„Und weshalb sollte ich? Immerhin steht Honigschnute bei uns im Garten, das heißt, ich kenne
sie besser als du.“ Jawohl!
Charlotte warf mir einen giftigen Blick zu.
„Na klar. Du willst ja immer bestimmen. Aber ich kenne Honigschnute genauso gut wie du“,
sagte sie.
„Du kommst doch aus einem Dorf, da kennst du bestimmt auch Kühe und so.“
Wie bitte? Kühe??? Bei Charlotte piepte es wohl!
„Und wie soll ich eine Kuh hierherkriegen?“, zischte ich. Abrakadabra?
„Die kann man nicht eben mal kurz transportieren. Hast du denn von nichts eine Ahnung, du
Stadtschnepfe?“ Aber echt!
„Blödes Landei“, rief Charlotte.
Da mischte Frau Tulpe sich ein. Zum Glück. Ich hatte wirklich gar keine Lust mehr, mit dieser
eingebildeten Ziege zu streiten.
„Ich nehme Igor, den Esel des Hausmeisters“, sagte ich zu Frau Tulpe.
Dann blickte ich Charlotte an und sagte: „Mit Eseln kenne ich mich aus.“ Mit Eseln wie dir,
Charlotte!
Oh Mann! Die Pause war schrecklich.
Sonst war ich nie ohne Charlotte unterwegs. Niemals!
Ich lief sofort zu Honigschnute und knuddelte mit ihr.
„Ich würde dich so gern für das Referat nehmen, meine Süße“, klagte ich. SCHNIEF! „Aber
Charlotte hat dich einfach gekrallt.“
Ich seufzte in Honigschnutes weiche Mähne. Kuschelweich!
Natürlich hatte das freche Pony nichts Besseres zu tun, als die vernaschte Schnute unter meine
Jacke zu schieben. SCHNUPPER!
„Nein, ich habe keinen Apfel dabei“, murmelte ich.
Da hörte ich Charlottes Stimme vom Tor: „Honigschnute, magst du Möhren?“