Tiraillées entre deux mondes: jeunes musulmanes nées en France

VORANSICHT
84 RAAbits Französisch Dezember 2014
Nées en France
Reihe 13
S 1
Verlauf Material LEK Kontext Mediothek
II/A1
Tiraillées entre deux mondes: jeunes musulmanes nées en
France. Islam und Moderne Identitätsproblematik muslimischer
Immigranten in Frankreich (Oberstufe)
Birgit Pleuler-Kibele, Tübingen
Islamische Tradition und moderne westliche Gesellschaft sind sie miteinander
vereinbar?
Ausgehend von der Lektüre „Née en France.
Histoire d’une jeune beur“ von Aïcha Benaïssa
und Sophie Ponchelet erarbeiten und reflek-
tieren Ihre Schülerinnen und Schüler historische
Grundlagen und aktuelle Lebensumstände der
Musliminnen und Muslime in Frankreich und
diskutieren über die Probleme und Perspek-
tiven in einer multikulturellen Gesellschaft.
Klassenstufe: 11.–12. Klasse (G8),
12.–13. Klasse (G9)
Dauer: 14–15 Unterrichtsstunden
+ LEK
Bereich: Literatur; Landeskunde (l’immi-
gration, la deuxième génération,
la société multiculturelle)
Kompetenzen: Lese-, Schreib- und Sprechkom-
petenz, Sprachmittlung, kultu-
relle Kompetenz
© iStockphoto / Dean Mitchell.
VORANSICHT
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Verlauf Material LEK Kontext Mediothek
Nées en France
II/A1
Sachanalyse
Zum literarischen Text
Der Text Née en France. Histoire d’une jeune beur (1990) (Text A im Reclam-Band:
„Nées en France. Jeunes musulmanes dans la société laïque“) bildet die literarische
Grundlage für die vorliegende Unterrichtsreihe. Er ist ein Auszug aus dem gleichnamigen
Buch von Aïcha Benaïssa und Sophie Ponchelet und schildert die traumatischen Erleb-
nisse von Aïcha, deren Eltern aus Algerien nach Frankreich eingewandert sind, ihre
Kinder aber ihrer algerisch-muslimischen Tradition entsprechend erziehen.
Aïcha erlebt die Zerrissenheit zwischen Familienleben und Leben in der französischen
Gesellschaft schon sehr früh als sehr belastend, jedoch in zunehmendem Maße ab ihrer
Pubertät. Als ihre Familie von ihrer Beziehung zu dem italienischstämmigen Antonio
erfährt, wird sie nach Algerien gelockt und dort gegen ihren Willen festgehalten. Ziel der
Familie ist es, sie dort zu verheiraten.
Glücklicherweise holen sie ihre Eltern nach einer achtmonatigen Verschleppung nach
Frankreich zurück. Sie braucht allerdings lange, um dieses Trauma verarbeiten und in der
Ehe mit Antonio glücklich werden zu können. Der Kontakt zu ihren Eltern bleibt belastet;
ihr Lebensglück kann sie nicht mit ihnen teilen.
Zum landeskundlichen Teil
Aïchas Geschichte mag zwar ein Extremfall sein, die grundsätzliche Problematik, die
sie und ihre Familie durchleben, ist jedoch kein Einzelfall. Aïcha steht beispielhaft für
die deuxième génération, die irgendwo zwischen Tradition und moderner Gesell-
schaft ihre Identität sucht. Dies gilt für Männer ebenso wie für Frauen. Um zu verstehen,
was Aïcha passiert und für uns beinahe unvorstellbar ist, und um die Geschichte in den
Gesamtkontext einordnen zu können, müssen die Schüler die faktischen Grundlagen
dieser komplexen Thematik kennen: die Geschichte der Immigration, die spezielle
Problematik der deuxième génération und die aktuelle Situation in Frankreich.
Didaktisch-methodisches Konzept
Zur Lerngruppe
Die vorliegende Unterrichtsreihe ist für die Oberstufe konzipiert. Die Lernenden sollten
in der Lage sein, selbstständig Texte zu lesen und zu erarbeiten, und über das tige
Vokabular verfügen, um ihre Meinung äußern und begründen zu können. In der Unter-
richtsreihe werden die Lese-, Schreib- und Sprechkompetenz, Sprachmittlung und kultu-
relle Kompetenz gefördert.
Die Unterrichtsreihe ist für eine Lerngruppe mit 12 Schülern konzipiert; auf diese Grup-
penstärke sind auch die Hinweise ausgelegt. Mit entsprechenden Anpassungen kann sie
natürlich auch mit mehr Schülern durchgeführt werden. (Zum Beispiel kann die Lehrkraft
einzelne Schreibaufträge der Hausaufgabe M 8 doppelt vergeben.)
Zur Wortschatzarbeit
Die Reclam-Ausgabe ist umfangreich annotiert. Die Lehrkraft hält die Schüler an, das für
die inhaltliche Erarbeitung des Textes sowie des gesamten Themas relevante Vokabular
selbstständig zu lernen. Alle Materialien enthalten, sofern nötig, Wortangaben, die zu
lernen sind.
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Nées en France
II/A1
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S 4
Verlauf Material LEK Kontext Mediothek
Verlaufsübersicht zur Reihe
Tiraillées entre deux mondes: jeunes musulmanes nées en
France. Islam und Moderne Identitätsproblematik muslimischer
Immigranten in Frankreich (Oberstufe)
1./2. Stunde: L’islam et la laïcité
3./4. Stunde: “Née en France, histoire d’une jeune beur”
5./6. Stunde: Histoires différentes, expériences similaires?
7./8. Stunde: La France, un pays d’accueil?
9./10. Stunde: La deuxième génération d’immigrés: le dilemme identitaire
11./12. Stunde: La France et la diversité
13./14. Stunde: La société multiculturelle: un défi pour tous
15. Stunde: L’identité heureuse?
Minimalplan:
Die 15. Stunde kann in die 13./14. Stunde gezogen werden.
Verlaufsübersicht zu den Stunden
1./2. Stunde (idealerweise vor einem Wochenende oder freien Tagen)
Thema
L’islam et la laïci
Material Verlauf
M 1, M 2, M 3 L’islam Citations / Vorlesen der Zitate durch die Schüler; Ergebnis-
sicherung an der Tafel (Plenum); Zusammenfassen deutscher Kurz-
texte (Gruppenpuzzle); Ergänzen des Tafelanschriebs (Plenum)
M 4, M 5 La laïcité en France: chronologie des lois adoptées concernant
l’école / Erläutern der Eckdaten (Lehrervortrag); Diskussion und
Hypothesenbildung zur Vereinbarkeit von Laizität und Islam in Frank-
reich (Plenum); Erläuterung des Leseauftrags (Hausaufgabe)
M 5
p. 11 à p. 69
Devoirs: Journal de lecture: Lire “Née en France. Histoire d’une
jeune beur” et remplir la grille I du journal de lecture, plus une partie
de la grille II.
Zusätzlich benötigtes Material: Zusatzmaterial ZM 1 (Vokabellernkärtchen zur Meinungs-
äußerung) von der RAAbits Französisch CD 13; eine Kopie von M 1 und drei Kopien
von M 2 (falls mehr als 12 Schüler, entsprechend mehr Kopien); Kopien von M 3–M 5
in Klassenstärke; zusätzliche Folienkopie von M 5 und OH-Projektor (oder PC-Beamer-
Einheit und CD 13); Zusatzmaterial ZM 2 (= M 5) von der CD 13
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Nées en France
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Materialübersicht
1./2. Stunde: L’islam et la laïcité
M 1 (Tx) L’islam – Citations
M 2 (Tx) L’islam – Ce qui est essentiel pour l’islam
M 3 (Wo) Le vocabulaire de l’islam
M 4 (Ch/Fv) La laïcité en France: chronologie des lois adoptées concernant l’école
M 5 (Ha/Fv) Journal de lecture pour “Née en France. Histoire d’une jeune beur
( p. 11 à p. 69)
3./4. Stunde: “Née en France, histoire d’une jeune beur”
M 6 (Lö) Journal de lecture – Solutions
M 7 (Tx) Citations du texte “Née en France. Histoire d’une jeune beur”
M 8 (Ha) Consignes d’écriture
5./6. Stunde: Histoires différentes, expériences similaires?
M 9 (Tx/Fv) Tiraillées entre deux mondes ( p. 11 à p. 69; p. 71 à p. 97)
7./8 Stunde: La France, un pays d’accueil?
M 10 (Ch/Fv) Histoire de l’immigration en France
M 11 (Ch/Fv) L’Algérie des Français
9./10. Stunde: La deuxième génération d’immigrés: le dilemme identitaire
M 12 (Bi/Fv) Questions d’identi
M 13 (Tx/Ab) La deuxième génération d’immigrés: le dilemme identitaire
M 14 (Tb) Le dilemme identitaire de la deuxième génération
11./12. Stunde: La France et la diversité
M 15 (Ha) Carte mentale: la société multiculturelle
13./14. Stunde: La société multiculturelle: un défi pour tous
M 16 (Lö/Fv) Carte mentale: la société multiculturelle – Solution
M 17 (Bi/Fv) La diversité
M 18 (Rk) Débat: que feriez-vous si vous étiez ...?
15. Stunde: L’identité heureuse?
M 19 (Tx) L’identité heureuse? – Citations
M 20 (Tb) L’identité heureuse
Im ROM-Teil der RAAbits Französisch CD 13 finden Sie neben der farbigen
Word-Datei der Unterrichtsreihe und Anki-Vokabellerndateien für Ihre
Schülerinnen und Schüler folgende Zusatzmaterialien:
ZM 1 (Wo/Ka) Vocabulaire – Exprimer une opinion
ZM 2 (Ha) Journal de lecture pour “Née en France. Histoire d’une jeune beur”
ZM 3 (Ch) Histoire de l’immigration en France (1974–2006)
ZM 4 (Tx/Ab) L’échec du modèle d’intégration français
Ab: Arbeitsblatt Bi: Bildimpuls Ch: Chronologie Fv: Folienvorlage Ha: Hausaufgabenstellung
Ka: Karten Lö: sungsvorschlag Rk: Rollenkarten Tb: Tafelbild Tx: Text Wo: Wortschatzliste
ZM: Zusatzmaterial auf CD
Zusatzmaterial auf CD
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Nées en France
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M 3
Le vocabulaire de l’islam
Les cinq piliers de l’islam:
1. la déclaration de foi das Glaubensbekenntnis
2. la prière das Gebet
3. l’aumône, f. das Almosen
(le zakat: die Almosensteuer für die Armen)
4. le jeûne du ramadan das Fasten im Ramadan
(jeûner: fasten)
5. le pèlerinage à la Mecque die Pilgerfahrt nach Mekka
Textes et lois:
le Coran der Koran: das heilige Buch des Islam, Gottes Offenbarung an Mohammed
la sourate die Sure: Kapitel aus dem Koran, der aus 114 Suren besteht
la sunna die Sunna: Aussprüche und Gewohnheiten des Propheten, vorbildhaft für die
Muslime
le hadith der Hadith: älteste Überlieferung der Aussprüche und Taten Mohammeds; nach
dem Koran die zweite Hauptquelle des Islam
la charia die Scharia: das islamische Recht, das religiöse, politische, soziale und ethische
Fragen regelt
le djihad der Dschihad: Bemühung, Anstrengung für die Sache Gottes, Kampf
La religion:
le muezzin der Muezzin: ruft die Muslime vom Minarett zum Pflichtgebet
l’imam, m. der Imam: Vorbeter in der Moschee; bei den Schiiten gottgeleiteter Führer der
Gläubigen
le mollah der Mullah: Kenner des Koran und der Scharia
l’ayatollah, m. der Ayatollah: chster Ehrentitel vor allem für verdienstvolle Rechtsgelehrte
und Theologen im schiitischen Islam
la mosquée die Moschee
le minaret das Minarett
Pour les explications allemandes: Werner Trutwin: Die Weltreligionen: Islam. Neubearbeitung. München
2010: bsv/patmos. Glossar S. 142–143. © 2010 Bayrischer Schulbuchverlag.
Les différents voiles islamiques
Vêtement traditionnel
des tribus pachtounes
d’Afghanistan
Vêtement traditionnel
des femmes en Iran
(surtout pratiquantes)
Signifie “rober
aux regards”
Voile intégral complété
par une étoffe
HidjabNiqabBurqa
Grande pièce de tissu
posée sur la tête,
ouverte sur le devant
Non obligatoire dans
l
a République islamique,
contrairement au port
du voile
Couvre complètement
la tête et le corps,
un grillage dissimulant
les yeux
Symbole des talibans
en Afghanistan qui
l’ont rendue obligatoire
Ne laisse appartre
qu’une fente pour
les yeux
Lusage s’est répandu
sous l’influence
de lislam wahhabite,
surtout en milieu
urbain
Cache les cheveux,
les oreilles et le cou.
Ne laisse voir que
lovale du visage
Usage géralisé
dans le monde
musulman
Tchador
© AFP.
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