
überschwemmen, wobei es nicht einmal klare Regeln für die Eindeutschung der
Wörter gibt, was häufig zu Unsicherheiten beim Sprachgebrauch führt. Hinzu
kommt, dass nicht jeder Deutsche der englischen Sprache mächtig ist, was dazu
führt, wie auch die Fragebögen gezeigt haben, dass viele Anglizismen gar nicht
verstanden und somit oft auch falsch benutzt werden. Das hat eine
Sprachverwirrung zur Folge, was immer öfter auch zu
Verständigungsschwierigkeiten führen kann. Konfuzius, ein chinesischer
Philosoph sagte schon vor ca. 2500 Jahren։ „Zuerst verwirren sich die Worte,
dann die Begriffe und schließlich die Sachen.”4
Es stellt sich also die Frage, ob man versuchen soll und kann, diesen
Sprachwandel zu lenken und darüber hinaus, welche Instanz in einem solchen
Fall das Recht hätte, zu entscheiden, was als Bereicherung und was als
Bedrohung angesehen wird. Die Arbeit des VDS geht zwar in diese Richtung,
kann aber immer nur ein Denkanstoß für die Menschen sein, denn letztendlich
definiert sich eine Sprache durch die, sie sprechen. Trotzdem ist es meiner
Meinung nach wichtig, an die Verantwortung der Medien und aller Sprecher zu
appelieren, sich ihren Sprachgebrauch bewusst zu machen und vor allem den
übertriebenen Gebrauch von Anglizismen, die leicht übersetzt werden könnten,
zu vermeiden. Schließlich ist es nicht wünschenswert, dass Deutschland, wie
Walter Krämer, der Vorsitzende des VDS, nicht ganz ernsthaft prognostizierte,
bis zum Jahr 2022 zum 51. Bundesstaat der USA wird, sondern, dass stattdessen
die deutsche Sprache und damit auch Kultur gepflegt wird.5 Sollte sich zeigen,
dass der Anglizismen-Trend zu einer reellen Bedrohung für die deutsche
Sprache wird, bestünde die Möglichkeit eines Sprachschutzgesetzes, ähnlich wie
es in Frankreich, Polen, Ungarn, Rumänien und Schweden eingeführt wurde.
4 Springer Link, unter։ link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-46665-6_3?no-access=true (abgerufen am
3.12.2015).
5 Vgl. Karin Schelhas (2001)։ Der Einfluss des Englischen auf die deutsche Sprache. München։ Grin S.17.
Nach Walter Krämer (2000)։ Modern Tolking auf Deutsch. Piper Verlag. München/ Zürich.