An diesen Beispielen erkennt man:
Mathematische Aussagen haben Relationssymbole
Die einfachsten mathematischen Aussagen sind Relationen der Form
„Term - Relationssymbol – Term“
Terme sind keine mathematischen Aussagen.
Symbolisierte Definitionen sind auch keine mathematischen Aussagen, denn mit Definitionen
erklärt man Begriffe.
Viele mathematische Ausdrücke mit Relationssymbolen sind keine mathematischen Aussagen
und auch keine symbolisierten Definitionen.
Beispiele für solche Ausdrücke sind: a < 7, x ∈ Ng, y = 0,5x +3, X ⊂ M
Diese Relationen haben keinen bestimmten Wahrheitswert, denn sie enthalten freie Variablen.
Hier können die Symbole „a“, „x“ und „y“ beliebige Zahlen und die Symbole „X“ und „M“
beliebige Mengen bedeuten.
Def.: Eine Variable heißt eine freie Variable genau dann, wenn die Bedeutung dieses Symbols
nicht durch Bedingungen festgelegt ist.
Die mathematischen Ausdrücke a < 7, ..., X ⊂ M sind Aussageformen.
Def.: Ein mathematischer Ausdruck heißt eine Aussageform genau dann, wenn dieser Ausdruck
eine einfache Relation mit freien Variablen ist oder, wenn er aus Relationen mit freien
Variablen besteht.
Diese Definition sagt:
Jede Aussageform ist ein mathematischer Ausdruck mit mindestens einem
Relationssymbol.
In jeder Aussageform gibt es mindestens eine freie Variable.
Aus einer beliebigen Aussageform kann man unendlich viele mathematische Aussagen bilden,
indem man die freie Variable dieser Aussageform mit geeigneten Konstanten (d.h. mit
Symbolen für bestimmte geeignete Objekte) belegt.
Wenn man z.B. in der Aussageform a < 7 die Variable a mit der Konstanten 4 (d.h. mit dem
Zahlensymbol „4“) belegt, so erhält man eine wahre Aussage: 4 < 7. Belegt man die Variable mit
der natürlichen Zahl 9, so erhält man eine falsche Aussage: 9 < 7.
(Selbstverständlich sind für die Belegung der Variablen a in dieser Aussageform nur
Zahlensymbole geeignet)