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Zusammenfassung
Zusammenfassung
Im Zuge der jüngsten Krisen erweist sich die Konjunktur als volatiler als noch
vor kurzem angenommen. Das hat Auswirkungen auf die öffentlichen
Finanzen. Es braucht deshalb einen gewissen nanzpolitischen Handlungs-
spielraum, um für Unvorhergesehenes gewappnet zu sein.
Die Staatsverschuldung hat Konsequenzen, auf die nachfolgend im Detail
eingegangen wird:
• Öffentliche Ausgaben
Die wichtigste Auswirkung der Staatsverschuldung besteht wohl darin,
den Staat zu höheren Ausgaben zu verleiten. Verschiedene Arten von
Staatsversagen treiben den Staat zu übermässiger Verschuldung. Geld
aufzunehmen ist zwar nützlich, um in Krisenzeiten die Konjunktur zu
stabilisieren oder anzukurbeln, oder um öffentliche Investitionsspitzen zu
nanzieren. In der Boomphase oder bei nur unterdurchschnittlichen
öffentlichen Investitionen muss die Verschuldung aber auch wieder
gesenkt werden.
• Wachstum
In akademischen Kreisen und in den internationalen Organisationen
werden die Auswirkungen der Verschuldung auf das Wachstum intensiv
diskutiert. Es handelt sich um ein komplexes Problem, bei dem es nicht
genügt, eine simple Korrelation herzustellen. Es geht darum, die Richtung
der Kausalität zu erkennen (beeinusst die Verschuldung das Wachstum
oder das Wachstum die Verschuldung?) und die weiteren Faktoren zu
berücksichtigen, die das Wachstum beeinussen. Obwohl es auch
abweichende Meinungen gibt (insbesondere Alesina), scheint es doch so
zu sein, dass ein Staat, der sich über ein Haushaltdezit verschuldet, das
Wachstum kurzfristig günstig beeinusst (umgekehrt wirkt sich eine
Sparpolitik negativ aus). Übersteigt die Verschuldung allerdings ein
gewisses Niveau, sind die Folgen wahrscheinlich negativ.
• Generationenumverteilung
Die Auswirkungen der Verschuldung auf die kommenden Generationen
sind komplex. Sie lassen sich nicht bloss mit der Höhe der Verschuldung
oder der Schuldzinsen messen. Zu berücksichtigen ist nämlich auch, dass
die Staatsanleihen (sowie die entsprechenden Zinsen) Angehörigen