Grammatikalische Erscheinungsformen
in Mille feuilles und Clin d’œil
Lehrplanbezug
Grundlage des Lehrwerks Mille feuilles – Clin d’œil ist der Lehr-
plan «Passepartout».
In Bezug auf den Erwerb von Sprachmitteln hält der Lehrplan fol-
gendes fest: «Um kommunikative Aufgaben sprachlich und stilis-
tisch angemessen zu bewältigen, brauchen Lernende passende
Werkzeuge, die Sprachmittel. Zu den Sprachmitteln gehören Wör-
ter mit ihren grammatikalisch bestimmten Eigenschaften wie z. B.
Endungen, Zeitformen, Zahl und Geschlecht, Konjunktiv sowie
Redewendungen. Auch Aussprache und Orthografie gehören zu
den Sprachmitteln». (Seite 64)
Im «Passepartout Référentiel» werden die Einsichten in gramma-
tikalische Erscheinungsformen in einem spiral zyklischen Aufbau
beschrieben. Dabei werden folgende 3 Vertiefungsstufen unter-
schieden:
Einsichten in grammatikalische
Erscheinungsformen im Lehrwerk
Durch die Beschäftigung mit authentischen Lese- und Hörtexten
begegnen die Lernenden rezeptiv allen grammatikalischen Er-
scheinungsformen, die in alters adäquaten Texten vorkommen.
Damit erreichen sie die Vorgaben auf Vertiefungsstufe 1.
Die Übersicht auf der folgenden Doppelseite zeigt, zu welchem
Zeitpunkt eine grammatikalische Erscheinungsform im Lehrwerk
fokussiert und als Ressourcenziel ausgewiesen wird, d. h. von den
Lernenden durch induktives Vorgehen entdeckt, eingeübt und an-
gewendet wird. Damit wird je nach Vorgabe des «Référentiel»
Vertiefungsstufe 2 oder 3 erreicht. Die Angaben finden sich eben-
falls in einer Gesamtübersicht über die Inhalte von je zwei Schul-
jahren auf den Übersichtsplakaten, die den filRouge beiliegen.
Die Erscheinungsformen in grauer Schrift sind nicht Grundlage
von Entdeckungen. Den Lernenden stehen jedoch Informationen
zur Verfügung, um die entsprechenden grammatikalischen Phä-
nomene beim Bearbeiten von Aufgaben anzuwenden.
Grammatik auf der Grundlage von Wortschatz
Wie oben zitiert haben Wörter bestimmte grammatikalische Ei-
genschaften. Sprachliche Gesetzmässigkeiten können demnach
am Wortschatz erkannt werden. Jedoch ist es nicht in jedem Fall
hilfreich, sich beim Wortschatzerwerb mit den grammatikalischen
Markern zu beschäftigen. Im «Référentiel» wird dies deutlich, in-
dem ein Teil der aufgeführten grammatikalischen Erscheinungs-
formen eher dem Erwerb von Wörtern und Ausdrücken einer be-
stimmten grammatikalischen Kategorie zugeschrieben werden
kann als der Einsicht ins Sprachsystem. Im Lehrwerk wird diesem
Umstand mit dem Angebot an entsprechendem Klassenwort-
schatz resp. an Redemitteln («Nous parlons français!») Rechnung
getragen, wie es die nachfolgenden Beispiele illustrieren.
Référentiel Mille feuilles (MF) /
Clin d’œil (CdO)
Zeitangaben (Tageszeit,
Wochentag), Temporal-
adverbien
lundi / mardi / mercredi… (MF 3)
janvier / février / mars... (MF5)
d’abord / ensuite / tout à coup /
le lendemain (CdO 7)
en retard (CdO 8)
…
Modalverben in häufigen
funktionalen Wendungen
Je peux vous aider? (CdO 8)
Oui, je veux bien. (CdO 8)
...
Verben mit zwei Objekten
(inkl. Position der Pro-
nomen)
Tu veux me rendre un
service?
(MF 4)
Je te laisse mon numéro
de portable. (CdO 7)
…
Imperativ in Sätzen mit
einem oder zwei Objekten
Voyez-vous le / la / les… ? (CdO 7)
Passe-moi le / la…,
s’il te plaît. (CdO 8)
…
Die Lernenden begegnen einer Struktur vorwiegend
rezeptiv, d. h. in thematisch eingebetteten Hör-
und Leseverstehens aktivitäten und in Handlungsan-
weisungen
3
2
1
Die Lernenden verwenden die Strukturen mit Unter-
stützung (Sprachsupport in Form von Satzanfängen,
Satzstrukturen, Phrasen / Chunks, kurzen Modell-
sätzen, Wortschatz etc.) situativ angemessen. Bei
der Verwendung passieren je nach Unterstützungs-
angebot noch häufig Fehler. Durch induktives Vor-
gehen entdecken die Lernenden selber einzelne
Strukturen. Teilweise sind die Ein sichten sprachen-
übergreifend.
3
2
1
Die Lernenden sind in der Lage, in konkreten Auf-
gabenstellungen und gegebenenfalls mit Vorentlas-
tung die Struktur aktiv und teilweise korrekt zu
gebrauchen und sie mit anderen Strukturen zu
verknüpfen. Bei der spontanen Verwendung passie-
ren noch häufig Fehler.
3
2
1
© 2016 Schulverlag plus AG