeichnet wird, prägt ihr politisch-philosophisches Denken entscheidend.
Sie verstehen sich als Teil einer verantwortungsbewussten Elite, als Vorkämpfer für ein
„geheimes Deutschland“, das am Denken Stefan Georges ausgerichtet ist. Georges Tod im
Dezember 1933 erschüttert Claus von Stauffenberg. Später besinnt er sich immer wieder
auf einzelne Verse des Lyrikers, die ihm als Maximen seines Handelns und Verhaltens
dienen. Noch in den Jahren 1943 und 1944 zitiert er seinen Mitverschworenen gegenüber Georges „Der Widerchrist“. Doch tief sind in Stauffenberg auch Grundsätze des
katholischen Christentums verankert.
Stefan George mit Claus und Berthold Schenk Grafen
von Stauffenberg in Berlin, November 1924
Aufnahme: Ludwig Thormaehlen
Stefan George avec Claus et Berthold Schenk Grafen
von Stauffenberg à Berlin, novembre 1924
Photo: Ludwig Thormaehlen
Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Stefan George
Claus Schenk Graf von Stauffenberg et Stefan George
Le poète Stefan George influence profondément les frères Alexander, Berthold et Claus
Schenk Grafen von Stauffenberg. Ils font partie de son groupe depuis 1923. George,
qu´ils appellent « Maître », marque leur pensée politique et philosophique d´une
empreinte décisive. Ils se considèrent comme des éléments d´une élite consciente de
ses responsabilités, comme des pionniers d´une « Allemagne secrète » orientée par les
idées de Stefan George. La mort de George en décembre 1933 bouleverse Claus von
Stauffenberg. Plus tard, il ne cessera de se remémorer certains vers de l´auteur lyrique, qui
lui servent de maximes dictant son action et son comportement. En 1943 et 1944, devant
ses camarades conjurés, il cite encore Der Widerchrist de George (« L´Antéchrist »). Mais
les principes du christianisme sont aussi profondément ancrés chez Stauffenberg.
Der Widerchrist
Gedicht von Stefan George
Der Widerchrist (« L´Antéchrist »)
Poème de Stefan George
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L´Antéchrist
Le voici venant du mont • le voilà dans le bosquet !
Nous-mêmes l´avons vu • il change l´eau
En vin et parle aux morts dans leur tombeau.
O puissiez-vous m´entendre rire dans la nuit :
Alors mon heure vint • alors le piège se remplit •
Alors les poissons affluent dans le rets.
Sages et fous – le peuple dément se tord •
Arbres déracinés • blé piétiné •
Ouvrez la voie au cortège du ressuscité.
Nulle œuvre du ciel que je ne fasse pour vous.
Il s´en faut de peu, vos sens émoussés
Ne perçoivent pas la mystification.
A la place du rare et lourd je crée pour vous
Du léger • une chose d´argile, ressemblant à l´or •
Comme une senteur, un suc, une épice –
Et ce que le grand prophète n´a pas osé :
L´art – sans défricher ni semer ni bâtir –
D´aspirer les forces accumulées.
Le prince de la vermine étend son empire •
Nul trésor ne lui manque • nul bonheur ne l´évite…
A bas les derniers des rebelles !
Vous jubilez • ravis de la diabolique apparence •
Vous gaspillez ce qui restait du nectar d´antan
Et juste avant la fin vous ressentez l´urgence.
Puis vous pendez la langue près de l´auge asséchée •
Errez en tous sens comme bétail dans la ferme en flammes…
Et la trompette retentit, effroyable.
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Angehörige des Kreises um Stefan George
Von links: Max Commerell, Claus Schenk Graf von
Stauffenberg, Johann Anton, Albrecht Graf von Blumenthal
(sitzend), Alexander Schenk Graf von Stauffenberg,
Walter Anton, Berthold Schenk Graf von Stauffenberg
Membres du groupe autour de Stefan George.
De gauche à droite: Max Commerell, Claus Schenk Graf von
Stauffenberg, Johann Anton, Albrecht Graf von Blumenthal
(assis), Alexander Schenk Graf von Stauffenberg, Walter
Anton, Berthold Schenk Graf von Stauffenberg
Bad Kolberg, 11.7.31.
Bad Kolberg, le 11 juillet 1931
Mein geliebter Meister!
Mon Maître vénéré,
Die innigsten Wünsche und alles schöne
zu Deinem geburtstag!
Tous mes vœux et mes meilleures pensées
pour ton anniversaire !
Die hiesige Kur hat glaube ich ganz gut getan.
Inwieweit der chronischen sache abgeholfen ist kann sich
natürlich erst im lauf der Zeit herausstellen. An meinem Magen
ist nichts positives gefunden worden. Allerdings war die
Untersuchung auch recht wenig überzeugend. Dass die Sache
nervös sei ist die übliche und billige ausrede. Jedenfalls hat aber
das sehr regelmässige und ruhige Leben hier auch dem Magen
gut getan ausserdem habe ich das rauchen stark eingeschränkt;
denn es ist kein wunder dass der handelsübliche misttabak
für einen empfindlichen magen schädlich ist. Wetter war bis
vor kurzem gut Im übrigen war es hier aber unbeschreiblich
langweilig. Durch die Kur war man auch so behindert, dass man
nichts vernünftiges anfangen konnte um die Zeit totzuschlagen.
Ich habe jetzt für längere Zeit ziemlich genug von der See und
kann mir gut denken wie satt der Meister die Kieler landschaft
nach einiger Zeit hatte. Mitte nächster Woche fahre ich zurück
nach Bbg. [Bamberg]. Wie sich der Sommer weiterhin für mich
entwickeln wird wird sich erst dort herausstellen.
La cure m´a fait grand bien, je crois. Il faudra
encore un certain temps, évidemment, pour savoir jusqu´où
elle peut m´aider dans mes problèmes chroniques. En
ce qui concerne mon estomac, on n´a rien décelé de
positif. Toutefois, l´examen a été bien peu convaincant.
Prétendre que la chose est d´origine nerveuse est une
habitude commode. En tout cas, la vie très régulière et
calme ici a fait du bien à mon estomac. D´ailleurs, j´ai aussi
fortement réduit ma consommation de tabac ; car il n´est
pas étonnant que ce mauvais tabac qu´on trouve dans le
commerce soit nocif pour un estomac sensible. Le temps
a été beau jusqu´il y a peu. Pour le reste, le séjour ici a été
incroyablement ennuyeux. La cure mettait aussi tellement
d´obstacles qu´il n´était pas possible de faire quelque chose
de raisonnable pour passer le temps. J´en ai maintenant
vraiment assez de la mer, et pour longtemps, et j´imagine
facilement combien, après un certain temps, le Maître a pu
être lassé du paysage autour de Kiel. Je repars pour Bbg.
[Bamberg] au milieu de la semaine prochaine. Lorsque je
serai de retour, on verra bien ce que l‘été me réservera.
Hier kommen ständig wilde gerüchte über Berlin an.
Bisher war es ja immer unsinn. Trotzdem kann man sich des
gefühls schwer erwehren, dass es dies jahr im Herbst oder
Winter doch noch Ernst werden würde. Aber in solcher weise
heute vorauszudenken ist ebenso undankbar als zwecklos. Das
unvermeidliche wird doch kommen und dass es auf einige Jahre
und einige menschenleben und schicksale mehr oder minder
nicht ankommt glaube ich inzwischen gelernt zu haben. Küsse
sehr den Frank.
Es umarmt und küsst Dich
Dein Claus
Des rumeurs extravagantes nous parviennent ici
constamment au sujet de Berlin. Jusqu´à maintenant,
cela a toujours été des bêtises. On ne peut toutefois pas
s´empêcher de penser que quelque chose de grave pourrait
se passer cette année, en automne ou en hiver. Mais
essayer ainsi de prévoir aujourd´hui est tout autant ingrat
qu´inutile. L´inévitable se produira de toute façon et je crois
avoir appris entre-temps que quelques années et quelques
vies et destinées humaines n´importent que plus ou moins.
Bons baisers à Frank.
Je te serre dans mes bras et je t’embrasse.
Brief von Claus Schenk Graf von Stauffenberg an
Stefan George aus Bad Kolberg, 11. Juli 1931
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Lettre de Claus Schenk Graf von Stauffenberg à
Stefan George, écrite à Bad Kolberg le 11 juillet 1931
Ton
Claus
Berthold Schenk Graf von Stauffenberg als
Modell für den Bildhauer A. Hedbloom, 1927
Berthold Schenk Graf von Stauffenberg pose
pour le sculpteur A. Hedbloom, 1927
22
Jugendgedichte
Poèmes de jeunesse
Im November 1923 widmet Claus Schenk Graf von Stauffenberg
seinem Bruder Berthold mehrere Gedichte, die stark den Einfluss
Stefan Georges spiegeln.
En novembre 1923, Claus Schenk Graf von Stauffenberg écrit
plusieurs poèmes qu´il dédicace à son frère Berthold et qui
reflètent fortement l´influence de Stefan George.
Berthold und Claus Schenk Grafen von Stauffenberg, um 1925
Berthold et Claus Schenk Grafen von Stauffenberg, vers 1925
Ich hört euch nach dem einen der des purpurs
würdig wäre
Lechzen · keiner aber kam euch der das szepter
nähme
Denn ihr täuscht euch in betrügerischen bildern
Nein keiner ist der lose masse · ihr · als götzen ehre.
Nur kleine schar ist zu der sicht berufen
Nur kleine schar hat von dem hehren held geträumt
Sie schweigen stille · haben nichts mit euch gemein
Sie knieen gläubig an des Meisters stufen.
So ist mir immer wenn ich land durchzeihe:
Die scholle väterlichen seins tathafter boden
Mein eigentum
Die pflüger später ernte urbar machend
Mein sassenvolk
Die städte bild wo volkes kraft wo fürsten
sich einten
Zu meiner lust.
So ist in mir zu herrschen dunkles wissen
Und jugend künftig kraft und grösse ahnend.
Ich hörte oft von hohen lieder klingen
Ich habe viel von Königen geträumt.
Vom grössten Römer fern aus alter zeit
Vernehmt und lasst mich traum so wahrheit
singen.
Je vous ai entendus soupirer en quête de celui qui serait digne
De la pourpre • mais aucun ne vint saisir le sceptre
pour vous
Car vous vous laissez leurrer par des images trompeuses
Non, aucun pour honorer la masse informe • vous • comme des idoles.
Seul un petit groupe est appelé à voir
Seul un petit groupe a rêvé du noble héros
Ils gardent le silence • n´ont rien de commun avec vous
Ils sont agenouillés avec foi sur les marches du Maître.
J´ai souvent entendu résonner des chants glorieux
J´ai beaucoup rêvé de rois.
Ecoutez ce qu´on dit du plus grand Romain venu du
fond des âges
Et laissez-moi chanter le rêve tel une vérité.
Il en va toujours ainsi quand je parcours les terres :
La glèbe, sol vigoureux de l´existence de nos pères
Ma propriété
Les laboureurs défrichant pour une moisson future
Mon peuple de vassaux
Le visage des villes où la force du peuple et les princes
se sont unis
Pour mon bon plaisir.
C´est ainsi que gît en moi un obscur savoir de domination
Et la jeunesse qui pressent la force et la grandeur futures.
Gedichte von Claus Schenk Graf von Stauffenberg
für seinen Bruder Berthold, 1923
Poèmes de Claus Schenk Graf von Stauffenberg
pour son frère Berthold, 1923
24
25
Abendland I
Abendland II
Wir sind schicksal noch der welt und leben
Müssen weh nicht schreien über uns
Schweigen sollen jene ekle feile
Bare münze nur auf fremd und falschheit gebend.
Waren unsre mütter huren denn
Dass unsrer abkunft stolz verächtlich sei?
Ich wühle gern in alter helden sagen
Und fühle mich verwandt so hehrem tun
Und ruhmgekröntem blute.
Wo noch grösse gross und tat bekannt
Nimmer solle feige hoheit heucheln.
Denn war Alexander herrlich Cäsar mächtig
Platon weise und Achilles schön
Wo blieb macht dann weisheit herrlichkeit
Ruhm und schönheit wenn nicht wir sie hätten
Des Staufers und Ottonen blonde erben.
Ich liebe drum die grossen ferner tage
In ihrem bann kaum fassbar willen wachsend
Nicht minder gottgeboren.
Ich könnte nicht die alten zeiten missen
Wo wäre dann dass ich mein leben schaute
Wenn nicht in höchster sein?
Occident I
Occident II
Nous sommes encore le destin du monde et vivants
Ne nous lamentons pas sur notre sort
Qu´ils se taisent, ces individus vils et corruptibles
Ne faisant crédit que pour choses étrangères et fausses.
Nos mères étaient-elles donc des catins
Au point que la fierté de notre lignage soit méprisable ?
J´aime à me plonger dans les légendes des antiques
héros
Et me sens proche d´actes si nobles
Et d´un sang couronné de gloire.
Là où la grandeur reste grande et l´exploit reconnu
Que jamais la couardise ne feigne la majesté.
Car si Alexandre fut magnifique, César puissant,
Platon sage et Achille beau
Où seraient donc la puissance, la sagesse et la magnificence,
La gloire et la beauté si nous ne les détenions pas –
Nous, les blonds héritiers des Staufer et des Ottons.
Je ne saurais être sans les temps passés
Où pourrais-je donc regarder ma vie
Sinon dans celles des plus illustres ?
C´est pourquoi j´aime les grands hommes des temps lointains,
Croissant sous leur emprise, volonté à peine perceptible,
Et tout autant né de Dieu.
„Das erzieherische Vorbild seines
Lehrers [George], dessen Ethos
der Tat und dessen Hoffnung auf
ein neues Deutschland können
Stauffenberg beeinflußt haben, sich
einem Beruf zuzuwenden, bei dem
er alle seine Neigungen vereinigen
konnte: Exakte Planungsarbeit,
Menschenerziehung, Verantwortung
und Dienst an der Allgemeinheit.“
« L´exemple pédagogique de son
maître [George], l´ethos [l’esprit
moral] de l´acte et l´espoir en une
nouvelle Allemagne de celui-ci
peuvent avoir influencé Stauffenberg
dans le choix d´un métier où il
pouvait combiner tous ses penchants :
planification précise, formation des
hommes, responsabilité et service de
la communauté en général ».
Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
als einfacher Soldat, 1926/27
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
en simple soldat, 1926/27
26
Der Berufsoffizier
L´officier de carrière
Ende 1925 steht für Claus Schenk Graf von Stauffenberg der Entschluss
fest, Berufsoffizier zu werden. Trotz seiner eher schwachen Konstitution, die
ihm während der Schulzeit immer wieder Probleme bereitet hat, will er eine
militärische Laufbahn einschlagen und so seinem Vaterland dienen. Am
1. April 1926 tritt Stauffenberg in das 17. (Bayerische) Reiter-Regiment in
Bamberg ein. Zwischen Oktober 1927 und Anfang August 1928 besucht
er zehn Monate die Infanterie-Schule in Dresden. Zum Fähnrich befördert,
wird Stauffenberg im Herbst 1928 auf die Kavallerie-Schule nach
Hannover geschickt und hier zum Ende der Ausbildung am 1. August
1929 zum Oberfähnrich befördert. Er ist ein ausgezeichneter Reiter, auch
seine militärischen Fähigkeiten und Kenntnisse liegen weit über dem
Durchschnitt. Stauffenberg ist Sechstbester des Kriegsschuljahrgangs und
Bester der Kavallerie und erhält nach der Offiziersprüfung in Hannover am
17. August 1929 einen Ehrensäbel „für hervorragende Leistungen“. Seit
dem 1. Januar 1930 ist Claus von Stauffenberg Leutnant in der Bamberger
Ausbildungs-Eskadron seines Regiments.
Fin 1925, Claus Schenk Graf von Stauffenberg prend la ferme résolution
de devenir officier de carrière. Malgré sa constitution plutôt fragile qui n´a
cessé de lui poser des problèmes durant sa scolarité, il souhaite embrasser
la carrière militaire et servir ainsi son pays. Stauffenberg incorpore le
17ème régiment de cavalerie (bavarois) à Bamberg, le 1er avril 1926.
Il fréquente pendant dix mois l´Ecole d´infanterie de Dresde, entre octobre
1927 et début août 1928. Promu Fähnrich, Stauffenberg est envoyé en
automne 1928 à l´Ecole de cavalerie de Hanovre où, vers la fin de sa
formation, il est élevé au grade d´Oberfähnrich le 1er août 1929. C´est un
excellent cavalier, ses capacités et connaissances militaires, elles aussi,
dépassent largement la moyenne. Stauffenberg est l´un des six meilleurs de
sa promotion à l´Ecole de Guerre et le premier parmi les cavaliers. Il reçoit
un sabre d´honneur « pour excellentes prestations » après obtention de
son brevet d´officier à Hanovre le 17 août 1929. Claus von Stauffenberg
est sous-lieutenant à l´escadron de formation de son régiment à Bamberg
depuis le 1er janvier 1930.
27
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
auf seinem Pferd „Jagd“
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
sur son cheval « Jagd »
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
in Bamberg, 1930
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
à Bamberg, en 1930
Claus und Berthold Schenk Grafen von Stauffenberg
mit ihrer Mutter Caroline Schenk Gräfin von Stauffenberg,
um 1928
Claus et Berthold Schenk Grafen von Stauffenberg
avec leur mère, Caroline Schenk Gräfin von Stauffenberg,
vers 1928
29
Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Frau
Nina vor der Bamberger St.-Jakobs-Kirche nach der
kirchlichen Trauung am 26. September 1933
Claus Schenk Graf von Stauffenberg et sa femme
Nina à la sortie de l´église St-Jakob à Bamberg,
après leur mariage religieux, le 26 septembre 1933
30
Heirat und Familie
Mariage et famille
Im November 1930 verlobt sich Claus Schenk Graf von Stauffenberg
mit Nina Freiin von Lerchenfeld, der Tochter eines früheren kaiserlichen Generalkonsuls. Weil Stauffenberg die Kriterien der Reichswehr für eine Eheerlaubnis – 27 Lebensjahre oder acht Dienstjahre –
erst 1934 erfüllt hätte, bleibt die Verlobung zunächst geheim. Nach
einer Sondererlaubnis findet die Hochzeit dann im September
1933 in Bamberg statt. Im Juli 1934 wird der Sohn Berthold, im
Juli 1936 der Sohn Heimeran, im Mai 1938 der Sohn Franz Ludwig
geboren, im November 1940 folgt die Tochter Valerie. Die zweite
Tochter Konstanze wird erst nach Stauffenbergs Tod im Januar 1945
während der „Sippenhaft“ von Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg
geboren. Zwischen 1936 und 1938 lebt die Familie in Berlin, von
1938 bis 1943 in Wuppertal, seit Juli 1943 wieder in Bamberg.
Stauffenbergs Verhältnis zu seinen Kindern ist eng und herzlich.
Claus Schenk Graf von Stauffenberg se fiance en novembre 1930
avec Nina Freiin von Lerchenfeld, fille d´un ex-Consul général
de l´Empire. Les fiançailles restent d‘abord secrètes puisque
Stauffenberg ne remplit pas encore les conditions de la Reichswehr
pour avoir l‘autorisation de se marier – 27 ans ou huit années de
service. Ayant obtenu une permission spéciale, le mariage a lieu à
Bamberg en septembre 1933. De leur union naissent Berthold en
juillet 1934, Heimeran en juillet 1936, Franz Ludwig en mai 1938
et Valerie en novembre 1940. Leur seconde fille, Konstanze, ne
naîtra qu´après la mort de Stauffenberg, en janvier 1945, pendant
la « Sippenhaft » (détention pour coresponsabilité familiale) de Nina
Schenk Gräfin von Stauffenberg. La famille vit à Berlin entre 1936 et
1938, à Wuppertal de 1938 à 1943, puis de nouveau à Bamberg à
partir de juillet 1943. Stauffenberg entretient des relations étroites
et affectueuses avec ses enfants.
31
Nina Freiin von Lerchenfeld und
Claus Schenk Graf von Stauffenberg, 1931
Nina Freiin von Lerchenfeld et
Claus Schenk Graf von Stauffenberg, en 1931
Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg
mit ihren Kindern Berthold, Heimeran,
Valerie und Franz Ludwig, Wuppertal,
April 1941
Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg
avec ses enfants Berthold, Heimeran,
Valerie et Franz Ludwig à Wuppertal,
avril 1941
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
mit seinen Söhnen Franz Ludwig und
Heimeran in Wuppertal, 1940
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
avec ses fils Franz Ludwig et Heimeran
à Wuppertal, en 1940
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
mit seinen Söhnen Berthold,
Franz Ludwig und Heimeran in
Wuppertal, 1940
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
avec ses fils Berthold, Franz Ludwig et
Heimeran à Wuppertal, en 1940
33
„Auf innerpolitischem Gebiet hatten
wir die Grundideen des Nationalsozialismus zum größten Teil durchaus
bejaht: Der Gedanke des Führertums, der
selbstverantwortlichen und sachverständigen
Führung, verbunden mit dem einer gesunden
Rangordnung und dem der Volksgemeinschaft,
der Grundsatz ‚Gemeinnutz geht vor Eigennutz’
und der Kampf gegen die Korruption, die
Betonung des Bäuerlichen und der Kampf
gegen den Geist der Großstädte, der
Rassegedanke und der Wille zu einer neuen,
deutsch bestimmten Rechtsordnung erschien
uns gesund und zukunftsträchtig …
Die Grundideen des Nationalsozialismus sind
aber in der Durchführung durch das Regime
fast alle in ihr Gegenteil verkehrt worden.“
Aussage von Berthold Schenk Graf von Stauffenberg
bei einem Verhör durch die Geheime Staatspolizei
nach dem 20. Juli 1944
« Dans le domaine de la politique intérieure,
nous avions vraiment approuvé en majeure
partie les idées de base du national-socialisme :
l’idée d’avoir un « guide », l´idée d’avoir une
direction personnellement responsable et
compétente, combinée avec celle d´une saine
hiérarchie et de la communauté nationale ; le
principe selon lequel « l´intérêt général passe
avant l´intérêt privé » et la lutte contre la
corruption, la mise en relief de la vie rurale et
la lutte contre l´esprit des grandes villes, l´idée
de la race et la volonté d´instaurer un nouvel
ordre juridique déterminé par une conception
allemande, nous semblaient sains et pleins
d´avenir. (…)
Mais les idées de base du national-socialisme
ont presque toutes été entièrement détournées
par la mise en pratique qu´en a faite le régime ».
Réponse de Berthold Schenk Graf von Stauffenberg
devant la Gestapo lors de son interrogatoire après
le 20 juillet 1944
Claus Schenk Graf von Stauffenberg nahe der Geburtsstadt
von Stefan George, Bingen, um 1935
Claus Schenk Graf von Stauffenberg près de Bingen, lieu de
naissance de Stefan George, vers 1935
34
Stauffenberg und die nationalsozialistische Machtübernahme
Stauffenberg et la prise du pouvoir par les nazis
Die Angehörigen des Kreises um Stefan George stehen der
parlamentarischen Demokratie der Weimarer Republik mit Skepsis
gegenüber. Vor der Reichspräsidentenwahl 1932 spricht sich
Stauffenberg für Hitler aus, obwohl er als Soldat nicht wählen darf.
Den Nationalsozialismus beurteilt er anfänglich positiv und begrüßt
die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933. An
diesem Tag gerät er in Uniform in eine begeisterte Menschenmenge,
die Hitler feiert, und setzt sich mit an die Spitze des Zuges.
Stauffenberg setzt viele Hoffnungen in eine „nationale Erhebung“.
Nicht nur Hitlers Aufrüstungs- und Außenpolitik finden in den
1930er Jahren seine Zustimmung, sondern auch die Gedanken
von „Führertum“ und „Volksgemeinschaft“. Stauffenbergs Denken
bleibt jedoch immer geprägt vom Einfluss Stefan Georges. Auch
seine Betrachtungen zur nationalsozialistischen Machtübernahme
zeigen den jungen Offizier einerseits zurückhaltend gegenüber
Zeitströmungen, spiegeln aber auch Gedanken elitären Führertums.
Erst später als viele seiner Mitverschworenen löst sich Stauffenberg
vom nationalsozialistischen Gedankengut.
Les membres du groupe autour de Stefan George sont sceptiques
envers la démocratie parlementaire de la République de Weimar.
Lors de l´élection du président du Reich de 1932, Stauffenberg
s´engage en faveur de Hitler, bien que, étant soldat, il n´ait pas le
droit de voter. Au début, il porte un jugement positif sur le nationalsocialisme et se félicite de la nomination de Hitler à la charge de
Chancelier du Reich le 30 janvier 1933. Ce jour-là, il se retrouve, en
uniforme, au milieu d´une foule enthousiasmée qui ovationne Hitler,
et rejoint la tête du cortège.
Stauffenberg nourrit de grands espoirs d’un « soulèvement national ».
Il approuve non seulement la politique de réarmement de Hitler
et sa politique étrangère dans les années 1930, mais aussi l´idée
d’avoir une direction exercée par un « Führer » et la notion de
« communauté nationale ». La pensée de Stauffenberg reste
toutefois imprégnée de l´influence de Stefan George. Ses
considérations sur la prise du pouvoir par les nazis montrent d´une
part le jeune officier réservé envers les courants de l´époque, et
reflètent d‘autre part ses idées élitaires d’une direction forte. Ce
n´est qu´avec retard sur nombre de ses camarades conjurés que
Stauffenberg se détache de l´idéologie nationale-socialiste.
35
Claus Schenk Graf von Stauffenberg:
Betrachtungen zur nationalsozialistischen Machtübernahme
in einem Brief an Stefan George
vom 21. Juni 1933
Claus Schenk Graf von Stauffenberg :
Considérations sur la prise du pouvoir
par les nazis dans une lettre à Stefan
George, datée du 21 juin 1933
« Ce ne sont pas les partis qui font
les bouleversements, mais les
seigneurs, et celui qui construit
pour son pouvoir un socle sûr est
digne d´éloge pour son intelligence.
Cela ne doit pas être considéré
comme du cynisme mais pris en
compte par ceux qui, que ce soit
pour ou contre, recommencent
encore une fois à se perdre par trop
dans la définition des fondements
intellectuels etc. ».
36
Claus Schenk Graf von Stauffenberg als
Führer eines Minenwerferzuges, Bamberg,
1933
Claus Schenk Graf von Stauffenberg, chef
d´une section de mortier à Bamberg,
en 1933
37
Claus Schenk Graf von Stauffenberg als
Generalstabsoffizier der 6. Panzerdivision,
Hachenburg 1940
Claus Schenk Graf von Stauffenberg, officier
d´état-major de la 6ème division blindée,
à Hachenburg, en 1940
38
Militärische Karriere
Carrière militaire
Stauffenberg wird zum 1. Mai 1933 zum Oberleutnant ernannt und
führt einen Minenwerferzug. Nach der Auflösung des Bamberger
Reiter-Regiments im Sommer 1934 wird er an die Kavallerieschule
Hannover versetzt, im Oktober 1936 beginnt er das Studium an der
Kriegsakademie in Berlin-Moabit und wird am 1. Januar 1937 zum
Rittmeister (Hauptmann) befördert. Während der Generalstabsausbildung hat er nicht nur enge Kontakte zu seinem Vetter Peter Graf
Yorck von Wartenburg, sondern trifft hier in seinen Lehrgangs- und
Hörsaalkameraden Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Eberhard
Finck auf spätere Freunde und Mitverschwörer. Mit einer Studie über
die Abwehr feindlicher Fallschirmtruppen tritt Stauffenberg besonders
hervor. Zum 1. August 1938 wird er als zweiter Generalstabsoffizier
(I b) zur 1. Leichten Division in Wuppertal versetzt, die zu einer
Panzerdivision ausgebaut wird. Im Oktober 1938 nimmt die Division
unter Generalleutnant Erich Hoepner an der Besetzung des Sudetenlandes teil, im September 1939 wird sie beim deutschen Überfall
auf Polen unter Generalmajor Friedrich-Wilhelm Freiherr von Loeper
eingesetzt. Als im November 1939 Nikolaus Graf von Uxkull und
Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg Stauffenberg für einen
Umsturzversuch gewinnen wollen, lehnt dieser ab. Im Mai 1940
nimmt Stauffenbergs Einheit an der Offensive gegen Frankreich teil,
Ende Mai 1940 wird er zum Generalstab des Heeres versetzt.
Claus Schenk Graf von Stauffenberg als
Generalstabsoffizier der 6. Panzerdivision,
Hachenburg 1940
Claus Schenk Graf von Stauffenberg, officier
d´état-major de la 6ème division blindée,
à Hachenburg, en 1940
39
Nommé lieutenant le 1er mai 1933, Stauffenberg commande une section de
mortier. Après la dissolution du régiment de cavalerie de Bamberg à l´été 1934,
il est muté à l´Ecole de cavalerie de Hanovre. En octobre 1936, il commence ses
études à l´Académie de Guerre à Berlin-Moabit et est promu capitaine de cavalerie
le 1er janvier 1937. Pendant sa formation aux fonctions d´état-major, il est en
contact étroit avec son cousin, Peter Graf Yorck von Wartenburg, et rencontre ici
Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim et Eberhard Finck, ses condisciples aux cours
de l´Académie de Guerre, qui deviendront ses amis et rejoindront plus tard le cercle
des conjurés. Stauffenberg se distingue particulièrement par une étude sur la
défense contre des troupes de parachutistes ennemis. Il est muté le 1er août 1938,
en qualité de second officier d´état-major (I b), à la 1ère division légère à Wuppertal,
qui doit être transformée en division blindée. En octobre 1938, la division placée
sous le commandement du général de corps d´armée Erich Hoepner prend part à
l´occupation des Sudètes ; sous le commandement du général de division FriedrichWilhelm Freiherr von Loeper, elle intervient lors de l´invasion de la Pologne par
l´Allemagne en septembre 1939. Lorsque, en novembre 1939, Nikolaus Graf von
Uxkull et Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg s´efforcent d’obtenir l’adhésion de
Stauffenberg à une tentative de coup d´Etat, celui-ci refuse. En mai 1940, son unité
participe à l´offensive contre la France ; fin mai 1940, il est muté à l´état-major de
l´armée de terre.
Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Hauptmann i.G. Staedtke, Hauptmann
von Blomberg, Generalmajor Werner Kempf während der Westoffensive,
bei Montherme, 13. Mai 1940
Im Hintergrund ist der getarnte Befehlsomnibus der I a Staffel der
6. Panzerdivision zu erkennen.
Claus Schenk Graf von Stauffenberg, le capitaine d´état-major Staedtke,
le capitaine von Blomberg, le général de division Werner Kempf lors de
l´offensive à l´Ouest près de Montherme, le 13 mai 1940
On peut discerner à l´arrière-plan l´omnibus de commandement, camouflé,
de l´escadron I a de la 6ème division blindée.
40
„In diesem Zusammenhang liegt mir noch eins am Herzen: So misstrauisch ich gegen
das Schlagwort „total“ bin und so sehr mit diesem Schlagwort in unserem militärischen Bereich allenthalben Schindluder getrieben worden ist, so sehr ist es für
den Begriff des Offiziers am Platz. Wir können es uns nicht leisten, uns in den rein
soldatischen, soll heissen rein fachlich beruflichen Bereich zurückzuziehen, wiewohl
es angesichts der Lage und der gewaltigen Wirksamkeit ausserhalb unsrer Reihen
stehender Kräfte, die das Reich gemehrt und uns scheinbar allein, ohne unser eignes
Zutun, in den Sattel gehoben haben, gerade unsre Besten zu tun geneigt sind. Soldat
sein, und insbesondere soldatischer Führer, Offizier sein heisst, Diener des Staats, Teil
des Staats sein mit all der darin inbegriffenen Gesamtverantwortung. Das Gefühl für
diese darf nicht verloren gehen. Diese umfassende Auffassung der soldatischen Aufgabe
wach zu halten und zu erziehen scheint mir heute unsre grösste Aufgabe. Was ein
unerschütterlicher Glaube und eine vor nichts zurückschreckende Folgerichtigkeit im
einmal für Recht Erkannten zu leisten vermag, steht uns allen vor Augen. Dass wir oder
unsre Söhne und Enkel hier nicht von neuem beginnen müssen, dass hier nicht die
Verbindung abreisst, dass hier eine Generation, die sich weder durch Äusserlichkeiten
der Vorkriegszeit noch durch vierjährigen Krieg noch durch die Umschichtungen und
Wirrungen der Nachkriegszeit vom Kern des Soldatentums hat abziehen lassen, sich
nicht versagt, ist meine Bitte. Ich glaube, ich bin in meinem Denken folgerichtig genug,
um abmessen zu können, was das bedeutet: Wir müssen nicht nur um die Armee im
engeren Sinne zu kämpfen wissen, nein, wir müssen um unser Volk, um den Staat
selbst kämpfen, im Bewusstsein, dass das Soldatentum und damit sein Träger, das
Offizierkorps, den wesentlichsten Träger des Staates und die eigentliche Verkörperung
der Nation darstellt.“
Aus einem Brief von Claus Schenk Graf von Stauffenberg
an Generalmajor Georg von Sodenstern, 13. März 1939
Claus Schenk Graf von
Stauffenberg und Hans Kreller
bei einem Reitturnier in
Heiligenhaus, Mai 1939
Claus Schenk Graf von
Stauffenberg et Hans Kreller
lors d´un concours hippique
à Heiligenhaus, mai 1939
41
« Dans ce contexte il y a encore une chose qui me tient à cœur : quelque méfiance que
j´attache au slogan « total » et pour autant que ce slogan ait été malmené dans notre
domaine militaire, il est tout à fait à sa place concernant la notion d´officier. Nous ne
pouvons pas nous permettre de nous réfugier dans le domaine purement militaire,
c´est-à-dire professionnel et purement technique, encore que, vues la situation et
l´énorme efficacité des forces qui se trouvent en dehors de nos rangs, qui ont agrandi le
Reich et nous ont hissés en selle, apparemment seules, sans que nous y soyons pour rien,
ce sont particulièrement les meilleurs d´entre nous qui aient tendance à agir ainsi. Etre
soldat, et en particulier un chef militaire, être un officier, cela veut dire être un serviteur
de l´Etat, une partie de l´Etat, avec toute la responsabilité entière et complète que cela
implique. Le sentiment de celle-ci ne doit pas se perdre. Garder en éveil et inculquer cette
vaste conception du devoir du soldat me semble être aujourd´hui notre suprême tâche.
Nous savons tous ce que peuvent accomplir une foi inébranlable et une logique qui ne
recule devant rien, une fois que nous avons identifié ce qui est de droit.
Que nous ou nos fils et petits-fils ne doivent pas recommencer ici une fois de plus, que le
contact ne s´interrompe pas ici, qu´une génération qui ne se soit pas laissée éloigner de
l´essence des principes militaires ni par les circonstances apparentes de l´avant-guerre,
ni par quatre années de guerre, ni par les renversements et les troubles de l´après-guerre,
ne fasse pas défaillance, telle est ma prière. Je crois que je suis suffisamment logique
dans ma pensée pour pouvoir mesurer ce que cela signifie : nous devons savoir lutter
non seulement pour l´armée au sens strict, non, nous devons lutter pour notre peuple,
pour l´Etat lui-même, en ayant conscience que le principe militaire et donc l´organisme
qui en est porteur, le corps des officiers, représentent le pilier le plus essentiel de l´Etat
et la véritable incarnation de la nation ».
Extrait d´une lettre de Claus Schenk Graf von Stauffenberg
au général de division Georg von Sodenstern, 13 mars 1939
Generalmajor FriedrichWilhelm Freiherr von Loeper,
Claus Schenk Graf von
Stauffenberg (Mitte), Major
Lehnert und Ordonnanzoffizier
Werner Reerink vor dem
Divisionsgefechtsstand der
1. Leichten Division an der
deutsch-polnischen Grenze
am 1. September 1939
Le général de division FriedrichWilhelm Freiherr von Loeper,
Claus Schenk Graf von
Stauffenberg (au centre), le
commandant Lehnert et l´officier
d´ordonnance Werner Reerink
devant le poste de commande
de la 1ère division légère à la
frontière germano-polonaise, le
1er septembre 1939
42
Claus Schenk Graf von Stauffenberg mit
Generalmajor Werner Kempf und anderen
Offizieren der 1. Leichten Division im
Spätherbst 1939
Claus Schenk Graf von Stauffenberg avec
le général de division Werner Kempf et
d´autres officiers de la 1ère division légère,
fin automne 1939
43
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
im Atelier von Ludwig Thormaehlen,
vermutlich 1929
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
dans l´atelier de Ludwig Thormaehlen,
probablement en 1929
44
Stauffenberg und Frank Mehnert
Stauffenberg et Frank Mehnert
Eine enge Freundschaft verbindet Claus Schenk Graf von Stauffenberg mit den
Bildhauern Ludwig Thormaehlen und Frank Mehnert, die er aus dem Kreis um
Stefan George kennt. Mehrfach steht Stauffenberg für Mehnert Modell, so auch
für ein Pionierstandbild an einer Magdeburger Elbbrücke, das Ende 1939 feierlich
aufgestellt wird. Im März 1942 wird das Standbild von Unbekannten zerstört, die
Bruchstücke werden in die Elbe geworfen.
Claus Schenk Graf von Stauffenberg entretient une étroite amitié avec les
sculpteurs Ludwig Thormaehlen et Frank Mehnert qu´il a connus au sein du
groupe autour de Stefan George. Stauffenberg pose à plusieurs reprises pour
Mehnert, par exemple pour une statue de sapeur, installée avec un certain
cérémonial sur un pont au-dessus de l´Elbe, à Magdebourg, fin 1939. La statue
est détruite en mars 1942 par des inconnus et ses débris sont jetés dans l´Elbe.
Claus Schenk Graf von Stauffenberg in der
Werkstatt von Frank Mehnert, Frühjahr 1939
Claus Schenk Graf von Stauffenberg dans l´atelier
de Frank Mehnert, printemps 1939
Büste Claus Schenk Graf von Stauffenbergs
von Frank Mehnert
45
Buste de Claus Schenk Graf von Stauffenberg
par Frank Mehnert
Der „Magdeburger Pionier“, 1939
Le « Sapeur de Magdebourg », en 1939
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
als Modell für Frank Mehnert
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
pose pour Frank Mehnert
46
47
Zeitungsartikel zur Aufstellung des
„Magdeburger Pioniers“, Dezember 1939
Article de journal pour l´installation du « Sapeur de
Magdebourg », décembre 1939
Symbol des Magdeburger Pioniers
Geschenk heimischer Baufirmen –
Aufstellung an der Brücke der Pioniere
Seit Sonnabend Mittag erhebt sich am Ostende der
Brücke der Magdeburger Pioniere die Gestalt eines Pioniers,
die von dem Bildhauer Viktor F r a n k geschaffen wurde.
Die Figur, Symbol des Magdeburger Pioniers, hat den Blick
nach Osten gerichtet, in ein Land, dem immer die Sehnsucht
des raumbedürftigen deutschen Menschen galt und dessen
Forderung immer an den Namen unserer Stadt geknüpft sein
wird. Schlichtheit und Energie strahlt die Gestalt aus, die Soldat
und Arbeiter zugleich zu sein scheint. Stahlhelm und Tornister
liegen neben der Figur, die unbeschwert den Blick in die Zukunft
richtet.
Von einer großen Feier hatte man Abstand
genommen. Präsident F a r e n h o l t z der Industrie- und
Handelskammer zu Magdeburg hatte es übernommen, die Figur
in die Obhut der Stadt zu geben, und es war ein glücklicher
Gedanke, es an dem Tage zu tun, an dem die Brücke der
Magdeburger Pioniere fünf Jahre besteht. Präsident Farenholtz
sprach im Namen einer Anzahl Magdeburger Baufirmen, die
gemeinsam das Werk von Viktor Frank der Stadt zum Geschenk
machen.
Oberstleutnant C r e u t z b u r g war in seiner
Eigenschaft als Kommandant von Magdeburg zugegen.
Hauptmann K u h n e vertrat seine Kameraden von den
Magdeburger Pionieren, Amtmann G ü n t h e r den durch
eine Dienstreise verhinderten Oberbürgermeister. Der östliche
Brückenkopf der Brücke weist nun eine Gestalt auf, durch die
alle Pioniere geehrt werden sollen, die in unserer Garnison
gelegen haben. Mit ihnen aber soll aller Männer gedacht
werden, die als Pioniere ihrem Vaterland gedient haben. Zu
ihnen zählt auch der erste Gauleiter von Magdeburg-Anhalt,
Hauptmann L o e p e r . Magdeburg als Stadt am Elbstrom
hat ein Standbild erhalten, das sich der militärischen und
geschichtlichen Vergangenheit in rechter Weise bedient und
das Augenmerk in eine Richtung lenkt, die immer das Schicksal
Magdeburgs war.
Symbole du Sapeur de Magdebourg
Don d´entreprises de construction locales –
Installation sur le Pont des Sapeurs
Depuis samedi midi, à l´extrémité est du Pont des
Sapeurs de Magdebourg, se dresse la statue d´un sapeur,
créée par le sculpteur Viktor F r a n k . La statue, symbole
du Sapeur de Magdebourg, regarde vers l´est, vers un
pays qui a toujours été l´objet des aspirations de ce peuple
allemand qui a besoin d´espace et dont l´exigence sera
toujours liée au nom de notre ville. Simplicité et énergie
émanent de la sculpture qui semble être à la fois soldat et
ouvrier. Son casque d´acier et son paquetage sont posés
près de la statue qui porte sur l´avenir un regard insouciant.
On s´était abstenu d´organiser une grande
cérémonie. M. F a r e n h o l t z , président de la Chambre
de commerce et d´industrie de Magdebourg, avait accepté
de confier la sculpture à la garde de la ville, et ce fut une
bonne idée de le faire le jour du cinquième anniversaire
de l´achèvement du Pont des Sapeurs de Magdebourg.
M. le Président Farenholtz parla au nom de nombreuses
entreprises de construction de Magdebourg, qui s´étaient
réunies pour offrir l´œuvre de Viktor Frank à la ville.
Le lieutenant-colonel C r e u t z b u r g était
présent en sa qualité de commandant de Magdebourg. Le
capitaine K u h n e représentait ses camarades sapeurs
de Magdebourg, M. G ü n t h e r , un fonctionnaire civil,
remplaçait le maire, empêché par un voyage de service. La
tête de pont orientale présente désormais une sculpture
honorant tous les sapeurs qui ont été stationnés dans notre
garnison. Mais, avec eux, il faut aussi se souvenir de tous
les hommes qui ont servi leur patrie en tant que sapeurs.
On compte également parmi eux le premier Gauleiter de
Magdebourg-Anhalt, le capitaine L o e p e r . Magdebourg,
ville sur le fleuve Elbe, s´est vue dotée d´une statue qui
utilise judicieusement le passé militaire et historique et
oriente l´attention dans une direction qui a toujours été le
destin de Magdebourg.
Claus Schenk Graf von Stauffenberg und
Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim
„Führerhauptquartier“ Winniza/Ukraine, 1942
Claus Schenk Graf von Stauffenberg et Albrecht Ritter
Mertz von Quirnheim au « quartier général du Führer »
à Vinnitsa/Ukraine, en 1942
48
Stauffenberg im Oberkommando des Heeres
Stauffenberg au sein du haut commandement de l´armée de terre
Seit Mai 1940 ist Claus Schenk Graf von Stauffenberg in der Organisationsabteilung des Generalstabs des Heeres und in wechselnden Funktionen
im Oberkommando des Heeres eingesetzt und wird im Mai 1941 zum
Major im Generalstab befördert. 1942 kritisiert er nicht nur militärfachlich
Hitlers Kriegsführung und dessen strategische Entscheidungen, sondern
hat sich grundsätzlich vom nationalsozialistischen System abgewandt. Die
völkerrechtswidrige Kriegsführung, der Massenmord an den Juden und
die Unterdrückung der Bevölkerung in den besetzten Gebieten lassen ihn
im Sommer 1942 zu dem Schluss kommen, dass ein Attentat auf Hitler
nicht nur berechtigt, sondern auch notwendig ist. Stauffenberg versucht
im Winter 1942/43 vergeblich, mehrere Generale und Feldmarschälle für
eine Aktion gegen Hitler zu bewegen, und bemerkt gegenüber einem
Mitverschwörer: „Die Kerle haben ja die Hosen voll oder Stroh im Kopf,
sie wollen nicht …“ Weil die Gefahr einer Entdeckung seiner Aktivitäten
besteht, lässt sich Stauffenberg an die Front nach Tunesien versetzen.
Depuis mai 1940, Claus Schenk Graf von Stauffenberg est affecté à la
section Organisation de l´état-major de l´armée de terre puis au haut
commandement de l´armée de terre, où il a diverses fonctions. Il est
promu commandant à l´état-major en mai 1941. En 1942, non seulement
il critique la manière qu’a Hitler de conduire la guerre et ses décisions
stratégiques, mais il s´est aussi détourné du nazisme. La conduite de
la guerre, contraire au droit international, les massacres des Juifs et la
répression des populations dans les territoires occupés l’amènent, à l´été
1942, à la conclusion qu´un attentat contre Hitler est non seulement justifié
mais indispensable. Stauffenberg tente vainement, au cours de l´hiver
1942/1943, de décider plusieurs généraux et feld-maréchaux à engager
une action contre Hitler. Il fait cette remarque à un camarade conjuré :
« Ces types font dans leur froc, ou bien ils ont de la bouillie dans le crâne,
ils ne veulent pas… ». Stauffenberg se fait muter sur le front en Tunisie
parce que ses activités risquent d´être découvertes.
49
Oberst i.G. Reinhard Gehlen, Oberstleutnant i.G. Coelestin
von Zitzewitz und Claus Schenk Graf von Stauffenberg
während einer Pause auf der Fahrt vom OKH-Hauptquartier
„Mauerwald“ zum „Führerhauptquartier“ in Winniza,
Sommer 1942
Le colonel d´état-major Reinhard Gehlen, le lieutenant-colonel
d´état-major Coelestin von Zitzewitz et Claus Schenk Graf von
Stauffenberg pendant une pause au cours d´un déplacement,
du quartier général du haut commandement de l´armée de
terre « Mauerwald » au « quartier général du Führer »
à Vinnitsa, été 1942
50
Claus Schenk Graf von Stauffenberg (rechts) im
Oberkommando des Heeres, Sommer 1942
Claus Schenk Graf von Stauffenberg (à droite) au
haut commandement de l´armée de terre, été 1942
Brief von Claus Schenk Graf von Stauffenberg
an General Friedrich Paulus, 12. Juni 1942
Lettre de Claus Schenk Graf von Stauffenberg
au général Friedrich Paulus, 12 juin 1942
51
Hochzuverehrender Herr General!
Die Heeresgruppe Süd teilte mit, dass ich nicht mehr mich dort melden sollte, da
durch den Führerbesuch am in Frage kommenden Tage doch keine Zeit für mich sei. Aus
diesem Grunde entschloss ich mich, doch sofort mit der OKW Maschine zurückzufliegen,
um auf diese Weise einen ganzen Tag zu gewinnen.
Diese Umstände machten es mir unmöglich, mich bei Herrn General abzumelden
und Herrn General meinen gehorsamsten Dank für die gütige Aufnahme im Hauptquartier
auszusprechen. Ich bitte, dies schriftlich nachholen und insbesondere meinen gehorsamsten
Dank für die Gastfreundschaft, die ich als persönlicher Gast von Herrn General geniessen
durfte, aussprechen zu dürfen.
Die Tage in und um Charkow mit der Berührung mit all den besuchten Divisionen
war eine grosse Freude und hat wieder „viel Auftrieb gegeben“. Freilich kam auch wieder
in besonderem Masse zum Bewusstsein, was man fern der Truppe versäumt. Was kann
schöner sein, als dies unmittelbar sorgen und sich auswirken dürfen! Demgegenüber
bleibt alle Befriedigung, die in gewissem Sinn natürlich auch hier zu finden ist, ein
klägliches Surrogat. Und dies umso mehr, als ein Eingeweihter - und als solchen rechne
ich mich nach 2jähriger Tätigkeit hier - ja bei der Sache sofort die, keineswegs immer im
Sachlichen begründeten, Grenzen jeder Aktion schon vor ihrem Beginn erkennen muss.
Mir ist wohl bewusst, dass trotzdem gekämpft werden muss, und ich versuche, dies auch
allen Mitspielern immer wieder klar zu machen. Dabei aber selbst den inneren Schwung
nicht zu verlieren, fällt nicht immer leicht. Herr General werden am besten verstehen, wie
erquickend ein Besuch aus solcher Luft dann dort ist, wo bedenkenlos der höchste Einsatz
gewagt wird, wo ohne Murren das Leben hingegeben wird, während sich die Führer und
Vorbilder um das Prestige zanken oder den Mut, eine das Leben von Tausenden betreffende
Ansicht, ja Überzeugung zu vertreten, nicht aufzubringen vermögen.
Freilich macht es das Leben hier nicht leichter, die Dinge so zu sehen. Sieht man aber
das nicht mehr, dann gehört man schleunigst aus diesem Haus gejagt!
Herr General stehen wieder in einer Operation und mit heissem Herzen verfolgen wir
jeden Schritt. Möge diese wie die kommenden unter einem guten Stern stehen.
In Verehrung und Dankbarkeit
bin ich Herrn General
stets gehorsamster
Stauffenberg.
52
Mon Général,
Le groupe « Sud » de l´armée de terre m´a informé que je ne devais plus m´y rendre
car la visite du Führer à la date envisagée ne lui laisserait pas de temps pour moi. C´est
pourquoi je me suis décidé à repartir immédiatement par l´avion du haut commandement
de la Wehrmacht, ce qui me permettra de gagner toute une journée.
Etant donné les circonstances, il m´a été impossible de prendre congé de vous, mon
Général, et de vous manifester ma très respectueuse gratitude pour m´avoir reçu avec
bienveillance à l´état-major. Vous me permettrez de rattraper cette lacune par écrit et en
particulier de vous exprimer mes très humbles remerciements pour l´hospitalité que j´ai
eu le privilège de goûter en tant que votre invité personnel.
Les journées passées à Kharkov et alentours et le contact avec toutes les divisions que
j´ai visitées m´ont été un grand plaisir et m´ont « redonné une belle poussée ».
Evidemment, il m´est revenu particulièrement à la conscience tout ce que l´on perd en
étant loin de la troupe. Que peut-il y avoir de plus beau que de pouvoir s´en occuper
directement et d´agir efficacement ! En face de cela, toute satisfaction que l´on peut
naturellement trouver ici aussi, dans un certain sens, reste un lamentable succédané. Et
ce d´autant plus qu´un initié – et après 2 années d´activité ici je me compte comme en
étant du nombre - doit bien dans cette affaire reconnaître immédiatement les limites de
toute action, qui ne sont pas toujours fondées objectivement, même avant qu´elle ne soit
engagée. Je suis bien conscient qu´il faut lutter malgré tout, et je m´efforce toujours de le
faire comprendre à tous mes camarades. Mais il n´est pas toujours facile de ne pas perdre
soi-même l´élan intérieur. Pour vous, mon Général, vous saisirez parfaitement à quel point,
sortant d´une telle atmosphère, est rafraîchissante une visite là où l´enjeu suprême est osé
sans hésitation, où la vie est sacrifiée sans grommeler, pendant que les chefs et ceux qui
devraient servir d´exemples se disputent pour le prestige ou ne trouvent pas le courage de
défendre une opinion, voire une conviction, intéressant la vie de milliers de gens.
Evidemment, la vie ici ne rend pas plus facile de voir les choses de cette manière. Mais
si on ne s´en aperçoit plus, on mérite d´être chassé de cette maison au plus vite !
Mon Général, vous êtes de nouveau engagé dans une opération et nous suivons
chaque pas, le cœur battant à toute allure. Puissent cette opération-ci, ainsi que les
suivantes, être placées sous une bonne étoile.
Avec tous mes respects et ma gratitude,
je reste, mon Général,
votre toujours obéissant et dévoué
Stauffenberg.
53
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
in Tunesien, Bahnhof Kasserine,
20. Februar 1943
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
à la gare de Kasserine, Tunisie,
le 20 février 1943
54
Der Fronteinsatz und die Verwundung in Tunesien
Envoyé au front et blessé en Tunisie
Stauffenberg wird zum 1. Januar 1943 zum Oberstleutnant i.G. (im Generalstab) befördert. Nach einigen Urlaubstagen in Berlin, die er auch
für Gespräche mit Mitverschworenen nutzt, trifft er am 14. Februar 1943
bei der 10. Panzerdivision in Tunesien ein, die Generalfeldmarschall
Erwin Rommels Rückzug in Tunesien decken soll. Am 7. April 1943 wird
Stauffenberg bei einem Luftangriff schwer verwundet. Er verliert die
rechte Hand, den kleinen und den Ringfinger der linken Hand und das
linke Auge. Kurz vor der Kapitulation der deutschen Afrika-Truppen kann
Stauffenberg über Italien ins Lazarett nach München gebracht werden.
Noch während der Genesungszeit fordert General Friedrich Olbricht, seit
1940 Chef des Allgemeinen Heeresamtes im Oberkommando des Heeres in
Berlin, Claus von Stauffenberg als seinen Stabschef an. Olbricht schleust
bewusst Gegner der Nationalsozialisten in wichtige Positionen und bereitet
seit 1942 unter dem Decknamen „Operation Walküre“ Pläne für einen
militärischen Umsturz vor.
Stauffenberg est promu lieutenant-colonel d´état-major le 1er janvier 1943.
Après avoir passé quelques jours de congé à Berlin, occasion qu´il saisit
pour s´entretenir avec d´autres conjurés, il arrive en Tunisie, le 14 février
1943, à la 10ème division blindée qui doit couvrir la retraite du généralfeldmaréchal Erwin Rommel en Tunisie. Le 7 avril 1943, Stauffenberg
est grièvement blessé lors d´une attaque aérienne. Il perd le bras droit,
l´annulaire et l´auriculaire de la main gauche, ainsi que l´œil gauche.
Stauffenberg peut encore être évacué, via l´Italie, à l´hôpital militaire de
Munich avant la capitulation des troupes allemandes d´Afrique. Alors qu´il
est encore en convalescence, Claus von Stauffenberg est réclamé par le
général Friedrich Olbricht, chef du Service général de l´armée de terre au
sein du haut commandement de l´armée de terre à Berlin depuis 1940,
qui veut en faire son chef d´état-major. Olbricht introduit sciemment des
adversaires des nazis à des postes importants et prépare depuis 1942 des
plans, sous le nom de code d´« Opération Walkyrie », en vue d´un coup
d´Etat militaire.
55
Claus Schenk Graf von
Stauffenberg (links) in Tunesien,
Frühjahr 1943
Claus Schenk Graf von
Stauffenberg (à gauche) en
Tunisie, printemps 1943
Claus Schenk Graf von Stauffenberg mit seinem Sohn
Heimeran, seiner Tochter Valerie, der Nichte Elisabeth,
dem Neffen Alfred und seinem Sohn Franz Ludwig in
Lautlingen, Sommer 1943
Claus Schenk Graf von Stauffenberg avec son fils Heimeran,
sa fille Valerie, sa nièce Elisabeth, son neveu Alfred et son
fils Franz Ludwig à Lautlingen, été 1943
56
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
(links) als Erster Generalstabsoffizier
der 10. Panzerdivision mit seinem
Vorgesetzten Generalmajor Friedrich
Freiherr von Broich und Generalfeldmarschall Erwin Rommel,
Tunesien, Frühjahr 1943
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
(à gauche), premier officier d´état-major
de la 10ème division blindée, avec son
supérieur, le général de division
Friedrich Freiherr von Broich, et le
général-feldmaréchal Erwin Rommel
en Tunisie, printemps 1943
Brief von Claus Schenk Graf
von Stauffenberg an seinen
Freund Willy Bürklin aus dem
Lazarett in München, 9. Juni
1943. Stauffenberg schreibt
mühsam mit den verbliebenen
drei Fingern der linken Hand.
Lettre de Claus Schenk Graf
von Stauffenberg à son ami
Willy Bürklin, envoyée de
l´hôpital militaire de Munich,
le 9 juin 1943. Stauffenberg
a des difficultés à écrire avec
les trois doigts restants de sa
main gauche.
57
Henning von Tresckow, geboren 1901, seit 1941
Erster Generalstabsoffizier (I a) in der Heeresgruppe
Mitte, versucht seit Mitte 1942 mehrmals, Anschläge
auf Hitler zu organisieren, die jedoch immer wieder
wegen widriger Umstände scheitern. Er ist gemeinsam
mit Stauffenberg 1943 hauptverantwortlich für die
Überarbeitung der Umsturzpläne und bestärkt diesen
unmittelbar vor dem 20. Juli 1944, das Attentat
durchzuführen. Als er die Nachricht vom gescheiterten
Staatsstreich erhält, setzt Tresckow am 21. Juli 1944
seinem Leben an der Hauptkampflinie bei Ostrow
ein Ende.
Henning von Tresckow, né en 1901, premier officier
d´état-major (I a) au groupe Centre de l´armée de
terre depuis 1941, fait à partir de la mi-1942 plusieurs
tentatives pour organiser des attentats contre Hitler,
mais ceux-ci échouent encore et toujours en raison de
circonstances contraires. Il partage avec Stauffenberg
en 1943 la haute responsabilité de remanier les plans du
coup d´Etat. Peu avant le 20 juillet 1944 il conforte celui-ci
dans son intention de réaliser l´attentat. Lorsqu´il apprend
que le coup d´Etat a échoué, Tresckow met fin à ses jours,
le 21 juillet 1944, sur la ligne de front principale de l’Est,
près d´Ostrov.
58
Der Weg zum Umsturzversuch
Sur la voie du coup d’Etat
Im August 1943 trifft Stauffenberg in Berlin mehrfach mit Henning
von Tresckow und anderen Mitverschworenen zusammen. Seit Mitte
September ist er Chef des Stabes im Allgemeinen Heeresamt und
nutzt seine Position für die weiteren Attentats- und Umsturzvorbereitungen. Die Verschwörer um Stauffenberg und Tresckow richten
ihre Bemühungen auf die Ausschaltung Hitlers, die Erlangung der
militärischen Befehlsgewalt und die Übernahme der Regierungsverantwortung in Deutschland.
Sie stützen sich auf Pläne, die zur Niederschlagung von inneren
Unruhen und Aufständen von Zwangsarbeitern entwickelt worden
sind. In diesen Fällen sollen die vollziehende Gewalt und die
militärische Führung auf den Befehlshaber des Ersatzheeres übergehen. Die Verschwörer wandeln diese Pläne, die mit dem Stichwort
„Walküre“ bezeichnet werden, mehrmals ab und passen sie den
jeweiligen Verhältnissen an. Mittels „Walküre“ wollen sie die Berliner
Regierungs-, Partei- und Wehrmachtsstellen in ihre Gewalt bringen,
um so die Voraussetzungen für den Umsturz zu schaffen.
En août 1943, à plusieurs reprises, Stauffenberg rencontre à Berlin
Henning von Tresckow et d´autres conjurés. Depuis la mi-septembre,
il est chef d´état-major au Service général de l´armée de terre et
utilise sa position pour préparer un attentat et un coup d´Etat. Les
conjurés groupés autour de Stauffenberg et de Tresckow concentrent
leurs efforts sur l´élimination de Hitler, la maîtrise du commandement
militaire et la prise en charge de la responsabilité gouvernementale
en Allemagne.
Ils s´appuient sur des plans qui ont été élaborés en vue de réprimer
des troubles à l´intérieur et des révoltes dans les camps de travail
forcé. Dans ces cas, le pouvoir exécutif et la direction militaire
doivent être transmis au commandant de l´armée de réserve. Les
conjurés modifient à plusieurs reprises ces plans, désignés par le
nom de code « Walkyrie », et les adaptent aux circonstances. Ils
veulent se servir des moyens de « Walkyrie » pour contrôler les
centres de pouvoir du gouvernement, du parti et de l´armée à Berlin
et mettre ainsi en place les conditions du coup d´Etat.
59
Margarete von Oven
Aufnahme nach 1945
Margarete von Oven arbeitet 1933 bereits
als Sekretärin für General Kurt Freiherr von
Hammerstein-Equord und später auch für
Generaloberst Werner Freiherr von Fritsch.
Gemeinsam mit Erika von Tresckow und
Ehrengard Gräfin von der Schulenburg
schreibt sie als zuverlässige Mitwisserin
der Verschwörer um Olbricht, Tresckow
und Stauffenberg die „Walküre“-Entwürfe
nieder und fertigt die Reinschriften an.
Margarete von Oven,
photo prise après 1945
Margarete von Oven travaille en 1933
comme secrétaire du général Kurt Freiherr
von Hammerstein-Equord, puis également
pour le général de corps d´armée Werner
Freiherr von Fritsch. Personne de confiance
des conjurés regroupés autour d´Olbricht,
de Tresckow et de Stauffenberg, elle prend
des notes et met par écrit les projets
« Walkyrie » en coopération avec Erika
von Tresckow et Ehrengard Gräfin von der
Schulenburg.
Entwurf eines Tagesbefehls für den
Tag des Umsturzes
Dieser und andere Entwürfe für den
Umsturzversuch werden von den
Verschwörern 1944 in der Nähe des OKHHauptquartiers „Mauerwald“ vergraben
und nach Angaben von Major Joachim
Kuhn 1945 von sowjetischen Behörden
ausgegraben. Heute liegen diese Dokumente
im Archiv des Föderalen Sicherheitsdienstes
der Russischen Föderation.
Projet d´ordre pour le jour du coup d´Etat
En 1944, les conjurés enterrent ce projet
de tentative de coup d´Etat, ainsi que
d´autres, à proximité du quartier général
du haut commandement de l´armée de
terre « Mauerwald ». Selon les informations
fournies par le commandant Joachim Kuhn,
les autorités soviétiques les déterrent
après 1945. Ces documents se trouvent
aujourd´hui dans les archives du Service
fédéral de Sécurité de la Fédération de
Russie.
Der Eingang zum Oberkommando
des Heeres (Bendlerblock),
Berlin 1940
L´entrée du haut commandement
de l´armée de terre (Bendlerblock),
Berlin 1940
Hauptquartier den
_T_a_g_e_s_b_e_f_e_h_l_._
Der Führer ist tot.
Verderbte und gewissenlose Elemente, die unter dem Schutz
unumschränkter Macht seit Langem ihre eigenmächtigen Ziele verfolgten,
haben den Versuch unternommen, die Herrschaft an sich zu reissen. Sie
wussten, das Volk und Wehrmacht mit steigender Erbitterung ihr gesetzloses
Treiben verfolgten. Gleichgültig gegen die Opfer deutschen Lebens,
unbekümmert um die Trümmer der Heimat, allein auf ihr eigenes Wohl
bedacht, hofften sie durch den Besitz schrankenloser Gewalt sich selbst zu
retten, ihre Beute zu sichern, in einem Strom von Blut die Stimme des Rechts
zu ersticken.
Im Augenblick höchster Gefahr für das Vaterland hat die Wehrmacht
eingegriffen, die Verräter unschädlich gemacht, die vollziehende Gewalt
übernommen.
Ein Soldat ,
hat die Führung des Reiches und den obersten Befehl über die Wehrmacht.
Erprobte Männer mit sachlichen Kenntnissen und unbefleckter Ehre aus
allen Schichten des Volkes, allen Gauen des Reiches stehen ihm zur Seite.
Soldaten
Mit dem Oberbefehl über die Wehrmacht betraut, bürge ich Euch für
sachkundige Führung. Nur die Opfer werden fortan von Euch verlangt die
zur Rettung des Vaterlandes notwendig sind. Keinem Eurer Führer wird
mehr sein Raten und Handeln aus sachlicher Kenntnis und Verantwortung
mit schmählicher Entfernung vergolten werden. Die soldatische Führung des
Reiches ist Euch Bürge, dass die Heimat so wird, wie Ihr, die Kämpfenden sie
wollt, wie Ihr sie, wenn Ihr zurückkommt, zu finden hofft. Diese Heimat wird
mit allen Kräften Eurem Kampf dienen. Sie hinwiederum baut auf Euch. Sie
glaubt und erwartet, dass Ihr sie rettet.
Soldaten !
und noch vor den Anderen
Ihr Kämpfer der Ostfront !
Für diese Heimat sollt Ihr einstehen. Für diese Heimat nach 4 Jahren
grössten Ringens einen letzten Kampf kämpfen, nicht für fantastische Pläne,
grenzenlose Eroberungen, sondern für das schlichte Ziel: Euern Herd, Euer
Haus, Eure Frauen und Kinder zu bewahren. Wenn Ihr wankt, verfällt alles,
was Euch teuer ist der Verwüstung und dem Untergang. Besteht diesen
Kampf, damit wir in Freiheit die Versöhnung suchen können, einen Frieden,
der unserer Toten würdig ist.
Ich verpflichte Euch im Namen des Vaterlandes erneut zu Treue,
Gehorsam und Tapferkeit.
Ich hoffe für das Vaterland auf Euren unbeugbaren Mut, der stets mit
der Gefahr gewachsen ist.
Ich vertraue auf Eure Kraft und Euren Glauben an Deutschland.
Unterschrift.
62
Quartier général, le
_O_r_d_r e_ d u_ j_o_u_r_.
Le Führer est mort.
Des éléments corrompus et sans scrupules, qui ont poursuivi depuis
longtemps leurs propres buts sous la protection d´un pouvoir illimité, ont
entrepris la tentative de s´emparer de l´Etat. Ils savaient que le peuple et
la Wehrmacht observaient leurs agissements illicites avec une amertume
croissante. Indifférents aux sacrifices de vies allemandes, insouciants du
fait que notre pays est en ruines, ne pensant qu´à leur propre bien-être, ils
espéraient sauver leur peau, mettre leur butin en lieu sûr, étouffer la voix du
droit sous des flots de sang en s´appropriant une puissance sans bornes.
A l´heure du danger le plus grave pour la patrie, la Wehrmacht
est intervenue, a mis les traîtres hors d´état de nuire et repris le pouvoir
exécutif.
Un soldat
assume la conduite du Reich et le commandement suprême de la
Wehrmacht. Il a le soutien d´hommes d´expérience, de savoir et de
compétences, dont l´honneur est sans tache, et qui proviennent de toutes
les couches du peuple et de tous les Gaue [les régions] du Reich.
Soldats!
Le commandement suprême de la Wehrmacht m´ayant été confié, je
me porte garant face à vous d´assurer cette charge avec compétence.
Désormais, ne vous seront plus demandés que les sacrifices qui sont
nécessaires pour sauver la patrie. Aucun de vos chefs ne se verra plus payé
de disgrâce et d´éloignement pour des avis et des actions relevant de leur
expérience, de leur responsabilité et de leur compétence. La direction
militaire du Reich vous garantit que notre pays sera tel que vous, qui êtes au
combat, le voulez, tel que vous espérez le trouver lorsque vous rentrerez. Ce
pays servira votre combat de toutes ses forces. En retour, il compte sur vous.
Il croit et espère que vous le sauverez.
Soldats!
et avant tous les autres
63
vous qui combattez sur le front Est !
Vous devez vous investir pour ce pays. Après 4 années de lutte démesurée,
livrer une dernière bataille pour notre pays, non pour des plans
chimériques, des conquêtes illimitées, mais pour ce simple but : protéger
votre foyer, votre maison, vos femmes et enfants. Si vous chancelez, tout ce
qui vous est cher est voué à la dévastation et à la ruine. Soutenez ce combat
afin que nous puissions chercher la réconciliation dans la liberté, une paix
digne de nos morts.
Au nom de la patrie, je vous engage de nouveau à la fidélité, à
l´obéissance et au courage.
Pour la patrie, j´espère en votre inébranlable vaillance qui n´a fait
que croître avec le danger.
J´ai confiance en votre force et en votre foi en l´Allemagne.
Signature.
Generaloberst Ludwig Beck, geboren 1880, ist
von 1933 bis 1938 Generalstabschef des Heeres.
Nach seinem Rücktritt wird er zum Mittelpunkt
der militärischen Opposition. In kompromissloser
Ablehnung des Kriegsrisikos trifft sich Beck mit
Carl Goerdeler. Im Krieg tritt Beck in das Zentrum
des Widerstandes. Nach einem gelungenen
Anschlag auf Hitler soll er Staatsoberhaupt
werden. Am Abend des 20. Juli 1944 wählt
Ludwig Beck den Freitod.
Le général d´armée Ludwig Beck, né en 1880,
est chef d´état-major de l´armée de terre de
1933 à 1938. Après sa démission, il devient la
figure centrale de l´opposition militaire. Beck et
Carl Goerdeler se rencontrent dans leur refus
catégorique du risque qu´entraînerait une guerre.
Dans le courant de la guerre, Beck devient le
centre de la résistance. Il est désigné pour être
le chef de l´Etat après la réussite d´un attentat
contre Hitler. Au soir du 20 juillet 1944, Ludwig
Beck choisit de se suicider.
64
Verbindungen im Widerstand
Contacts dans la résistance
Der Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 hat die Beendigung des
Krieges und der nationalsozialistischen Gewaltverbrechen sowie die
Wiederherstellung des Rechtsstaats in Deutschland zum Ziel. Immer
ist daher die Abstimmung zwischen militärischen und zivilen Kreisen
der Verschwörung notwendig. Die politische Verantwortung nach
dem gelungenen Umsturz sollen Ludwig Beck und Carl Friedrich
Goerdeler übernehmen. Stauffenbergs persönliche Ausstrahlung ist
groß, seine fachliche Kompetenz anerkannt. Er führt viele Gegner
des Regimes zusammen und findet unter ihnen enge Freunde. Peter
Graf Yorck von Wartenburg vermittelt ihm Kontakt zu dem früheren
sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Julius Leber, der ebenso
wie Yorck zum Kreisauer Kreis um Helmuth James Graf von Moltke
zählt. Auch mit Vertretern der Gewerkschaftsbewegung wie Wilhelm
Leuschner, Jakob Kaiser, Hermann Maaß und Max Habermann führt
Stauffenberg im Herbst 1943 intensive Gespräche. Mit Stauffenbergs
Wissen führen Julius Leber und Adolf Reichwein im Juni 1944 Gespräche mit der illegalen Inlandsleitung der Kommunistischen Partei.
La tentative de coup d´Etat du 20 juillet 1944 a pour objectif de
mettre fin à la guerre et aux crimes commis par les nazis. Elle vise
au rétablissement de l´Etat de droit en Allemagne. C´est pourquoi la
concertation entre les cercles militaires et civils de la conjuration est
toujours indispensable. Le coup d´Etat une fois réussi, Ludwig Beck et
Carl Friedrich Goerdeler doivent assumer la responsabilité politique.
Le rayonnement personnel de Stauffenberg est grand, sa compétence
professionnelle est reconnue. Il rassemble de nombreux adversaires du
régime et trouve parmi eux des amis très proches. Peter Graf Yorck von
Wartenburg le met en contact avec Julius Leber, ancien député socialdémocrate au Reichstag, qui fait partie tout comme Yorck du Cercle de
Kreisau autour de Helmuth James Graf von Moltke. A l´automne 1943,
Stauffenberg a aussi des entretiens intenses avec des représentants
de mouvements syndicaux, tels que Wilhelm Leuschner, Jakob Kaiser,
Hermann Maaß et Max Habermann. C´est avec l´aval de Stauffenberg
que Julius Leber et Adolf Reichwein ont également des discussions, en
juin 1944, avec la direction nationale clandestine du Parti Communiste
allemand.
65
Carl Friedrich Goerdeler, geboren 1884, ist seit 1930
Oberbürgermeister von Leipzig und hat seit 1935 heftige
Auseinandersetzungen mit der NSDAP. Nach seinem Rücktritt
als Oberbürgermeister ist er als Berater des Bosch-Konzerns
tätig und unternimmt in Deutschland und im Ausland
ausgedehnte Reisen. Dabei wirbt er für die oppositionellen
Ziele seiner gegen die Nationalsozialisten gerichteten Politik.
Ab 1938 wird Carl Goerdeler ein Mittelpunkt der zivilen
Widerstandskreise. Nach einem gelungenen Anschlag soll er
Reichskanzler werden. Nach dem Umsturzversuch vom 20. Juli
1944 kann er zuerst entkommen, wird denunziert und am
8. September 1944 vom „Volksgerichtshof“ zum Tode
verurteilt. Erst fünf Monate später, am 2. Februar 1945,
wird Carl Goerdeler in Berlin-Plötzensee ermordet.
Carl Friedrich Goerdeler
Carl Friedrich Goerdeler, né en 1884, est élu maire de Leipzig
en 1930. Il a depuis 1935 de violentes querelles avec le NSDAP
(parti national-socialiste). Après sa démission de sa fonction
de maire, il travaille en qualité de conseiller pour le consortium
Bosch et entreprend des voyages prolongés en Allemagne et à
l´étranger, où il fait campagne pour sa politique d’opposition
aux nazis. A partir de 1938, Carl Goerdeler devient un point
central des cercles civils de la résistance. Si un attentat
devait aboutir, c´est lui qui deviendrait chancelier du Reich.
La tentative de coup d´Etat du 20 juillet 1944 ayant échoué,
il parvient tout d´abord à s´échapper, mais il est dénoncé et
condamné à mort par le « Tribunal du peuple » le 8 septembre
1944. Ce n´est que cinq mois plus tard, le 2 février 1945, que
Carl Goerdeler est assassiné à Berlin-Plötzensee.
Adam von Trott zu Solz
Adam von Trott zu Solz, geboren 1909, arbeitet seit 1940 in
der Informationsabteilung des Auswärtigen Amtes und gilt
als führender außenpolitischer Denker im Widerstand. Am
15. August 1944 wird er vom „Volksgerichtshof“ zum Tode
verurteilt und am 26. August 1944 in der Hinrichtungsstätte
Berlin-Plötzensee ermordet.
Adam von Trott zu Solz, né en 1909, travaille depuis 1940 au
service Information du Ministère des Affaires étrangères et
est considéré dans la résistance comme un expert de premier
ordre en matière de politique étrangère. Il est condamné
à mort le 15 août 1944 par le « Tribunal du peuple » et
assassiné au lieu d´exécution de Berlin-Plötzensee,
le 26 août 1944.
66
Wilhelm Leuschner, 1890 geboren, gehört in
der Weimarer Republik zu den einflussreichsten
sozialdemokratischen Gewerkschaftsführern und
Politikern. Nach einem gelungenen Umsturzversuch
will er vor allem die Einheitsgewerkschaft als Interessenvertretung aller Arbeitenden schaffen und ist für
das Amt eines Vizekanzlers vorgesehen. Er wird am
16. August 1944 von der Gestapo festgenommen,
am 8. September vom „Volksgerichtshof“ zum Tode
verurteilt und am 29. September 1944 in BerlinPlötzensee ermordet.
Wilhelm Leuschner
Wilhelm Leuschner, né en 1890, est l´un des plus
influents dirigeants syndicaux et hommes politiques
sociaux-démocrates sous la République de Weimar. Si
un coup d´Etat devait réussir, il veut avant tout créer le
syndicat unifié en tant que représentation des intérêts
de tous les travailleurs et il est prévu pour la fonction de
vice-chancelier. Il est arrêté par la Gestapo le 16 août
1944, condamné à mort par le « Tribunal du peuple »
le 8 septembre et assassiné à Berlin-Plötzensee
le 29 septembre 1944.
Julius Leber
Julius Leber, geboren 1891, ist als prominenter sozialdemokratischer Politiker von den Nationalsozialisten
zwischen 1933 und 1937 inhaftiert und gehört ab 1941
dem Kreisauer Kreis an. Leber, der nach einem gelungenen
Umsturz Reichskanzler oder Innenminister werden soll,
wird am 5. Juli 1944 nach einer Denunziation durch einen
Gestapo-Spitzel festgenommen, am 20. Oktober 1944
vom „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und am
5. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee ermordet.
Julius Leber, né en 1891, éminent homme politique socialdémocrate, est incarcéré par les nazis entre 1933 et 1937 et
fait partie du Cercle de Kreisau à partir de 1941. Leber, qui
doit devenir chancelier du Reich ou ministre de l´Intérieur
après le succès d´un coup d´Etat, est arrêté le 5 juillet 1944
sur dénonciation d´un mouchard de la Gestapo, condamné
à mort par le « Tribunal du peuple » le 20 octobre 1944 et
assassiné à Berlin-Plötzensee le 5 janvier 1945.
67
68
Kabinettsplanungen für den Umsturzversuch
Rekonstruktion durch die Geheime Staatspolizei, Sommer 1944
Auch nach dem gescheiterten Umsturzversuch gelingt es der Gestapo nicht,
sämtliche Beteiligten der Verschwörung zu identifizieren. Doch auch diese
unvollständige Übersicht macht die tiefe Verbundenheit zwischen zivilen und
militärischen Verschwörern deutlich.
Plans de formation d´un cabinet pour la tentative de coup d´Etat
Reconstitution par la Gestapo, été 1944
69
Même après l´échec de la tentative de coup d´Etat, la Gestapo ne parvient pas
à identifier tous les participants à la conjuration. Mais cette vue d´ensemble,
quoique incomplète, révèle clairement les liens profonds unissant les conjurés
civils et militaires.
General Friedrich Olbricht, geboren 1888, wird
1940 zum Chef des Allgemeinen Heeresamtes
beim Oberkommando des Heeres in Berlin
ernannt. Er betreibt in Abstimmung mit zivilen
Oppositionsgruppen um Ludwig Beck und Carl
Goerdeler seit 1942 die Ausarbeitung der „Walküre“Pläne, um den Verschwörern die Übernahme der
vollziehenden Gewalt zu ermöglichen. Auch er
wird nach dem Scheitern des Umsturzversuches
in der Nacht zum 21. Juli 1944 auf Befehl von
Generaloberst Friedrich Fromm im Innenhof des
Bendlerblocks erschossen.
Le général Friedrich Olbricht, né en 1888, est nommé en
1940 chef du Service général au haut commandement
de l´armée de terre à Berlin. Depuis 1942 et en
concertation avec des groupes civils de l´opposition
constitués autour de Ludwig Beck et de Carl Goerdeler,
il remanie les « plans Walkyrie » afin que les conjurés
puissent se saisir du pouvoir exécutif. Après l´échec
du coup d´Etat, dans la nuit du 21 juillet 1944, il est
lui aussi fusillé sur ordre du général d´armée Friedrich
Fromm, dans la cour du Bendlerblock.
70
Mitverschworene
Conjurés dans l’entourage
Zu den engsten Mitverschworenen in dieser Zeit gehören Fritz-Dietlof
Graf von der Schulenburg, Ulrich-Wilhelm Graf von Schwerin von
Schwanenfeld und Eduard Brücklmeier, die gemeinsam mit Stauffenberg den Umsturzversuch intensiv vorantreiben. Stauffenbergs Freund
Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim beteiligt sich daran ebenso wie
Stauffenbergs Vetter Cäsar von Hofacker. Dieser arbeitet als wichtigster Verbindungsmann mit der Gruppe um General Carl-Heinrich von
Stülpnagel in Paris.
Obwohl keiner der Verschwörer einen hohen militärischen Rang
bekleidet, verfügen sie in einigen Bereichen über entscheidenden
Einfluss. Sie wollen von innen heraus den Anschlag auf Hitler
und den Sturz des Systems wagen. Dabei leisten ihnen einzelne
Freunde, Kameraden und Vertraute an den Frontabschnitten und
in den Wehrkreisen wichtige Hilfe. Niemals aber ist das Netz der
Konspiration lückenlos. Vielfach müssen die Verschwörer sogar
auf die Zuverlässigkeit von Personen setzen, die ihnen keineswegs
als sichere Gegner des „Dritten Reiches“ bekannt sind.
Font partie du cercle restreint des conjurés à cette époque Fritz-Dietlof
Graf von der Schulenburg, Ulrich-Wilhelm Graf von Schwerin von
Schwanenfeld et Eduard Brücklmeier, qui travaillent intensément avec
Stauffenberg pour faire avancer les plans du coup d´Etat. Albrecht Ritter
Mertz von Quirnheim, ami de Stauffenberg, y participe tout autant que
le cousin de ce dernier, Cäsar von Hofacker. Celui-ci, qui est en poste
à Paris, est l´homme de liaison le plus important avec le groupe formé
autour du général Carl-Heinrich von Stülpnagel.
Bien qu´aucun des conjurés n´occupe un haut rang militaire, ils
disposent d´une influence décisive dans certains domaines. C´est de
l´intérieur qu´ils veulent oser l´attentat contre Hitler et provoquer la
chute du système. Quelques amis, camarades et proches leur apportent
une aide considérable, dans divers secteurs du front et dans les
circonscriptions militaires. Mais le réseau de la conjuration n´est jamais
fermé. Les conjurés doivent même fréquemment s´en remettre à la
fiabilité de personnes qui ne leur sont pas du tout connues comme
étant des adversaires avérés du « Troisième Reich ».
71
Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim, geboren 1905,
tritt im Juni 1944 die Nachfolge Stauffenbergs als
Chef des Stabes im Allgemeinen Heeresamt bei
General Friedrich Olbricht an. Seine Erfahrungen
an der deutsch-sowjetischen Front haben ihn zum
entschlossenen Regimegegner werden lassen. Er
wird in der Nacht zum 21. Juli 1944 im Innenhof des
Bendlerblocks erschossen, weil er entschlossen die
„Operation Walküre“ vorangetrieben hat.
Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim, né en 1905,
succède à Stauffenberg en juillet 1944 en tant que
chef d´état-major du général Friedrich Olbricht, au
Service général de l´armée de terre. Ses expériences
sur le front germano-soviétique en ont fait un
adversaire déterminé du régime. Il est fusillé dans la
nuit du 21 juillet 1944 dans la cour du Bendlerblock
parce qu´il a œuvré résolument pour faire progresser
l´« Opération Walkyrie ».
Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim
Cäsar von Hofacker, geboren 1896, ist ein Vetter
von Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Er stellt
die Verbindung zwischen Paris und Berlin her und
führt mit General Carl-Heinrich von Stülpnagel den
Umsturzversuch an der Westfront aus. Hofacker wird
am 30. August 1944 vom „Volksgerichtshof“ zum
Tode verurteilt und am 20. Dezember 1944 in
Berlin-Plötzensee ermordet.
Cäsar von Hofacker, né en 1896, est un cousin de
Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Il établit la
liaison entre Paris et Berlin et c´est lui qui, avec le
général Carl-Heinrich von Stülpnagel, exécute la
tentative de coup d´Etat sur le front Ouest. Hofacker
est condamné à mort par le « Tribunal du peuple » le
30 août 1944 et assassiné à Berlin-Plötzensee le 20
décembre 1944.
Cäsar von Hofacker
72
Werner von Haeften, geboren 1908, ist seit
November 1943 nach der Genesung von einer
schweren Verwundung als Adjutant von Claus
Schenk Graf von Stauffenberg beim Befehlshaber
des Ersatzheeres eingesetzt. Am 20. Juli 1944
fliegt Haeften gemeinsam mit Stauffenberg ins
„Führerhauptquartier Wolfschanze“ bei Rastenburg
in Ostpreußen und unterstützt ihn bei den letzten
Vorbereitungen für den Anschlag. Auch er wird nach
dem Scheitern des Umsturzversuches in der Nacht
zum 21. Juli 1944 auf Befehl von Generaloberst
Friedrich Fromm im Innenhof des Bendlerblocks
erschossen.
Werner von Haeften
Werner von Haeften est né en 1908. Depuis
novembre 1943, après s´être rétabli d´une grave
blessure, il est affecté au commandement de l´armée
de réserve comme aide de camp de Claus Schenk
Graf von Stauffenberg. Le 20 juillet 1944, Haeften
s´envole avec Stauffenberg pour la « Wolfschanze »,
le « quartier général du Führer » près de Rastenburg,
en Prusse orientale, et l´aide pour les derniers
préparatifs de l´attentat. Lui aussi est fusillé dans la
cour du Bendlerblock sur ordre du général d´armée
Friedrich Fromm, dans la nuit du 21 juillet 1944,
après l´échec de la tentative de coup d´Etat.
Ulrich-Wilhelm Graf von Schwerin von Schwanenfeld,
geboren 1902, pflegt seit den 1920er Jahren enge
Kontakte zu Peter Graf Yorck von Wartenburg und
zu Mitarbeitern des Auswärtigen Amtes. Schon
1938 gehört er zum Kreis der Verschwörer um
Hans Oster und Erwin von Witzleben. Aus sittlicher
Verpflichtung stellt er sich dem Umsturzversuch zur
Verfügung. Am 21. August 1944 wird Schwerin vom
„Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und am
8. September 1944 in Berlin-Plötzensee ermordet.
Ulrich-Wilhelm Graf von Schwerin von Schwanenfeld,
né en 1902, entretient depuis les années 1920
d´étroits contacts avec Peter Graf Yorck von
Wartenburg et des agents du ministère des Affaires
étrangères. Il fait partie dès 1938 du cercle des
conjurés autour de Hans Oster et Erwin von
Witzleben. Il se met au service de la tentative de
coup d´Etat pour des raisons d’éthique. Schwerin
est condamné à mort par le « Tribunal du peuple »
le 21 août 1944 et assassiné à Berlin-Plötzensee
le 8 septembre 1944.
Ulrich-Wilhelm Graf von Schwerin von Schwanenfeld
73
Claus Schenk Graf von Stauffenberg, um 1941
Claus Schenk Graf von Stauffenberg, vers 1941
74
Attentatsvorbereitungen
Préparatifs de l´attentat
Die Lagebesprechungen Hitlers scheinen eine Möglichkeit zu bieten,
den Diktator auszuschalten. Deshalb konzentriert sich Stauffenberg
nach mehreren Versuchen anderer darauf, Hitler durch einen Bombenanschlag im „Führerhauptquartier“ zu töten. Seit Mitte Juni 1944 hat
Stauffenberg hier Zugang als Chef des Stabes des Befehlshabers des
Ersatzheeres. Obwohl er persönlich die Tat übernimmt, bleibt er auf
die Unterstützung seiner Freunde angewiesen: Sprengstoff muss beschafft und transportiert werden, die Flucht aus dem Hauptquartier
muss vorbereitet und eine weitgehende Nachrichtensperre verhängt
werden. Erst dadurch entsteht die Chance, das Attentat in einen
Umsturz des Systems münden zu lassen, der unter dem Stichwort
„Operation Walküre“ vorbereitet wird.
Stauffenberg plant den Anschlag auf Hitler bereits für den 15. Juli
1944. In Berlin löst General Friedrich Olbricht bereits die „Operation
Walküre“ aus, in deren Verlauf wichtige Schaltstellen von Staat,
NSDAP und Wehrmacht in Berlin besetzt werden sollen. Er kann sie
mühsam unterbrechen und nachträglich als Probealarm tarnen.
Les briefings de Hitler semblent offrir une bonne occasion d´éliminer
le dictateur. C´est pourquoi, après plusieurs tentatives d´autres
opposants au régime, Stauffenberg se concentre sur la possibilité
de tuer Hitler par un attentat à la bombe au sein du « quartier
général du Führer ». Depuis mi-juin 1944, Stauffenberg y a accès
en sa qualité de chef d´état-major du commandant de l´armée de
réserve. Bien qu´il assume lui-même la responsabilité de l´acte, il
dépend du soutien de ses amis : il faut se procurer et transporter les
explosifs, préparer la fuite hors du quartier général et organiser un
vaste blocage des communications. Ce n´est que par ce moyen qu´il
est possible de faire déboucher l´attentat sur un renversement du
système, préparé sous le nom de code d´« Opération Walkyrie ».
Le 15 juillet 1944, déjà, Stauffenberg projette l´attentat contre Hitler,
mais les circonstances ne sont pas réunies. A Berlin, le général Friedrich
Olbricht déclenche alors l´« Opération Walkyrie », au cours de laquelle
il s’agit d´occuper des positions clés essentielles au sein de l´Etat, du
parti nazi et de la Wehrmacht à Berlin. Il ne parvient qu´à grand peine
à l´interrompre et à la camoufler ultérieurement en exercice d´alerte.
75
Claus Schenk Graf von Stauffenberg (links), Adolf
Hitler und Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel
(rechts), Chef des Oberkommandos der Wehrmacht,
„Führerhauptquartier Wolfschanze“ bei Rastenburg
in Ostpreußen, 15. Juli 1944
Claus Schenk Graf von Stauffenberg (à gauche),
Adolf Hitler et le général-feldmaréchal Wilhelm
Keitel (à droite), chef du haut commandement de
la Wehrmacht, au « quartier général du Führer,
la Wolfschanze », près de Rastenburg en Prusse
orientale, le 15 juillet 1944
Die Sprengstoffbeschaffung für das
Attentat vom 20. Juli 1944
Zeichnung der Gestapo vom 9. August 1944
Das Schema zeigt den Versuch der Gestapo, die Wege der
verschiedenen Sprengkörper zu rekonstruieren, und macht
deutlich, wie viele Personen an der Vorbereitung des
Attentats beteiligt gewesen sind.
Provenance des explosifs pour l´attentat du 20 juillet 1944
Schéma élaboré par la Gestapo le 9 août 1944
Le schéma montre comment la Police Secrète de l’Etat
(Gestapo) s´est efforcée de reconstituer les pistes des
différents explosifs, ce qui fait ressortir nettement combien
de personnes ont participé aux préparatifs de l´attentat.
„Das Attentat auf Hitler muß
erfolgen, um jeden Preis. Sollte
es nicht gelingen, so muß
trotzdem der Staatsstreich
versucht werden. Denn es
kommt nicht mehr auf den
praktischen Zweck an, sondern
darauf, daß die deutsche
Widerstandsbewegung vor der
Welt und vor der Geschichte
unter Einsatz des Lebens den
entscheidenden Wurf gewagt
hat. Alles andere ist daneben
gleichgültig.“
« L´attentat contre Hitler doit
être effectué, à tout prix. S´il ne
réussissait pas, il faudra quand
même tenter le coup d´Etat.
Car ce qui compte, ce n´est plus
le but pratique mais le fait que
le mouvement de la résistance
allemande ait, devant le monde
et devant l´histoire, osé le coup
décisif, au péril de sa vie. A côté
de cela, tout le reste est sans
intérêt ».
Henning von Tresckow
Henning von Tresckow
Nous croyons en l´avenir des Allemands.
Nous connaissons en l´Allemand les forces qui le destinent à conduire
la communauté des peuples occidentaux à une vie meilleure.
Nous professons notre appartenance en esprit et en acte aux grandes
traditions de notre peuple, qui a créé le genre humain occidental
par la fusion des origines helléniques et chrétiennes dans la nature germanique.
Nous voulons un « Ordre Nouveau » qui fait de tous les Allemands
des piliers de l´Etat et leur garantit la loi et la justice, mais nous
méprisons l´imposture de l´égalité et exigeons la reconnaissance des
nous nous inclinons devant les hiérarchies imposées par la nature.
Nous voulons un peuple enraciné dans la terre natale et resté proche des
forces de la nature, qui trouve son bonheur et sa satisfaction en
travaillant dans les cercles organisés de la vie et qui, dans sa libre fierté,
surmonte les bas instincts de l´envie et de la malveillance.
Nous voulons des dirigeants émergeant de toutes les couches du peuple,
liés aux puissances divines, qui donnent l´exemple aux autres par
leur grand entendement, leur discipline et leur sacrifice.
Nous nous unissons en une communauté indissociable qui sert
« l´Ordre Nouveau » par le comportement et l´acte l´action, et forme
les combattants dont les futurs dirigeants auront besoin.
Nous promettons
de mener une vie irréprochable,
de servir en conscience avec obéissance,
de garder un silence inébranlable
et de nous porter garants les uns des autres.
Stauffenbergs „Schwur“ vom 4. Juli 1944
Manuskript mit handschriftlichen Korrekturen
von Claus Schenk Graf von Stauffenberg
Gemeinsam mit seinem Bruder Berthold
und Rudolf Fahrner verfasst Claus Schenk
Graf von Stauffenberg Anfang Juli 1944
einen „Schwur“, in dem sie ihre politischen
Ziele für die Zeit nach dem Umsturzversuch
zusammenfassen. Der „Schwur“ ist nur
wenigen bekannt; zu ihnen gehören FritzDietlof Graf von der Schulenburg, Axel
Freiherr von dem Bussche und Peter Graf
Yorck von Wartenburg. Der „Schwur“ spiegelt
noch einmal den starken Einfluss des
Denkens von Stefan George auf Claus Schenk
Graf von Stauffenberg und seine engen
Freunde.
Le « Serment » de Stauffenberg du 4 juillet 1944
Tapuscrit avec corrections à la main de
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
Avec son frère Berthold et Rudolf Fahrner,
Claus Schenk Graf von Stauffenberg rédige
début juillet 1944 un « Serment » dans lequel
ils résument leurs objectifs politiques pour la
période suivant la tentative de coup d´Etat.
Le « Serment » n´est connu que de quelques
personnes, entre autres Fritz-Dietlof Graf
von der Schulenburg, Axel Freiherr von dem
Bussche et Peter Graf Yorck von Wartenburg.
Le « Serment » reflète encore une fois la forte
influence exercée par la pensée de Stefan
George sur Claus Schenk Graf von Stauffenberg
et ses proches amis.
79
Der zerstörte Besprechungsraum im „Führerhauptquartier
Wolfschanze“ unmittelbar nach dem Attentat auf Hitler
am 20. Juli 1944
Les décombres de la baraque du briefing au « quartier général
du Führer, la Wolfschanze », immédiatement après l´attentat
contre Hitler le 20 juillet 1944
Das Attentat vom 20. Juli 1944
L´attentat du 20 juillet 1944
Unter großen Schwierigkeiten gelingt es Oberst Claus Schenk Graf
von Stauffenberg, am 20. Juli 1944 wenige Minuten vor einer Lagebesprechung in Hitlers Hauptquartier „Wolfschanze“ bei Rastenburg
in Ostpreußen einen Sprengkörper zu schärfen und kurz darauf unter
dem Kartentisch abzulegen. Stauffenberg kann den Raum unbemerkt
verlassen und aus einiger Entfernung die Detonation kurz vor 13 Uhr
beobachten. Unglückliche Zufälle verhindern den Erfolg des Anschlags:
Hitler bleibt am Leben. Der schwere Eichentisch, über den er sich zum
Zeitpunkt der Explosion beugt, hat seinen Körper geschützt.
Stauffenberg glaubt aber fest, dass sein Attentat gelungen ist, und kann
das Hauptquartier im letzten Moment vor der Abriegelung verlassen.
Er fliegt nach Berlin, weil er dort im Oberkommando des Heeres in der
Bendlerstraße, der Zentrale der Verschwörung, den Umsturzversuch
vorantreiben will. Nach dem Anschlag in Rastenburg vergehen in
Berlin wertvolle Stunden, ehe die „Walküre“-Befehle ausgegeben
werden können. Die vollziehende Gewalt soll auf den Befehlshaber
des Ersatzheeres übergehen, wichtige Schaltstellen der Macht und des
Nachrichtenwesens müssen besetzt und gesichert werden.
Quelques minutes avant un briefing au quartier général de Hitler
« Wolfschanze » près de Rastenburg, en Prusse orientale, le 20 juillet
1944, le colonel Claus Schenk Graf von Stauffenberg parvient avec de
grandes difficultés à amorcer un explosif et à le déposer sous la table où
sont étalées les cartes d´état-major. Stauffenberg peut sortir de la salle
sans attirer l´attention et observer à distance la détonation qui se produit
peu avant 13 heures. De malheureux hasards empêchent l´attentat de
réussir : Hitler a la vie sauve, la lourde table de chêne sur laquelle il se
penche au moment de l´explosion l‘ayant protégé.
Mais Stauffenberg croit fermement que son attentat a abouti et il peut
quitter le quartier général juste avant qu´il ne soit bouclé. Il s´envole
pour Berlin afin d‘y hâter la tentative de coup d´Etat au sein du haut
commandement de l´armée de terre dans la Bendlerstraße, la centrale de
la conjuration. Après l´attentat défilent des heures cruciales à Berlin avant
que les ordres « Walkyrie » ne puissent être donnés. Le pouvoir exécutif
doit être confié au commandant de l´armée de réserve, il faudra occuper
et s’assurer des administrations centrales et des communications.
81
Zange, mit der Stauffenberg die Säureampulle des
Zeitzünders zerdrückt. Wegen der zwei fehlenden Finger
an Stauffenbergs linker Hand muss die Zange einen
anderen Hebel als gewöhnliche Zangen besitzen. Die von
Stauffenberg in der Aktentasche zurückgelassene Zange
wird zerbrochen in den Trümmern gefunden.
Beweisfoto der Gestapo-Sonderkommission, Juli 1944
La pince avec laquelle Stauffenberg écrase l´ampoule
d´acide du détonateur à retardement. A cause de ces deux
doigts manquants à la main gauche de Stauffenberg, la
pince doit être munie d´une branche adaptée. La pince
laissée par Stauffenberg dans la sacoche est retrouvée
cassée dans les débris.
Pièce à conviction : photo de la commission spéciale
de la Gestapo, juillet 1944
Sprengstoffpaket, das Werner von Haeften bei der Flucht
aus dem „Führerhauptquartier“ aus dem Wagen wirft.
Das zweite Sprengstoffpaket hat Stauffenberg beim
Attentat benutzt.
Beweisfoto der Gestapo-Sonderkommission, Juli 1944
Paquet d´explosifs que Werner von Haeften jette hors de la
voiture pendant leur fuite du « quartier général du Führer ».
Le deuxième paquet d´explosifs est utilisé par Stauffenberg
pour l´attentat.
Pièce à conviction : photo de la commission spéciale
de la Gestapo, juillet 1944
Einzelteile der Aktentasche von Claus Schenk Graf
von Stauffenberg nach der Explosion am 20. Juli 1944
Beweisfoto der Gestapo-Sonderkommission, Juli 1944
Fragments de la sacoche de Claus Schenk Graf von
Stauffenberg après l´explosion le 20 juillet 1944
Pièce à conviction : photo de la commission spéciale
de la Gestapo, juillet 1944
Adolf Hitler und Benito Mussolini besichtigen
am Nachmittag des 20. Juli 1944 die zerstörte
Lagebaracke
Adolf Hitler et Benito Mussolini inspectent les débris
de la baraque du briefing dans l´après-midi du
20 juillet 1944
82
Auszug aus dem Bericht der GestapoSonderkommission vom 26. Juli 1944
über den Ablauf des Attentats, die
Wirkung der Explosion, die aufgefundenen Reste der Aktentasche und des
Zeitzünders sowie über das zweite
Sprengstoffpaket
Extrait du rapport de la commission
spéciale de la Gestapo, daté du
26 juillet 1944, sur le déroulement de
l´attentat, les effets de l´explosion, les
restes retrouvés de la sacoche et du
détonateur à retardement, ainsi que
sur le deuxième paquet d´explosifs
83
Dienstzimmer von Generaloberst Friedrich Fromm, Befehlshaber des Ersatzheeres,
Berlin-Tiergarten, Bendlerstraße 13-14, Sommer 1944
Von hier aus versuchen Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Mitverschworenen am Nachmittag und
Abend des 20. Juli 1944 immer wieder, die Wehrkreiskommandos zum Handeln zu bewegen. Hier befiehlt
Friedrich Fromm kurz vor Mitternacht die Erschießung von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Werner von Haeften,
Friedrich Olbricht und Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und gibt Ludwig Beck die Möglichkeit zum Freitod.
Bureau du général d‘armée Friedrich Fromm, commandant de l´armée de réserve,
Berlin-Tiergarten, Bendlerstraße 13-14, été 1944
C´est de là que Claus Schenk Graf von Stauffenberg et d´autres conjurés s´efforcent sans relâche, dans l´après-midi et la
soirée du 20 juillet 1944, de pousser à l´action les commandements des circonscriptions militaires. C´est ici que Friedrich
Fromm, peu avant minuit, ordonne de passer par les armes Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Werner von Haeften,
Friedrich Olbricht et Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim, et qu´il donne à Ludwig Beck la possibilité de se suicider.
84
Der Umsturzversuch vom 20. Juli 1944
La tentative de coup d´Etat du 20 juillet 1944
Nachdem Claus Schenk Graf von Stauffenberg in der Bendlerstraße
eingetroffen ist, versucht er zusammen mit Albrecht Ritter Mertz von
Quirnheim und General Friedrich Olbricht in dramatischem Ringen,
überall Offiziere zur Unterstützung des Umsturzversuches zu gewinnen.
Ihre Bemühungen scheitern ebenso wie die von Generaloberst Ludwig
Beck. Als ab dem späten Nachmittag die „Walküre“-Befehle empfangen
werden, sind die meisten Wehrkreiskommandos wegen des Dienstschlusses nicht mehr handlungsfähig. Gleichzeitig eintreffende Fernschreiben aus dem „Führerhauptquartier“ in Ostpreußen verwirren
die Lage. In den frühen Abendstunden schlägt die Stimmung auch in
Wien, Prag und in Kassel um, wo die Befehle der Verschwörer zunächst
teilweise ausgeführt werden können.
In Paris wagen Vertraute der Berliner Verschwörer, die sich um Stauffenbergs Vetter Cäsar von Hofacker und um General Carl-Heinrich von
Stülpnagel gesammelt haben, den Umsturz. Der Oberbefehlshaber der
Heeresgruppe B, Generalfeldmarschall Erwin Rommel, auf den die Verschwörer große Hoffnungen setzen, wird am 17. Juli 1944 bei einem
Luftangriff schwer verwundet. Die Verschwörer in Paris wollen Gestapo
und SS entwaffnen und gefangen setzen. Gleichzeitig müssen sie sich
bemühen, Generalfeldmarschall Günther von Kluge zu gewinnen. Als
dieser am Abend erfährt, dass Hitler den Anschlag überlebt hat, weigert
er sich, dem Drängen der Verschwörer nachzugeben, den Umsturz zu
unterstützen und im Westen einen Teilwaffenstillstand anzustreben.
Dennoch werden am späten Abend für kurze Zeit in Paris hunderte
Angehörige von Gestapo und SS festgesetzt.
85
Une fois Stauffenberg arrivé à la Bendlerstraße, il essaie, avec Albrecht
Ritter Mertz von Quirnheim et le général Friedrich Olbricht, au cours
de débats dramatiques, de rallier partout des officiers pour soutenir
la tentative de coup d´Etat. Leurs efforts échouent, tout autant que
ceux du général d´armée Ludwig Beck. Lorsque les ordres « Walkyrie »
sont reçus en fin d´après-midi, la plupart des commandements des
circonscriptions militaires ne sont plus en mesure d´agir, leur service
étant terminé. Des télégrammes arrivant simultanément du « quartier
général du Führer » en Prusse orientale rendent la situation encore
plus confuse. En début de soirée, un retournement se produit
aussi à Vienne, Prague et Kassel, où les instructions des conjurés
ont pu, dans un premier temps, être partiellement exécutées.
A Paris, des hommes de confiance des conjurés berlinois et
regroupés autour de Cäsar von Hofacker, cousin de Stauffenberg,
et du général Carl-Heinrich von Stülpnagel, osent le coup d´Etat. Le
feld-maréchal Erwin Rommel, commandant en chef du groupe « B »
de l’armée de terre, sur lequel les conjurés fondent beaucoup
d’espoirs, est grièvement blessé le 17 juillet 1944 lors d´une
attaque aérienne. Les conjurés veulent désarmer et emprisonner la
Gestapo et les SS à Paris. Ils doivent en même temps s´efforcer de
rallier à leur cause le feld-maréchal Günther von Kluge. Lorsque ce
dernier apprend dans la soirée que Hitler a survécu à l´attentat, il
refuse de céder aux instances des conjurés qui lui ont demandé
de soutenir le coup d´Etat et de rechercher un armistice partiel sur
le front Ouest. Néanmoins, à Paris, tard dans la soirée, plusieurs
centaines de membres de la Gestapo et des SS sont internés.
86
Erwin von Witzleben, geboren 1881, steht bereits
1938 im Zentrum der militärischen Opposition gegen
Hitler. Er ist bereit, bei einem Umsturz den Oberbefehl
über die Wehrmacht zu übernehmen. Als am Abend
des 20. Juli 1944 das Scheitern des Attentats offenkundig ist, verlässt Witzleben den Bendlerblock. Er
wird am nächsten Tag festgenommen, am 8. August
1944 vom „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und
am selben Tag in Berlin-Plötzensee ermordet.
Erwin von Witzleben, né en 1881, se trouve dès 1938
au centre de l´opposition militaire à Hitler. Il est prêt à
assumer le commandement en chef de la Wehrmacht
en cas de coup d´Etat. Lorsque, le soir du 20 juillet
1944, l´échec de l´attentat est manifeste, Witzleben
quitte le Bendlerblock. Il est arrêté le lendemain,
condamné à mort par le « Tribunal du peuple » le
8 août 1944 et assassiné le même jour à BerlinPlötzensee.
Erwin von Witzleben
Erich Hoepner, geboren 1886, übernimmt in der
Umsturzplanung der Verschwörer am 20. Juli 1944
die Funktion des „Oberbefehlshabers im Heimatkriegsgebiet“. Er wird nach dem Scheitern des
Umsturzversuches festgenommen, am 8. August
1944 vom „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt
und am selben Tag in Berlin-Plötzensee ermordet.
Selon les plans de coup d´Etat des conjurés, Erich
Hoepner, né en 1886, assume le 20 juillet 1944 la
fonction de « commandant en chef sur le théâtre
d´opérations intérieur ». Il est arrêté après l´échec
de la tentative de coup d´Etat, condamné à mort
le 8 août 1944 par le « Tribunal du peuple » et
assassiné le même jour à Berlin-Plötzensee.
Erich Hoepner
87
Auslösung der „Operation Walküre“, 2. Stufe, durch ein von Albrecht
Ritter Mertz von Quirnheim unterschriebenes Fernschreiben vom
20. Juli 1944, 18.15 Uhr
Déclenchement de l´« Opération Walkyrie », phase 2, par un télex du
20 juillet 1944, 18 h15, signé par Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim
88
Fernschreiben mit der Paraphe von Claus Schenk Graf von Stauffenberg
vom 20. Juli 1944, 19.47 Uhr, mit dem er die Nachricht von Hitlers
Überleben dementiert
Télex du 20 juillet 1944, 19 h 47, portant le paraphe de Claus Schenk Graf
von Stauffenberg, par lequel il dément l´annonce de la survie de Hitler
89
Die Standrechtverordnung Nr. 1 der „Operation Walküre“ vom 20. Juli 1944, 20.26 Uhr, gezeichnet von Erich Hoepner
und mit der Paraphe von Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim versehen, verbietet alle öffentlichen Kundgebungen,
Gruppenbildungen, das Tragen von Waffen sowie die Herstellung und Verteilung von Flugblättern.
Le décret instituant la loi martiale N° 1 de l´« Opération Walkyrie », du 20 juillet 1944, 20 h 26, signé par Erich
Hoepner et portant le paraphe d´Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim, interdit toutes les manifestations publiques,
les formations de groupes, le port d´armes ainsi que la fabrication et la distribution de tracts.
90
Zentrale des Umsturzversuches
Dienstzimmer von Claus Schenk Graf von
Stauffenberg als Chef des Stabes des Befehlshabers
des Ersatzheeres, Berlin-Tiergarten, Bendlerstraße 13-14,
Sommer 1944
Cœur de la tentative de coup d´Etat
Bureau de Claus Schenk Graf von Stauffenberg, chef
de l´état-major du commandant de l´armée de réserve,
Berlin-Tiergarten, Bendlerstraße 13-14, été 1944
91
NSDAP-Reichsleiter Martin Bormann
befiehlt am 20. Juli 1944, 20.35 Uhr,
die Festnahme aller am Umsturzversuch
beteiligten Personen.
Le 20 juillet 1944, à 20 h 35, Martin
Bormann, Reichsleiter du parti nazi
NSDAP, ordonne l´arrestation de toutes
les personnes ayant participé à la
tentative de coup d´Etat
Das Scheitern des Umsturzversuches
L´échec de la tentative de coup d´Etat
Da Hitler das Attentat überlebt hat, können die Vertrauensleute der
Verschwörer im „Führerhauptquartier Wolfschanze“ die Nachrichtenverbindungen nach außen nur kurz unterbrechen. Gegenbefehle machen
alle Bemühungen der Verschwörer zunichte. Viele Offiziere berufen sich
jetzt auf ihren Soldateneid und bekennen sich zu Hitler. Im Laufe des
späten Nachmittags gelingt es Reichspropagandaminister Goebbels in
Berlin mit der Hilfe nationalsozialistischer Offiziere überraschend schnell,
das Gesetz des Handelns an sich zu reißen. Weil auch die Besetzung des
Berliner Rundfunksenders misslingt, können sich die Verschwörer nicht an
die deutsche Bevölkerung wenden und für ihre Ziele öffentlich eintreten.
Im Allgemeinen Heeresamt im Berliner Bendlerblock gehen einige Generalstabsoffiziere, die nicht eingeweiht worden sind, gegen die Verschwörer vor.
Sie befreien den für kurze Zeit inhaftierten Befehlshaber des Ersatzheeres
Friedrich Fromm, der sich den Verschwörern verweigert hat. Kurz vor
Mitternacht befiehlt Fromm die Erschießung von Claus Schenk Graf von
Stauffenberg, Friedrich Olbricht, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und
Werner von Haeften im Innenhof des Bendlerblocks. Ludwig Beck erhält
die Möglichkeit zum Freitod.
Nach dem misslungenen Attentat wendet sich Hitler in einer Rundfunkansprache an die deutsche Öffentlichkeit. Er stellt sich als Werkzeug
der „Vorsehung“ dar und beschuldigt eine „kleine Clique“ ehrgeiziger
Offiziere, aus Machtgier Verrat verübt zu haben. Diese Propaganda zeigt
bald Wirkung. Viele Deutsche lehnen den Anschlag auf Hitler ab.
Ein SS-Offizier und ein Wehrmachtsoffizier am 21. Juli 1944 im Innenhof des
Oberkommandos des Heeres in einem
Spalier von Soldaten der Waffen-SS
93
Un officier SS et un officier de la
Wehrmacht, le 21 juillet 1944, dans la
cour intérieure du haut commandement
de l´armée de terre devant une haie de
soldats de la Waffen-SS
Hitler ayant survécu, les compagnons des conjurés au sein du
« quartier général du Führer, la Wolfschanze », ne peuvent interrompre les
communications avec l´extérieur que pour très peu de temps. Les contrordres
anéantissent tous les efforts des conjurés. De nombreux officiers allèguent
alors leur serment d´allégeance et professent leur loyauté envers Hitler. Vers
la fin de l´après-midi, Goebbels, ministre de la propagande du Reich, aidé
par des officiers nazis, réussit avec une étonnante rapidité à dejouer les
plans des conjurés à Berlin. L´occupation de l´émetteur de la radio à Berlin
n´ayant pas non plus réussis, ces derniers ne peuvent pas s´adresser à la
population allemande pour défendre publiquement leurs objectifs.
Au Bendlerblock, le Service général de l´armée de terre à Berlin, quelques officiers
d´état-major, qui n´ont pas été initiés, se dressent contre les conjurés. Ils libèrent
le commandant de l´armée de réserve Friedrich Fromm, qui avait refusé de
s´associer aux conjurés et qui avait été arrêté pendant un bref laps de temps. Peu
avant minuit, Fromm ordonne de fusiller Claus Schenk Graf von Stauffenberg,
Friedrich Olbricht, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim et Werner von Haeften
dans la cour du Bendlerblock. Ludwig Beck demande de pouvoir se suicider.
Après l´échec de l´attentat, Hitler s´adresse à l´opinion publique allemande
dans un discours radiodiffusé. Il se présente comme un instrument de
la « Providence » et accuse une « petite clique » d´officiers ambitieux
d´avoir trahi par soif du pouvoir. Cette propagande porte bientôt ses
fruits. De nombreux Allemands rejettent l´attentat contre Hitler.
Soldaten und Offiziere am 21. Juli 1944 im Innenhof des Oberkommandos des Heeres
in der Bendlerstraße. Im Vordergrund ist der Sandberg erkennbar, vor dem die vier
Verschwörer erschossen worden sind.
Soldats et officiers dans la cour intérieure du haut commandement de l´armée de terre,
dans la Bendlerstraße, le 21 juillet 1944. On aperçoit au premier plan le monticule de sable
devant lequel les quatre conjurés ont été fusillés.
94
Generaloberst Friedrich Fromm
berichtet am 21. Juli 1944,
00.21 Uhr, dass er Stauffenberg
und dessen Mitverschworene
hat erschießen lassen und dass
den Befehlen der Verschwörer
nicht Folge zu leisten ist.
Le général d´armée Friedrich
Fromm rapporte le 21 juillet
1944, à 00 h 21, qu´il a fait
fusiller Stauffenberg et ses
complices et qu´il n´y a pas
lieu d´exécuter les ordres des
conjurés.
« (…)
1). Nonobstant le transfert du
commandement de l´armée de
réserve à Himmler, le général
d´armée Fromm communique ce
qui suit :
Le général d´armée Fromm, que le
général Olbricht avait arrêté, a été
libéré par des officiers d´état-major
du Service général de l´armée de
terre. Il a ensuite fait fusiller, parmi
les conjurés, le général Olbricht, le
colonel Graf Stauffenberg, le colonel
von Mertz et le lieutenant von
Haeften.
Il a laissé au général d´armée Beck
la possibilité de mettre lui-même fin
à ses jours – ce qui a été fait – et a
envoyé le général d´armée Hoepner
en prison.
Fromm s´efforce maintenant de
contacter personnellement le Führer.
(…) »
95
Aktennotiz über Mitteilungen von
Generaloberst Fromm vom 21. Juli
1944, 02.10 Uhr
Note concernant les communications
du général d´armée Fromm,
21 juillet 1944, 2 h10
Alfred Kranzfelder (links) und Berthold Schenk Graf von Stauffenberg vor dem nationalsozialistischen „Volksgerichtshof“
am 10. August 1944
Wenige Stunden nach dem Todesurteil werden sie gemeinsam mit dem Mitverschworenen Fritz-Dietlof Graf von der
Schulenburg in Berlin-Plötzensee ermordet. Der Marineoffizier Alfred Kranzfelder ist eng mit Berthold Schenk Graf von
Stauffenberg befreundet gewesen und hat sich dem Umsturzversuch vorbehaltlos zur Verfügung gestellt; Fritz-Dietlof
Graf von der Schulenburg ist noch am Abend des 20. Juli 1944 im Bendlerblock festgenommen worden.
Alfred Kranzfelder (à gauche) et Berthold Schenk Graf von Stauffenberg devant le « Tribunal du peuple » national-socialiste,
le 10 août 1944
Quelques heures après la sentence capitale, ils sont assassinés à Berlin-Plötzensee en même temps que leur compagnon
conjuré Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg. L´officier de marine Alfred Kranzfelder, un proche ami de Berthold Schenk
Graf von Stauffenberg, s´est mis sans réserve à la disposition de la tentative de coup d´Etat ; Fritz-Dietlof Graf von der
Schulenburg a été arrêté au Bendlerblock dès le soir du 20 juillet 1944.
96
Nach dem Umsturzversuch
Après la tentative de coup d´Etat
Nach dem 20. Juli 1944 erreicht der nationalsozialistische Terror in Deutschland
einen neuen Höhepunkt. Zuerst richtet sich der Hass auf die direkt am Umsturzversuch Beteiligten, die von einem „Ehrenhof“ aus der Wehrmacht ausgestoßen
und danach vom „Volksgerichtshof“ unter Roland Freisler zum Tode verurteilt
werden. In mindestens 55 Prozessen werden mehr als 170 Menschen vom
„Volksgerichtshof“ verurteilt, darunter mehr als 110, die danach in der Hinrichtungsstätte Berlin-Plötzensee oder an anderen Orten ermordet werden. Andere
am Umsturzversuch Beteiligte werden ohne Prozess in Haft gehalten und vielfach noch im April 1945 ermordet. Insgesamt ist von mehr als 150 Todesopfern
im Zusammenhang mit dem 20. Juli 1944 auszugehen. Darunter sind auch
Stauffenbergs Bruder Berthold und viele seiner Freunde.
Am 30. Juli 1944 befiehlt Hitler die „Sippenhaft“ gegen die Familien der am
Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 Beteiligten und gegen die Familien der
Soldaten und Offiziere, die sich in der sowjetischen Kriegsgefangenschaft dem
Nationalkomitee „Freies Deutschland“ angeschlossen haben. Mehrere hundert
Menschen werden in den folgenden Wochen in „Sippenhaft“ genommen, viele
Kinder unter falschen Namen in nationalsozialistische Kinderheime verschleppt.
Im August 1944 beschließen Hitler und Himmler die Verhaftung aller ehemaligen Politiker der Weimarer Republik. Damit soll ein demokratischer Neuaufbau
in Deutschland verhindert werden. Mit dieser „Aktion Gewitter“ geraten mehr
als 5.000 Menschen in Haft, die viele von ihnen nicht überleben.
Verhandlung des „Volksgerichtshofes“ nach dem 20. Juli 1944 unter dem Vorsitz von Roland Freisler
Die nationalsozialistische Propaganda will den Umsturzversuch als eine Tat weniger Offiziere darstellen. Daher wird das
erste Verfahren vor dem „Volksgerichtshof“ als Schauprozess durchgeführt, über den Zeitungen und Zeitschriften ausführlich
berichten. Die Angeklagten sollen gedemütigt werden.
97
Audience du « Tribunal du peuple » sous la présidence de Roland Freisler après le 20 juillet 1944
La propagande nationale-socialiste cherche à présenter la tentative de coup d´Etat comme l´action de quelques officiers
seulement. C´est pourquoi la première procédure devant le « Tribunal du peuple » est menée comme un procès à sensation
dont les journaux et magazines rendent compte en détail. L´intention est d´humilier les accusés.
La terreur nationale-socialiste atteint un nouveau point culminant en
Allemagne après le 20 juillet 1944. La haine des nazis se concentre tout
d´abord sur ceux qui avaient directement participé à la tentative de coup d´Etat.
Mis à pied de la Wehrmacht par une « cour d´honneur », ils sont condamnés à
mort par le « Tribunal du peuple » présidé par Roland Freisler. Au cours de 55
procès au moins, plus de 170 personnes sont condamnées par le « Tribunal
du peuple », dont plus de 110 sont ensuite assassinées à Berlin-Plötzensee ou
en d´autres endroits. D´autres participants à la tentative de coup d´Etat sont
maintenus en détention sans procès et plusieurs sont encore assassinés en
avril 1945. Au total, on peut présumer que plus de 150 victimes ont été mises
à mort en rapport avec le 20 juillet 1944. Parmi elles se trouvent aussi le frère
de Stauffenberg, Berthold, et nombre de ses amis.
Le 30 juillet 1944, Hitler ordonne la « Sippenhaft » (détention pour
coresponsabilité familiale) à l´encontre des familles des participants à la
tentative de coup d´Etat du 20 juillet 1944 ainsi que contre les familles des
soldats et officiers, prisonniers de guerre en Union soviétique qui ont rejoint le
Comité National pour l´ « Allemagne Libre ». Plusieurs centaines de personnes
sont arrêtées et mises en « Sippenhaft » au cours des semaines suivantes, de
nombreux enfants sont transférés sous de faux noms dans des homes nazis
pour enfants.
En août 1944, Hitler et Himmler décident l´incarcération de tous les anciens
hommes politiques de la République de Weimar. On vise par là à empêcher
une reconstruction démocratique en Allemagne. Cette vague d´arrestations,
baptisée « Opération Orage », jette plus de 5 000 personnes en prison, dont
beaucoup n´y survivront pas.
„Das Furchtbarste ist zu
« Le plus terrible est de savoir
wissen, daß es nicht gelingen
que cela ne peut pas réussir
kann und daß man es dennoch
et que l´on doit quand même
für unser Land und unsere
le faire pour notre pays et pour
Kinder tun muß.“
nos enfants ».
Berthold Schenk
Graf von Stauffenberg
Berthold Schenk
kurz vor dem 20. Juli 1944
Graf von Stauffenberg
peu avant le 20 juillet 1944
98
Nikolaus Graf von Uxkull-Gyllenband vor dem
nationalsozialistischen „Volksgerichtshof“ am
14. September 1944
Graf von Uxkull versucht bereits im Herbst 1939
zusammen mit seinem Freund Fritz-Dietlof Graf
von der Schulenburg, Stauffenberg von der
Notwendigkeit eines Staatsstreiches zu überzeugen. Die Verschwörer übertragen Uxkull
1944 die Aufgaben des Verbindungsoffiziers
für den Wehrkreis Böhmen und Mähren.
Nach dem gescheiterten Attentat wird er am
23. Juli 1944 von der Gestapo festgenommen.
In seinen Vernehmungen nennt Uxkull die
Gräuel in den Konzentrationslagern als Motiv
für seine Beteiligung an dem Umsturzversuch.
Am 14. September 1944 verurteilt ihn der
„Volksgerichtshof“ zum Tode, noch am selben
Tag wird er in Berlin-Plötzensee ermordet.
Nikolaus Graf von Uxkull-Gyllenband devant
le « Tribunal du peuple » national-socialiste
le 14 septembre 1944
Avec son ami Fritz-Dietlof Graf von der
Schulenburg, Nikolaus Graf von Uxkull tente dès
l´automne 1939 de convaincre Stauffenberg de la
nécessité d´un coup d´Etat. Les conjurés confient
à Uxkull en 1944 les tâches d´officier de liaison
pour la circonscription militaire de Bohême
Moravie. Après l´échec de l´attentat, il est arrêté
par la Gestapo le 23 juillet 1944. Lors de ses
interrogatoires, Uxkull invoque les horreurs
des camps de concentration pour motiver sa
participation à la tentative de coup d´Etat. Le
« Tribunal du peuple » le condamne à mort le
14 septembre 1944, il est assassiné le même
jour à Berlin-Plötzensee.
Notiz Heinrich Himmlers vom 30. Juli 1944 nach einer
Besprechung bei Hitler
Hitler ordnet am 30. Juli 1944 die Durchführung der
Gerichtsverfahren vor dem „Volksgerichtshof“ an und
befiehlt die Verhaftung aller Angehörigen der Familie von
Stauffenberg und der Familie des Generals Walther von
Seydlitz-Kurzbach, der in der sowjetischen Gefangenschaft
an der Spitze des „Bundes Deutscher Offiziere“ steht.
Note de Heinrich Himmler, du 30 juillet 1944, après un
entretien avec Hitler
99
Hitler décrète le 30 juillet 1944 que les procédures judiciaires
seront engagées devant le « Tribunal du peuple » et
ordonne l´arrestation de tous les membres de la famille de
Stauffenberg et de la famille du général Walther von SeydlitzKurzbach qui, en captivité en Union soviétique, se trouve à la
tête de la « Fédération des officiers allemands ».
Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg mit ihren Kindern
Berthold, Franz Ludwig und Konstanze, um 1954
Als Frau des Attentäters wird die 1913 geborene Nina
Schenk Gräfin von Stauffenberg bereits am 23. Juli 1944
festgenommen. Ihre vier Kinder Berthold, Franz Ludwig,
Heimeran und Valerie werden verschleppt. Im Januar
1945 bringt Nina von Stauffenberg in Frankfurt an der
Oder ihre Tochter Konstanze zur Welt, danach werden
beide in das St.-Josephs-Krankenhaus in Potsdam
eingeliefert und dort unter dem Namen „Schank“ bis
April 1945 stationär behandelt. Erst bei Kriegsende
kommen Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg und ihre
Kinder wieder frei.
Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg avec ses enfants
Berthold, Franz Ludwig et Konstanze, vers 1954
Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg, née en 1913,
est arrêtée dès le 23 juillet 1944 en tant qu´épouse
de l´auteur de l´attentat. Ses quatre enfants Berthold,
Franz Ludwig, Heimeran und Valerie sont déplacés. Nina
von Stauffenberg donne le jour à sa fille Konstanze à
Francfort-sur-l´Oder en janvier 1945 ; toutes les deux
sont ensuite transférées à l´hôpital St-Joseph à Potsdam
où elles restent en traitement sous le nom de « Schank »
jusqu´en avril 1945. Ce n´est qu´à la fin de la guerre
qu´elle-même et ses enfants retrouvent la liberté.
Stauffenberg und die „Operation Walküre“. Das Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944
Eine Ausstellung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und der Stiftung 20. Juli 1944 in Zusammenarbeit mit dem Mémorial du Maréchal Leclerc de Hauteclocque et de la Libération de Paris – Musée Jean Moulin (Ville de Paris)
Stauffenberg et l’« Opération Walkyrie ». L‘attentat contre Hitler du 20 juillet 1944
Une exposition du Mémorial de la Résistance allemande et de la Fondation du 20 juillet 1944 en partenariat avec le
Mémorial du Maréchal Leclerc de Hauteclocque et de la Libération de Paris – Musée Jean Moulin (Ville de Paris)
Konzeption, Redaktion, Texte | Conception, rédaction, textes
Prof. Dr. Peter Steinbach, Ute Stiepani M.A., Prof. Dr. Johannes Tuchel, Dr. Christine Levisse-Touzé
Unser besonderer Dank gilt Frau Christine Levisse-Touzé, Direktorin des Mémorial du
Maréchal Leclerc de Hauteclocque et de la Libération de Paris – Musée Jean Moulin (Ville de Paris),
für ihren Rat und ihre aktive Mitarbeit bei der Redaktion des Manuskriptes.
Nous remercions particulièrement Christine Levisse-Touzé, Directrice du Mémorial du
Maréchal Leclerc de Hauteclocque et de la Libération de Paris – Musée Jean Moulin (Ville de Paris),
pour ses conseils et pour son active coopération dans la rédaction finale du manuscrit.
Mitarbeit | Avec l’assistance de
Pierre Argaw, Ingrid Bentégeat, Olga Barykina, Cécile Cousseau
Bildrecherche | Recherche des documents photographiques
Susanne Brömel
Übersetzung | Traduction
Simone Chevallier
Ausstellungsgestaltung und Realisation | Conception graphique et réalisation
Karl-Heinz Lehmann
Herstellung der Ausstellungsbanner | Bannières de l´exposition confectionnées par
GDF, Berlin
Druck Katalog | Catalogue imprimé par
allprint media GmbH, Berlin
Abbildungen | Crédit photographique
Archiv des FSB, Moskau (1), Bundesarchiv, Berlin (14), Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin (30), National Archives and Records Administration, Washington D.C. (3), Privatbesitz (41), Stefan George-Archiv, Stuttgart (6)
Umschlag | Photos des première et quatrième de couverture
Claus Schenk Graf von Stauffenberg als Oberleutnant, um 1933
Claus Schenk Graf von Stauffenberg, lieutenant, vers 1933
Der zerstörte Besprechungsraum im „Führerhauptquartier Wolfschanze“ unmittelbar nach dem Attentat
auf Hitler am 20. Juli 1944
Les décombres de la baraque du briefing au « quartier général du Führer, la Wolfschanze », immédiatement
après l´attentat contre Hitler le 20 juillet 1944
Diese Wanderausstellung kann bei der Gedenkstätte Deutscher Widerstand entliehen werden.
Cette exposition itinérante peut être empruntée au Mémorial de la Résistance allemande.
© Gedenkstätte Deutscher Widerstand | Mémorial de la Résistance allemande | 2009
Stauffenbergstraße 13 - 14, D-10785 Berlin | www.gdw-berlin.de
ISBN 978-3-926082-38-1
Beauftragter der Bundesregierung
für Kultur und Medien
Gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung
für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses
des Deutschen Bundestages
Avec le soutien financier du délégué du
gouvernement fédéral à la culture et aux médias,
en vertu d’une résolution du Bundestag Allemand
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