Quadratische K~rper im Gebiete der h~here1~ Kongruenzen. I. (Arithmetisaher Teit.) Von E. Artin in Hamburg. w Einleitung. Die Dedekindsehen Untersuchungen iiber h5hera Kongruenzen 1) legen folgende Erweiterung der Theorie nahe. Es werde dem KSrper K der rationalen Funktionen modulo p die Funktion }/D($) adjungiert, wo D ( t ) eine ganze im Sinne D e d e k i n d s quadra~freie Funktion des Parameters t ist. Der entstehande quadratisehe KSrper K ( ~ / ~ ) weist dann/~hnliche Eigensehaften auf wie ein quadra. tiseher ZahlkSrper. So gilt zum Beispiel der Satz tiber eindeutiga Zerlegbarkait der Ideale in Primideale, der Satz yon der Endlichkeit der Klassenzahl, die S/itze iiber die Einheiten. Zur Klassenzahlformel gelangt man durch Einfiihrung der Zetafunktionen. Hier liiB~ sieh die Frage naeh der Riehtigkeit der R i e m a n n schen Vermutung in jadem speziellen Fall entscheiden. Eine Durahrechnung der ersten F/ille - - es handelt sieh um zirka vierzig K S r p e r ergab stets die Riehtigkeit der R i e m a n n s c h e n Vermutung. Einem allgemeinen Bewais ihrer Riehtigkeit seheinen sich aber noah Sehwierigkeiten ~hnlieher Art wie beim R i e m a n n s e h e n ~(8) entgegenzustellen, doeh ]iegen die Verh~ltnisse bier insofern klarer und durchsichtiger, als es sich (ira wesentliehen) um ganze rationale Funktionen handelt. Auf Fragen, die damit im Zusammenhang stehen, werde ieh noch zuriickkommen. Von den sonstigen Eigensehaften unserer Zetafunktionen sei noah hervorgehoben: Sie besitzen eine einfaehe Funktionalgleiahung, welche als 1) J o u r n . fiir die r, u. a. M a t h . 54 (t857), S, 1--26. Mathematische Zeitschrift. XIX. 11 154 E. Artin. Folge merkwiirdige Reziprozit~itsbeziehungen gevdsser Charaktersummen nach sieh zieht. Ihre Nullstellen stehen in einfachem Zusammenhang mit den Wurzeln einer algebraisehen Gleichung wodurch eben die Entscheidung fiber die R i e m a n n s c h e Vermutung gef~ltt werdcn kann. Setzt man die Riehtigkeit der Riemannsehen Vermutung ffir alte KSrper voraus, so l~iBt sich fiir alle p der Nachweis erbringen, dab es nur endlieh viele imagin~ire KSrper mit einklassigen Gesehleehtern gibt. Endlieh sei aueh noeh auf den Zusammenhang mit einer Arbeit .yon Kornblum'-'), der am Schlusse des zweiten Tells dieser Arbeit hergestellt wird, hingewiesen. Es gelingt dabei, das K o r n b l u m s c h e Resultat iiber die Existenz unendlich vieler Primfunktionen in arithmetischen Progressionen wesentlich zu verschhrfen. Bemerkt sei noch, dab ich der kiirzeren Bezeiehnung halber einige im Gebiete der Zahlen verwendete Symbole sinngem~B auf die Funktionen (rood p) iibertragen habe. Dies reehtfertigt sich aueh sehon dadurch, dab dann die Analogie unserer Resultate mit denen in ZahlkSrpern deutlicher zutage tritt. Eine Verwechslang ist dabei wohi nicht zu befiirchten, da die Symbole nur gem/iB unserer Definition verwendet werden. w Erste Erweiterung des Rechengebietes. Nach D e d e k i n d heiBen ft zwei Funktionen Fl(t)~fl_.,'a~t" n F~ (~)-----Z, b~t" kongruent modulo p, in Zeiehen v=O und ~'=0 Fx(t ) "~_F~(t) (rood p), wenn fiir a l l e v gilt a~ ~ b~ (mod p). Dabei bedeutet p eine in den ganzen Entwieklungen festgehaltene Primzahl. Wir wollen in diesem Falle die Funktionen und Zahlen direkt ,,gleich" nennen und also einfach schreiben F I(t)=F.~(t), wenn a~=b,. Von Viel[achen yon p ist hierbei eben abgesehen. Ferner verstehen wir, wenn a # 0 (d. h. naeh der vorigen Festsetzung a ~ 0 (mod p)), unter ab eine Zahl x, fiir welche a x = b ist (d. h. wieder ax=~b (rood p)). Zum Beiupiei ist, wenn p ungerade, unter I der h/iufig auftretenden Zahl ~ die ganze Zahl p- -+2i- zu verstehen. ~) Mathem. Zeitschr. 5 0919), S. 100. Quadratische K/irper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. L !55 Nun lassen wir - - und darin besteht unsere Erweit~rung -- auch negative Potenzen yon t in endlicher oder unendlicher Anzahl zu. Wir betraehten also Funktionen der Form F ( t ) ---- ., ~' a , , t' =-a n r ~-, a , _ 2 ~ n - z ~ - . . . wobei wieder zwei Funktionen ,,gleich" sein sollen, wenn die Koeffizienten entsprechender t-Potenzen ,,gleich" sind. Man beachte, dal~ dem Buchstaben t keinerlei numerisehe Bedeutung zukommt, und er lediglieh als Reehensymbol zu betraehten ist, so dab im Falls unendlieh vieler negativer Potenzen von t der Konvergenzfrage keinerlei Bedeutung zukommt. Da er ferner im allgemeinen derselbe bleibt, unterdriieken wit ~-~inftighin seine Bezeichnung, sehreiben also kurz F statt F(t). Zahlen mSgen stets mit kleinen lateinischen Buchstaben und den allgemein iiblichen Summationsbuehstaben /x, v bezeichnet werden, alle iibrigen Buchstaben seien den Funktionen vorbehalten. Sei nun F = Z , a, t", wobei a , + 0 vorausgesetzt sei. F heii~e ganz, wenn die Koeffizienten aller negativen Potenzen von t versehwinden, wenn es also sine Funktion im Dedekindschen Sinne ist. Ferner heiSe fiir ganzes und nieht ganzes F : 1. Wie bei D e d e k i n d , n d e r Grad von F. 2. Die Zahl p~ der ,,Betrag" I F l = p" von F. Diese Bezeiehnung wird sich in der Fo|ge rechtfertigen. Fiir jetzt sei nur bemerkt, da$ im Falls eines ganzen F die Zahl p"----]F I die Anzahl der Restklassen der ganzen Funktionen modulo F i s t . In der Dedekindsehen Bezeichnung (modd io, F (t)). Fiir von Null verschiedene ZaMen a gilt dann ] a i ---- 1. Ferner werde [01-----0 gesetzt. 3. Der Koeffizient a, der hSchsten Potenz yon t, der schon bei D e d e k i n d die Rolls des ,,Vorzeichens" yon F spielt, werde mit a , = sgn F bezeichne~. Diese Definition hat natiirlieh nur einen Sinn, wenn F ~ 0 ist, d.h. wenn es nichtversehwindende Koeffizienten iiberhaupt gibt. Dann ist sgn F + 0. 4. Mit D e d e k i n d nennen wir die yon Null verschiedenen Zahlen l, 2, . . . , (p -- 1) die rationalen Einheiten, da sie in ttnserem Sinne Teller der Eins sin& 5. Wenn sgn $' = 1 ist, heiBe F prim/ir. gef~hr den positiven Zahlen.) (Es entsprieht dies un11" 156 E. Artin, Fiir unsere Symbole gelten nun ersichtlich die gewShnlichen Reehenregeln: IpG!= IFI-IGt, sgn (FG) = s g n F - s g n G. Wir erwiihnen noch die folgenden hiiufig zur Verwendung gelahgenden Regeln: 1. Wenn I F I < I G I , so ist I '+al=Ial. Hier hat ja Y auf den Grad des Resultats keinen Einflul~. gilt unter der gleiehen Voraussetzung Ebenso sgn ( F + G) ~-- sgn G. 2. Wenn t F [ = I G I u n d sgn F - t - sgn G # 0 ist, gilt und IF + a sgn ( F + G) -= sgn F -f- sgn G. 3. Wenn ! F I = IGI und sgn F + s g n G = 0 ist, haben wit !p + a i < I l-- a I Der Beweis dieser S~itze folgt unmittelbar aus Gradbe~rachtungen. Das Rechnen mit Grenzwerten erhalten wir dutch folgende Definition : Eine Folge yon Funktionen F1, F~, F a . . . . konvergiert gegen einen Grenzwert, in Zeiehen F = lira F , , wenn sich naeh. Vorgabe eines beliebig kleinen positiven ~ ein n so finden ls dab fiir alle v __> n gilt IF.-Fi< . Das heist ein beliebig gegebener Absclmigt yon F kommt yon einer Stelle n a b in allen F~ vor. Ersichtlieh ist hierfiir notwendig und hinreiehend, wenn eine Stelle n existiert, so dal~ flit /~, v _> n gilt Aus dem Grenzwertbegriff folgt unmittelbar vergenz und der Summe einer unendlichen Reihe der Begriff der Kon- ~F~. Sie konvergiert und hat die Summe S, wena 2 = lim 2 , existiert, n S,, :~ x7~ F v~a~ wo Quadratische KSrper im Gebiete der h6heren Kongruenzen. I. 157 ~'iir die Konvergenz ist notwendig and hinreichend, dat~ flit alle ge~ niigend gro$eu u und v ~ / ~ die Betr/ige der Ausschnitte E , @ F~+, ~- ... @ F,. beliebig klein werden. Da nun einerseits die Betriige dieser Ausschnitte nach unseren Rechenregeln die der einzdnen Glieder nie iiberschreiten k6nnen und andererseits als Aussehnitte fiir ,u,~--,v die einzelnen Glieder selbst auftreten, erhalten wir das einfaehe Konvergenzkriterium: Far die Konvergenz der unendlichea Reihe (1) is~ notwendig und hinreichend, dal3 lim I iv,, ] = O. Insbe~omtere erhalten wit fiir ,,Potenzreihen" ~'a,,F", deren Koeffizienten Zahlen sind, dal~ sie sicher konvergieren fiir Dean dann isl ,F'l < v-', arso li l ,F i = ~,: o. ac Ebenso leicht erhalten wir die Resultate: a ede konvergente Reihe konvergiert unbedingt, d. h. ihre Glieder kSmmn beliebig vertauscht werden. Fiir das Produkt zweier konvergenter Reihen gilt die Cauchysche Produktregel. F eine D e f i n i t i o n . Wenn G=t=0 islb, verstehen wir unter H - ~ G Funktion, fiir welche H G = F i s t . Um die Existenz einer solchen Funktion nachzuweisen; sei a,, _ , t ~ - j -t- . . . = a . t wobei a,,~= 0 vorausgesetzt wird. Hier ist (I----%t"-1- q~_~ ~. ~t--1 a. :t-e___ also " O--q'), q}i<p-ll Demnach konvergiert \ 7 qb" and es ist (1 - - q~) _\" r \ ', q / ' - - v q~"---~l. Setzen wir also ac H - - ' ~ a - ~ l t - ' ~ . F 9--\T q~", 158 E. Artin. so gilt H G : F . Also ist H eine Funktion der gesuchten Art. Aus A B = 0 und ,4 4 = 0 folgt aber durch Betraehtung der Betr~ge B -~ 0. W/~re also H 1 eine zweite Funktion, flit die H1G = F ist, so w~re (H--HI)G:=0. deutig bestimmt. Wegen G 4 =0 folgt H = H Aus folgt die Rechenregel v Also ist H = ~ ein- !Ff=tHGf=lHt lal -----Iol und analog ist F sgn F sgn ~ -- sgn G" Endlieh definieren wir: D e f i n i t i o n . Alle Funktionen, die sich als Quotient zweier ganzer Funktionen darstellen lassen, heil~en rational, alle iibrigen irrational. w Quadratische Gleichungen und Imaginiire. Fiir das Weitere beschriinken wit uns auf ungerade Primzahlmoduln p. Wir untersuchen nun die quadratisehe Gleiehung X~:A. Wit erkennen leieht, dab diese Gleiehung keine unserem bisherigen Reehengebiete angehSrige LSsung haben kann, wenn 1. A ungeraden Grad hat, oder 2. sgn A quadratischer Niehtrest modulo p ist. Wenn dagegen ,4 yon geradem Grade und sgn_4 = a ~ ein quadratischer Rest ist, hat unsere Gleiehung stets genau zwei nut dureh das ,Vorzeichen verschiedene LSsungen. Denn dann hat A die Form __ t~ ~ ... aO-t'~(l+r wobei q~ __ a.z~-I t-e - ] - . . . , a ~ t - I + ao~n-., a' also I(Pl__~p -1. Nun ist (-~) = oder = ~-.(--{)...(-~---,,+1)__ ( - - 1 ) ~-1 1 . 3 - 5 . . . ( 2 , ' - - 3 ) v! -- " 2 ~ v! 2 2 , , - x ( v - - 1) (2,,;2) = , 29,,-i v (?7) Quadratische KSrper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. L 159 Aus der letzten Gleichheit geht, da ( ~ - 1) und ~ zueinander prim sind, hervor, da~ im Nenner von nut Potenzen yon 2 auftreten kSnnen, Da wir die Primzahl p a l s ungerade voraussetzen (der Grand dafiir ist das soeben festgestellte Verhalten), kSnnen wir ~ dutch die ganze Zahl 2 ersetzen. Die so entstehende ganze Zahl gehorch~ dann den- selben Gesetzen wie das gewShnliche Symbol, falls nut die Gteichheitszeichen in unserem Sinne als Kongruenzen gelesen werden. Demnach ist das Quadrat der naeb dem Friiheren wegen !r konvergenten Potenzreihe =< p-1 ~=0 ~naeh der Cauehysehen Reget bereehnet) gleieh l @ q ~, da dies im gew6hnliehen Zahlgebie~ der Fall ist. Die Funkfion -',:--- ~ "r = 0 . Z ~ 2 ..~_ r is~ also eine LSsung yon A. W/s noeh X~=: A, so h/~tten wit X ~ - - - M = 0 oder (X + X~)(X -- X ~ ) = 0, somit ent,,~eder X = X~ oder Wit schreiben 1/A = X, wo das Vorzeiehen noch beliebig w~hlbar ist, und nennen V~J in diesem Falle reell. Um das Symbol 1/A aueh in den ausgeschlossenen, ,, imagin/iren ': F~llen zu definieren, gehen wit so vor: Sei g eine wimitive Kongruenzwurzel modulo T, die im weiteren Verlaufe fesggehalten werde. Wit f;ahren nun die beiden ,,Imagmaren trachten Funkt, ionen der Art: 9 .. r 1/g und V~" ein und be- L A § BV , 2. A-~-B1/t, ".3. A + B1/~t. Unter Aufreehterhaltung der formalen Rechenregeln fiir Addition and Multiplikation setzen wir lest, dal~ A @ B~/t--= C @ D V't dann and nur dann zutrifft, wenn A = C und B = D is~. Analog in den fibrigen F/fllen. Mit den drei Arten werde aber nicht simultan gerechnet. Man iiberzeugt sieh teicht, daf~ die Aufreehterhaltung tier Rechenregeln auf keinen Widerspruch fiihr~, und dal3 aus dem Verschwinden eines Produk~es 160 E. Artin. auf das Versehwinden eines der Faktoren geschlossen werden darf. der Tat, wird die Imagin~ire mit i bezeichnet, so folgt aus also (A+iB)(C-}-iD)=O (A--iB)(C--iD):-=O, anch ( A ' - - i~B')(C ~ In i~D")=0. Ist nun A--~ l B . + O, das heil]t verschwinden A und B nicht gleichzei~ig, so sind flit i - ~ l / t oder i = = ] / ~ die Grade yon A ~ und i~B "," sieher versehieden (gerade und ungerade), fib i-----~/g sicher die ,,Signa". Also ist auch A 2 - i~ B" + O. Somit C "~- i: D ' = O. Nach dem eben Gezeigten geht dies nut, wenn C - ~ D = O, also C + i D - = 0 ist. Von der MSgliehkeit und Eindeu~igkeit der Division tiberzeugt man sich ebenfalls sofort durch ,,Rationalmachen" des Nenners. Fib die beiden ausgeschlossenen F~lle ergib~ nun eine einfaehe Betraehtung folgende M6glichkeiten: . ~ ist reel]-~ ~/-A[, 1. roell = Es ist hier der Ort darauf hinzuweisen, dab es oft zweckmg$ig ist, den Parameter t einer linearen Transformation 4er Form gx ~ at @ b zu unterweffen. Durch diese wird offenbar keine zahlentheoretische Eigenschaft unserer Funktionen ge~indert und doch manche Vereinfachung erzielt. So tgl~t sich zum Beispiel durch t~-----gt Fall 3 auf Fall 2 zuriickfiihren, so ,dab es geniigte, die Diskussionen Iiir die ersten beiden Fglle durchzufiihren. Wir werden gelegentlich yon diesen Lineartransforma~ionen Gebraueh zu machen haben. Die LSsungen yon X ~ - - A lassen sieh also in vier Klassen teilen (V'A[ bedeute eine reelle Wurzel): 1. ~/5 reen, 2. v~ = r 3. V q = V ~ . ~ , r ~. v - J = r r wobei Fall 3 und 4 nieht wesentlich versehieden sin& Fiir die LSsung der quadratischen Gleichung (A 4= 0) AX~+BX+C=O ergibt sich nun in bekannter Weise X----Bi V~--4AO 2A - B +v'~ 2A Quadra~isehe KSrper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. I. ](~1 w Quadratische Kiirper. in der zuletzt aufgestellten quadra~ischen Gleichung mSgen nun ganze Funktionen sein. Zcrlegen wit A ~ B 2 - 4 A C in seine Primfaktoren, so k6nnen wir A in die Form setzen A, B,C -~M".D, wo D cluadratfrei ist und iiberdies entweder s g n D = l oder sgnD ~-g. (Indem n~mlieh ein quadratiseher Rest zu M gezogen wird.) Dann ist t/A--:-M.V.D. Man erkennt leicht, dal~ V D nur im Fat]e D = 1, den wir weiterhin als trivial ausschliel]en, reell und rational ist. Die LSsmag unserer Gleichung hat dann die Form x = - B • Mr 2A Funktionen dieser Form nennen wit quadratisehe Irrationalit~ten und zwar reell oder imaginiir, je naehdem I/D reell oder imagin~ir ist. Die Gesamtheit aller rationalen Funktionen modulo p bilde~ nun offenbar einen K6rper K. Wit untersuehen nun den KSrper ~2, der dutch Adjunktion einer quadratisehen Irrationalitiit zu K entsteht. Diese Adjunktion kann offenbar ersetzt werden durch Adjunktion yon u Wir definieren also (Vorzeichen yon V D beliebig lest gew~hlt): Ist D ~: 1 eine ganze quadratfreie Funktion mod p und sgnD = l oder g, so entsteht der ,,quadratisehe KSrper" ~ = K(1/LJ) dutch Adjunktion yon ~/D zum KSrper K. Der K6rper heiBt reell oder imagin~ir, je naehdem ob 1/]~ reell oder imagin~r ist. Die Funktionen des K5rpers K ( I / D ) Iassen sieh darstellen in der Form , - = A + B1/D, wo A und B rational sind. Sie lassen sieh aueh nm' auf eine Weise so darstellen, dena aus A -/- B I / D ~---C + E 1/D wiirde im Falle B =b E folgen I/1) -----E-----z~'VA- so dab ~/D reell rational w~re. ~ geniigt der gleichung r Aus B = E folgt abet wieder A = C. -- 2 A n + ( A ~ -- D B ~') = O. Die zweite Wurzel dieser Gleichung ~'=:.A .-BVD 162 E. Artin. heiBt die zu tr konjugierte Funktion. Endlich heiBt a a ' die Norm yon ~: N (a) = ~a' = A ~ - - B ~"D . D e f i n i t i o n . Eine Funktion a des K6rpers .(2 ~ K (l/D) heigt ,,ganz", wenn sie einer Gleichung a~'--~ A i a + A., = 0 mit ganz rationalem A 1 und A~ geniigt. Es gilt der Satz: Wenn a ganz und rational ist, so ist es ganz ratione.1. F g = ~ , wo $' und G prim sind, folgt Denn aus .F ' + A1G .F --{- A . G ~~ O. Also muff F ~" durch G teilbar sein, was nut geht, wenn G eine rationale Einheit ist. Dana ist abet ~ ganz rational. Wenn aber r ganz und nicht rational ist, kann es nur einer quadratisehen Gleichung der Form geniigen. Denn aus folgte (A 1 -- B1)e, -]- (A.._--B~) ~---O, was nur fiir A~ = B 1 riehtig sein kann, da sonst , doch rational wiire. Aus t I = B 1 folgt aber A. = B... Gehen wir nun auf die Darstellung a ~ A ~ - B 1/~ und die zugehSrige Gleiehung a ' - - 2A,-+- ( A " - - D B ' ) - = . 0 zuriick, so finden wir, wenn a rational ist, B ~ 0, also A ganz. Wenn aber er nicht rational ist, mug die hingeschriebene Gleichung, da es dann nur eine dieser Form gibt, ganze rationale Koeffizienten haben. Es ist also 2 A und demnaeh A ganz. Ferner ist A ~ - - D B e, also auch D B " ganz. W~.re nun B nicht gaaz, so bestiinde sein Nenner aus mindestens ei'nem Primfaktor, der im Nenner yon B " quadratisch vorkiime und sich gegen D nicht heben kSnnte, da D nur einfache Primfaktoren besitzt. Also ~;iire D B 0~ auch nicht ganz. Ist umgekehrt A und B garm, so ist ersichtlich , --~ A + B ~ ganz. Wit haben also: S a t z . Alle ganzen Funktionen des KSrpers lassen sich in der Form (: = - X qF Y V ~ darstellen, wo X und Y ganz sine Quadratische KSrper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. t. 163 D e f i n i t i o n . gedes Paar rol,~o., yon ganzen Funktionen des KSrpers heil~t eine Basis, wenn sich alle ganzen Funktionen von [2 in der Form X 031 @ Yo)~ darstellen lassen. Dann kSnnen wit also sagen: Das Funktionspaar 1,~/D bildet eine BasiS. Durch ein gleiches Verfahren wie in Zahlk6rpern beweist man: Jede Basis des KSrpers hat die Form: ~1-~ A1 + A., 1 / ~ I , oJ._=B I-B~.I/D~ wo t A 1 As' I B I B ~" = a ist. Dabei ist A1, A~, B 1, B. ganz rational und a eine rationale Einheit. Aus dem Multiplikationstheorem fiir Determinanten folgt sofort, went. f r / c~.2 die Konjugierten der Basis wl, ~o, sind: 091 o)~ II O)~, (D.,, I' ~ Dj a~ , wo al eine Einheit ist. Man kann ersichtlich die Basis so w~ihlen, dat~ a 1 ein beliebiger Rest, zum BeispieI 1 wird. Aus diesem Grunde heil3t D die Diskriminante des KSrpers K (!/D). Aus der Basisdarstellung ergibt sieh sofort, das Summe, Differenz und Produkt ganzer Funktionen aus D wieder ganz sind, dab mit a aueh a' ganz ist, und da~ N ( a ) ganz rational ist. Definition. Eine Funktion fi, wenn sieh fi heigt aueh Teiler von D e f i n i t i o n . Jeder ganze Funktion t~ heiilt teilbar dutch die ganze ein ~, (ganz) finden liigt, so dag g~---fl), ist. ~. Teiler der 1 heigt Einheit des K6rpers. Zu den Einheiten geh6ren also z. B. die rationalen Einheiten i, 2 , 3 , . . . , ( p - 1), die wir auch triviale Einheiten nennen wollen. Es gilt der Satz: Eine ganze Funktion ~' ist dann und nur dann Einheit, wenn N ( e ) eme triviale Einheit ist. t~ B e w e i s . Aus N ( e ' ) = - a - - e~" folgt s ' = - . Es ist also a und somit ganz, d. h. e eine Einheit. 1 Sei umgekehrt e eine Einheit nnd q ~ T' also eq--~-~ 1. Dann ist aueh ~' ' 1, also N ( t : ) . - h r ( q ) ~ l . Die einzigen ganzen rationalen Teiter yon 1 sind aber die trivialen Einheiten, so daft N ( e ) ~ - a ist. Ferner gilt ersiehtlich: M i t e ist aueh --1 e' und-1 eine Einheit. 164 E. Artin. Das Produkt zweier Einheiten ist selbst eine Einheit. D e f i n i t i o n . Zwei wechselseitig durcheinander teilbare ganze Funktionen ~ und fl heil~en assoziiert. Dann sind also die beiden Quotienten ~ und -~ ganz, sind also Einheiten. Alle zu a assoziierten Funktionen sind also f l ~ ea, w o e irgendeine KSrpereinheit ist. Insbesondere sind alle Einheiten untereinander und mit 1 assoziiert. w Die Ideale. D e f i n i t i o n . Ein System ganzer Funktivnen von K ( V ~ ) hei~t ein Ideal, wenn mit den Funktionen ~l und % aueh Zl~l ~ Z2% zum Ideal gehSrt, wobei ~'1,~'e beliebige Funktionen des KSrpers sind. Satz. In jedem Ideal a gibt es eine Basis. Darunter ist ein Funktionspaar col, e% zu verstehen, so dab man dutch X c%-~-Y e% alle Funktionen des Ideals und nut diese erh~lt, falls X und Y alle ganzea rationalen Funktionen durehlaufen. Beweis. Ist a eine Funktion aus a, so ist auch c " - a ~ N ( ~ ) eine Funktion des Ideals. Im Ideal gibt es also ganze rationale Funktionen. T sei der grSBte gemeinsame Teller aller ganz rationalen Funktionen aus a. Da dieser durch passende lineare Zusammensetzung erhalten werden kann, gehSrt er selbst dem Ideale an. Ebenso sei R ~ S ~/D jene Idealfunktion, flit die S der grSBte gemeinsame Teller der Koeffizienten yon ~/D in den Idealfunktionen ist. Dann ist eine Basis des Ideals. Denn wenn a-~--A-~-B t/D zu a gehSrt, ist jedenfalls B dutch S teilbar: B - ~ Y S . M i t r gehSrt auch g - - Yw~-----A--YR dem Ideale an. Als ganze rationale Funktion yon ~ ist sie durch T teilbar: g -- Y we ~- X T. Demnach ist a = X% ~ Y%. Es ist also w i, w~ eine Basis. Gleiehzeitig haben wit erkannt, dab die Basis stets i, der speziellen Form w~ihlbar ist. Man erkennt auch leieht, d a ~ l R I <:i TI angenommen werden darf. Diese Form der Basis nennen wir die adaptierte. T und S sind in ibr Quadratisehe KSrper im GebieSe der hSheren Kon~uenzen. I. 1 65 bis auf triviale Einheiten als Faktor eindeutig bestimmt. Nimmt man die Bedingung [ . R I ~ ! T I hinzu, so ist mi~ der Wahl yon 8 auch R eindeutig fes~gelegt. Denn wenn R q - S V ~ und R~ ~ - S ~ / D dem Ideal angehSren mit 1 / ~ l < l r l und l / ~ i / < l T I , so geh6rt aueh / g - - R~ dem ,Ideal an und ist dutch T teilbar. Da I R - - R ~ I < IT I ist, muff R ~ R 1 sein. Wit beweisen nun den Satz. Die notwendige und hinreiehende Bedingung dafiir, dab a, ~= T, w:-~ R + S V D die Basis eines Ideals bildet, ]autet: Es mull gelten B~_D T = 2CS, .R~ BS, ~c = 2 A , wo A , B, C ganze rationale Funktionen sin& Die Basis hat also die Form co~-----2GS, ~:=S(B+I/D), wo D=B~ und umgekehrt ist dann wl, co~ Basis eines Ideals. Beweis: 1. Mit ~o~ ~ T gehSrt aueh o~lV1)~ T ~ / D zum Idea~, mul~ sbh also dureh die Basis dars~ellen lassen: Also: T=SY Nun muB sein oder, Y--2C TX gesetzt, T~-2GS. i- R Y ~ O , oder nach dem eben gezeigten SYX ~-RY~O. Da iP=~=0, aiso Y ze 0 ist, mul3 sein R~ --SX oder, X~--B gesetzt, R~BS. Mit ~o~ == S ( B + ~J~) gehSrt auch c%(U -- V D ) = s ~"-- D) zum B ~ _ D Ideal. Es muff durch T ~ 2C~Q teilbar sein, also ist --2-0-- ganz. Unsere Bedingungen sind also notwendig. 2. Dal~ die Bedingungen hinreiehen, zeigen wir so. c%----2CS, o~S(B@]/D) und Sei B"~--.D=4AC. Die Menge der Funktionen Yl ~ q-7~ ms, wo 71 und 7.- irgendwelche ganze Funktionen aus K (VD) sind, bilden offenbar ein Ideal ct. gede Zahl a a u s a hat die Form 166 E, ArCin. a -~ (X + Y ~/D) r q-- (X, + Yj l/D) w~ = ~q(2CX + BX,-]- Y,D) -~ S ( 2 C Y + BY,~, X,)V-D S ( 2 C X -1- BX,-~- Y~D -- 2C, B Y -- B~YI -- BX1) + x ( 2 e Y + B Y , + XI).(B + VD) --=-2 C S ( X -- 2A Y, -- B Y ) + (2 CY-]- BY~-~ X~).S(B .-}-VD) X~ 0)1+ Y~ o)~, wo X~ und Y, ganz rational sind. co,, e% sind also eine Basis yon a. Die Basis eines ]eden Ideals hat also (wenn sie adaptiert ist) die Form w,.~2C~t , eo,,=S.(B-I-I/-D), wo D = B ~ - - 4 A C ist. C und S sind dabei bis auf triviale Einheitsfaktoren bestimmt. Nimmt man noch [B[ < [ C [ hinzu, so ist such B vollkommen eindeutig festgelegt. S a t z . Die garmen rationalen Funktionen A, B , C haben keinen gemeinsamen Teller. Es folgt dies aus D ~ B " - - 4 A C und daraus, dal] D keinen quadratisehen Teiler hat. Denn einen soleheu miillte es geben, wenn ein gemeinsamer Primfaktor von A und C aueh in B aufginge. Wenn ein Ideal a aus den Funktionen a,, a2, . . . . e~ so gebildet ist, dab jede Funktion a a u s a die Form a ~ 2, a, ~ 2~a~ -1-... -1- ~ a (),~ gauze KSrperfunktionen) hat, and umgekehrt jede Funktion dieser Form zu a gehSrt, so schreiben wit: Ersichtlich gilt, wenn oh, e% eine Basis ist, a = (~,, ~0.). Jedes Ideal liil~t sieh also dutch hSehstens zwei Funktionen aufbauen. Aus jeder ganzen Funktion a bilden wit das Ideal (a), bestehend aus der Gesamtheit aller dutch a teilbareu Funktionen von K(I/D). Diese Ideale heil~en Hauptideale. Insbesondere ist das System aller ganzen Funktionen des KSrpers ein Hauptideal, das Hauptideal (1). Wit erkennen wieder, dab as~oziierte Funktionen und nur die~e dasselbe ttauptideal erzeugen. Aus diesem Grunde lassen wir oft bei Hauptidealen die Klammern weg und sehreiben kurz a stat~ (a). Von den Basen eines Ideals zeigt man leieht: Satz. Sind ~o,, c% und co*, o)~* zwei Basen des Ideals a, so ist ~~176176176 B, eo,+ co* ~ w o a eine Einheit ist. B,o)~ ) mit ] AxA~ t B, B.2 = a, Quadr~isehe l~Srper im Gebiete der hSheren Kengruenzea. L Dies hat zur Folge, dab ~67 0)10)1'a~' %~ ~ bis auf einen quadratischea Rest als Faktor yon der Wahl der Basis unabhiingig ist und nur veto Ideal abh/ingt. Die adaPtierte Basis ergibt dafiir den Wert (4GS~')~D. Wit k6nnen also setzen i ah, 0)3, l ~- = 0)1 ~ ct we a ~ ein quadratischer Rest und N a ganz rational prim/ir ist. N a heil~t die Norm des Ideals a, ihr Betrag i n n ! die absolute Norm. Fiir N a ergibt die adaptierte Basis den Wart N a -~ a 1 9C S o-, we a 1 eine passende rationale Einheit ist; und zwar wird, da sgn N a -= 1 ist,. N a - ~ - - - -OS ~ sgn C8"" Definition. Sind a und b zwei Ideale, so ist die Menge der Funktionen . Z Z . ~ f l , we r u n d f l Funktionen yon a bzw. b, 7 aber beliebige K6rperfunktionen sind, ein Ideal c, welches das Produkt yon a und 5 genannt werde : C-~--ab. Es gilt, wie man leich~ erkennt, und Fiir Hauptideale finder man = Also ist a.(i)=a. Endlich gilt, wenn a = (%, %) und b = (fl~ s ist, Definition. Ersetzt man in einem Ideal a alle Funktionen durch ihre Konjugierten, so cntsteht wieder ein Ideal a ~, welches das zu a konjugierte Ideal genannt werde. Ist 0)1, coo. eine Basis yon a, so ist 0)~, w~ eine Basis yon a'. Das konjugierte Ideal zu a 5 ist a ' 5 ' . Endlieh: Ist a = ( a , fl), so ist a ' = = ( # , f l ' ) . Definition. Ein mit seinem konjugierten identisehes Ideal, fiir welches also a - - a ' is~, heil~t ambiges Ideal. 168 s. Artin. S a t z . Es ist a . a ' - ~ ( N a ) also ein Hauptideal. B e w e i s . Sei o)~-~S(B+V-D), col---- 2 U ~ , die adaptierte Basis yon ~. a.a'= D=B~--4AC Dann ist: ( 2 C 8 , S ( B '-b 1 / D ) ) . ( 2 C S , S ( B -- lf-D)) = (s ~) (2v, B + V ~ ) (2V, S - V]~) = ( 8 9 ) ( 4 0 ~, 2CB + 2G1/D, 2CB -- 2cV-D, B ~ D) = (S ~) (C ~, CB, AC, C1/-J) = (O.S~).(A, B, O, ~/D). Da nun A , B , C keinen gemeinsamen Teiler haben, kommt im letzten Ideal (1) vor. Es ist also a-a'= (c.s').(1) = (ira). Hieraus folgern wir: Satz. Die Norm des Produktes zweier Ideale ist gleieh dem Produkt ihrer Normen. Denn es ist (N (ab)) = (a ~).(ab)' = a a ' . 5 ~ ' = (N (a).iv (5)). Daher ist N([II~) assoziiert mit tVa.Nb. Da beide rational und prim~ir sind, gilt also N(ab) = Na.lV~. Ebenso erh~lt man: Satz. Die Norm eines Hauptideals ist, bis auf eine triviale Einheit als Faktor, gleich der Norm der zugehS~igen Funktion. Wie man sieht, laufen die Schliisse denen im ZahlkSrper vollkommen parallel. Es wird also geniigen, die weiteren Definitionen und S~tze anzufiihren. D e f i n i t i o n . Ist r eine Funktion des Ideals a, so schreiben wir Ebenso besagt a ~ 0 (mod a). a ~ fl (mod a), dab e r fl eine Funktion aus a ist. S a t z I. Aus ( r ) . a = ( ~ ' ) - b folgt a = b . Satz II. Aus a . c ~ . c folgt a ~ b . D e f i n i t i o n e n . 1. Ist a = 6 c , so heil~t a teilbar durch b und 5 ein Teller von a. 2. Ein Ideal, welches nut dutch (1) und sich selbst teitbar ist, heii~t Primideal. (Dabei soll es yon (1) verschieden sein.) Quadratische Kbrper im Gebiete der hbheren Kongruenzen. I. 169 Welter haben wit die Siitze: IIL Ist b Teller yon a u n d a - - 0 (rood a), so gilt aueh ~--- 0 (rood b). IV. Ein Ideal ct hat nur endlich viele Teller. V. Wenn fiir jade Funktion fl des Ideals 15gilt fl ~ 0 (rood a), so ist b durch a teilbar, und umgekehrt. Insbesondere heigt also a 2~ 0 (modct): Das Hauptideal (a) isg dutch a teilbar. VI. Sind a u n d b zwei Ideale, so hat das Ideal b, welches durch Vereinigung der Funktionen yon a u n d b gebildet ist, alle Eigensehaften des gr6gten gemeinsamen Tellers yon a und b und ist dureh diese eindeutig bestimmg. Es heigt deshatb aueh der grbl]te gemeinsame Teller yon a u n d b: b = ( a , b ) . Wenn (a, b) -- (1) ist, heigen die Ideale a u n d b relativ prim. Dann gibg es also aus a u n d b je eine Funktion a u n d fl so, dal~ a + fl = 1 ist. VII. Wenn das Produkt a5 zweier Ideale dutch das Primideal p teilbar ist, mug einer der Faktoren dureh p teilbar sein. Nunmehr kann der Hauptsatz fiber die Eindeutigkeit der Zerlegung in Primideale leieht ersehlossen warden. Sa~z. Jedes Ideal a liil3t sich auf eine, und his auf die Anordnung aueh nut auf eine Weise in Primideale zerlegen. Beweis. Wenn a nicht selbst Primideal ist, liil?t es sich als Produkt zweier Ideale darstellen. Auf diese werde die Betraehtung erneut angewendet. Naeh IV muB dies einmal abbreehen, wodureh man die gewiinsehte Zerlegung erhiilt: Aus VII ersehliegt man die Identigii~ zweier gegebener Zerlegungen. w Primideale. Sa~z. Jades Primideal p geht in einer und nur einer rationalen Primfanktion P auf. (Gemeint is~ natfirlieh das Hauptideal (P),) Beweis. Da PP'---/YV ist, erkennen wir, wenn N~=PI_P ~ . . . P die Zerlegung yon N p in Primfimktionen ist, aus p p ' = P~P~... P~, dag ~ in wenigstens einer der Primfunktionen rechterhand aufgeht. Isg andrerseits P ~ 0 ( m o d ~ 0 ) und Q~_0(modV), wo P und Q verschiedene Primfunktionen sind, so ist aueh 1 Funktion yon I~, da ja P und Q relativ prim sind. Das geht nieht. Um alle Primideale zu erhalten, geniigt es also alle prim~iren Primfunktionen P zu zerlegen. Mathematische Zeitschrift, X1X, 12 170 E. Artin. Es gehe p auf in P : also P~-p.a, N(P) = P~= Np.hra. Es kann also nur entweder N o ~ P oder N p = P~ sein. Sei nun o~1= 2CS, ~%= S(B + VD) eine Basis yon O, wobei C und S primer sind. Dann gilt Np -----CS ~. 1. Die Kongruenz X ~ D ( m o d P ) sei unlSsbar. Dann kann C nieh~ den Wert P haben, da ja fiir alle B:(B ~ - D) dureh P nieht teilbar ist, Wegen CS~= P oder P~ muB also C = 1 und S = P sein, also N o = P ~. Da man IBI < !el anne~men kann, ist B = 0, also p = (2P, P V D ) = (P).(1,V-D)=: (P). P 2. a) B prim ist also unzerlegbar, somit selbst Primideal. Es sei die Kongruenz X~ 15sbar. P sei prim zu D; B eine L6sung der Kongruenz. Dann ist aueh zu P. Wir bilden das Ideal p mit der Basis % P, co,.-----B ~ ~/D, wo also S = I , 2 C - ~ F i s t . ist dann p ----(P, B -~ 1/s B~_D B~_.D Das geht, da 2----0--=---2---ganz ist. Es p ' = (P, B -- ~/D), NO : P. Wegen N p = P ist p sieher ein Primideal, and zwar ist Arp = p p'-~ P. Ferner ist p und p, verschieden, denn ihr grSBter gemeinsamer Teller ist (P, B + V D , B -- ~'-D)~- (P, B, v'D) = (1). P ist dann also das Produkt zweier verschiedener Primideale ~ u n d ~ ' , deren Norm P ist. b) P sei ein Tei]er yon D, also D=PD', wo D' prim zu P ist, da D keine quadratisehen Teiler enthglt. Wit bilden das Ideal p mit der Basis wI==P, % : ~ , so dab also S = I , 2 C = P , B ~ 0 ist. Dann ist B~--D - ~ 2 ~ - ~ - - ~ - ~D D' ganz. Wit haben Es ist also p ein Primideal und sein Quadrat gleieh P. Fiihren wir mit D e d e k i n d das Symbol [D t ein (analog zum Legend os~ elehes (;)gosohriebe erde), olohes +--1 sei, io naehdem die Kongruenz X~=~D(modP) 15sbar oder unlSsbar ist, und wo D und P relativ prim seien, so haben wir bewiesen: Quadratische KSrper im Gebiete tier hSheren Kongruenzen. !. t 71 S a t z . 1. Ist P Teiler der Diskriminante D, so ist P das Quadrat eines Primideals P = p':, wo ~ = (P, VD) die Basisdarstellung yon p ist. 2. Ist P prim zu D und [ + j = @ 1, so zerfallt P in das Produk~ zweier verschiedener konjugierter Primideale wo ihre Basisdarstellung ist, und B eine Wurzel der Kongruenz X " -----_D (rood P ) . 3. Ist P prim zu D u n d [ D ] = - - 1, so ist P selbst Primideal und P--~ (P, PLOD) seine Basisdarstellung. Als ambig erkennt man also nut die Primideale der ~'/~lle 1 und 3. Sei nun a ein ambiges Ideal a - a'. Mit jedem P~imideal p geht also auch ~' in a auf. Entweder also geht ~-p' in a auf (rationaler Teller), oder aber lJ ist selbs~ ambig p--~-~p'. Ziehen wir alle rationalen Teller zusammen, so erhalten wir also a = (A).Pl wo A ganz rational ist, und*p~, po. . . . . , p, versehiedene Primideale des Falles 1 sind. Denn Fall 3 liefert ja rationale Faktoren. Wir erwiihnen noeh eine Reihe yon Siitzen, deren Beweis man a n der Hand der iibliehen Beweise' leieht konstruieren kann. Werden niimlieh die t~unktionen des K6rpers in Klassen geteilt, so dab in eine Restklasse alle nfodulo a einander kongruenten Funktionen zu liegen kommen, so gilt: S a t z . Die Anzahl der Restklassen modulo a, also die Anzahl der einander inkongruenten Funktionen des KSrpers, ist gleieh der absoluten Norm yon a, also gleieh IN tIIFal]t man nut die primen Restklassen ins Auge (welehe dine Gruppe bilden), so gilt, wenn ihre Anzahl mit q~v(a) bezeiehnet wird: I. Ist , prim zu b, so ist #v(ab)=#~(ct).#z~(b). II. Ist a = ~0~',Og, ... ~',, die Zerlegung yon a in Primideale, so gilt fiir Primideale also speziell: = JNrl- 1. 12" 172 E. Artin. Aus der Gruppeneigensehaft der F e r m a t s e h e Satz : III. Ist r prim zu a, so gilt r primen Restklassen folgt der 1 (mod a). Ist also a : ~ e i n Primideal, so gilt fiir jede nicht dutch p tellbare Funktion c~ al lvr I-1 ~ 1 (rood p). IV. Eine Kongruenz naeh einem Primideal als Modul kann nicht mehr inkongruente Wurzeln haben, als ihr Grad betr/igt. V. Die Anzahl der zum Teller d yon ( I N p l - - 1 ) als Exponent geh6rigen primen Restklassen modp ist ~v(d), wo qg(d) die elementare Eulersehe Funktion ist. VI. Die Anzahl der Primitivfunktionen nach einem Primideal betr~igt q~(INp I - - 1 ) . w Die Idealklassen des Kiirpers. D e f i n i t i o n . Zwei Ideale a und b heil~en ~iquivalent, wenn es zwei ganze Funktionen des KSrpers, a und fl, gibt, so daft ist. a = Wit sehreiben: b Die :(quivalenzbeziehung kfnnen wit symbolisch auch so ausdriieken: a c~ w o e eine, bis auf eine willkiirliche KSrpereinheit feste (nicht notwendig ganze) Funktion des KSrpers ist. Denn aus (fll)a=-(al)~ folgt durch Multiplikation mit (fl), dal~ (fll)(a)=(al)(fl) oder afl~=a~fle, wo ~: eine Einheit ist. Also: r (Xl Sofort erkennen wit die Richtigkeit folgender Behauptungen: 1, Aus a ~,~ b und 5 ,,~ r folgt a ~ r 2. Aus a ' , ~ 5 und c " ~ b folgt a c ~ b b . 3. Aus a c " ~ b b und a ~ b folgt r 4. Aus a-,~ b folgt a','~ b'. Qua,dratische K6rper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. L 175 5. Mit (1) sind die Hauptideale und nur diese iiquivalent. a 6. Wean ~ ~- ~ und wi, w, eine Basis von 5 is~, so ist 9o)1, 6~e~., eine Basis yon a. ct Beweis. Sei (fl)a=(a)b und e = ~ fll sei eineFunktion aus b, also afl~ eine Funktion aus (fi)a. Es ist also ~ i ganz, so dal~ eft, ganz ist und zwar zu a gehSrt. Also sind ~oh und ~oe% g~nz und Funktionen von a. Also auch jedes X.(O0)~)+ Y(o%). Wenn nun , zu a gehSrt, ist -~ ganz und zu b gehSrig. o somit Also gilt -~ 6~ = X % + Y % , u = X.e%+ Y'e%. Auf Grund yon 1 kSnnen wir sagen: Alle untereinander iquivalenten Ideale liegen in einer Klasse~ einer Idealklasse ~ des KSrpers." Nach 5 bilden insbesondere die Hauptideale eine Klasse, die Hauptklasse ~o. In ihr liegt das Ideal (1). Wegen 2 kSnnen wir definieren: Das Produkt ~1 ~-. der beiden Idealklassen ~l und ~ ist jene Klasse, welehe die Produkte der Ideale aus ~l mit jener aus ~o en~h~itt: Die Multiplikation der Idealklassen ist ersichtlieh kommuta~iv und assoziativ. Fiir die Hauptklasse 2~o gilt ~9~o ..... ~, wenn ~ irgendeine Klasse ist. Aus 4 folgt, dal] die Ideale, welche zu jenen einer Idealklasse ~' konjugiert sind, auch eine Idealldasse bilden, welehe durch einen Akzent gekennzeichnet werde: ~'. Dann ergibt sieh aus klasse ist. aa'=(Na), da~ ~ ' = ~ 0 , wo ~o die Haupt- Punkt 3 kann so gesehrieben werden : Aus ~l ~T~= ~i ~:~ folgt :~.~= ~:r Endlich k5nnen wit in der Gleichung ~ l ~ e - - ~ irgend zwei Klassen beliebig vorsehreiben, wodureh dann die dritte eindeutig bestimmt ist. In der Tat folgt, wenn e~wa ~ und ff~ gegeben sind, aus g~ ~. = ,~.~ dutch Multiplikation mit ~ : und umgekehrt ist dann auch ] 74 E. Artin. Aus dem Bisherigen folgt, dab die Idealklassen eine Abelsche Gruppe bilden. Dabei ist ~o das Einheitselement und ~ ' das zu ~ inverse : ~-~-~ ~'. Eine Idealklasse heil~t ambig, wenn ~ = ~ ' ist (oder ~ = ~-~ oder = Unse~ niiehstes Ziel ist nun, die Endliehkeit der Anzahl der Idealklassen, die wir mit h bezeiehnen, naehzuweisen. w ~quivalente Funktionen. Es sei w - ~ X + Y V A - ( X , Y rational, A quadratfrei trod sgn A ~ 1 oder g) eine quadratische Irrationalitiit. Dann geniigen o~ und seine Konjugierte co' = X -- Y 1/A- der Gleichung Setzen wir A X ~ - - ,~ y " -~ ~--O , 2X ~ B --d-, wo A, B, C ganz und ohne gemeinsamen Teiler seien. Die drei Funktionen sind dann bis auf einen rationalen Einheitsfaktor eindeutig bestimmt. Die Gleichung fiir co lautet: Cm ~-+ A----- Beo. Die Diskriminante B ' - - 4 A C dieser G]~iehung werde nun mit D bezeiehnet (D braueht also hier nieht gerade quadratfrei zu sein). D ist dann bis auf einen quadratisehen Rest als Faktor festgelegt. Um nun die Einheitsfa~oren zu normieren, sei zungchst das Vor- 1r zeichen von ~ / ~ so gewiihlt, da$ entweder ~/A- selbst, oder ~g 1 -bzw. ,7--~/z~ primer ist. Nun findet man leieht D = 4C~Y~z/. Da A quadratfrei ist, mug wieder, wie schon friiher einmal, 4C~Y '', also 2 C Y gan z sein. Der A , B , C gemeinsame willkiirliche Einheitsfaktor werde nun so gew~hlt, dal~ sgn (2C Y) = - + 1 ist. Dann ist sgn D = sgn ~4. Nun Sebzen wir noeh lest: V D = 2C Y.~/A, also YVA-~ 2~0. Quadratische K6rpor im GebieSe der hSheren Kongruenzen. I. 175 Auf diese Art sind w und die Funktionen A , B, C eindeutig aufeinander bezogen. Wit schreiben: o9 = {A, B , C } - - B+~/D 2C ' wobei zum Beispiel: o9'= {" A , - B , - e l = B-r 2C Und zwar is~ die Beziehung umkehrbar eindeutig. D e f i n i t i o n . Zwei Funktionen ~ = {A, B , G} lind o9~ = {A 1B~ C1} heigen iiquivalent, wenn sie miteinander dutch eine Beziehung der Form verkniipft sind, ogl wor ~,co+~ 7 fl, ~,, 6 ganz rational sind, und a eine Criviale Einheit ist. Ohne weiteres zeigt man: kus w ~ o9~ und o91 "~ o9~ folgt o9 ~ co,. Aus co ~ co~ folg~ ogl "~ co. Dureh die Xquivalenzdefinition zerfallen also die Funktionen in Klassen. Wir haben nun die Transformation der Funktionen A, B, C her zuleiten. Sei Dann ist o9 - x + Y. V 3 , o91 = xl + ~ Y-~. xl + Y~v q = ~x+~+rrVx' also ~i- aY -(~X +~)rY +(zX +~)aY (rx+~)~,r2y~A - r ~ ( X * _ y ~ - A ) + 2 X r 6 + ~ ~-" Nach Einfiihrung von A , B, C wird daraus (I) a YC = (AT ~ @ B"/d @ CO').I71. Aus C , , ~ @ A = Bo) erh~ilt man fikr o91 wegen co Beziehung die - r m~+ odor (AT ~ @ BT,~ + C3 ~') co;'--~. (Ac~ ~-+ B,~fl + Cfl ~-) = ( 2 A ~ 7 + B ( a d +f17) + 2Cfl~)091. Vergleieht man dies mit G 1 o~ @ A 1 = B 1 a~l, so erhellt, dab sich die Koeffizienten der beiden Gleiehungen nur um einen Faktor untersoheiden kSnnen. Ich behaupte, dab dieser Faktor a ist, dal] also 176 (1) (2) (3) E. Artin. aAx =Aa'+Bafi+Cfi 2, } aBl=2Aa~,+B(aO+~,fi)+2Cfl~, a~--fiy=a. aCI~A)," + ByS+C~', Denn jedenfalls bestehen Gleiehungen der Form (1), (2), (3), wo a eine Funktion ist. Setzt man andererseits ~o1 = aco+~ ~,o)+,5 in Clio ~ + A 1 = Bleo i ein, so erhiilt man Formeln, die aus (1), (2), (3) jedenfalls hervorgehen, indem A, B, C mit A1, Bx, C a vertauseht werden, a dutch 5, a durch e~ ersetzt werden, und fi, ), alas Vorzeiehen wechseln. Etwa: b A -~- d l ~ " -- S l fl e} -nL c fi', 1 wo b wieder eine b B ~ -- 2 A~ ~,J -~ B 1 (gO -t- fiT) -- 2 C~ a fi , ~[ ganze Funktion ist. b C ~ A i r " -- B l a 7 -t-Cl~" , Das Einsetzen in (1) ergibt naeh Multiplikation mit b a b A a ~- A a (gO -- fir)", also ab = (a5 -- f i r ) ' , so dal~ also a und b Einheiten sein miissen. (I) ergibt, wenn wit voriibergehend ~ 5 - fit mit a' bezeiehnen: a' Y C = a t] C 1. Da s g n ( 2 Y C ) = s g n ( 2 Y ~ C ~ ) = l ist, haben wit a ' = a , Aul]er (1), (2), (3) gelten also die Formeln: (4) (5) (6) (7) also auch b ==a. 2 v c - - 2Y, aA =A1J"--B15fi@Cafl'-', aB=--2Ai~,~5@Bx(aO@fl~,)--2Cxafl, a C = A l ~ ' ' - - Bla~' + C ~ r t~5 - - f l y ~ - - a . Sei nun D 1 die Diskriminante von w a ~ X 1 @ Ira VA. Da = (2 C~Y~)" A. Also wegen (4) somit: Satz. Dann ist - - DI=(2CY)"A~D~B" 2 4 A C - - - - ' B i - - 4 A 1 C l, ~(quivalen~e Funktionen haben die gleiche Diskriminante. w Beziehung zwisehen Funktionsklassen und Idealklassen -- Identit~it der Klassenzahlen. Wit betraehten jetzt nur Funktionen (o mit quadratfreier Diskriminante D und fassen zugleich den K6rper K (Y~) ins Auge. Sei a ein Ideal des KSrpers mit der Basis wl~--2CS , r = S (B -~ I/D), D=B'--4AC. Quadratisehe KSrper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. 1. ~77 Wit se~zen CO ~ co., o~ ---~- = B+VrD ~ 20 Dann ist ro wegen D ~ B ~ ' - - 4 A C , da ja A, B, C keinen gemeinsamen Teller haben, eine quadratische Irrationalit~it mit der Dis~iminante D. Jede andere Basis yon a hat die Form eo:=6o~,+7o_~.,. ] mit [~/~ wo a, fl, 7, 6 ganz rational sind, und umgekehr$ ist jedes Funktio~spaar dieser Form eine Basis yon a . Wir bilden co* = -'~ == a o~ + fl ~o * ~, o , + - , ~ ' so da$ also o)* ~,~ co. Ordnen wir also jedem Ideal seine Basisquotienten zu, so ist ersichtlich jedem Ideal genau eine Ktasse ~quivalenter Funktionen zugeordnet. Sei nun b ein mit a ~quivalentes Ideal: B = ~ a. Wenn co* co* eine Basis von a ist, ist r e co* eine Basis yon 5, und umgekehrt. oco~ co~*~ o ~ . Dem Ideal 5 sind also zuzuordnen seine Basisquotienten e~o----~ = ~o~ Dem Ideal 5 ist also genau die gleiehe Funktionsklasse zugeordnet. Es kann ferner die Basis stets so gew~ihlt werden, daI~ eine beliehige Funktion der Funktionsklasse entsteht. Es mSge nun umgekehrt a und 5 der gleichen Funktionsklasse zugeordne~ sein. Wir wiihlen in a und 1~ je eine Basis w~, ~ bzw. co*, w : derart, daI~ dutch die Basisquotienten die gleiehe Funktion entsteht: dies geht nach dem eben Gesagten. Es ist also =------= ~~ o~2 Also gilt CO1 0 ) 1 :re ~ ~=e%, ~=e~. Dann ist ersichtlich b ~ ) a , da 0 eine Funktion des KSrpers ist. Es ist also jeder Idealklasse genau eine Funktionsklasse zugeordnet und v0rschiedenen Idealklassen verschiedene Funktionsklassen. Es entsteht aber aueh jede Funk$ionsklasse der Diskriminante D. V ~ mit D = B" - - 4 A C Denn gehSrt ihr etwa r~)~ B +2----C-- an, so ist ~o: -~ B -4- VD, co1 ~- 2 C die Basis eines Ideals a, dem der Basisquotient o)., zuzuordnen is~. co, Es ist also eine ein-eindeutige Zuordnung zwischen den Idealklassen des KSrpers K (1//)) und den Funk~ionsklassen der Diskriminante D erreicht. Ist also die Klassenzahl der Funktionsklassen der Diskriminante D endiieh, so ist es auch die der Idealldassen, und ihre Anzahl stimmt iibeeein. 178 E..Attire Im weiteren Verlaufe wollen wir jedoch die Voraussetzung, dab D quadratfrei ist, wieder fallen lassen, da dadureh keine Vereinfaehung erreieht wird. Die Theorie der Einheiten werden wir auf dieser Grundlage gleiehzeitig miterledigen. Wir beginnen mit dem einfacheren Fall des imaginiiren KSrpers. lo. Die Endliehkeit der Klassenzahl fSr imagin~re Funktionen. Wir fiihren folgende Bezeichnung ein. X a,,t q-a._~ und n > 0. Sei +...-4-a~tq--aoq-a_~t-~q-a_~t ~ . . . Dann sehreiben wir B(X)-----a,f'+a, ,t"-'-4-.,. +ao. Im F a l l e n < 0 dagegen sei (X) = 0. Das Symbol E ( X ) steht in Analogie zum Symbol ,,n~iehst kleinere ganze Zahl". D e f i n i t i o n . Die imaginiire quadratisehe Irrationalitgt r = X ~ Y ~/A heiflt reduziert, wenn sie folgenden Bedingungen geniigt: <1) ixl<l, (2) (3) sgn 2 t " = 1. Bedingung (2) ist wegen (1) vollkommen gleiehbedeutend mit (4) I r al > 1. S a t z. aede imagingre quadratische Irrationalitgt r = X + Y V~- ist ~quivalent mit einer Reduzierten. B e w e i s . Die Funktion ~ = o) -- E(X) geniigt ersichtlich der Be1 dingung (1). Geniigt sie der Bedingung (2) nieht, so setzen wit co1 -- -= X 1 q- Y1V)I, we ~ ,~ co, o~1 -~ o~ ist, und bilden ~ -~ % -- E (X1). 1 751 geniigt wieder (1). Geniigt es (2) nicht, so sei wieder o). = - - ~ = X~ -4- Ya~/A- und ~ ~- w~ -- E(X~). So fahren wir fort. Ich behaupte: Die Funktionen ~ , , = co~--E (X~), wobei r 1 = - ~,_~ ist, welehe alle der Bedingung (1) geniigen und mit ~o ~iquivalent sind, geniigen sehlielMieh der Bedingung (2). 179 Quadmtische KSrper im. Gebiete der hSheren Kongruenzen. L Beweis. Dann ist Wir setzen R,.== ~ . ~ ' (- (R~ ist also als Norm rational!). 1 -- - r Also : Xvs Aus ~ - - 1 ~- +- 1 folgt 1 -- Y~ m, = da ja 1 eo~+l I A E (X,) I - - - - r + 1 ~ , also 9 g x , + Y , 1 / - J = F_, ( X , ) - - ~'+~l = E (X,) - R,.~;+~. Somit: r , v~-= R, r,§ Wegen v-~' falls o~ = {A,., B,., C,} gesetzt wird, und wobei D = B~ -- 4A~C, ~st (da ja ~qui~alente Funktionen gleiehe Diskriminante haben), finden wir: G,+I = R, C,. Solange nun I R~ [ < 1 ist, finden wit Iv,+ll < IV,[. Da es aber nur endlieh viele ganze rationale Funktionen abnehmenden Grades geben kann, und C,, + 0 ist, mu~ sehlieBlieh einmal ]R,.I ~ 1 sein. Wegen R~=~,.~J~ bedeutet dies: ~,. geniigt der Bedingung (2). Setzt man nun so geniigt die Funktion O) ~ ~ ~ 2 sgn ~~, allen drei Bedingungen, und es ist ~o*~-~co. Die Reduziertenbedingung flit die Funktion .4, 23, C finden wir, wenn B wir in (1), (2) (4) einsetzen X ~ - ~C' Y~/A-~ IBt.<IC[~I/-~ und ~/~ Sie lauten: sgn C = I . Gleichzeitig mug D = B ~ - 4 A C sein, wegen IB~ < l D t also A C l = ! D[ gelten. Daraus folgt unmittelbar, da$ es zu gegebener Diskriminante nut endlich viele reduzierte Funkfionen geben kann, dal$ also die Klassenzahl yon Funktionen gegebener Diskriminante endlieh ist. 180 E. Artin. Fiir quadratische KSrper, also quadratfreie Diskriminanten folgt speziell: Sa~z. Die Anzahl der Idealklassen im imaginiiren KSrper K (1/70) ist endlieh. Wir fragen nun, wann zwei redtmierte Funktionen einander iiquivalent sin& Seien c o = { A , B . , O} und % = { A 1 , Bl, C1) zwei ~iquivalente reduzierte Funktionen: ,o 1 r~o+ ~ , wo I' = a. Dann folgt aus w 8, (3): ,4aOO1 = ( 2 C ~ + BX)" - D r ' . Wenn nun der Betrag wenigstens einer der Funktionen 0 und C~ kleiner ist als V ID], also lOG , I < [ D ] i s t , so folgt: [ ( 2 0 0 + B~') ~ - D r ~ l < ID]. Wiire nun r + 0, so kSnnten sich, da V-D imagini~r ist, also D entweffer ungeraden Grad hat oder sgn D = g i s t , die h6ehsten Potenzen linker Hand hie heben, so dal~ der Betrag der linken Seite ~ i D I wiire. Also ist y = 0. Dies hat a = a (~ zur Folge, so dab also e und (3 triviale Einheiten sin& Aus w 8, (2), (3) folgt dann a G l ~ C ~ ~, aBl = Ba~@ 2Cfi~, somit wegen sgn C = sgn 01 ~ 1 : a=gd=~ ' also a-~5. Wi~re nun fl # O, so erhielte man wegen I BI < Ic I, aa aus GMchung t Ct = I C~ 1 folgt, I B~ 1> [C t = I C~ 1, was nieht geht. also f l = ~ , = 0 ; c~,~5. Somit: (I) 1 ~ (O ers~n Es ist . Ist nun der Grad yon n ungerade, so ist stets IOl<lr Da,, sind also alle reduzierten Funktionen untereinander nich~ ~iquivalent und ihre Anzahl die Klassenzahl. Falls aber der Grad yon D gerade ist, kann es reduzierte Funktionel) mit I o l = r geben. Die Funktionen mit tC[<V]DI sind dann sicher untereinander und zu denen mit I C I = 1/iD[ nieht iiquivalent. Es bleibt also nur noeh der Fall ICi = t e l l zu erledigen. = ~/}Di Wegen ]A C 1= [DI ist dann iAI=IA~I =VIDI Quadratische KSrper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. I. 181 Nun leitet man aus w S, (1), (3) folgende vier Formeln ab; 4aAAI = ( 2 A e + B#)" -- D3 ~, 4 a C A~ -= (2C, fl + B a ) [ -- D a ~, 4 a A (?1 = (2 A y -Jr-B d ) "2 -- D,~', 4aCCI --~ (2C~3 -t- By)" -- D r ' . Die Betr/ige der linken Seiten sind genau I D]. Wenn nun eine einzige der Funktionen a, fl, ~,, d keine Zahl wi~re, so wiirde dies in mindestens einer Formel auf einen Widerspmch fiihren. Wgre z. B. I fi[ > P, so wfirden sich rechterhand in der ersten Formel die h5ehsten Potenzen nieht wegheben kSnnen, da ja 1/D imagingr ist. Der Betrag der rechten Seite wiire also mindestens I Dfi" I, entgegen dem Betrag der linken Seite. Die Funktionen a, fl, y, d miissen also Zahlen sein. Nun gehen wit aus yon den Relationen w 8, (1), (2), (3), (6). beaehten: IOI--IClt=iAI=IA, IBII<VIDI, I = I / I D !, Wir pBi<l/-f-E-I, sgnC=sgnC 1=1, sowie : sgn D -= g == sgn (B ~--- 4A C) = sgn (-- 4A C) = - 4 sgn A , so dag also: sgn A = sgn A 1 --~ g 4 ist. Wit vergleiehen nun die hSchsten Koeffizienten rechts und links. In (2) und (6) miissen sich wegen [B I < l Vl die h6chsten Koeffizienten reehts heben. Wir erhalten so die Formeln - - a = o=a = -'~-,~ § r ~-'~r § -- g- y" @ ~3" ~0 .... f l ~ , = a § o = - g-;,,~ § ~fl Wenn umgekehtt IBi<lCt, und sgn A g4 mit sgnO==l D = B" - - 4 A C 182 E. Artin. ist, und die angeschriebenen Relationen effiillt sind, so folgt aus (1), (2), (3), d al] dann 1,4, [ = [ G1 [ -----1 / ] - ~ ] B 1 [ < 1/[ D [ ' ' sgn Cl = 1 und sgn A~ = ist. DaB also auch das transformierte co~ reduzier~ ist. sind also sowohl notwendig wie hinreichend. 1.r also Fernor a---- - / 3 r --flT=-a: fl=~O, = - ~ r~; P = ~ r- 7+0; g4 Unsere Relationen f18----0, also Also = = 8 = 0 , 6-~0. /3 = ~ r , somit w~ = ~g- - - ~1. 2. 8 ~ 0, also - - / 3 7 - - a + 3. 7 2 0 , also a S = a = } = 0 ; somit ~% = oJ. 4. f l = 0 ; =8=a+0; 0; a/3----0, also a ~ /38=0; a r=0, 0, d. h. Fall 1. 8=0,=8=82 also r = 0 , , somit = = 8 , also Fall 3. Wenn also eine unserer Zahlen verschwindet, kann es sich nut entweder um die triviale J~quivalenzbeziehung oJ -----col, oder um g 1 handeln. Unsere vier Zahlen seien also alle yon Null versohieden. Aus und ~ r S = a f l folgt durch Division a ' ~ ~ . 4 W ~ e nun a ~ - - 8 , so h/itte man - - ~ r ~ / 3 . Also g-g--ar~/38 a = a 8 - - f i r = - - 8~ -f" -~ r ~. g 7 o. ist, wiirde a ~ - Da aber a ~ 8* -- -~nicht geht. Es ist also r = 8 und ~ r = fl- a, also a ~ 0 folgen, was Darm sind aber aueh alle unsere Relationen befriedigt und die zugehfrige, mit o~ ~iquivalente Funktion w~, da wie bereits gesagt, die Relationen notwendig und hinreichend sind, auch reduziert. Da noch eine unserer Zahlen beliebig w~hlbar ist, w~ihlen wir 7-----4, so dab fl = g wird. Die /Iquival.enzbeziehung lautet dann: =~+g ( ~ = l , 2, 3, . .., ( p - t)). Lassen wit auch noch = ~ 0 zu, so kommen wit zur berei~s gefundenen 1 &q uivalenzbeziehung eo~------g- . __ 4 co" Sei nun ]D[ > 1. (Der Fail D ~ g soll gleich erledigt werden.h Q u a d r a t i s c h e K 6 r p e r im Gebiete der h 6 h e r e n K o n g r u e n z e a . 183 L Dann sind unsere ~quivalenten Funktionen auch wirklich voneinander verschieden. Denn ~m+g alco+g 4eo+a 4o~+% hat zur Folge (a -- a l ) ( 4 w : -- g) = 0. Somit, wenn r =~ % ist, o~ -~ 89 Also der ausgesehlossene Fall D -- g. Aus a~o+g 4o~+a folgt'auch 4 o7~"~ g, also D ----g. Zusammenfassung. Fiir imagin~ixe quadratische Irrationalit~ten sind die reduzier~en Funktionen: 1. In, Falld ungeraden Grades yon D nie untereinander ~quivalent. Die Klassenzahl ist also g!eich der Anzahl der reduzierten Funktionen. 2. Im Falle geraden Grades yon D und D =~ g sind die Funktionen mit t Ct < ~/iD! weder untereinander noeh zu denen mit I Cl ==-V IDI ~iquivalent. Ihre Anzahl sei r. Die Funktionen ,mit Jel = V lDI ~erfallen i~ Gruppen von je (19 q- 1) untereinander iiquivalenten Funktionen. Ist o) eine Funktion dieser Gruppe, so sind die p iibrigen gegeben dureh r _ 4a o~~o++g a (a-~ O, 1 , '), .... , ~0 - - 1). Funktionen aus verschiedenen Gruppen sind miteinander nieht ~iquivalent. I s t s die Anzahl der reduzierten Funktionen mit I C l ~ ~/tDJ, so i s t s stets durch p-~- 1 teilbar, und die Klassenzahl ist 8 h = r - ~ p +----~ . 3. I m F a l l e D ~ - - - g m u B l V t _ ~ l , a l s o C = l sein. F e r n e r i B l < t C t , also B ~--0. Dies liefert die einzige reduzierte FunkCion ~) Die Klassenzahl ist also eins. Wenn D quadratfrei ist, ordnen wir den reduzierten Funk~ionen B+vr-DD das Ideal a yon K ( V D ) mit der Basisdarstellung a7 2C a : (2C, B + ~ / D ) zu. Dieses Ideal nennen wir ein ,reduziertes Meal". Dann gibt es in jeder Idealklasse reduzierte Ideale. Fiir sie gilt, da N a ~ C ist, INal =< CfDi. Da die adaptierte Basis, wenn sgn C ~-~ 1 vorgeschrieben ist, dutch das Ideal eindeutig bestimmt ist, sind verschiedenen reduzierten Funktionen versehiedene reduzierte Ideale zugeordnet. Nach dem Friiheren entspreehen ferner iiquivalenten Idealen ~iquivalente Funktionen und umgekehrt. 184 E. Artin. Beispiele. 1. D ~-g. Hier haben wir nur das reduzierte Ideal. a=(2,~/g)=(l). Die Klassenzahl ist also h = l . 2. D = t ~- a. (Der Fall D -~ gt -~ a ist nicht wesentlich versehieden.) Es muff I C I ~ I , also C ~ - l , B - ~ 0 sein. Es gibt also nur die reduzierte Funktion o ) = ~ 1 / t - ~ - a , im KSrper nur des reduzierte Ideal a = (2, y ' D ) -~ (1). Wieder ist h ---- 1. 3. D sei quadratiseh, s g n D = g ; also I D I = P : , so dai~ I C ] ~ P sein mul~. Fiir 0 : 1 , B=0 liefert dies wieder o J - ~ I ~ V D . Hier haben wir aber noeh das Vorkommen linearer C zu beriicksiehtigen. Zu diesem Zweeke denken wit uns in D durch passende Lineartransformation des Adjunktionsbuchstabens t (dies fiihrt auf einen isomorphen KSrper) den Koeffizienten von t zum Verschwinden gebracht. Dann kann fiber die Transformation noch so verfiigt werden, dab naeh Hinzufiigung passend gew~ihlter quadratischer Reste als Faktoren D eine del Formen annimmt. a) D-~gt "~-g, D - - g ( $ ' ~ - - 1). D~gt 2- 1, D-gt Hier w~ihle man C : t ~ - l , ~ B=0 und erh~lt die reduzierte Funktion w 1 ~ - 2 ( t + 1 ) " b) D ----g ($ ~"-- g - l ) . Es gibt nun sicher eine Zahl b so, dab b ~ ~- 1 Nichtrest wird. (Denn andernfalls giibe es ja nur Reste.) Fiir dieses b ist g-l(b~ + 1) sieher Rest, also b ~ -- D ~- -- g[$~ -- g - ~ ( 1 -~ b')] sieher keine Primfunktion. b e -- D hat also sieher einen Linearteiler t ~- a . Nun setzen wir O ~ $ + a, B : b und erhalten die reduzierte Funktion b+VD co---= 2(t +a)" c) D gt". ttier ist D -- b ~ = g ( t ~ -- g - ~ b ~ stets Primfunktion, wenn b 0 = 0 ist. Nun muff aber, wenn C linear ist, B eine Zah] sein. Soll D - b ~ einen Linearteiler C haben, so muB also B = b - - 0 sein und C:t, A ~--g--t. Dann ist abet A, B , C nieht teilerfremd. Also gibt es hier keine Reduzierten mit [ C I ---- P" Doch kommt dieser Fall fiir KSrper nicht in Betracht, da ja D durch ein Quadrat teilbar ist. Wenn C linear ist~ gibt es fiir B nur die MSglichkeiten B = 0, 1, 2 , . . . , p - - 1 . Zu jedem B kann es nun hSchstens zwei reduzierte Funktionen geben, n~imlieh die eventuell linearen Teiler yon B 2 - D. h n ganzen gibt es also hSchstens 2 p Funktionen unserer Art, somit, da ihre Anzahl durch p + 1 teilbar sein soll, entweder gar keine oder genau p-~-1 ~iquivalente. In den beiden uns allein interessierenden Fiillen a ) b ) tritt, da wit die Existenz einer Reduzierten unserer Art festgestellt haben, des letztere ein. Quaclratische KSrper im Gebiete tier h5heren Kongruenzen. L 185 Wit haben also: Ist D quadratfrei und quadratisch, so ist die Klassenzahl des imagini~ren K6rpers A~(1/D) stets h = 9. Dann gibt es zwei Arten reduzierter Ideale: I. Das Hauptideal a -- (2, l / D ) = (1). IL Nichthauptideale der Form a = (t ~- a, b + V D ) , wo t ~- a ein Teller yon b ~ - D ist (a, b Zahlen). Und zwar gibt es genau p ~ 1 verschiedene miteinander ~quivalente. w 11. Die Anzahl der ambigen Klassen. Sara. Enth•lt eine ambige Klasse ein ambiges Ideal, so enth~.lt sie auch ein ambiges reduziertes Ideal. Beweis. Die Klasse .~ enthalte das ambige Ideal a mit der Basisdarstellung a-~(2CS,(B+I/D)S)~--(S).(2C, B4-1/~[5). Da a'=(S)(2C, B--V--D) ist, muB (2C,B + I/D)=(2C, B--VD) sein (da ja a ~ a' ist). Nun ist a ~ (2C, B ~- V-D), so dab wir yore ambigen Ideal t~ == (2 C, B 4- ~/D) ausgehen. In ihm k6nnen wir annehmen, es sei sgn C-~--1. Dann ist die adaptierte Basis eindeutig bestimmt. Da a'=(,C,B V-D) (2C, B-~I/D) a ist, muB also B = B, also B ~ 0 sein. Wegen D = - - 4 A C ist alsoG einTeiler v o n D . (Es wurde natiirlich stillschweigend I B] < IC! vorausgesetzt, was wir annehmen diirfen. Denn nur dann ist die adaptierte Basis eindeutig.) Es ist also a = ( 2 C , V~D). Setzen wit D-~CC'sgnD, so ist s g n C ' ~ t und C und C' relativ prim. Demnach, wenn b = (2 C', l / D) gesetzt wird : a. b = (2C, l / D ) (2 C', V D ) = (4CC', 2C' V D , 2 O V D , D) = (D, V D) = (V-d). Also ist a b == (V-D), somit, wegen a-~ a': oder 5 a. Is~ also ! e l >__V'jD] so ist tO'! __<1/iD!. Eines der Ideale a und b ist also reduziert. Da a ~ b ist, gibt es also in ~ ein ambiges reduziertes Ideal, dessen Basisdarstellung dann lautet: a=(2O,1/-D) mit IOis wo C ein Teller yon D. Durchliiuft C diese Teller, so erh~lt man alle ambigen reduzier~en Ideale. Die mit [C t < V ID I sind nach unseren Ergebnissen sicher untereinander und mit denen mit ] C i ---=1/I D-[ nieht iiquivalent. Zwei verschiedene Ideale a = ( 2 e , V D ) , b-----(2C',VD), wo C und C' zwei Mathematische Zeitschrift. XIX. 13 186 E. Artin. Funktionen des Betrags V[ D[ sind und zu den Teilern yon D gehSren, sind nach dem Friiheren dann und nur dann i~quivalent, wenn die zugeordneten Funktionen co = -~-~, co~,= -C0-7 es sind. Xquivalenzbeziehung die Form haben e'O1 ~--- 4~coo+ + ag Femer muB die (r = O, 1, 2 . . . . , p -- 1). Dies liefert D +a Somit =a CC' +g. 2C D ~ gCC', a ~ O. Es sind also genau zwei reduzierte Ideale einander ~quivalent. Die Anzahl der einander nieht ~iquivalenten reduzierten Ideale ist also genau die halbe Teilerzahl yon / ) . Denn ist C ein Teiler, und setzen w i t D ~ G C , ' s g n D , so ist jedem Teller C mit [C t < ] V ~ ] ein anderer mit I CI > V i D ] zugeordnet. Die Teiler mit ]O t = V ] D ! liefern aber nur halh so viel Klassen, wie eben gezeigt wurde. Wenn also: D - - g ' P 1 P.~ " " P~ die Zerlegung von D in Primiunktionen ist, so ist die Anzahl der ambigen Idealklassen, welche ambige Ideale enthalten, genau 2~-~. Sei nun ~ eine ambige Idealklasse ohne ambiges Ideal und a ein reduziertes Ideal der Basisdarstellung" Q = (2C, B + l / D ) . Dann ist B 4= 0, da sonst a ambig wgre. Es ist also, da die Basisdarsteltung eindeutig ist, d - ~ - ( 2 C , - - B + ]/-D) ein yon a verschiedenes und zwar ersichtlich gleichfaUs reduziertes Ideal. Nun soll a ~ a' sein. Dies geht nur, wenn IC! = I/[Di (nach dem vorigen Paragraphen) und somit der Grad yon D gerade ist. Ist der Grad yon D ungerade, so gibt es also keine ambigen Klassen ohne ambiges Ideal. B+C Wenn nun D geraden Grad hat, seien oJ ~ 2C ' ~ die beiden a und a' zugeordneten Funktionen. Damit die Klasse ~ ambig ohne ambiges Ideal sei, ist folgendes notwendig und hinreichend: 1. Es muB sein a ~'~ a', also eo ~ o~, somit was liefert, und schlieBlich wo I A i = I C t = V I D I 4 0, "~+g oJ- 4o~+~ + - (a = 0 , 1, 2 , . . . , p --1), = g 4 A + aB+gC----- 0, und t B [ < I O I. Quadra$is~he KSrper im Gebiote der hShereu Kongruenzen. L 187 2. Es darf die Idealklasse kein ambiges Ideal, also, da jede Klasse mit ambigem Ideal ein ambiges reduziertes enths kein ambiges reduziertes Ideal enthalgen, dessen Basis (2C,, l/D) lautet. Mit oJ sind aber iquivalent nut dis Reduzierten 4~+~ (fl = 0, I, 2 . . . . . p - 1), wo sich dann die Funktionen A, B, C nach w 8, (1), (2), (3) transformieren. Dafiir ist notwendig und hinreichend, dab in w 8, (2) das transformier~e B, Iiir alle fl yon 0 versehieden ist, dab also aB,----- 8Aft-+ B(fle + 4 g ) ~ 2C9fl =p O. 3. Mu~ D ~ B e - 4 A C sein. Gibt es andrerseits drei Funktionen A, B, C mit sgu C == 1, welche 1. 2. 3. befriedigen, so bilden sie ein Ideal, welches einer ambigen Idealklasse ohne ambiges Ideal angehSrt. In 8Afl + B(fle+ 4g)--~ 2Cgfl + O fiir alle /3 setzen wir nun ein 4 A - - - a B - gO und erhalten oder, da B + 0 ist, oder endlich s176 /(~- 2~fl + 4g) + O 2~fl+ 4g+ o .)~- + .,, _ ~ g . Dies mull fiir jedes fl ge!ten. Daan kann also links ieder Rest stehen, wie a u e h a gews sei. Damit die Relation befriedigt wird, mu] also a e - 4g Niehtrest werden. Fiir wenigstens eines dieser a soll also 4A = - - a B - - g C zugleich mit bestehen. sein oder Also mu~ D---- B ~ - 4 A G D = B" ~ aBC_'r- gC ~ 4gD = (2gC ~ e,B) e - (a ~ - 4g).B ~. Setzt man D : g D , , so wird also die notwendige und hinreichende Bedingung dafiir, dab es eine ambige Idealklasse ohne anabiges Ideal gibt, an die Existenz einer Zahl a gekniipft, fiir die ( ~ ' - - 4 g ) Niehtrest wird und wird. I3. 188 E. Artin. Wegen I C I > I B[ zeigt eine leichte Uberlegung, dal] dazu notwendig mad hinreiehend ist, dal~ D 1 eine Darstetlun$ in der Form D I = X ~ - - g Y ~ mit IXl>lYl gestattet, e kann dabei sogar beliebig gew~ihlt werden, nur muft a ~ - 4g Niehtrest werden, was stets geht. Diese letz~e Bedingung ist aber vollstgndig gquivalent mit der, dal~ es iiberhaupt eine Darstdlung der Form D i = e ( X ~ - gY~') gibt, w o e irgendeine rationale Einheit ist. sofort die neuen DarsteUungen Vl= wo e a~--b~g (a~_b~g)(X~-_gy~)= Xl=aX-kbgY, Denn aus ihr erhalten wit _ ~b ~ ( M - - g r ~ ) , g Yl=aYq-bX ist und a, b irgendwelche nieht gleiehzeitig versehwindende Zahlen sind. Wenn nun t X I @ l Y t i s t , so wird, wenn a 4= 0, b 4= 0 gewiihlt wird, eine Darstellung mit [ X l I = I YI[ erhalten. Wir kSnnen also voraussetzen, es sei ! X I = [ r [ . Da sich dann des Faktors g wegen die hSehsten Potenzen sicher nicht wegheben, mul3 [D[ = I X~[ = I Y~[ sein, was wegen sgn D1 : 1 zu der Relation fiihrt 1 =- e ((sgn X ) ~ -- g (sgn Y)~). Nun setzen wit a = c sgn X , b ----- -- c sgn Y. /)ann heben sich sieher in Yx reehterhand die hSchsten Potenzen, in X 1 abet nicht; so dal~ I X i l > I Yl[ wird. Ferner ist a ~ -- b ~ g = c ~ ((sgn X ) ~ -- g (sgn Y)~) = c. Wir haben also wirklieh eine Darstellung g r 1 mit I X i [ > I r:l erhalten. Da wir nun in w 15 sehen werden, dab D 1 darn und nur dann eine Darstellung der Form D 1 =-c ( X ~ - - g Y~) gestattet, wenn es dureh keine Primfunktion ungeraden Gerades teilbar ist, so kfnnen wir, wenn wir dies hier vorwegnehmen wollen, unser Ergebnis so ausspreehen (ist D von ungeradem Grade, so ist es ja sieher dureh eine Primfunktion ungeraden Grades teilbar) : Im imagin~iren KSrper K(~/IJ) existiert dann und nur dann eine ambige Idealklasse, welehe kein ambiges Ideal enth~ilt, w,enn D dutch keine Primfunktion ungeraden Grades teilbar ist. Quadratische KSrper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. I. 189 Unsere Entwicklungen gestatten auch die Repr~sentanten dieser Klassen zu berechnen. H i l f s s a t z . Sei K(Yl)) ein beliebiger KSrper (imagini~r oder reell), ~ eine ganze oder gebrochnene Funktion des K6rpers, fiir wetche/Y (a) ~-~ -~- 1 ist. Dann gibt es eine ganze Funktion fl des KSrpers, so da~ wird. Beweis. Sei N(~z)=aez'=-~1. Wit whhlen A ganz rational so, dal] fl = A (1 -~ ~) ganz wird. Dann ist fi'• A (1 -~- ~') und somit _~ l+~z er +~z) ~z(1+ ~z) a. ~, -~ i-~-~ - ~+~' = ~----+T = Sei jetzt ~ eine beliebige ambige Idealklasse ohne ambiges Ideal a u n d a einIdeal aus ~. Da a ",-a' is~, kSnnen wir setzen ~ , wo eine bis auf eine K6rpereinheit feste, ganze oder gebrochene Funk~ion ist. Dutch Normenbildung geht hervor, dal] N ( a ) = a ist, wo a eine rationale Einheit ist. Dutch Hinzufiigung einer passenden rationalen Einheit zu r kann erreicht werden, dal] N ( r oder N ( a ) = g wird. Aus N ( u ) = 1 wiirde folgen, dai] ein ganzes fl existiert, so dab r = ~ ist. Dana w~ire ( f i n ) : (fin)', also fla ein ambiges Ideal. Da aber nun a ~ fla ist, kann dies nicht zutreffen, da g~ kein ambiges Ideal enth~lt. Es ist also N ( ~ z ) ~ g . Sei jetzt ~ eine zweite ambige Klasse ohne ambiges Ideal, der das Ideal a~ angehSrt. Wieder ist: fix a'--% und somit ist. .a . ., . .(a,:) . . mit N(gl)=g ~ wo jetz~ N ( ;~) : 1 Es gibt also eine ganze Funktion fl, so dal] a a a~ (aa[)' fl fl, oder fl ist. Also ist aa~fi'= (naVy)'. Da nun a ~ a~ also a a~fl',~ a a~ und somlt aa~fl' ein Ideal aus ~ ist, enth~ilt die Klasse ~ ein ambiges Ideal and ist also eine Klasse ~.~ mit ambigen Idealen. Aus ~ ~ -- Ro folgt abet wegen ~ ~ ~ 2 o = Hauptklasse : ~ ~ ~ ~ , wo ~: ambig and mit ambigem Ideal ist. Ist andrerseits ~' ambig ohne ambiges Ideal, ~ ambig mit ambigem Ideal, so wegen ~ ' ~ ~, ~ : ~o auch ( ~ ) ' = ~'~., also R ~ ambig. 190 E. /krtin. Enthielte ~ R,., ein ambiges Ideal a 1, so wiire, ~ ~, ~ R1 geset~t, ~ ~ ~1R-.Ist nun % ein ambiges Ideal yon ~ , so ist al a.. ein ambiges Ideal aus ~. Es muB also ~ ~ ~ ~ ambig ohne ambiges Ideal sein. Aus der Gruppeneigenschaft erhellt noch, dab lauter versehiedene Klassen erhalten werden, wenn in ~ ~ der zweite Faktor alle ambigen Klassen mit ambigem Ideal durcht~uft. Alle ambigen Klassen ohne ambiges Ideal erhiilt man also aus einer yon ihnen etwa ~ dutch Bildung von ~ , wo ~ nile ambigen Klassen mit ambigem Ideal durehliiuft. Entweder gibt es also iiberhaupt keine ambigen Klassen ohne amblges Ideal, oder ihre Anzalal ist genau so grol~ wie die der Klassen, welehe ambige Ideale enthalten. Daraus folgt: Satz. Wenn D - ~ a . P ~ P o P:~ ... P~ die Zerlegung yon D in Primfunktionen ist, so ist die Anzahl der ambigen Klassen des imagin~iren KSrpers K(~/iJ) gleieb 2 8-1 oder 2 s, je naehdem D dutch eine Primfunktion ungeraden Grades teilbar ist oder nicht. Dies ist dann fiir die Gruppe der Idealklassen die Anzahl der Gesehleehter. Fiir die Klassenzahl gilt in den beiden Fiillen die Zerlegung h ~ 2 8-~.f bzw. h ~ 2 ~ - f , wo f ganz ist. Ungerade kann also die Klassenzahl nut sein, wenn D eine Primfunktion ungeraden Grades ist. w 12. Kettenbriiehe. Sei F eine reelle Funktion, E ( F ) das in w 10 definierte Symbol. D e f i n i t i o n . Unter der Kettenbruehentwieklang einer Funktion F verstehen wir folgenden Algorithmus: Wit setzen sukzessive 1 1 1 . . . . , . . . o Quadragische KSrper im Gebiete der h6horen Kong~uenzen. I. t91 Dabei soll der Prozel3 abbrechen, wenn einmal F,, ganz ist, also F,.= E(F,) wird. Anderenfalls werde er beliebig weir fortgesetzt. Aus 1 folgt far ~ ~ 1 wegen der Bedeutung des Symbols E(F), dat3 [ ] 1_ < p - J , ~ also .'F~I>P,= trod demnach auch 1E(~'~)i >= p. Brieht die Entwicklung mit F~ ab, ist also F = E (Fn), so erkennen wir sukzessive: F~ ist rational, also auch F~_I, usw. Es ist also F rational. Sei umgekehrt F rational: F --R~, R wo R und R o ganz rational sind. Der Algorithmus ergibt: R) R1 f --~ ~o +RZ' JR, j<i~.l, ~o s ol < R"-~=E § R jg,,+~[ < R,,r Da die Grade stets abnehmen, und unsere Funktionen ganz rational sind, muB sehliel~lich einmal R,,+I ~ - 0 sein, also unser Prozel~ abbrechen. Die Kettenbruchentwieklung bricht also dann und nux dann nie ab, wenn F irrational ist. ~Vir wollen nun weiterhin 2' als irrational voraussetzen. Im A!go1 setzen wir zur Abkiirzung E ( F , ) -- A,. rithmus F~ ~- E (~,) + ~,+~; Dann ist also und es is~ iA,]~p F = A~ + flit ~>_1, 1 + .. 4- A~, 1 + A~_I + y i. Die Funktion F n werde Schlul~unktion genannt. lichen Kettenbruch gilt die Formel F. P,F,+P,,-~ Wie beim gew6hn- 192 E. Artin. wobei P,, und Q. ganz rational sind und naeh den Rekursionen P..a=P~A,,+P,,_~ ! mit { P o = I ; Q,,+~-= Q A,, + Q._~ j Qo=O; berechnet werden. Es ist daher Q~=A~, also Qs=Q.A~+I, also Q4=Q3Aa+Q:, also P~=Ao Q~=I ]Q~t-=IQ1A~I_>_p, IQsI=[Q~A~I>IQ.i, [Q4I----IQaAaI>IQ=I, somit dutch Induktion: IQ, I=IQ._~A._I[, also [Q;}-=IA,-~A,-~,...A~I. Wegen IA,. I ~ P f i i r r >__1 finden wir IQ,[>=p .-1 Iiir , > 1 . Ferner liefert das Rekursionssystem; P.Q,~_~-- Q~P._~ -- ( - 1)". Dies zeigt, dab P,, und Q. prim sind. Satz. Bei einem unendlichen Kettenbruch ist die Folge der N~herungsbriiehe: Po G konvergent und es ist: Qo' Q I ' " ' " lim ~ = F Beweis. Aus F= fotgt F- ~ ~,~',+ -P,,-t Q,P,+G-1 P'-IQ"-PvQ~'-I = ~,,,+Q,,-1) Q,, = Q,,(Q~, (-1)"-1 Q. ( Q ; F , + Q , , _ 1) 9 Fiir v => 1 ist abet F . = A . + R., also, da IR. ] ~ p-1 ist, Also ]Q,F, + Q,,-I [ = [Q, A, I = t Q,+I [. l v_ 1 = ,_,,,_, = I Q,Q,,+t f < Daraus geht unsere Behauptung unmittelbar hervor. Kettenbruehentwieklung w 13. quadratischer Irrationalit~iten der Klassenzahl' -- Endliehkeit D e f i n i t i o n Eine reelle quadratische Irrationalit/it o~ heist reduziert, wenn ihr Betrag grSBer als eins, der ihrer Konjugierten aber kleiner als eins ist: I'0'1 < 1 Quadratische KSrper im Gebiete der h6heren Kongruenzen. L 193 Satz. gede reelle quadratische Irrationalit~t ~ ist /iquivalent mit einer Reduzier~en. B e w e i s . WAr entwiokeln o~ in einen Kettenbruch, dessen Schlut]zahlen oJ, seien. Da r SchluBfunktion ist, gilt co, l > Ferner ist P~ o~ + P ~ - i 1. mit Q,,,o,+Q,-1 P, P,-i Q,Q,_~ ~)', =(- so da~ co ~ eo~,. Durch AuflSsung erhglt man also m .r (1) . Q,,-lm'-B~,-1 . Qr-1 " . Q, Setzen w i t nun i ~ 1 7 6 c~ - Q~' -- 1 (o,_o)+(o_Q~ so gilt sAchet fiir ~ irj ~-2 P,-I] ~ p-(~,-3) ~ p-(~ I~1+1) q,_~S, = = , so dab im zweiten Bruch rechterhand (1) Z~hler und Nenner den gleichen Betrag haben. Fib u ~ I rl + 2 gilt also Q,_I] [~,[= 1 = T~,:Ti < p-~ < 1, was mat ]oJ, ] > 1 zusammen die Reduziertenbedingung ausmacht. Sa~z. is~ co reduziert, und setzen war o~ = E(eo)-~ i , so ist auch w 1 reduziert. Wegen % ~ co hat % die gleiohe Diskriminante wie ~. Beweis. W e g e n i ~ o - - E ( e o ) t < l gilt 1 % 1 > 1 " D a n u n l w l > l ist, ist auch i E ( c o ) I > 1. Wegen [ w ' [ < 1 ist also somit i 'i= %' Also ist % auch reduziert. Satz. I ~,__ 1 E (~,) 1 <1. 1 seien o) uad c% reduziert. In der Beziehung r = E ( m ) - ~ ~o~ Dann ist nach Vorgabe von w~ bereits o~ eindeutig bestimmt. Beweis. W i r h a b e n w ' ~ - - - E ( w ) @ ~ , , wo [ c o ' I < 1 und 1Ir 1 [ > 1 ist. E. Artin. 194 Also ist somit womit o) bestimmt ist. Daraus folgt: Die SchluBfunktionen ~o~ in der Kettenbruehentwicklung einer reellen quadratisehen Irrationalit~it co sind schlieBlich reduzier~, und mit einer von ihnen sind es auch alle folgenden. Ist speziell co reduziert, so sind alle SchluBfunktionen reduziert, und mit einer von ihnen sind nicht nut alle folgenden, sondern auch alle vorhergehenden eindeutig bestimmt. Fiir die Funktionen A, B, G lautet wegen (~0 - - B+~-~ 2C ' - - co' - - B--~fD 20 - - die Reduziertenbedingung ]B--VDI<[O <[B+VD[. Ware nun ] B I = ~ I V D [ , so ware B + V D I = [ B - - V D i , so dab die Ungleiehheitszeiehen nicht stehen kSnnten. Es is~ also ] B t ---- I)/DI. Ferner miissen, da ja beide Ungleichheitszeiehen gelten sollen, die Grade yon B -- VD und B + VD sieh also um mindestens zwei Einheiten unteIseheiden miissen, die beiden hSehsten Potenzen von B und VD iibereinstimmen. Dies gibt nar endlieh viel MSglichkeiten fiir B, falls D vorgegeben ist, und unserer Ungleichung halber zu jedem B nur endlich viele C, die noeh dutch die Bedingung D = B ~ 4 A C eingeschriinkt werden. E s gibt also zu gegebener Diskriminante D nur endlich viele Reduzierte, also ist die Klassenanzahl der Funktionen der Diskriminante D endlich. Wenn D quadrat/rei ist, Iolgt speziell: Satz. Im reellen quadratischen KSrper K 0 / D ) ist die Anzahl der Idealklassen endlieh. Ferner allgemein: Die Kettenbruehentwieklung einer reduzierten quadratisehen Irrationalitat und nur einer solehen, ist rein periodisch. Die der iibrigen (quadratisehen) Irrationalitaten gemischt periodisch. B e i s p i e l . Der einfachste reelle KSrper ist K ( 1 / t ~ + a l t + a ~ ) , wo a ~ - 88 a~ 4 = 0 sein muB, da sonst D ein volles Quadrat is~. Wit haben 1/D = t + 89 a1 + .... Da die beiden ersten Potenzen von B und 1/I-~ Quadratische K6rper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. I. !95 iibereinstimmen, ist B == t -[- ~1 a l , also D - B ? = a~ - 1~ a~2 =~ 0. Also mul~ C eine Einheit b sein. Die reduzierten Funktionen sind also: c ( t q- 89 q-1/1)). Sie sind miteinander iiquivalent, also ist die Klassenzahl unseres KSrpers h,----1. Die Kettenbruchentwicklung der Reduzierten finden wit nach leichter Rechnung ( E ( I / D ) = t - ri- ~1 a l ) zu: o~=c(2t+a~)+c t + 1 al -}-V/-D 1 9 -t--ga~ +i'D =c(2t+a~)+ , 1 l a~) ~ c ( t _ I 2tA-a 1 1 l a~ ) [-- ~o 2t+a I -- 1..... ~ ' t + -~ al + ~/D -- Also haben wir +I/z) 2 t q- aI _~_ 1 c(2t+al)+ 2t+al .47 .. 1 Nine eingliedrige Periode gibt es unter den reduziergen Funk~ionen 1 ~ 1 1 ------~ ist. Wean also also nut, wean c----- ( c a~-u o) oder a.2 - - u a~ -- 1 a i~ quadratischer Rest ist. ~ I m KSrper K ( I / D ) ordnen wit nun wieder den reduzierten Funktionen das ,,reduzierte Ideal" m - - B-t-~/D 2C a = (2 c , B + zu. ~/~) Dann gibt es in jeder Klasse reduzierte Ideale. Es gilt wieder pN a i < i I/iJ i. w 14. Die Einheiten des quadratischen Kiirpers. Die ganze Funktion t - U - ~ - V I / D ist dann und nur dana eine Einheit, wenn 2 V ( e ) = c ist, wo c-eine triviale Einheit ist. Die Bestimmung aller Einheiten ist also iiquivalent mit der AuftSsung der ,, P e tl schen Gleichung" U '~ - - g ~ D = c. 196 E. hrtin. I. Der K6rper K (l/D) sei imagin~ir. (1) D---- g, U 2 -- V'~g = c. D a sich, wenn IV I > 1 ist, die hSehsten Potenzen nicht wegheben kSnnen, mu[~ v eine Zahl b und demnach aueh U ei.ne Zahl a sein Alle Einheiten haben also die Form e=a+b Yr-~, wo a und b zwei nicht gleiehzoitig verschwindende Zahlen sind. Ihre Anzahl ist also w ~ - p " - - 1 . Ferner ist h r (e) = a" -- b "2g und kann ersichtlich jede triviale Einheit sein. Die Anzahl der Einheiten gegebene Norm ist p - ~ 1, (2) IDl_>--p, U" Wgre V =~ 0, so k6nnten sich wieder die hSchsten Potenzen nicht heben. Aus V = 0 folgt aber, dag U eine triviale Einheit ist. Die trivialen Einheiten sind also bier die einzigen. Ihre Norm mug quadratischer Rest sein, und zu gegebener Norm gibt es zwei nut dutch das Vorzeichen verschiedene Einheiten. Die Anzahl der Einheiten ist hier w=p--1. II. Der KSrper K (I/D) sei reell. Sei co eine zur Diskriminante D geh6rige reduzierte Funktion. Wit entwickeln eo in einen Kettenbrueh mit den Schlugfunktionen wl, o)~, o~8, . . . . Da er rein periodisch ist, mug unter ihnen schliel31ich einmal co wieder auftreten. Sei etwa w~ ~ co. Dann ist fD-- odor Q,~ a) + Q . - 1 Q~ co ~ - P , , _ I = ( P , - Q , , ~)co. Vergleichen wit dies mit Co~ ~ -~ A ~ Bco, so erhellt, da A , B, C ohne gemeinsamen Teiler sind, und eo irrational ist, dal] die erste Gleiehung aus der zweiten dureh Multiplikation mit einer ganzen Funktion 2 g hervorgeht. D a n ~ 1, ist Q~ ~ 0, also aueh V + 0. Wir haben also: Q, = 2 g C, P,- 1 = - 2 VA, P , -- Q~-I = 2 V B . Setzen wir noeh P , - - - - V B + U, so haben wit: P,, : V B q- U, Q~ --- 2 g G, P , -1 --- - 2 IrA, Der Iddntitiit P,,Q,,_,--Q,,P,,_I-----(--1)" Qn-1 =- - V B -~- U. Quadratische K6rper im Gebiete der h5heren Kongruenzen. I. 197 entnehmen wir: U~ - V : B ' + 4 V o ' A U = ( - 1 ) " , d.h. U " ~ - V ~ D = ( - 1 ) " . Es ist also u + vCD eine Einheit, und zwar wegen V @ 0 sieher keine triviale. Die Existenz nieht trivialer Einheiten im reellea KSrper K (l/D) ist also erwiesen. Wir fragen nun naeh Einheiten ~, deren Betrag = 1 ist. Aus t ~ . l = l und t~V(e) l = l e e ' ] = l folgt I , ' l = 1 ' . Nun kann, wenn V + 0 ist, ersiehtlieh nieht gleiehzeitig ]U + V1/DI = 1 und [U -- V~/Z) I = 1 sein. Denn sonst kSnnen sich die hSchsten Potenzen nieht wegheben. Es ist also V--= 0 und demnaeh e eine triviale Einheit. Die nioht trivialen Einheiten haben also stets einen Betrag 4= 1. Zwei Einheiten ,~,% von gleichem Betrage l , x l = l eo. l sind durch eine Relation e~ = a% verbunden, wo a eine triviale Einheit ist. In der Tat ist ~-~ auch eine Einheit und [ *~J-~ 1, so dab *~ = a ist. Da m i t e aueh 1_ eine Einheit ist, gibt es sicher Einheiten, deren Betrag > 1 ist. Von diesen seien die Einheiten a eo jene mit dem kleinsten Betrag > 1. Die triviale Einheit a werde so gewahlt, da$ V(a o) 1 odor g wird. Das Vorzeiehen von a ist dabei noch beliebig und werde irgendwie lest gewahlt. Die so normierte Einheit nennen wit die Grundeinheit des KSrpers. Sie werde kiinftighin m i t e 0 bezeichnet. Es ist also N ( % ) = 1 oder g. Mit e0 sind aueh alle Funktionen e = a. e~ (a eine Einheit, k irgendeine positive odor negative Zahl) Einheiten. Satz. Jede Einheit von K ( 1 / D ) hat die Form k 8 m-~--a . s 0 . B e w e i s . W~re e nieht in dieser Form enthalten, so miiBte sieh wegen i e o ] > 1 eine Zahl v so finden lassen, dal~ 141<t 1<14+ 1 9 Gleiehheitszeichen k6nnten nicht stehen, da sieh Einheiten gleiohen Betrages nur um triviale Einheiten als Faktor unterseheiden, und somit e doeh in die Form e = a eok zu setzen ware. Aus unserer Ungleiehung folgt 1 < t'o" l < I ot. 198 E. Artin. Nun ist aber ~["~ auch eine Einheit. Es g~be also, entgegen der Definition der Grundeinheit, doeh eine Einheit, deren Betrag zwisohen 1 und l re[ liegt. Widerspruch. Fiir die Normen der Einheiten finden wit we.n N(,o)=I, N (e) -- a ~ (N (,))u -- [ a ~g~, wenn N (%) ~- g. Wenn also / V ( e o ) = 1 ist, sind die Normen quadratisehe Reste; fiir N ( % ) = g kSnnen sie jede rationale Einheiten sein. Satz. Ist K ( 1 / D ) ein reeller quadratischer KSrper, we D eine Primfunktion ist, und ist *o seine Grundeinheit, so haben wir N Beweis. = g. W~re N (%)-~--1, so k6nnten wir nach dem Hilfssatz des w 11 eine ganze Funktion 8 des KSrpers finden, so dal~ eo = ~ tip ist. Dann wiire 8 ' ~ e o f l , also 8 und 8' assoziiert. Es wiire also (8) ---- (8'), und somit (8) ein ambiges Hauptideal. Naeh w 6 hat also (8) die Gestalt 8=(A)p,~...~, we die p~ voneinander versehiedene Primideale sind, welehe in der Diskriminante aufgehen. Da D Primfunktion ist~ gibt es nur ein Primideal dieser Art: O = (D, V D ) = ( l / D ) . Also hat (8) eine der Formen A ist rational ganz. (fl) = (A) Es ist also oder fl ~ A e oder 8 = A (8) = A we e eine Einheit ist, somit entweder Act t, ~" ~ a . e r~ oder E0 ~ Ayr~ r -- a e , so dab eo nicht die Grundeinheit w~re. Also ist N ( % ) ~ g. Nehmen wit ein Resultat des n~ichsten Paragraphen zu Hilfe, so gilt der Satz. Wenn im reellen KSrper K ( 1 / D ) die Diskriminante D dutch eine Primfunktion ungeraden Grades teilbar ist, gilt N ( % ) - ~ 1. Beweis. Aus der L6sbarkeit der Pellschen Gleichung U ~ __ V ~ ' D ~_ g wiirde, wenn P unser Primteiler ungeraden Grades ist, die L6sbarkeit der Kongruenz U 9 -- g (rood P ) Quadratische KSrper im Gebiete der h6heren Kongruenzen. I. 199 folgen. Unabh~ngig von diesem Satz werden wir abet in w 15 zeigen~ dab sic nicht lSsbar ist. Mso ist N (%)-~ 1. Nun beweisen wir (unabhgngig yon dem eben abgeleiteten Resaltat) den Satz. Die Klassenz~ahl des KSrpers K(I/D), wo D eine Primfunktion ist, ist ungerade, e s s e i denn, dal3 D einen geraden Grad hat, und der KSrper imagingr ist (dann ist sic bekanntlich gerade). Bowels. Wgre n~mlieh die Klassenzahl gerade, so miil3te es mindestens eine yon der Hauptklasse verschiedene ambige Klasse ~ geben (deren Quadrat eben die tIauptklasse ist). Dann ggbe es also ein Nichthauptideal a, fiir welches a ,,~ a' ist, also a ~ --~---r wo u eine ganze oder gebrochene Funktion ist, deren Norm, wie a man sich durch Normenbildung iiberzeugt, eine trivia]e Einheit a ist. Dabei ist u bis aui eine KSrpereinheit festgelegt. 1. Grad yon D ungerade. Wir setzen ~ = E + YV]). Dann solI Xi~"- Y:D = a sein, w o a eine triviale Einheit und X , Y rational ist. Da nun Y~D auch ungeraden Grad hat, kSnnten sich, wenn :ry 2 D j, > =p w~re, die hSchsten Potenzen yon X ~- und Y~ nicht heben. Es ist also !Y~D] ~ p-l, und somit }X I -- 1. earaus ~olgt a = sgn ( x - Y 'D) = ( s g . X ) = b 0r a ist also quadratischer Rest. Ersetzt man a durch das gleichwertige T = %' so hat man a p ------% a mit N(%)=l. 2. Grad von D gerade, KSrper reell, also s g n D = 1. Sei eo die Grundeinheit. Dann ist N ( e o ) = g. W/ire N(a) Niohtrest, so kSnnten wir ~ durch das gleichwertige %a ersetzen, dessen Norm dann ein Ross ist. Wit kSnnen also voraussetzen, e s s e i N ( r ~. Ersetzen wit c~ dutch das gleichwertige % = ~-, so haben wit r p -a- = ~ , mit N(%)=l. Es gilt also in beiden Fgllen el' -------% r mit N(%)=l. Dann gibt es ein ganzes fi, so dab % =-flfl' isV, also Das Ideal aft wiire also ambig. Da D eine PrimfunkCion is~, hat also, wie sebon einmal ausgefiihrt wurde, aft entweder die Form (A) odor 200 E. Artin. (A VD). Es ist also auf jeden Fall aft ein Hauptideal, also wegen a ,,~ aft unsere Klasse ~ die Hauptklasse, entgegen unserer Annahme. Beispiel. Der reelle K6rper K ( I / D ) (D = t ~ + a 1 $ + a~) hat die Grundeinheit we c passend gew~hlt ist. Seine Norm ist N(eo)=c~(la:--a.). Da nun D - = ( t + g a ,1) u- - ( l a : - - a , ) ist, ist also N ( % ) = g oder 1, je naehdem ob D Primfunktion ist oder nicht. Wit bestiitigen also unsere Siitze. w 15. Das ~ Reziprozitiitsgesetz. Wit wollen nun das von D e d e k i n d ohne ausgefiihrten Beweis angegebene Reziprozitiitsgesetz herleiten. I. Der Ergiinzungssatz. Sei P eine primiire Primfunktion geraden Grades. Dann hat der reelle KSrper K(1/D) die Grundeinheit e0 mit der Norm N ( e o ) = g. Die P ellsehe Gleichung X ~-__ p y ~ = g ist also 15sbar und demnaeh erst recht die Kongruenz X~-----g (rood P). +l. Im KSrper K(1/g) ist also die Primfunktion P zerlegbar in zwei (konjugierte) Primideale. Dieser KSrper hat abet die Klassenzahl 1, so da~ jedes Ideal em Hauptideal ist. Demnach besteht eine Zerlegung der Form V = (a).(a'), w e ~ = X + t I/g eine ganze Funktion des K6rpers K (I/-g)ist. Demnaeh ist p=c(X~--gy"), we X, Y ganz rational sind, und e eine triviale Einheit ist: P ist also darstellbar in dieser Form. Sei nun P primiix von ungeradem Grade. Wgre [gl ----+ 1, so miiBte sieh P darstellen lassen in der Form p --. c ( X ~ -- gy"). Quadratische KSrper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. L 20 Da sich die hSehsten Potenzen der rechten Seite nicht heben kSnnen, is~ der Grad der~ reehten Seite .gerade. P kann sich also nicht durch diese Form darstellen lassen. Es mul] also, wenn P ungeraden Grad hat, [-~] = - - 1 sein; die Kongruenz X ~ g (rood P ) ist also unlSsbar. Dies ist die im vorigen Paragraphen verwendete Behauptung. Sei nun Dj irgendeine ganze Funk~ion, Q einer ihrer Primteiler yon ungeradem Grade. Sei D 1 darstellbar in der Form D1 = c ( X - gY ), Setzen wir a ~ - X ~ - Y l/g, so hat dies die Zerlegung (D,) = (~).(a') zur Folge. E"I Im KSrper K ( I / 9 ) ist nun wegen ~- = -- 1 der Primgeiler Q selbst Primideal und geht demnaeh in einem der Fak~oren reehter Hand auf. Da er ein ambiges Primideal ist, geht er in jedem der konjugierten Ideale (g) und (~') gleieh oft auf. In D 1 muB er demnaeh in gerader Potenz aufgehen. Soll sieh also D~ dureh unsere Form darstel|en lassen, so daft D1 Primfunktionen ungeraden Grades nur in gerader Potenz enthalten. Isg dies aber der Fall, so kSnnen wir /)1 in die Form segzen = ...p .a', wo a eine Einheit, P , Primfunktionen geraden Gerades und A eine ganze rationale Funkgion sind. Sei nun P,=c,(X,+ Y, f g ) ( X , . - L I / g ) . Setzen wir A (X, q- Y, Vg) (X, ~- Y, Vg) ... (X, -k Y, Vg) = X -k Y V g und c ~ ac, % . . . % , so ist D 1 = c (X ~ - Y~g). Eine Funktion D~ ist also dann und nur dann in unserer Form darstellbar, wenn Da Primfaktoren ungeraden Grades nur in gerader Poteaz enth/ilto Ist D~ spezietl quadratfrei, so haben wir den in w 11 verwende~en Sa~z fiber die Darstellbarkeit quadratfreier Funktionen durch unsere Form bewiesen. ~dathematische Zeitsehtift. XIX. 14 202 E. Artin. Sei P eine beliebige primgre Primfunktion. erhglt man den Erggnzungssatz: wo d= o on ro o o +m Da stets [ ~ 1 = - ~ l ist, o, II. Das Reziprozitgtsgesetz fiir primgre Primfunktionen P und Q. 1. Wenigstens eine der beiden Primfunktionen hat geraden Grad. ist, ist seine Klassenzahl sieher ungerade: h = 2 k + 1. Q ist wegen [Q] = -}-1 im KSrper zerlegbar in zwei konjugierte Primideale: Q = O q'Sei ~ die Klasse, der q angeh6rt. Nach dem F e r m a t s e h e n Satze der Gruppentheorie ist ~h die Hauptklasse, also q2k+l ein Hauptideal (r wo a -----X 4- Y Vff ganz ist. Somit q,e,+~ __ (a'). Dies liefert Q~k+, = (a.a') = (X 2 yOp), - also - Q~k+l = ~.(X ~ _ r ~ . p ) , wo c eine triviale Einheit. a) Grad yon P ungerade. Dann ist Q von geradem Grade, also auch Q~k+l. Da nun rechter Hand Y~P ungeraden, X 2 abet geraden Grad hat, ist [ X ' [ > I ]z~p I, und wegen sgn Q --- 1 mul~ sein 1 = e (sgn X) ~, also c quadratischer Rest: c----a +. Sehreiben wir --X a '* _Y {z an Stelle yon X und Y, so wird also Q~k+l = X " - - Y~""P. ,b) Grad yon P gerade. Sei % = U q - V ~ / f f die Grundeinheit von K ( V ~ ) . Dann ist N ( % ) ~---g. Setzen wir so haben wir ~o( x + r VP) = x l + Y~~/~, Q~k+~ : e ( X ~ ' - C Y~'P)--5'~o) (X: - - Y:P)~- g.(X:-- Y:P). Nun ist eine der beiden Zahlen c und /g sicher Rest. Wir kSnnen also annehmen, c sei quadratiseher Rest: c ~ a ~. Ersetzen wir wieder X und Y dureh --X _Y wird a' a ~s o Q~+I __ X ~ _ y~- p . Quadratische KSrper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. L 208 In beiden F~llen erkennen wit, wenn wit die Gleichungen als Kontgruenzen schreiben, dalil die Kongruenz X ~-~ Q~k+l (rood P ) fQ" +'l 15sbar ist. Es ist also L----B--J-----~- 1 und nach den Multiplikationsregeln, die bei D e d e k i n d angegeben sind, [ Q79.k+1 ~- , wenn wenigstens eine der Primfunktionen geraden Grad hat. 2. P und Q haben ungeraden Grad. Wenn hier ~ -~ (--1)" ist (n == 0 oder 1), so ist naeh dem Er- ganzungssatz and den Multiplikationsregeln [#] = +,. Es ist also Q im KSrper K ( V g " P ) , dessen Klassenzahl des ungeraden Grades von P wegen sicher ungerade ~ 2./c ~-1 ist, zer~egbar: Q ~ q q'. Wieder ist q.o~+l ein Hauptideal (ez), wo a = X - ~ - Y ) / g " p eine ganze Funktion yon K ( V g " P ) ist. Man erh~lt wieder Qek+l ~ c ( X ~ Y~'g'~P). Q2k+i hat ungeraden, X " geraden Grad. Diesmal riihrt aJso der hSchste Koeffizient rechter Hand yon Y : g ~ P her. Wegen sgnP=sgnQ=l ist also l=-cg"(sgnY)~. c hat also die Form c - - - - g-na~'. Ersetzt man wieder X und Y durch X h- und a~"' so wird Q~k+l --__ g _ n ( X ~ - y ~ g , , p ) . Dies zeigt also die LSsbarkei~ der Kongruenz X ~ ~ __ gnQ~k+i (rood P ) , so da~ [~-g"Q~+l-]-~+l, also [Q]~k+l = [~_1] [g,] LffJ" Wir haben also 14" 204 E. Artin. Im ganzen ist also je nachdem wenigstens eine der Primfunktionen geraden Grad hat oder beide ungeraden Grades sin& )Iennen wir also die Grade ~ und ~, so ist damit das Reziprozit~tsgesetz bewiesen: w 16. Yerallgemeinerung. Seien nun M und N zwei beliebige teilerfremde Funktionen, davon _N prim~ir. /V----Q1 Qs " - sei die Zerlegung yon zV in Primfunktionen. Wit fiihren nun alas dem J a e o b i s e h e n entsprechende Symbol ein: Das Symbol hat folgende Eigensehaften, die unmittelbar aus denen VOI1 [ ~ t folgen: I. [ - ~ j - [ - ~ ] ~- [M~vM~] 2. Sei Dann ist erst reeht well [ Q : ] - [ - ~ ] = [M, M:] ' L Q~ J " Mm-- Ms (modzV). M 1 ~ M s (modQi), also Es ist also 8. Es sei aueh _M = P~ P~ ... primiir. ~1, P~, "-" semn die Grade von P1, P~ . . . . , rl, r2 . . . . die yon Q~, Q., . . . . , ~ sei der yon M und der von N. Dann ist: v ~- ~" u~, also k Wegen E -I = R i,k( T ) = /~ ~' --~ Z ~uivki/r = tx-p']r " " Quadratische K6rper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. I. 205 Ferner ist i Ist also M and N prim~ir und teilerfremd, so gilt das Reziprozit/itsgese~z (wenn # und 'r die Grade sind) und der Erg/~nzungssatz versehieden, wenn gleiehzeitig M und N ungeraden Grad haben und p _-- 3 (rood 4) ist. Beachten wir IMI-I__ p--I umt analog p~--I p--1 -- 1 d--p+p"~d - ..~ d- p'-l~-# (rood 2) INI-I_ (mod2), p--1 __r sowie (~p~) = ( - - 1 ) ~ - ~-- (--1)(v--~) und (p), -----a~-v-~ (Eulersches Kriterium), so kSnnen wir dem Gesetz die Form geben: !MI-I lZql-1 IMI-1 _:~Tj MJ " , ---- a , in der die Analogie mit dem gewShnlichen Reziprozitiitsgesetze am deutlichsten ist. Sei nun A eine prim/~re Funlaion, die nicht gerade ein volles Quadra~ ist. Dann enth/i]t 4 mindestens eine Primfunktion P in ungerader Potenz. Wit setzen 3 : P ~ k + l A x , we zl 1 prim zu P ist. Naeh D e d e k i n d besitzt P mindestens einen Nichtrest B. Wir bestimmen nun die zu :l prime Funktion 2' dureh die Kongruenzen F ._-: 1 (mod ~1) , F~_B(modP), was immer geht. Dann ist Nun betraehten wir die Summe (G,A)~I erstreckt fiber ein Repriisentantensystem der primen Restklassen modulo J . 206 E. Art,in. Quadratische KSrper im Gebiete der hiSheren Kongruenzen. I. Mit G durchl/iuft dann aueh F G ein solehes Repr~sentantensystem. ist also (q, A)=I Es (q, _4)=] Daraus fotgt S=-0. Wenn also A kein volles Quadrat ist, verschwindet ~X~[~] erstreckt fiber ein Repr~sentantensystem primer Restklassen. Es sei nun K (l/D) irgendein KSrper. Dann fiihren wir die GrSBen ein : IFI=~ ~ wo die Summe fiber alle prim~ren, zu D primen Funktionen F yore v-ten Grad zu erstreeken ist. Satz. I s t D # g und D vom n-ten Grade, so gilt a~,=0 fiir v=>n. B e we is. Wir setzen D : a A , wo a =: sgn D ist. Dann ist A wegen D ~= g quadratfrei and prim~ir, also sieher kein volles Quadrat. Nach dem Reziprozit~tsgesetze ist nun (v Grad yon F ) [~] = C-;] [~1--(~)'. (~)'" [f]" Setzen wir also b = a . ( - - 1 ) n, so wird I~)--(~)' f~) Seinunv>=n. DannhatFdieForm$'=K-A~A, wo I ' 4 1 < [ A und K ganz, prim~ir und von Null versehieden ist. F durchl~uft nun alle prim~ren zu A primen Funktionen des Grades v, wenn A alle zu A primen (nieht nut prim~iren) Funktionen niedrigeren Grades als A (also ein Repriisentantensystem primer Restklassen) durchl~iuft, und gleichzeitig unabh~ingig K alle ganzen prim/iren Funktionen ( v - n)-ten Grades. Fiir v _> n ist also o~= z [~]-(~)" ~ i~,f=/~ v x i%+-~-?=(~)'z[~-] 21. [K]=/~ ~'-n (A, ,3)=1 IAI<A A Naeh dem vorhin Gezeigten grit also die Behauptung. (Eingegangen a m 14. Oktober 1921.) K Quadratische KSrper im Gebiete der hiiheren Kongruenzen. II. (Analytischer Teil.)*) Von E. Artin in Hamburg. w 17. Die Z e t a f u n k t i o n e m Analog zur Funktion ~(8) in ZahlkSrpern fiihren wir ein z( )=ZIxol,, 1 a die Summe erstreekt iiber a]]e [deale yon K ( ~ / ~ ) . Wo]len wir dabei die Abhi~ngigkeit vom KSrper zum Ausdruek bringen, s o schreiben wit z~(s). Um die Konvergenz dieser Reihe zu untersuchen, beSrachten wit das Produkt // erstreckt fiber alle Primideale yon 1 1 K(1/D). Dieses Produkt ist fiir {R(s) ~ 1 q- J absolut und gleichmiil]ig konvergent. Denn wenn # ein Teller der larhn&ren ]?rimfunktion P ist, is~ I N # ] ~ t P ] , und zu jedem P gehSren h6ehstens zwei Primideale. Also ist fiir ~R(s) > 1 ,-k SNyl* = I P ~~(s) < 2 1Yi '+~ *) Vgl. E. Artin, Quadratische KSrper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. L (Arithmetischer Tell.) Math. Zeitsehr. 19 (1924), S. 153--206. 208 E. Artin. wo die letzte Summe fiber alle Funktionen erstreckt ist. zi z ,- Also Y Die letzte Summe ist a~er eine konvergente geometrisehe Reihe. Wie in ZahlkSrpern weist man nun die Identit~t I/ 1 tN~t" 2' nach, und dab auch die Reihe ffir ~R(s)_> 1 + ~ absolut und gleichm~Big konvergierL Ffir ~ ( s ) > 1 (1) ist also Z ( , ) reguli~r, und es gilt Z(*)= i~l =]- / 1 Nunmehr unterscheiden wir unsere drei Arten von Primidealen: 1. ~ ' ~ P, p =b P'. Dann i s t P prim z u D und [~t ---- + 1 (Pprim~r). Die zu P gehSrigen Primideale liefern im Produkt den Beitrag 1 1 INvl * 1 llVv'l" 1 . . . . 1 . IPI' 1 IPI* 1 I__L IPI' E -I 1---- 2. p = ~ ' = P, also die prim~re Primfunktion P selbst Primideal. Dann ist ------ 1 und N p ~ P~-. Als Beitrag kommt 1 1 ------ 1 1 1 1 1 - - - - 3. P ein Teller von D. halten wit als Beitrag .1 . . . . 1 1 1 1 1 1 + - - 1---- l Dann ist P == p" und zYp ~ P. 1 Also er- 1 1 1 12v~l" IPI' Bilden wir das Produkt fiber alle prim~iren Primfunktionen, so kSnnen wit das erste Glied der Beitr~ge 1 und 2 mit dem dritten Beitrag zu // 1 P 1--- 1 vereinigen, wo das Produkt fiber alle prim~ren Primfunktionen zu erstrecken ist. Es erh~ilt aber nun nach einfacher Umformung den 209 Quadratische KSrper im Gebiete der h6heren Kongruenzen. H. Weft . ~ - Y ~ , erstreckt fiber alle primiiren ganzen Funktionen. Ver- einigen wir die Glieder gleichen Grades, so erhalten wit V i _ =37~ ~_ 1 Demnach ergibt sich (~) , z(8)= :--" l~_p-(,-1) 1 //- FD] 1 ' we das letzte Produkt fiber alle zu D primen prim~ren Primfunktionen zu erstreeken ist. Die Eulersche Umformung des Produktes ergibt (3) z(8) = ~- 1 _(._~. ZI ]' F IF L~ ~ ~ ( 8 ) > 1, we die letzte Summe fiber alle zu D primen prim~ren Funktlonen zu erstreeken ist. Vereinigen wit alle Funktionen gleichen Grades, so wird 1 Z (8) = 1 - ~ - ( ' - 1 ~ " ~ ~v % _-~, ~--0 2~ wo o~, die im vorigen Paragraphen eingefiihrten GrSl]en sind: (4) a~ = ~x~ [~] mit s g n F -----1, D, F relativ prim. 1. Z) =+=g. Dann hatten wir a~ -----0 ffir v ~ n gezeigt. Es kommen also nur die Gr6~en %, a~, %, . . . , %_~ in Betraeht. Dabei ist n d e r Grad yon D, der nun immer so bezeiehnet werde. Unter Or wollen wir weiterhin nur diese Zahlen verstehen. Dabei ist %-----1. Es wird also ~ n--1 (5) z(8)= ~_p_,,_,,. Z =~" Die Zetafunktion ist also in der ganzen Ebene mit eventueller Ausnahme der Stellen s - ~ l + regul~ir. ~2k~i (kganz), welehe Pole sein kSnnen~ 2~i Ferner ist ersichtlieh Z(s) periodisch mit der Periode l~ogp' eine Eigensehaft, die spgter sehr nfitzlich sein wird. Die Zahlen a~ zeichnen sieh, wie bald gezeigt werden sell, durch hSchst merkw(irdige Reziprozit~tsbeziehungen aus. Wir werden fiberhaupt sehen, da~ sie eine wiehtige Stellung in der Theorie einnehmen. 210 E. Artin. Fiir jetzt seien noch einige elementare Eigensehaften der Zahlen o ~ hergeleitet. Wollen wir ihre Abhingigkeit vom KSrper kennzeiehnen, so sehreiben wir o~(D). Aus dem Erginzungssatz des Reziprozititsgesetzes folgt leicht (6) o, ~/D) = (-- 1)" a, (D). Ist ferner K('I/D) reell, so ist s g n D - ~ I , also 2 (A, b ) = l =0 wenn A ein Repdisentantensystem der primen Restklassen, etwa alte Funktionen niedrigeren Grades als D, welche zu D relativ prim sind, durehl~uft. Dies ist der Fall, wenn in A ~ aS', E alle zu D primen Funktionen mit IF I < ! D I u n d a alle trivialen Einheiten durehl~uft. Dann ist aber, w e i r D geraden Grad hat, Also ~OB! a=l Somit ist -P 2: -P =0 sgn i~'=l Ordnen wit nach Graden, so erhalten wir den Satz. Wenn K(1/D) reell ist, gilt: (7) s + ~i + o.~+ . . . + ~.-1 = 0. Wit werden bald sehen, da$ dies auch nut in diesem Falle gilt, denn in "jedem anderen wird sieh die Summe als die Klassenzahl herausstellen und ist also wesentlieh positiv. Fiir Z(s) ergeben sieh daraus zwei eIementare Eigenschaften. Zuniehst ist nimlieh 1 (al(D) (D) o~_~(D)~ Aus (6) abet folgt 1 Z D (8) = 1 - - a v ~ ( 1 o~_~D)+ (D___);v~8 % -- -~- "'" -[- ( - 1~-lj ~,~-1,~~(D)~/" Wit erhalten also dutch Division die Funktionalgleiehung (s) ZD + ~l u ]S p / = 1 +p-~s-1) .Zg~ (8). Quadra~isehe K6rper im Gebiete der h~heren Kongruenzen. IL 211 Aus (7) folgt ferner, dab Zo(s) fiir reelle K6rper K ( 1 / D ) in s = 0 eine Nullstelle besitzt. Aus (8) folgt dann welter, dal~ ZD(s) fiir imaginiire KSrper, deren Diskriminante geraden Grad hat, in s = lo--~- eine Nullstelle hat. 2kai Der Periodizitiit wegen sind natiirlieh aueh die um T~gv vermehrten Stellen Nullstellen. Endlieh finden wir allgemein (9) 1 z(o)= n--1 Za~, ,=o l i m ( s - - 1 ) Z ( s ) = l~gp ,=1 1 " Z 7 , ,%" (10) 9=0 P 2. Fiir D g ist o , = p (11) Zg(s) = sowie Z(0) = . ( - - 1 ) , also finden wir 1 1 1 _ p - ( 8 - 1 ) " 1 q_p- (8-1l' 1 .v~- 1' 1 lim(s -- 1 ) Z ( s ) -- 21ogp " S=I huBer der Funktion Z(s) fiihren wir noeh ein die ,,Zetafunktion der Klasse ~ " : Z ( s, ~ ). Sei n~imlieh ~ eine Idealklasse yon K (~/D), dann setzen wit (a durchlaufe alle Ideale aus ~): (12) Z(s,~)= Z aaus~ I 12~a[ s . Die Reihe konvergiert, da sie einen Teil der Reihe von Z(s) darstellt, absolut und gleichmgl~ig fiir 3~ (s) > 1 + & Ferner ist klar, da$ (13) Z ( s ) = ~ V ' Z (s, ~), erstreekt iiber alle Idealklassen. Nun sei a ein Ideal der ILlasse ~ - ~ = ~'. Wenn dann D ein Ideal aus ~ ist, ist ab ein ttauptideal (a). Und umgekehrt, wenn das Hauptideal (a) dureh a teilbar ist, ist (t~) = ab und b ein Ideal aus ~ . ab durchl~uft also alle durch a teilbaren tIauptideale, wenn b die Ideale aus ~' durehl~uft. Es ist daher z(s, )=INal'. l~aus ~ I N a b Is Z' 1 a--__--O(moda)I N ~ f s, wo der Akzent anzeigt, dab iiber alle nieht assoziierten Funktionen des Ideals a summiert wird. Da nun abet ersiehtlieh Z(s, ~ ) = Z(s, ~') ist, k a n n a auch als in ~ gelegen angenommen werden. 212 E. Artin. Satz. Ist a ein beliebiges Ideal aus ~ , so gilt (14) Z(s, ~ ) = - I N a l S 9 die Summe erstreekt Ideals a (a + 0). fiber alle Z P 1 u=__O(moda)]Net is' nieht assoziierten Fanktionen des w is, Die Anzahl tier Idealklassen im imaginiiren KiJrper. Im imagin~iren KSrper K ( I / D ) gibt es nur endlich viele Einheiten. Nennen wir ihre Anzahl w (es ist w = p~ -- t ffir D = g, sonst w = p -- 1), so finden wir aus (14), da assoziierte Funktionen die gleiehe absolute Norm besitzen, (1) Z(s, ~ ) = I ~ t s Z "a _~ 1 d a) wo jetzt die Summationsbeschr/inkung bis auf a ~= 0 aufgehoben ist. Es werde nun a als reduziertes Ideal der Klasse ~ gew~hlt. geht; denn in jeder Klasse gibt es reduzierte Ideale. Dann ha~ a eine Basisdarstellung D=B~'--4AC, a = (2C, B + l / D ) , wo IBI<ICl<=VIDI. (2) Ferner folgt aus (2) (3) tO] = IAOI und No]-= [C t. Es ist nun a =2OX+(B+YD)Y, . ' = 2 c x + ( B - Y~) y , also Na = (2CX + BY) ~- DYe, wo X , Y ganze, nieht gleiehzeitig verschwindende ~unktionen sind. Dann ist z(s, ~) = i ct" " . ~ (4) x,:r 1(2CX+BY)~-DYO~Is Es bestehen nun zwei MSgliehkeiten: 1. [2BX + BY!~> IDY~I, so dab !(2cx +BY)"-- oY'[ =-[2cx+BYl'. Dies Quadratische KSrper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. II. 213 Dann ist fiir Y + 0 ]ze + B 1> V LDI; wegen IBI < V lDI mull also sere. Ist umgekehrt dies der Fall, so gelangen wir zur Ausgangsrelation. Wegen 1•1 < VlDI ist d a n n ICXl>lBrl, so dab t2cx+Brl~=loxI ist. ~, a~o IN~i=loxl ~" I m Falle Y = 0 ist dies ohne weiteres klar. Wit haben also: Fiir tCX'I>IAY'I (5) gilt I~r = IOXi" und nut dann. Es Iolgt dies n~imlieh leieht aus I D t = 2. so dab t 2 C X 2 + B Y t ~~ ID Y'I = IAC, Y2I, IAOI. I(2CX-I- B Y ) ' - - D r ' ] ~- IACY~I . Dies ist, da V ID I imagingr ist, auch im Falle des G!eichheitszeichens riehtig. Hier karm Y nmc mit X versehwinden, was nieht geht. Es ist also Y + 0, also 20 X Wegen [ B [ < 1/1 D 1 muB also aueh sein, oder ICX~I~IAY~ I. Wir haben also: Fiir (6) !CX'Is gilt INai = l(2CX--t- B Y ) ' - - D Y ' I - ~ I a o r ' t . Die Gleiehungen (5), (6) ergeben fiir Z ( s , ~) (nach (4)): (7) Z (8, ~) = 1 1 w.lal'" I~'X*l Z ---+ >IAI'21 Diese beiden S u m m e n Wit setzen 1 Z lOX*l 1 - ~= < I~I,~I k5nnen nun jede fiir sich summlert werden. 214 E. _hrtin. Dann ist wegen ~ A C i = I D welter: r = [~-~j, Iund lO!~]/}DI, wo [] die a--b~O. Wirsegzea nichstkleinere ganze Zah] bedeuCe~. I. In der ersten Summe halten wir zuniichst Y lest. Ffir Y = 0 ist einfach iiber alle X ~ 0 zu summieren. Beitrag (vom Grade v gibt es ( p - 1 ) p ~ Funktionen): i . y(~_-L)v"_ ~-~ Dies gib~ als i wtOI s ~=o~ p"~,,s --w]Ols" 1-:-p-(~.s-1) " Ffir J Y l = P" ist fiber jene Werte yon X zu summieren, fib dic a-b X i>p ~ *~' ist, also, [ X l ~ - p " sehliel~lieh ~ > r q - # (p- ist. gesetz~, ffir die v > a--b 2 + #' oder Dies gib~ als Bei~rag: Wird nun fiber alle Y =p O, d.h. fiber alle ~u (wobei jedes # genau 1)p. " - r e a l zu berfieksichtigen ist) summiert, so erhilt man: p 1 p-(r+l)(~,-1) 2 wiClS " 1--~o-(:,-~) " - - p=O (P -- 1) p~''p-"('~-~) - - (2-- 1)~ p-(r+l)(~s-1)_ . Z p _ e ~ , ( s _ l ) = ( p - - 1 ) u 9 p-(r+l)(~s-1) wlC[S (1 -- p-('zs-1)) ~=o w {CI s 1 -p-(~s-1) o 1 -- p-~ r Die erste Summe hat also den Wert p-- 1 1 (p -- 1) u p-(r+l)(:s-1) I oft" 1-~-(~,-1~ q ~v~-o-v "(1 - p - ( ~ , - , ) ( 1 _p-~(,-1)) 9 II. hi der zweiten Summe werde X festgehalten. Fiir X = 0 ist fiber alle Y =p 0 zu summieren, was liefer~: wlAt s ~ Pe's ,--w[A[S'l--p-(~s-l) ~ b--a - - " b--is T Fiir I X I = p , soll nun ! Y I == P~ ~ P ~ ~g sein oder ~, ~ -N--. -t- # , also v ~ / x r . Aul~erdem solI natfirlich, da Y ganz ist, ~, nieht nega~iv sein. Solange nun /z < r is~, ist einfach fiber alle :Y =t= 0 zu summieren. Dies liefert fiir jedes X : p - 1 . ~ P__L"= p - 1 1 w[A] s ,=o'~]l ~ s w[A[ s 1--p-(~s-1)" Quadratisehe KSrper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. II. 215 Im ganzen also, wenn fiber alle in Betraeht kommenden X , das ist ffir /~ < r, summiert wird: p--I w]--~[s 1 (p--l) ~ pr--I I ~ - - 1 1--p-(~8-1)" I_p-(o.s-x)'Z ,~=o (P-- X)P~'--~- w[A[S Die beiden bis jetzt behandelten Beitr~ge geben zusammen p--1 pr w[AIS 1 - l~-',~ s-l) " Ffir # _> r ist aber v > # -- r, also v nieht nega~iv. 1. ~ w l A iS =~_r (p 1)p~ _ p-1 pu~s 9 p-(g-~')(~s-1) w IA [S 1--p-('-'s-1) " Wird dies fiber alle in Betracht kommenden X , summiert, so erhalten wit: p pr(o~s-1) 1 Dies gibt ~!X[' "i - v-(~.-~i" /2r p-s(~s-~). (p also tiber # > r 1) p~ ( p _ l ) -~ pr(~8-1) p-o.r(s-1) = ( p - - l ) ~ . lot = ~ l A - i Y ~ s ' l - - p - ( : s - ~ ) ' l - - p - : ( s -~) wlAlS (1--p-(~'-~l)(i--lD-:(s71))" Der Wert der zweiten Summe ist also: p -- 1 pr (p--l) ~ w]AlS 1--~-(~s-1) -}- wiAlt pr (1--p-(~s-a~)(1--p-~(*-l))" Dies gibt fiir Z ( s , ~ ) : w (1 --p-(~s-1)) /p-(r+l)(o~s-1) . pT ) +[ Io1' (p--l) ~ ~ - I - X ~ . ~(1-~-(~'-~)(1-v-~ Aus (8) folgt flit s = 0 p-1 (P-l) ~ (p,+l+p,) Z (0, ~ ) = (pY-}- 1). w ( 1 - p ) ~- w ( 1 - p ) ( 1 - p ~ ) -- P"+~ W av* 1-w' also (9) z(o,~)-- 1 w. Aus w 17, (13) folgt also Z (0) = Z also Z (0, 2 ) - - h W ~ wo h die KtassenzahI ist, h = - wZ(O). 216 E. Artin. Fiir D = g ist w ~ p ~ - - 1 , so dab w 17, (11) den bekannten Wert h - ~ 1 wiedergibt. Der triviale Fall D - - g werde nun kiinftighin stets ausgesehlossen. Dann ist u y = p - 1, und w 17, (9) gibB n--1 (10) h = 2 a ~ = % + a1 + % + . . . + ~--1. Dies ist, da h der Bedeutung naeh stets positiv ist, die Ergiinzung ztt w 17, (7). Einen anderen, weniger einfaehen Ausdruek f i i r h erhal~en wit aus den Residuen fiir s = 1. Es ist n~imlieh (p ',i m ( s - -,1 ) Z ( " ~=) = w ( 1 , 1. N o e h m a l s D -----g: 1) 9 l)21og . (p-r-~ pr \-T-d~-HTXT) " - - Hier ist also I V] = I ~ d !A I = ! , r -- 0, w = p ] - - 1, somit p 1 lira (8 -- 1) Z (s, ~) -~ 2(p+ 1)logp" (P-~ ~ 1) = 2 l--bg-T ~=t Also gibt w 17 (11) wieder h : 1. 2. Grad von D ungerade: _4us [ A C [ = I D t folgt, daI~ a-i-b, als,, auch a - b ungerade und demnach r ~ a -2 b ~--b 1 ist. 2' Also : 1 V~ Somit lira,=1(s -- 1 ) Z ( , , ~ ) = ~l--~g-~"~-~ 1 / ~ + ~/-~ ~/]~-0-/]] = ~/IDI ]ogp" Das Residuum ist also yon der Klasse unabhgngig und somit lira ( s - - 1 ) Z ( 8 ) = Wegen w 17, (10) ist (11) h=l/i'l.~ ~"p. h n--1 ~ 3. Grad von D gerade: Dann ist r = T , also lira Z ( 8 ) 8=1 (~,+1)h ~V[DI .logp also C ' Quadratisehe K6rper im Gebiete der hSheren Kongmenzen. II. 217 ttlld (lla) h=2v'lDIp+l " ~ F "'' " Die Beziehung zwisehen ( 1 0 ) und (11), (11 a) werden wir sp/iter erkennen. Fiir die Zetafunktion hat unsere Residuenbildung die Erkenntnis 2kxi wirklieh Pole erster Ordnung sin& z u r Folge, daft die Stellen s -----1 4- y~g w Die Anzahl der Idealklassen im reellen K~rper. Essei K ( r ein reeller KSrper, % = U + V1/D seine Grundeinheit. Dann ist V + O und I % ] > 1 , sowie [ e g I - - - - - I U - - V 1 / D I < I . In e~ miissen sieh also die hSchsten Potenzen heben, so dal] sie sieh in eo nieht heben kSnnen. Es ist also Sei nun , eine gauze Funktion des KSrpers. Lage yon ]r in der hatervallfo]ge .... I~ol -~, I~oi -1, 1, ]~oi, Wir betraehten die t~ol ~, .,. Dann muff es ein und nur ein r geben," so dab i,~W,l<i,~t<t~V"t, also t~oI__<i,~"t<t~ol ~-. Da nun a mit a % " assoziiert ist, gibt es zu jeder Funktion eine mit ihr assoziierte, die jetzt m i t a bezeiehnet werde, Iiir die ]% [ s I a I < leo [~, und zwar gibt es zu jeder Funktion genau p -- 1 assoziierte, welehe diese Bedingung befriedigen, n~imlich die Funktionen a a (a ~---1, 2, 3, ..., p -- 1 ). Die Betrgge der Normen dieser p -- 1 Funktionen sind alle dieselben. Aus w 17, (14) folgt also I)v.!" m i t d e r Nebenbedingung (2) y, 1 a--*=0(moda) I iVcz t~ol < I~l < I~o I'. Ffir das Ideal a w/i2alen wir nun wieder ein reduziertes Ideal aus mit tier Basis ~-----(2C, B + ~ / D ) . Dann ist bekanntlich (:~) IB--VD[<]C]<]B+V-D]=[B[=ICDI und In ( 1 ) ] s t also ~. set~en ~ = 2 0 X + ( B + V ~ ) Y aehtung yon (2) fiber alle X, :Y zu summieren. Mathematische Zeltschrift. XIX. tNaI=]G[. .~d unte~ Be15 218 E. Argin. Fiir unsere Zweeke geniigC es nun, tim(s--1)Z(s,~) zu bilden. g=l Dabei komm~, es ersiehtlieh nieht auf endlich vide Glieder der Summe an. Diskussion yon (2) und (3): L Sei i2CXJ>IB+VDI.IYI. t)ann is~ l al = !CXl, ,and (2) ergibg !~ol < l c x l < l~ol~. Dies kann nut fiir endlieh viele X eintreten. Zu jedem solchen X soll mm IB4-V-DI'IYi <1203~I sein. Dies liefert auch nut endlieh viele Y. Unsere Annahme gibt also nur endlieh vide Glieder der Summe. II. Sei i2CXt < {B-t- VDI'i YI. Dann ist lal=-I(B+~/D)Yt und nach (2) !~ol < [(B + r < I~ i'. Auch dieser Fall kann nur flit endlich viele Y und endlieh viele X zutreffen, liefert also auch nur endlieh viele Glieder. III. Sei 12oxl---I(B+VD)YI. Dann ist also wegen (3) sieher [2CX I > ] ( B - - V:O)Y!, also (4) l~'i = i 2 v x + (B -- r I= laX. Aus i~ot < t 2 v x + (B + r ~ i~oi~ folgt wegen [B @ ~/D I = [1/Di (5) j~ol ~ I t~0i • t = < ~2ex + @ + Y ] <lv~---5" Wegen III. gibt es nun zu jedem X nut endlieh viele Y. Es gibt also nut endlich viele Glieder der Summe, fiir die B2 0X ~ ~ - 1t e0 [o ist. Wit kSnnen also annehmen, es sei 2CX , > Am Anfang dieses Paragraphen I~:ot '~ zeigten wir nun ~D-~t ~ 1. Der Quadratische Kfrper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. II. 219 mittlere Teil von (5) hat also sieher keinen negativen Grad. Wir k6nnen also alle negativen Potenzen weglassen, so dal~ (5) gleiehbedeutend ist mit t~Oi < E( 2CX ~ (Uber E siehe w 10.) (7) y I~ol~ Setzen wir also Y=--E ~ 2cx ~-F ( F ganz), so m u B gelten (s) Sei umgekehrt (8) erffillt und Y dureh (7) bestimmt. gilt ersr recht 2fiX >l~'l, also Wegen (6) 1 ~vx trl= B+~-D somit 1 2 C X I = I(B-{- 1/D). Y I. Dies ist also Bedingung III. Dal~ (5) erfiill~ ist, folgt aus (7) und (8) unmittelbar. Wir haben also fiir alle (6) geniigenden X fiir Y (7) zu setzen, we F der Bedingung (8) geniigt, und fiber alle in Betraeht kommenden X ~'md F zu summieren. Nun ist aber wegen (7) und (8) -- I~f=t2VX+(B§ und naeh (4) 2GX ~ + r =lr t~'l--- I v x f . Also ist IN,,I = I~'l = IoV~t. IxP[. Start nun fiber alle X, welche (6) genfigen, zu sumrffieren, kSnnen wit fiber alle X iiberhaupt summieren, wenn nut erneut das Resultat um endlich viele Glieder korrigiert wird. We~en (1) ist also Icl' " Z Z " ~-] x t F 1 IC'~/-DXPI "+G' we fiber alle X und fiber alle (8) genfigenden F zu summieren ist, und G eine endliehe Anzahl Glieder bedeutet. Somit ist Z(s, ~) = 0 , - I)I~D I' " + a. 15" 220 E. Artin: Setzen wit nun (9) I % l = p R, 9 also R: l~176 logp ' so dag R die Rolle des ,,Regulators" iibernimmt und jedenfalls positiv ganz ist, Ierner } v ~ l = p 7 , wo ~" ganz ist, da ein reeller K6rper vorliegt, so wird (~.R- (10) Z(s,~)=(~ 1 ):i ~ [ , .=o 2(p- T -~) (P-:)P~§ p#S =(R- ~$1) 1--P -R(s-1) ~-(R- n ~-~(,-1> -t- G. l--p-(s-x) " ~)p" a p--1 l~/.DIS(1-p -('-1)) Da G nur aus endlieh viel Oliedern besteht, ist l i m ( s 8=1 Demnach finden wir ( p - l) (1l) lira(s-- 1 ) Z ( s , R ) = 1 )G = 0. s=l also ein yon der Klasse w 17, (13), (10): (12) unabhiingiges Residuum. lim(s -- 1 ) Z ( s ) = s=l Es ergib~ also (p-1)Bh_ , [ I/D [log p n--1 (1~) I~= ( p - ~ ) a Z-:. v=0 1~ 9 Die Zetafunktion hat also aueh hier in s Ordnung. 2 k~i 1 q- lT~gp Pole erster w 20. Das Nichtverschwinden yon Z ( s ) a u f der Geraden ~ ( s ) = 1. Setzen wir [ 21/tDI . . . . . . . -I~--?~-T-' raus ~raa yon ~ geraue (I) } K6rper imagin~r. x~ V-~" falls Grad yon D ungerade 1 ~ 1 - ~ / ~ ' falls Grad yon D gerade, K6rper reell. so isB (2) lim(8-1)Z(~)----- z logp h ~ O. s=l Quadratische KSrper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. II. Die Pole erster Ordnung sind die Stellen $ = 1-~ 2k~i log p" 221 Sonst ist Z ( s ) iiberall regul~. Die Produktdarstellung w 17, (1)lel~t, da6 Z(s) in der Halbebene ~ (s) > 1 keine Nullstellen besitzt. Wir wollen zeigen, daft aueh auf ~ (s)----1 keine Nullstelle liegt. + 1p) ~i sind keine Nullstellen yon Z (s). Die Stellen s ~ 1 + (2 klog 2~ri Beweis. Da Z ( s ) periodisch mit der Periode ~ ist, gentigt der Satz. Nachweis fiiz s = 1 + l o g p " Aus w 17, (8) folgt nun limZD(s.=l -4- ~l~--~-p)= ~1l i m 1 - , , - ( ' - " .lim(s -- 1)Zgo(s). s=l s- 1 s=l Bezeichnet man also mit h' und ~' die Gr68en des K6rpers K(I/gD), so ist h' q.e.d. Satz. Z ( s ) hat auf der Geraden ~ l ( 8 ) = 1 keine Nullstelle. Beweis. Naeh dem soebe~ Gezeig~en darien wir die Stellen e ~ 1 + log k~ip a,usschliel~en. Wit setzen 8 = o + it. (Der Buchstabe t hat natiirlieh nichts mit unserem Adjunktionsbuchstaben t zu tun; ich w~ihle diese Bezeiehnung nur, um den Ansch]ul~ an die iibliehen Beweise zu haben.) Naeh w t7 ist dann z = ]/ > 1 1 tlvpl' Daraus folgt wie belcannt Z'(s) ~-~loglNV t Z (s) =-,.-- ---" ~---~ " Sei nun l + t o i eine Nullstelle k-ter Ordnung ( k > _ l ) , wobei v~ Dann ist 1 + 2toi sieher kein Pol. Es ist also eine Nullto =1=logp" stelle l-ter Ordnung mit l ~ 0. Der weitere Beweis verl~uft so vollstiindig analog dem gewShnliehen, da6 seine weitere Ausfiihrung unterdriiekt werden darf. Ieh verweise etwa auf L a n d a u , Theorie der algebraischen Zahhn und Ideale, Seite 101. Wie dort finder man <3--I k=~, also wegen l>__0, b~u 3 entgegen k>___l. Satz. Die obere Grenze 0 der reellen Teile der Nullstelle yon Z (s) ~st kleiner als eins 0 < l 222 E. Artin. Beweis. Fiir ~ ( 8 ) ~ 1 besitzt Z ( , ) keine Nul!stelle. Da Z ( s ) abet 2~i die rein imaginiire Periode 1 ~ hat, kSnnen wir seialiet~en, dab die obere Grenze der reellen Teile der Nullstellen yon Z (a) kleiner als eins ist. w 21. Die Funktionalgleichung yon Z (s) und die Relationen zwisehen den a~. Wir kehren zur Formel (8) des w 18 zuriiek und diskutieren die versehiedenen, fiir imagin~ire KSrper sieh ergebenden F/~lle. 1. I ~ ) 1 = ~ ~ § Wir setzen I A l = ~ o , . Wegen ID[=!AC, i wird IC{=P'~m-~+~, also r= [,'-- (2,2-- v + 1)~ = v - - m - - l , w-----p-1. Wir haben dann z ( , , ~) = ~~--~7;--. -~ 1 _ ~ - (~s-l) (~-- 1)'~v--~--1 -~-(1--p-(~s-~))(1--p-(s-~))(] +~-(s-l)~ p,,-m-:t +p(~,,-2~-z)e __ -~. ~,.-m-1 + ~(2~.-2m-I), -- p v-ra-~- p - | (~9-- ($--1) -~ 1). ~,,s (ll~-- l)p ~'-m-1 p*'s (1 --p-(2 s-l))(1 (s-l) _ ~ . p20"-m-l)s + p~,-m _ p ~.-m-1 Daraus ersieht man unmittelbar, dal] Z(a, ~ ) i n a==~ keinen Pol hat. Es ist also iiberall bis auf die Pole s = 1 + ~2 k x i regular. Ferner ist Z (1 - - ~, ~) - - ~(~,--~-1) o - ~ _ ~,.-,~-~ . ~ , _ p . p.~o.-m-1)(,-~)+p,,-~ Erweitern wir den Bruch mit p(,-,~-~)(~,-~) so wird p ~ , - m . ,p - s _ p(e , , - e m - 1 ) 8 - - p , . - m + p . p 9 0 " - m - 1~ Quadratische KSrper im Gebiete der hfheren Kongruenzen. II. 223 Demnach haben wit die Funktionalgleichung (l) Z(1 a, ~) 1--P -(s-l) 9 (]./'~_1'~" ']--LY{ "'~ 1 --p~ 2, IDl----p ~-,,. also IOl=p-'~-,; iAl----p " Z(8,~.)=(p"-m4 1 \ p*'s -- ~(2m-.)s (p-1 ) ) r=,,~m. 1 "l__p-('~s-l) p,.-m 1 ( p - (,.-rn+ i) (,s-!) + (~_~,-~.~Si~_~,-.,s-,, ~ . ~,,~,~-,), +--~-; . . p.V-m . 4-. p~O'-m)~ . . l ( p _ 1) p,-ra(l + p(~-i)) p"* (1 _p-(.~s-i)) ' p,S (1--p-('%-i))(1 --p-u(~-~)) pv-m+pe(r-*,,),~ p,.-m.p- 2 (s-. 1)__T~ p'~.f~-m-1)s4-pv-ra-14-p~,-m+l .p- (2S-1) pr-m ~av-m p- (Us-l) p,.8 ( 1 - p - ( ' ~ ' - l ) ) ( 1 - p-a(~-~)) p9 b.-m)s _ p9 ~2 (J,-m-1)e 4- ~v- ~n+l p~,-m+l.p- 98 p~s ( 1 - p - ~usTx~)(1 - p - 2(8-x)) Daraus ersieht man wieder die Regulari~it fiir s = ~. tiberall regul~ir bis auf die Pole s = 1 q- kni log p" Z ( s , R) ist Ferner ist Z( 1 ~ 8, ~)-~ psO,-~), p-~.(~.-ra)S__p2(~-ra),p-s(,,-m-x)s 4_p,,-m+l p,,-ra-1 pUS p,(1-s) ( 1 -- p~S-i ) (1 -- p~ s) Erweitern wir mit p-0'-m-l).p~("-m-1) ~, so wird p,.,. p-r~("s-~) (p- (~s-~)__ 1) (1 - p2s) = pro(us-i). 1---p- ~(s-1) Demnach lautet die Funktionalgleichung (2) Z(1--s,@)= 11 ~ - " -~)(1/T-~)~*-I z ( s ' ~ ) Summation iiber alle Klassen liefert die gesuchte Funktionalgleichung flit die Zetafunktion: (3) Z (1 -- s) = ] _ Z p8 (s), falls Grad yon D ungerade, (4) , Z ( 1 - - s) ~---1p - ' a ( , - 1 , l_p~ ( 1 / ~ ) , _ , , _ 1 Z (s'l, falls Grad yon D gerade, KSrper imaginiir. , , 224 E. Ar~in. Um auch ffir reelle KSrper die Funkgionalgleichung gehen wir aus yon w 17, (8): Z ~ ) ( s 4, Tg~-g~) ~i ~l = I+~-(,-,Z~-*t-P-('-~) zu gewinnen, (~ " Wenn nun K ( V g D ) reell ist, steht links der Zetaftmktion des lmaginfiren KSrpers K(V))), welehe die FunktionMgleiehung (4) ha.t. ~i und beriieksiehtigt (5) und die Ersetzt man also in (4) s dureh s @ log--pPeriodizitgt yon Z(s) und p*, so erhglt man, wenn Z(s) jetzt die Ze~afunktion des reellen KSrpers ist: i _ p-'qs-1) T-(s-l) :l-p' ,+p" Z ( 1 - - s ) = 1l+p-(~-, "(V[~-l)~.-~'z(~)" a-~,'" Demnaeh, talls KSrper reell, das Resultat z(t-~)= ~ ~ (~) I--N)~' ~z(~). Aus der Funk~ionalgleiehung folgt, da Z ( s ) fiir ~ ( s ) ~ 1 keine 2k~i Nullstelle besi~zt und die. Pole erster Ordnung 1 @-i-6ogp hat. nach einfacher Diskussion: In der Halbebene ~ ( s ) < 0 liegt keine Nullstelle yon Z(s). 1. Grad yon D ungerade. 1 ( s ) h a ~ aueh auf der Geraden ~ (s):=0 keine Nullstelle. 2. Grad yon 39 gerade, KSrper imagingr. Auf ~ ( s ) ~ 0 liegen Jmr die Nullstellen ers~er Ordnung: s = ( 2 k + l ) ~ i log 79 3. Grad yon D gerade, KSrper reell. Auf ~ ( s ) = 0 liegen ~mr die Nullstellen erster Ordnung: s ~---2 k,~_~/ log p " Alle iibrigen ,,nieht trivialen" Nullstellen gehSren dem Streife~ 0<1--0~(8)~0<1 an, wo 0 die obere Grenze ihrer reellen Teile ist. 8ie liegen symmetriseh zur Geraden ,~(s)----,~1 und zur reellen Achse. Beim reellen KSrper ist also s ~ 0 Nullstelle erster Ordnung. Wir ver~vendea die Funktionalgleichung (6) dazu, eine elegantere Formel fiir die Klassenzahl des reellen KSrpers zu gewinnen. Es folgt ngmlieh ans (6), da Z(0)-----0 ist, naeh w 20, (1), (2): Z ' ( 0 ) ~- li,=o ~-lim,=o ---7 (1 _ p_ (s_l~)._, 9lira s . Z ( I - - e ) i~ (log p) e (p-l) ~ ~=~ .... =~ P - ] 9l o g p . Quadratische KSrper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. II. 225 Also h . . . . RP-log~l~ 9z ' Setzt man nun (o). n--1 L(8)----(1 - v-(.-1,)z(8)=~X' " p,,s ~=0 , so folgt aus Z(0)~---0: L'(0) = (1 - p ) z ' ( o ) = .~ ~ , logp. ~'~0 Als0 ist 1 1 ~ = R--Wgog~L'(0) = n--I R ~',o,.. Fiir reelle KSrper haben wir also dio Formel 1 n--1 (7) ~ = - ~ - ~ ' , , o , . = 1 ~(~,~+2o.+3~,.~+...+(,-1)o,,_~,, wo R ~ log ~ l.01 der Regulator von K ( F ' D ) ist. Die Funktionalgleichung hat nun merkwiirdige Relationen zwischen den Zahlen o. zur Folge, welehe zum Beispiel die Bereehnung der Klassenzahl sehr vereinfachen und die Beziehung zwischen unseren beiden Arten von Klassenzahlformeln aufdecken: 1. Grad von D ungerade: I D] = pem+l. Aus (3) folgg, daft die Funktion IS) Z ( s ) = p , ~ ( , _ ~ ) f f , j, o,. Z(s) = ( 1 -- p-(*-~)) 2m m v~O der Funktionalgleiehung geniigt: Lg) E(1 - - s ) = .~(s). .Nun ist 2m m z(1 - s) _ ~ v , ~,.p- Y. p,~-,, f(,,-~,~, ~,~0 := Z 2m m a2m-,, p - ~-" p,.-m . p(m-,.~ . ~'~0 Vergleieht man gleiche Potenzen yon p% so resultiert o,. p o ~---a~_,. p - -~T ''-m. 226 E. Artin. Daraus ergibt sich sofort unsere R e z i p r o z i t ~ t s b e z i e h u n g : (10) o , ~ _ . = p " ~ - " o..; speziell fiir v--~ 0 wegen %-----1, (11) o".m = pra Aus w 18, (10) folgt also (12) h = ( 1 +pro) + ( i + p m - , ) o ~ + ( 1 + p , , - , ) , , . , + ... + ( l + p ) o ~ _ ~ + o,,. Dies erteichtert sehr die Berechnung der Klassenzahl, da die Berechmmg yon o~ fiir hShere Werte yon v recht miihselig ist. '2. Grad yon D gerade: i D l = p TM. K6rper imagingr. Hier ist nach (4) (13) Z(s)----- (1 -- p - - ~ ( ' - l ' ) ( 1 / ~ l ) ~ - } Z (8) '2m--1 *,=0 =p--~(14-~).Zo.pI,~-,'). 2m--1 -- p(~-,.)s @ Z ~'~0 " P o,. p~,n-,.-~)~ ~'=D P~ eine Funktion mit der Funktionalgleichung (9). ~ ( I -- s ) = p =(#-0"-' " ra - ......-,.) "-> --p,,,- I ~*-.... . m Wegen 2m--1 .'-' ,=. .... erhiilt man hier (14) O ~ m - , ' "-~ P O e m . . . . 1 = p ~ - - " (O,, @ p O v _ l ) , 1G~<2m--1; und (1.~) OSm_ 1 ~ ~]~m--I Durch einfache Rechnung erhiilt man daraus ~.16) ~,~_~ = p ~ - " [o,.-1+ ( p " 1) (~,._. - - ~,._,+ ~,,_,-- "-... + (-- 1)'-'%)], giiltig fiir 2 ~ v ~< 2 m. Quadratisehe KSrper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. II. 227 Die Beziehungen (15) und (16) ergeben nun aus %, oz, %, . . . , o~_ I die m iibrigen GrSBen, indem (16) fiir 2_~<~_<m verwendet wird. Aus 2m--1 berechnet sich dann die Klassenzahl. Wit wollen den Ausdruck, der nichts Bemerkenswertes bietet, nicht erst hinschreiben. Mit Hilfe yon w 17, (6) linden wit aus (14), (15), (16) sofort die entsprechenden Formeln iiir reelle KSrper: (17) 0 , , _ . -- V oo.,~_,._~ ---- io'~-" (a, -- V o.-,), (18) o~,~-i = -- I _ < ~ , _ < 2 m - - I; ~om-~; (~9) ,,~,_, = ~o'---[- ~,._~+(~0 - 1 ) (o._~+o,,_~+.._~+ ... + o,+o0)], giiltig fiir 2 ~ v ~ 2 m . Aus ihnen und 2m--1 1 X~O~ ' ergibt sich die Klassenzahl. w 22. Die Anzahl der Ideale mad Primideale gegebener Absolutnorm. Es ist ~--I m z(,) = i-~,-('-~)",,=0 ~ = n--1 ~,"--;" = 1,"" Daraus folgt z ' ~ l' = 1 ;~- ~ ~ 1 7 6 1 7 6 ~ a~, + po, + o~ " ~ -" ~n 3 ~ " ,p(et-~)s . + ~"-" ~gvO0+ ~,--1 fiX+_.....~ ~---(,--1) O,_1 + Bezeichnet man nun mit H ( x ) die Anzahl der Ideale mit t2Va[ = x , so ist andererseits ao 1 )-THO,'). ,'=0 Es let also fiir ~ ~ ~ - P 1 p=O 'P wo x durch w 20, (1) gegeben ist. H(x) hat natiirlich nut einen Sinn, 228 E. Artin. wenn x v o n d e r Form p" ist, und dies wollen wir voraussetzen. ist aber ~) Hi*) =~h- x fiir Dana jDI x~ Fiir x ~ }Di ist der Ausdruck anders, doch kommt dies fiir unsere P asymptotischen Uberlegungen nicht in Betracht. Aus l Z(8)=i-v-(;-"> (%_~_ a, ~ _ o~ ~_ . . - L v" : p ~ ' o"-I ,~,(~---ziCz) erkennen wir, da6 alle Nullstellen ~ yon Z(8) dureh den zweiten Term geliefert werden. Setzt man i o ' = z, so erh/ile man zur Bestimmung der Nullstellea die algebraisehe Gleiehung (2) z "-1 + ~lz "-~ + %z "-~ +... + %_, =0. Nennen wit ihre Wurzeln ill, fi~., . . . , fl,--x (diese Bezeiehnung werde aueh weiterhin festgehalten), so finden wir die Nullstellen o der Zetafunktion dureh die Gleiehung ,.'t) /~,. ~- ~o.~ . Dadureh werden abet aueh die trivia|en Nullstellen auf .'}~(s)-----~) gegeben. Wenn also der Grad yon D gerade ist, hat (2) die einfaehe Wurzel + 1 oder -- l, je naehdem der KSrper reell oder irrtagin~r ise. Wen,~ D ungeraden Grad hat, gibt es keine ,,triviale" Wurzel yon (2). Ist D = a t - t - b linear, so ist (2) von nulltem Grade, Z ( s ) hat also iiberhaupt keine Wurze/n. Ist D quadratiseh, so ist (2) vom ersten Grade, Z Is) hat also mlr Vriviale Wttrzeln. Nieht triviale Wurzeln sind also erst yon kubisehem D an vorhandem Sei nun 0 die obere Grenze der reellen Teile der Nullstellen yon Z (s). Von den beiden besproehenen Ausnahmefs wo fiberhaupt keine Wur~el vorhanden oder 0-----0 ist, abgesehen, ist dann stets 1< y_0<l i a s (3) folgt dana (C i~, i <=,po (~ <=0 <1), und (4) ist jedenfalls auch in den Ausnahmefs riehtig. nur vom KSrper ab. Fiir Z(s) erb~lt man nun die Produktdarsteilung n--1 (5) z ( ~ ) - - ~ _ p _1 ( , _ , - / / ( 1 - fl,~-~). O h~ngt dabei Quadratische KSrper im Gebiete dot hSheren .Kongruenzen. II. 229 Einerseits ist also *t--1 (6i logZ(s)------log(1--p-ts-~))+~log(1--flup -') #t----1 --, = ~. . . . ~ - a-o,-'"--P~-I flit ~(s)>l. Andererseits aber ist, wenn ~ (x) die Anzahl der Primideale ~ mit der Absolutnorm ]N~]-----x bedeutet (wo z wieder nut die Werte p" annehmen soll): (7) log Z ( s ) = - - X 1 log (1 --IAro 1 - ' ) = ~ Y ' ,,I N~ I'" | ~ d~(~) ~---I t'=l Aus (6) und (7) Iolgt aber ~8) 2:~(#) dl, = v" ~ , - #~. - - . . - ~,-~. l~s ist dies die genaue Formel fiir ~ ( x ) und etwa die Analogie zu der R i e m a n n - M a n g o l d t s o h e n Formel. Nach unseren Resultaten fiber die Norm yon Primidealen ist nun ~(p~) h6chstens gleich der doppelten Anzahl der Primfunktionen des' d Grades d plus der Anzahl der Primfunktionen vom Grade ~. Es gibt also eine absolute Konstante C, so dab pd Spaltet man also in (8) den Teller d-----v ab, so ist der Rest sicher kleiner als ~ = (p~) + ~ = ( ~ ) + . . . +-~ =(~:,) L" L' ~_ "=<_o ( ~ + v~ + v, + ... + p~) Also wird _ _ < c ( ~ + , v 3) = o (~,~). t* , . . (~,-) + o ( F - ) = v ~ - ~ ; - ~; - . . . Wegen (4) ist lfl~l _<~o,; - ~-~. 230 E. Artin. also ist: j, ,.~(v') -- p" + o ( ~ ) + o(po~) - p~ + o(~o~), ~(p~)=T+o logx Da nun, wenn x = lo" gesetzt wird, v ~ tog p ist, erhalten wiI: (9) n(p")= FoXg-~.logp+O(,~" \rag x]~ ' w 23. Yafeln der KlassenzahL Im folgenden soll eine kleine Tafel fiir die Klassenzahlen wiedergegeben werden. Zuni~chst wollen wir aber die bereits gefundenen Resultate fiir quadratisches D best/~tigen. 1. I/D imagin~r; [ D [ = p ~ ; r e = l ; h = % + a l = l + a I. Nach w 21, (15) ist o1 = 1, also h = 2. 2. 1/Dreell. Naeh w 1 h----~. Also muB R - = I ; h = l ist 0 1 = - : 1 , sdn. sodas w ergibt Ffir kubische Diskriminanten ist m = 1 und w 21, (12) ergibt (1) Bei eigneten ohne die man aus (2) h=p+l+,,. der Herstellung einer Tafel beaehte man welter, da$ t einer gelinearen Transformation t'~-at+ b unterworfen werden kann, Klassenzahl za hndern. Da ferner o I ( g D ) ~ - e~(D) ist, findet (1) hD-}- h~v= 2(p + l ). Aus der Klassenzahl yon K ( V D ) finder man also, wenn D kubisch ist, ohne weiteres die Klassenzahl yon K(I/g-D). Dutch lineare Transformation yon t k5nnen wir uns (nachdem ein eventueller quadratischer Rest abgestol3en ist) D in die Form gesetzt denken: D = f +at-+-b. Nut im Falle p-----3 geht dies nieht. sehr einfach: la-I L Die Berechnung yon o~ ist nun t--c J (wobei eventuelle Lineart~iler yon D wegzulassen sind). ro .o * l Nun ist 231 Quadra.tische KSrper im Gebiete der hiiheren Kongruenzen. II. also v-t eaq_ae+b e=0 ) Es ist also o~ in einfaehster Weise dureh L e g e n d r e s y m b o l e ausgedriiekt. Beispiel. p = 7, D = t~q - 3t q- 2 (Primfunktion). = 1 -- 1 -}- 1 -- 1 + 1 -~- 1 -- 1 = 1. Somit h = 9. Dies ist aueh die Klassenzahl fiir die dutch Littearttansformation hervorgehenden Diskriminanten t s -- 3t q- 2, t s -- t -]- 2. Dagegen haben die Diskriminanten gD, das sind (naeh Lineartral~formation) t'~q- 3 t - 2 , t~--2t-2, is_t_2, die Klassenzahl h = 7 (naeh (2)). Auf diese Art wurde Tabelle I bereehnet, welehe die Klassenzahlen fiir p = 3 , p : 5 , p = 7 gibt. Die zugehSrige Gleiehung fiir die Nullstellen yon Z ( s ) lautet Ihre Wurzeln sind = - - ~o,+lVo --~ _4p. Sind sie komplex, so ist ]ill = l/T, also wenn p die Nullstellen yon Z ( s ) sin& ~ ( p ) - 1 Dies erfordert oder fiir p - - 3 : fiir p = 5 : --3~o 1~q-3, --4<o~.~q-4, fiir I 0 = 7 : --5___<o1_---<+5. Die Tabelle lehrt, daft diese Relationen wirklieh erfiillt sind. Also liegen die Nullstellen alle auf ~ ( s ) Fiir biquadratisehe D ergibt sieh im imagin~iren Falle: %~-p--lq-~. Also ist h = 2 p ~ 2o I 9 %-----~, kueh bier geniigt die Bereehnung von a~. Fiir p ~ - 3 ist g ~ - Dies liefert Tabelle II. Fiir reelle KSrper ist % = - - - p , % - ~ l o - - l - - o x , also 1 h = - ~ ( a x ~- 2a,. q- 3%) = 1 + 2 + 1. 232 E. Ar~in. I. p=3 D Zertegung D I o~ ta--ff - 1 ta_tz_t ta+t~+t--1 t a + t ~__ 1 --1 D Zerlegung I ox ta+l ta_l t8+2 ta_2 ( t + l ) ( t z - t + l) (t--1)(t~+t+ l) (t--2)(tg+2t--1) (t+2)(t~--2t--1) t3--t+l t.s--t - 1 ta_t ta+t+2 ta+t-2 ta+t t 3 --t~+ 1 Ita_t~_t - --2 Primfunktion 0 (t+2)(t'z-2t--2 (t--2) ( t ~ + 2 t - 2 +2 t(t-1)(t+l) (t+l)(t~-t+2) ( t - 1 ) ( t : + t + 2) --2 t(t+2)(t-2) I a~ t h i t a + t ~ + t + l ( t + l ) (t~ + 1) ta+t'z+ 1 (t--1)(t~--t--1) + 2 t(t~+t - 1) ta+t~_'.t ( t - - l ) (t~'+ 1) (t+t)(t~+t--1) t(t"-t-~) Zerlegung 3 6 8 4 t~--t+ l t:~--t -- 1 ta+t+ 1 t~ +t-- I ta+t t ~--t Primfunktion I+1 (t.1)(t~+t_l)l (t+l)(t~ t(t~+l) t(t--1) ( t + l ) Zerlegung t3+l ta--t + 1 ta--2t+l t3+3t+l (t+ 1) (t--3) (t+2) (t--2)(t'+2t+3) + 4 (t--1)(t~+t--1) (t+3)(t'--3t--2) t~+t+3 t~+2t+3 ta--3t+3 ta--t+3 t:~-- 2t + 3 ta+St+3 (t+2)(t~--2t--2) (t+l)(t~--t+3) (t-3)(t"+3t--l'~ --2 (t+3)(t:--3t+l) (t--2)(t:+2t+2) (t--1)(t~+t--3) t'~+t t3+2t t3-3t t t (t~-+ 1) t (t'~ t (t'--3) 0 0 4 D Zerlegung o1 h ta+ 2t ta--2t ta+t+l ts+t--1 t(t~+2) t(t~-2) --4 +4 2 10 +8 9 --3 3 +1 7 --1 5 t~--t + 2 ta--t--2 ta+2t+l ts+2t--1 t~-2t+2 t ~ - 2t-- 2 I Primfunk$ion Zerlegu h D 12 ta_l t:~_t_ l ta-- 2t - 1 ta+ 3t-- 1 (t-- 1) (t+3, (t--2)I (t+2)(t ~(t+])(t'-t(t--3)(t~'+3t - 6 t~+t--3 t'J + 2 t _ 3 ta--3t-3 t:~_t_ 3 t:~_ 2 t _ 3 t~+3t-3 (t--2)(t~+2t(t--1)(t~+t+ (t+3)(t'- - 8 7 1 i i ~=7 D +3 --3 t ~--t ta--2t ta+3t (t-s)(t-"+ (t+2)(t ~( t + l ) ( t ~- - - t ( t + I ) (t--1 t ( t + 3 ) (t--3 t ( t + 2 ) (t--2 233 Quadratische KSrper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. IL p = 7, Primfunktionen oil h D ta_t_2 h D t t'--2t--2 t~+3t--2 ta_2 13 § --1! 7 } ta+t+l t'~+2t+ 1 ta--3t+ l 5 h D a~ h +1 9 t~8 t~+t--I t~+2t--1 +3 t~- 3t--1 ll[[ta+3t+2 i t.+2 II. p=3 D Zerlegung - ( t ~ + ~) --(t~+t--1)(t~-t-1) - (t ~ - 1) - ( t - D (t+~) (t~+ ~)~ -(t"+t-(t~-t- o~ D _(t~+t~ ! l Primfunktion - - ( t 4 + t ' ' - 1) -(t*+to-+t + 1) -- ( t ~ + t ~ + t) - - t ( t - 1 ) (t"+ t - - 1) -(t~+t~-t) - t (t + 1) p = 3 (t~--t -- 1) reelle Kiirper. D t4+t+ t t~--t+ 1 t~+l"+t+ I t:~+t"--t + 1 t4~ t~'+ t t 4 'te t tt--t"+t + 1 t "~- t~--t + 1 t*+t-- 1 t~--t - 1 t~+t~ - 1 t ~ + t ' - t -- 1 t 4 - t'-'-- 1 f ...... 4 t~+ 1 t~_l t4-f- t 'z- 1 Mathematisehe Zeitsehrift. XIX. h + 2 10 -(ta+t~--t,--1 - - ( t ~ + t + 1) --2 2 --(t~--t § l) --(t + l ) ( t a - - t ~ + t + l) -- (t ~-- t ' - t) - (t * - t ~ + t -I- I)1 - t ( t " - t + 1) - t ( t ~ - t - 1) - (t + 1) (t~-t~+ 0 6 +3 12 1) --(t-- l) (ta+t ~ - 1) [ --(t*--t ~ 1) Primfunktion IIL e~ i ~ (t ~ t " - t ~+ t ~+ t;' - t~+ 1) + (t ~ - t 4 - t ~ - t"-+ t) ~/D ( t ~ + t a - t a - t 4 + t ~ it- t ~ - 1) + (to+ t 4 - t3+ tz+ t) ~/D ( t ~ - t ~ - - t 4+ t:~--t" + t) + (t4--t3 + t + 1) ~/D (t~ +t~'-ta-t~--t~'--t) + (t4+t:)--t + 1) (tr'--t4--t~+t - 1) + (t~- t'z-- t + 1) ~/35 (t ~+ t % t~+ t + U + ( t % t "~ t - 1) ~/D (t~'--t~ + t 0"- 1) + (ta--t~-t) ~/~ &+ t ~ - t ' + ~) + (t~+ t "~- t) ~/~ (t"- t : * - - t ' - t - 1) + ( t ' - t - 1)~tD t4+t~-Ft o~ ] - (t+ 1 ) ( t a - t " z - t - l ) - (t * - t " + t) -1 1) Zerlegung D h._ +1 i 8 1) 1) -(t'+t~ oa 7 7 6 6 5 5 5 5 4 4 +.) +.) +! +(, ( ( 1 0 -1 -1 -2 -2 -3 ( ? - t ' - t) + (t - 1) ~/~ C + t~- t) +(t + ~) ~/~ 3 3 2 C + t " - t + 1) +(t+ 1) r (t~_ t~ l) + (t_ l) ~[) t ~ + ~i) 3 3 2 2 +1 --1 -1 2 2 +1 3 t~ + ~/~ (t ~ - 1) + r 16 +1 234 E. Artin. Sei nun a: die o-Summe des imagini~ren K6rpers p a1~--%Also K(~/D). Dann ist 1 h=~(p+2-~0. Aus der Tabelle ][I lesen wir fiir die verschiedenen Gruppen die Klasseazahlen /4t ' R6 ' R3 ' R7' R5 ' //2 ab. Da sowohl h wie _R ganzzahlig und wegen l eol ~ ~/]-~ = P~, R ~ 2 ist, ergeben sich fiir die vier letzten F~lle- R-~--3, 7, 5, 2, also h == 1. Eine einfache Diskussion liefert aueh die Entseheidung in den iibrigen F~llen. In Tabelle I I I ist dies im Falle p = 3 zusammengestelit. Wir geben auch die expliziten Werte der Grundeinheiten~ aus denen wir die Richtigkeit der vorigen Diskussion besti~tigen. Was nun die Nullstellen Gleichung yon Z ( s ) anbetrifft, so haben wir die (wobei es gen(igt, den imagin~ren Fall zu betraehten). Nach Abspaltung des trivialen Faktors z -~ 1 uuter Beriicksichtigung der Relation %=p--] '~-a~ erh~ilt man z~§ (o~ - - 1) z § p = 0. Stud die Wurzeln komplex, so liegen wieder die Nullstellen (~) = ~. Dies ist dann und nur dann der :Fall, wenn auf also fiir p == 3: Dies ist abet d e r Fall. Fiir p =: 5 miiBte - - 3 ~ ~1~ 5 sein. Wir zeigen noch, d a ] dies zutrifft. Trivial ist zun~ehst -- 5 ~ % ~ 5. Nun ist aber %-~- -- 5 unmSglich, da sonst h ~ 0 wAre. Es ist also nocb oj ~ - - 4 in Betracht zu ziehen. Dann mul~ % die Summe yon genau vier 8ymbolen t--~j sein (da bei fiinf 8ymbolen % ungerade ist), deren jedes den Wert - - 1 hat. D mug also einen und nur einen Lineaffaktor enthalten, den wir naeh passender Lineartransformation als t selbst nehmen kSnnen. Also, da g - - 2 ist : D ~ 2 t D~ (sgn Di --~ 1, D~ PrimNnktion). Nun ist DI Also ist D1 - f"l . . . . Quadratische KGrper im Gebiete der hfheren Kongruenzen. II. 235 Nennen wir o~ die a-Summe in K(1/D-~), so ist, da D 1 Primfunktion ist, nach dem eben Gezeigten o1 = [~-~l == • 1. Nach Tabelle I hat also D~ die Form ( t ~ a ) 3 - + - 2 ( t ~ a ) - ~ - I oder ( t - ~ - a ) 8 - - 2 ( t ~ a ) ~ 2 . Eine Durchreehnung der fiinf sich schlielllich ergebenden F~lle ergibt ~ # ~ 4, so dal3 wieder ~(0)-=-~ ist. Endlich wurde im Falle ~o-= 3 durch /~hnliche Diskussion gezeigt, da$ aueh im Falle n = 5 alle Nullstellen auf der Geraden ~ ( 0 ) = liegen. Der Diskussion entziehen sich nut die Primfunktionen; fiir die also die Rechnung dariiber zu entscheiden hat. w 24. Der Zusammenhang zwischen der Klassenzahl und den Nullstellen yon Z ( s ) . -- Die Anzahl der Klassen in den Geschlechtern imaginiirer KiJrper. Wir kehren nun zur Formel w 22, (5) zuriick: (1) l rt--1 z(s) = ~_p_(,_,,. _// (1 - # , , v - ' ) . Nach w 18 gilt nun fiir imaginiire KSrper {n > 2): (2) ~ = - wz(o) =//(1 - g), wo fir die Wurzeln von z ~ - I + ol z ~-2 ~ . . . A- o,~_~ - - 0 sind, und fl,.= pe, wo 0 die Nullstellen yon Z (8) durchl~uft. In (1) mSge fl~_~ die triviale Wurzel sein (falls eine vorkommt). Fiir reelle KSrper ist fl~_~ = -+-1, und aus w 21 folgt v - 1 lira Z (s) 1 n-2 Demnaeh haben wir, wenn fl,. nur die nicht trivialen Wurzeln bedeutet: n--1 (3) /t = / / ( f l ~ - 1), falls n ungerade, (4) h = 2 . / T ( & - - 1), falls n gerade, KSrper imagin/ir. (5) h ~-~--,.__~1 (p" --1), tt--1 falls n gerade, KSrper reell. 16" E. Artin. 236 Ist nun fl,, die Wurzel in K (V D ), so ist - fl ,. w egen z,. (D) = ( -- 1)'~o,, (g D) die Wurzel in K ( 1 / D ) . Nennt man also h' die Klassenzaht im letzteren KSrper, so erh~ilt man aus (3), (4), (5) : n--1 ~i) h h ' = I[(fl~-- 1), falls n ungerade. 7) hh' -= ~r H(fl,, -- 1), falls n gerade. Nun brauchen wir noch eine einfache Abseh/itzmlg yon h. Es ist, der Bedeutung von ~,, naeh, I o ~ t ~ P'" 1. n ungerade, oem . . . . ~am-''. o,.. Also I.~._, ! =< p-, somit t ~,, i < Pro- Wegen n--1 h=-II(~, ist also (s) h < ~. p " = ~(V~) "--~. 2. n gerade, KSrper reell. Aus w 21, (19) folgt i o~m_, [ ~ p'~-~ (p'-~ + (p -- 1) (T"-2+ p ~ - a + . . . 4- P + 1) pm-"(2p"-I -- 1) < 2 p ~-*. Aus w 21 (7) (,) a~so h<= ~2 - ( n -- 1)" lo~-~ = ~,2 (n -- 1) 2 (~/p)n-~. Es werde nun die Richtigkeit, der R i e m a n n s c h e n Vermu~ung vorausgesetzt. Dann ist I fl~ I == Vp. Es sei nun K ( V ~ ) ein imagin~rer KSrper. Die F~ille n = 1, n = 2 lassen wit als genau bekannt beiseite. Es sei also n___ 3. Dann fotgt aus (3) und (4) (lO) ( r -- 1 ~t--t _ < h < ( V - ~ + l ) "-~, falls ~ unge~'ade, (11) 2 (~/p-- 1 ) " - " ~ h _< 2 ( 1 / ~ + 1) "-3, falls n gerade, Die unteren Grenzen sind aber fiir ~ - = 3 trivial. Deshalb haben wit noeh andere Formeln abzuleiten. Aus (6} und (7) folgt n~mlich (12) ;13~j hh'>= (p -- 1) "-2, falls n ungerade, 2 hh'>__ ~ ( p - - 1) n-~, falls n gerade. Wenden wir nun auf h ~ die Formeln (8) und (9) an, so resultiert 1 (~0-- 1 ~ n-1 (14) h>=n\-~) (15) hZ , falls n ungerade, 1 p--1 n-2 (n-1)'(~ , falls n gerade. Quadratische K6rper im Gebiete der h6heren Kongruenzen. !I. 237 Fiir p =-3 folgt daraus 1 (1,15)n-1 h> n bzw h~ 1 . ,-~ _ (n_ 1)~ (1,!5) Daraus und aus (10) und (11) folg$ nun, dai~ es nut endlieh vieie KSrper gegebener Klassenzahl gibt, sogar wenn T und n > 3 gleiehzeitig variieren. Aus (10) und (11) folgt insbesondere, da$ es fiir p => 5, n ~ 3 keine KSrper mit der Klassenzahl 1 gibe. Ffir p ~ 3 gib~ es noeh endlich viele. Wahrscbeinlieh ist abet K ( 1 / U - - t - 1) der einzige KSrper mit der Klassenzahl 1. Nennen wit nun f die Anzahl der Klassen eines Geschlec~tes und s die Anzahl der Primfaktoren yon 39, so ist naeh w 11 f> - - h 2s-1" Also haben wh' f~ _ (%/P- 1) n-I 2s_1 (n ungerade), 2,_~ f=> (~/~~)"-' (n gerade). Nun ist sicher s ~ n . Es ist niimlieh nur dann s = n, wenn alle Primfaktoren linear sind. Also haben wir f>(-~)'--" (n gerade). Dies ergibt fiir p >_ 11, n ~ 3 s~e~s [ > 1, so dab es also Ifir ~ ~ 11, u ~ 3 keine KSrper mit einklassigen Gesehleeh$ern gibt. Es zeigt sieh sogar, dab dann f m i t n und p (jedes auch einzeln) fiber alle Grenzen w/ichst, so dab es nut endlich viele KSrper gibt mit vorgesehriebener Anzahl von Klassen in jedem Geschlecht. Dies habeu wir noeh ffir p = 7, 5, 3 zu zeigen. Fiir p = 7 folgt aus (14), (15) 1( 6 f >-n k ~ ) (n ungerade), (n gerade). 2(~--t)* Dies liefert unmittelbar das Gewfinschte. Ffir p--= 5 liefert (14), (15): h >_ L (1,78) .-~ bzw. h > ( n _ l ) , (1,7s).-. E. Artin. 238 Hier kann D, da es quadratfrei ist, hSehstens fiinf lineare Primteiler haben. Schlimmstenfalls sind also die iibrigen quadratiseh. Also fiir n_~5: n--5 - 5 oder 2~-1__~24. s ~ 5 -~- n--2-_ 2 ~ ~-24 (V/-2)~-~. Also ist f__> bzw. h ~ ~n_ 1)~. 2~-(1,78)8 \ 1 - ~ / 1,78 Wegen ~ > 1 haben wir wieder unser Resultat. Fiir ~o~ 3 hatten wit 1(1,15)n_1 bzw. h ~ ( n _1l ) ~ (1,15)~_-,. D hat h6ehstens 3 lineare, 3 quadratische, 8 lmbische und 18 biquadratische Primfaktoren. Also gilt ftir n ~ 105 ~ ~ 32-~ .--105 5 ' 2,-I_~ 2al. (~/-~),-10~ 2at. (1,149).-loa. Also ist f~} 1 .(1,15)1o4. ( 1,15 ~n-Io5 " ~i ~1,--~9" ( 1,15 woraus wegen ~ 1 , ~ / > bzw. )n-lO., 1 10a( 1,15 f ~-nl-. ~ i (1,15) /1,149/ 1 unsere Behauptung Iolgt. Satz. Die Richtigkeit der Riemannsehen Vermutung vorausgesetzt, gilt fiir die Klassenzahl in imagin~iren KSrpern, yon linearen und qnadratischen Diskriminanten abgesehen: 1. Fiir alle p und n gibt es nut endlich viele KSrper vorgegebener Klassenzahl. Insbesondere kann es nut flit p ~ 3 KSrper mit der Klassenzahl 1 geben. (Wahrscheinlich nut einen.) 2. Fiir alle p und n gibt es nur endlich viele KSrper, bei denen die Anzahl der Klassen im einzelnen Geschleoht einen vorgesohriebenen Weft hat. Insbesondere gibt es nut endlich viele KSrper mit einklassigen Geschlechtern, und zwar nur fiir die Primzahlen p -----3, p ==- 5 und p ~ 7. Seispiele sind: K(Vt "~- i), K ( 1 / ~ $ ) , K ( 1 / ~ - - 1 ) . w 25. Die reellen Charaktere. H i l f s s a t z . Ist P eine Primfunktion und n ein beliebig vorgegebener Exponent, so existiert stets eine primitive Kongruenzwurzel G (mod P ) im Sinne D e d e k i n d s , fiir welehe G Let-l- 1 (rood P"I. Quadratisehe KSrper im Gobiete der hSheren Kongruenzen. II. 239 Beweis. Der Satz ist fiir , n = l naeh D e d e k i n d richtig. Er sei bis zum Exponenten n bewiesen. Dann gibt es also eine primitive Kongruenzwurzel G, fiir welche GIPl-I~-(1 -~- H P " ) ise. Dasselbe leistet dann jedes G+XP'*. Es ist nun: ( G + X P~)tPt-I ~ GIPI-I + ([P] -- 1)X P ~. aIPi-~(modP'+~) ~_ GTvl -~ _ XPnGIV1-~(modP~-I ) -----1 - ~ - ( H - X. GIPJ-72) P* (mod pn+l). Bestimmen wir nun X aus der Kongruenz X.GIPt-~'~ H (modP), so gilt fiir die primitive Kongruenzwurzel G 2;_ Xp'~: (G + X P " ) rPl-~= _ 1 (rood P"+~). Nun sei K irgendeine primiire Funktion und K = P~*'P.',.'~'... P~"" Jhre Zerlegung in Primfunktionen. Wit setzen M=~P~... P. Wenn nun r die Anzaht der primen Restklassen modulo K bedeutet, ist nach D e d e k i n d r = [ P ~ f r ~ l P , ~ ! ~ - ~ . . . i pr!nr-l(]_D1] -- p ~ v (M), - 1)(tP~ ! -- 1 ) . . . (t/-'~ f - l) wo pt eine gewisse Potenz von p, q)(M) dagegen, da M nur einfaehe Primfaktoren enth~lt, zu p prim ist. Wir betraehten nun die Gruppe | der primen Restklassea modulo K yore Grade p Z ~ ( M ) . Es seien G~, G.,,..., G,. primitive Kongruenzwurzeln modulo bzw. PJ, Pe, " ", P,., fiir welche G,'v~'-I ~ 1 (rood P,,~"). Sind dann al, a.~. . . . . a~. irgendwelehe Zahlen (nieht im Sinne modulo p), so ist das System der Kongruenzen X ~ O:' (mod/~x~') , 9 * . . . . , x =_ ag"(mod W') 240 E. Artin. stets 15sbar, und zwar liegen ersichtlieh alle LSsungen in einer und nur einer Restklasse S modulo K . Ferner iindert sich, wegen G rl,~ t - , ~ 1 (rood P ~ ) , S nicht, wenn die Zahlen a, um Vidfache yon I P,, t - 1 vermehrt werden. Ebenso folgt aus G ~ " ~ G,.b'' (rood P ~ ) , da ja G~ primitive Kongruenzwurzel ist, dab sieh av und b~ nur um ein Vielfaehes von I P,, ] - - 1 unterseheiden. Lassen wir also die Zahlen a,, alas System der Werte 0 ~ a,, ~ I/),, I -- 2 durchlaufen, so erhalten wit lauter versehiedene Restklassen S in der Anzah] (IP1i--1)... (IPr[- 1) = ~ ( / ) . Diese Restklassenbilden nun ersiehtlich eine Gruppe (~1 veto Grade ~ ( M ) , welehe Untergruppe yon ~ ist. Nennen wir mm S~ jene Restklasse yon (~1, deren Repr~isentant X den Kongruenzen (1) geniigt, we a , = 0 fiir # + v, dagegen a~ ~ 1 fiir u = v ist, so bilden die Restklassen 81, S : , . . . , S,., wie man leicht erkennt, eine Basis yon O x. Wit erhalten dann aim Restklassen yon (~ in der F o r m S-~S~'S2"...X~ , we '0~a,~Jt),.t--2. Da nun der Grad yon $ den Weft pt(I)(M) hat, und q)(zM) ( d a s ist der Grad von ~ , ) prim ist zu pl, liiBt sich nach bekannten Siitzen (~ darstellen als direktes Produkt: we ( ~ eine weitere Untergruppe yon (~ ist, und zwar den Grad p~ hat. Jede Restklasse S aus (~, d.h. ]ode prime RestkIasse modulo K l~iBt sieh also darstellen in der Form (2) S =& ~ &,~ . . . 85" 9T, we T eine Restklasse aus (be ist. Jeder Charakter yon (~ hat ulso die Form & 9 S$9.z..(T). Dabei ist ;~1 ein Charakter der Untergruppe (~1,)~. ein solcher yon ~e. Nuu hat-~,2 den ungeraden Grad p l also ist dec Itauptcharakter von ~ . ihr einziger reeUer Cb~rakter. Sell also Z ein reeller Charakter yon (~ sein, so muff g~ der Hauptcharakter yon ( ~ , Zl abet ein reeller Charakter yon (~1 sein. Fiir reelle Charaktere ist a l s o 13) z ( S ) = (• 1)a~(• 1 ) ' = ( • 1)"~... ( • 1) '*', we also, wenn Z ein fester Charakter ist, jeder Primfunktion P,. ein bestimmtes Vorzeiehen + 1 zugeordnet ist. Qundratische KSrper im Gebieto der hbheren Kongruenzen. II. 241 Sei nun Q das Produkt jener P~, denen fil (3) ein negatives Zeiehen, R das Produkt jener P~, denen ein positives Zeichen zukommt. Ferner sei A ein Repriisentant yon S, B ein Repriisentant der Klasse T in (2). Dana ist (3a) A - G,a,"B ( m o d / ) f ' ) . Nun ist T eine Restklasse aus (~ vom Grade p~, also T V ' = l , wenn ps der Exponent yon T ist, der ja in p~ aufgehen mul3. Also ist I (4) BV"~_l (modK) und um so mehr 1 B v' ~-1 (mod P,.). Wir betraehten nun den Exponenten von B modulo P,. (also nur erste Potenz!). Einerseits mull er im Grade der Gruppe der primen Restklassen mod P~, also in ( I P , ' I - l ) aufgehen, andererseits aber nach (4) in dem dazu primen ps. Dieser Exponent mull also 1 sein. Demnaeh (5) B ~ 1 (modP,,). Aus (3a) und (5) folgt also A =~-G,?"(rood P,,) ; yon nun an sei A primgr. FG,] Wegen L-P~J = - 1 (dies folgt unmittelbar aus der Definition der primitiven Kongruenzwurzel) ist also I"! N = Also folgt (- ~)" IQ Produkt aller _P,,, denen ein Minuszeichen entspricht). Sei nun n d e r Grad yon Q, # der yon A. Dann ist Z ( A ) = LQ" a ==\,--:~ p ] Setaen wir also 9 !• LAJ D= \\-pC ] L-A---J" Q.R', z(A)-~ ]D] 9 K ~ Q R N ist, ist es so ist nach dem Erggnzungssatz 9 LAJ Wenn nun A prim zu aueh prim zu D und umgekehrt. Fiir die reellen L-Reihen finden wir also L (s, Z) = ~-" z (A) (.A.K)=I ~ (, A . D )_= I 1 H = ~~ (P, D J = I 1 r 1-i_~- j'I-pl -* 242 E. Artin. I. 7- der Haupteharakter. und wir haben Dann ist Q = 1, n (P,D)=t 1 - i P I 9 ~=~ -s -- 1/'. I* 0, also D = R". 1 -- IPI -~ $. _ 1 -H l -- p-(s-l) ' v = l 1--1_p~ ]i 2. 7- ein veto Hauptoharakter versehiedenet reeller Oharakter. Wit setzen D = D 1 R ~, wo also D ~ = ( ~ J ) ~ Q und ] Q [ > 1 quadratfrei ist. Dann ist D~ Diskriminante eines quadratisehen KSrpers. Wegen M - - Q R ist endlieh D 1 prim zu R . Die in /~ aufgehenden verschiedenen Primfunktionen mSgen R,, R . , . . . , R~ heil~en. Dann ist // ' D 1 ' H 1 (A, Dr)= 1 Also w Die Anzahl der Primfunktionen gegcbenen Grades in ariihmetisehen Progressionen. 8atz. Sei 7- irgendein Charakter mod K. Dann besitzt L ls, 7.) auf der Geraden ,~ ( s ) = 1 keine Nullstelle. Beweis. l. 7. sei ein reeller Charakter. In (6) und (7) haben die Faktoren der Form (1 -4-!PI -*) nur Nullstellen auf ,~(s) ~ 0. (6"} hat keine Nullstelle. In (7~ kiirzen sich die Nullstellen des mittleren Faktors gegen die Pole yon Z (s). .Ferner hat auch ZD,(Sb keine Nullstelle auf ~(s)=: t. Also hat L(s, 7-) keine Nullstelle auf 9~(s~---~l. '2. 7. sei ein komplexer Charakter. Wir wenden das Beweisverfahren aus L a n d a u , Handbuch der Lehre yon der Vertei]ung der Primzahlen, S. 460, an. Es ist \~t L(s, Z ) ~ L ( s ) = e l~ = Z tpm) e ~''PmlPIm~ 9 Quadratische K6rper im Gebiote der hSheren Kongruenzen. iI. 243 wo der Akzent am Summenzeichen bedeu~et, dab fiber die zu K primen Primfunktionen P zu summieren ist. Setzt man mit L a n d a u Z ( P r a ) = e io(pm), so ergibt sich wie dort, wenn s = a -4- i t gesetzt is~ (wo natfirlieh a > 1), .d~l co8 (to(Pra) - rat log IP!) ] L ( s , Z)i = e ~ . P a Ans der Ungleichung cos 9 ~ [L(*)i__>e ~ ralPI ~ ~ cos 2 ~v finder man ,.I-I" ~ra,p - I - I ra~ Hier ist m~p ' , , 1 1 = -- log(1 -- p-(,,-1)), Iv[' 1ielra"= .._~ m,~,~m _ ~ Ira~ = log H , ~lso P X,p e 1 - - - - 1 '~,~" ra ~(1 und wie bei L a n d a u --1 Z ' co~(~o, (pra)- .orat~og IpJ) 1) ralelra~ e ~'~,P ] ),' =1 e 4~7'pmlPlra(a+2ft) I 9 Nun ist (Z IA))~ such ein Charakter modulo K , und zwar sicher nicht der FIauptcharakter, da sonst g (A) reell wiire, entgegen der Voraussetzung. Im Exponenten rechts in (1) steht also such der Logarithmus einer L-Reihe, wir nennen sie Ll(s). Sie ist sicher nicht die des Hdupto f.harakters. Es wird i L(,) / > (1 _ p_,,,_,):/,. = Also ist ( Z 1 (a + 2 t i ) ) V' " ( 1 - p-(--1)~ V. ~ > 1 = ~-~_] / 1 ((o_ 1) L~ (a + 2ti))'h " Der in der Einleitung (I, w 1) genannten Arbeit yon K o r n b l u m entnehmen wir nun, dab L ( s ) fiberall regulgr isL fails Z nicht der Hauptebarakter ist. Also hat L 1 (s) nirgends einen Po]. Wir machen nun den Grenzfibergang a--~ 1. ~regen lim 1--P-(~-~) ~ -- 1 (i= logp + 0 I. strebt die rechte Seite fiber alle Grenzen und somit such die linke. L ( s ) kann also in 1 + i~ keine Nullstelle haben. Nml ist wieder L(s, Z)9 periodisch mi~ der Periode log 2S-----/ p" Da die Gerade ,s)i(s)= 1 und ersichtlich auch die Halbebene ~(~)__~ 1 frei yon 244 E. Artin. bTullstellen sind, schlie~en wit wieder, dais die obere Grenze 0 der ~aellen Teile der Nullstellen aller zum Modul K gehSrigen L-Reihen kleiner ais 1 ist: (2) 0<1. Nun gilt abet fiir Nichthauptcharaktere (nach K o r n b l u m , S. 102 i, wenn m der Grad yon K ist, ff$--I ,,=o ]al=~ WO natiirlich A primer und prim zu D i s t . o,(z):2z(A) IAl=~" Setzen wir und p.:z, so wird flit die Nullstellen yon L(s,7.) die Gleichung gefunden z~-~ + o~ (z)z ~-'- + . . . + ~ - ~ ( z ) = o. Ihre Wurzeln seien fl~(Z), fl~(Z),..., fl~-,(Z). Dann ist wieder ~--1 L(s, z ) = 1 1 ( 1 - /~,(z) "~-~). Fiir den Hauptcharakter aber folgt aus dem vorlgen Paragraphen n 1 L (8, Xo) : - 1 - p-(,-1) . /,=1 / ( 1 -/~,(Zo ~p-'), w o n eine gewisse ganze Zahl ist. Wit numerieren nun die Charaktere: go, 7,~, . . . , Z,p(~)_l. Zo sei der ttauptcharakter. Dann ist (3) logL(s,~.)=2.j ffir X + ;~o (4) log L(s, go) =2./p'-#;(z~ ~| and allgemein (5) log L(s, z) ~,p ~ I ~ I ~ " Sol nun L Repr~isentant irgendeiner zu K primen Restklasse. bestimmen L~ aus der Kongruenz LL 1 I (modK) Wir Quadratisehe KSrper im Gebiete der hSheren Kongruenzen. II. und bilden 245 oh(K)--1 ~ , ;~,,(L,)logL(s, Z~,)=~,' .=o ~,=1 ,~,P m !B I''~ (6) Da, nun ~(K,-~ XZ'(F)= p=O { ~ ( K ) , wenn $'~_~1 ( m o d K ) , 0 , wenn F ~ I (modK) ergibt sieh ~(g)-1 1 X~,,(L1)logL(s,Z,,)==-q~(K) Z (7) ,u=0 .jpl~s KL(s). pm~j 5 ~ (mod ~l Nennen wir nun welche ]Pnt= x und ztz(x,n) die Anzahl der Primfunktionen P , fiir Pn~__L(modK) ist, so wird Z-~(P1~a')a (8) KL(~) = ~ ( K ) . 2 ` , d~,, *,=1 p,,s Andererseits ist nach (3) und (4) _ y,p,,-zzf' KL(~)-7,~ (9) ' wo ~VZfl~ eine Summe iiber Charaktere und die v-ten Potenzen der Wurzeln ist. Wegen (2) ist iz,'l<p.. und, da es nur endlich vide fi und Z gibt, ZX, fl"=O(p"~ (10) wo 0 < 1. Aus (8) und (9) folgt aber qb(K)~-dz~L(p",d)=-V"-~-TZfl'=p"+O(pO'). (11 dJ,* Nun ist zt(p', d) hSchstens gieich der Anzahl der Primfunktionen p vom Grade -~, also 1, y PA J, Somi~ ist Z " ~,(p",d)<= d=2 2," p ~ = # + d [ ,v d~2 lg d Z p~<~-c+,,p~=O(pY). - d=3 246 E. Argin. Quadratische KSrper im Gebiete der h~iheren Kongruenzen. II. Somi~ gilt, wenn wir d : l abspalten und : t L ( x , 1 ) = ~rL(x) se~zen, so dal$ also :zL(x) gleich der Anzahl der Primfunktionen P mit [P[ = x und P ~ L ( m o d K ) ist, Setzen wit nun also. und dies kSnnen wir tun, 0 >= 1 voraus, so gilt ~ L ( v " ) --- , . ~(K) + 0 Also, wenn wieder x nut Werte p" annimmt, (12) :~(x)= logp r x (xv~~ O..v~s.. , 1<0<1 wo ' 2 = 9 Es gibt also yon einem gewissen Grade an Primfunktionen jeden Grades in der arighmetischen Progression, und die Primfunkgionen gegebenen Grades (primiir) vergeilen sieh asymptotiseh gleiekmiiflig auf die Versohiedenen Progressionen gleiehen Moduls. Dies isg eine wesengliehe Versehiirfung der yon K o r n b l u m und L a n d a u gewonnenen Resultate. (Eingegangen am 14. Oktober 1921.)