Telechargé par Mahdi Hamza

MA-ForschungsanwendungdurchDGKSPinderPflegepraxis-HerausforderungfrdiePersonal-undOrganisationsentwicklung

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Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und
Krankenschwestern/-pflegerin der Pflegepraxis - Herausforderung für die
Personal- und Organisationsentwicklung - eine deskrip...
Thesis · September 2016
DOI: 10.13140/RG.2.2.16266.88009/1
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Philipp Gallistl
FH Campus Wien
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Forschungsanwendung durch
Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger
in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Research Utilization in Nursing Pratice
challenges for human resources and organizational development
Masterarbeit
zur Erlangung des akademischen Grades
MSc
der
Fachhochschule Campus Wien
Masterlehrgang Advanced Nursing Practice
Vorgelegt von:
Philipp Gallistl,BSc
Personenkennzeichen: c1430012004
Erstbegutachter/in:
Frau Mag.a Dr.in Elisabeth Haslinger – Baumann
Zweitbegutachter/in:
Mag.a Shajen Prohaska
Abgabetermin: 07.09.2016
Danksagung
Ich möchte mich vielmals bei meiner Betreuerin Frau Mag. a Dr.in Elisabeth HaslingerBaumann bedanken. Sie haben mich im Rahmen Ihrer Unterrichte zur Ergreifung dieses
Themas inspiriert und anschließend bei der Bearbeitung des Themas betreut. Während
des nicht immer einfachen Prozesses der Erstellung der Arbeit, haben Sie mich stets
trotz aller meiner Unzulänglichkeiten unterstützt und waren bemüht, mir meine Fragen
zu erklären. Ich hoffe, Sie sind mit dem gemeinsamen Produkt unserer Arbeit zufrieden.
Genauso wichtig für die Erstellung der Masterarbeit war meine Lebensgefährtin Regina.
Sie hat es mir nicht übel genommen, wenn ich wegen der Abschlussarbeit einmal
schlecht gelaunt oder gestresst war. Zudem hat sie mich immer mit Rat und Tat unterstützt.
Bei meinen Eltern möchte ich mich bedanken, dass sie mir in jeder Lebenslage geholfen
haben, auch wenn ich als Kind nicht immer einfach war.
Ebenso möchte ich mich bei meiner Kollegin Linda Eberle bedanken. Sie hat mich bei
der Auswertung der Ergebnisse unterstützt.
Dank gebührt Frau Mag.a Isabella Hager von der Universität Wien. Sie hat mir bei der
Modifikation des Fragebogens wichtige Inputs gegeben und in ihrem Unterricht bzw. im
Anschluss alle meine Fragen über Statistik beantwortet.
Für die Nutzung des Fragebogens möchte ich bei Frau Univ.-Ass.in Dr.in rer.cur. Helga
Elisabeth Breimaier, BScN. MScN bedanken.
Zuletzt gebührt mein Dank allen Teilnehmer/-innen der Befragung und den Verantwortlichen der teilnehmenden Organisationen. Ohne sie wäre die ganze Befragung nicht
möglich gewesen.
Abstract
Hintergrund: In Österreich liegen erst wenige Ergebnisse über die Einstellung
von Pflegekräften gegenüber Forschungsanwendung vor. Noch keine Studie hat
untersucht, ob Unterschiede zwischen akademisch gebildeten und nicht akademisch gebildeten Pflegekräften vorliegen.
Ziel: Das Ziel der Studie war es, Einstellungen von DGKS/P gegenüber Forschungsanwendung aufzuzeigen und mögliche hinderliche/förderliche Faktoren
zu identifizieren.
Methode: Im Jahr 2015/16 wurde eine multizentrische (n= 6) deskriptive
Querschnittsbefragung durchgeführt.
Ergebnisse: 758 Teilnehmer/-innen beendeten die Befragung. Die Ergebnisse
zeigen, dass in Österreich eine positive Einstellung gegenüber Forschungsanwendung herrscht, wobei diese bei den akademisch gebildeten Pflegekräften
deutlicher positiver ausfällt. Die Implementierung von Forschungsergebnissen
in der Pflegepraxis ist weiterhin sehr gering und nur 13,1 % (n= 110) wenden
häufig bis durchgehend aktuelles Wissen an.
Schlussfolgerung: Pflegekräfte sind aufgefordert, die gesetzlichen Bestimmungen über die Anwendung von Forschungswissen einzuhalten, und die beschäftigten Organisationen müssen die nötigen Rahmenbedingungen (zeitlich,
personell, finanziell, Zugang und Aufbereitung von Forschungsergebnissen)
schaffen.
Abstract
Background: In Austria there are only a few results about the attitude of
nurses towards research utilization. No study examined whether differences between academically trained and not academically educated nurses.
Aim: The aim of the study was to show the attitude of nurses towards research
utilization and identify possible barriers / facilitators.
Methods: A multicentre (n= 6) descriptive cross-sectional survey.
Results: 758 participants completed the survey. The results show that in Austria a positive attitude towards research utilization prevails, which distinct more
positive among academically trained nurses. The implementation of research
results in nursing practice is still very low and only 13.1 % (n= 110) use research findings frequent/ all the time.
Conclusions: Nurses are encouraged to comply with legal requirements for the
use of research knowledge and Organizations must create the necessary conditions (time, financial, access and preparation of research results).
Erklärung:
Ich erkläre, dass die vorliegende Masterarbeit von mir selbst verfasst wurde und
ich keine anderen als die angeführten Behelfe verwendet bzw. mich auch sonst
keiner unerlaubten Hilfe bedient habe.
Ich versichere, dass ich dieses Masterarbeitsthema bisher weder im In- noch im
Ausland (einer Beurteilerin/einem Beurteiler zur Begutachtung) in irgendeiner
Form als Prüfungsarbeit vorgelegt habe.
Des Weiteren versichere ich, dass die von mir eingereichten Exemplare (ausgedruckt und elektronisch) identisch sind.
Datum: 07.09.2016
Unterschrift:
Inhaltsverzeichnis
1.
Einleitung ................................................................................................ 1
1.1.
Die Rolle des Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonals
(DGKS/P) in der Forschung .............................................................................. 3
1.2.
2.
Ziele ................................................................................................. 5
Begriffsdefinition ...................................................................................... 6
2.1.
Pflegewissenschaft ............................................................................. 6
2.2.
Pflegeforschung ................................................................................. 8
2.3.
Forschungsanwendung ........................................................................ 9
2.4.
Evidence Based Nursing (EBN) ............................................................. 9
3.
Theoretischer Rahmen .............................................................................11
3.1.
Forschungsfragen ..............................................................................11
3.2.
Hypothesen ......................................................................................12
3.3.
Stand der Forschung ..........................................................................13
3.3.1.
Forschungsanwendung in Österreich ..............................................13
3.3.1.1.
Breimaier et al. (2011), Nurses' wishes, knowledge, attitudes and
perceived barriers on implementing research findings into practice among graduate
nurses in Austria ........................................................................................13
3.3.1.2.
Haslinger-Baumann et al. (2014), Vom Putzen zur Wissenschaft
Pflegewissenschaft ......................................................................................15
3.3.1.3.
Haslinger-Baumann et al. (2015), Einfluss und Zusammenhang von
Einstellung, Verfügbarkeit und institutioneller Unterstützung auf die Anwendung
von Forschungsergebnissen in der pflegerischen Praxis - Ergebnisse einer
explorativen quantitativen Querschnittstudie..................................................17
3.3.1.4.
3.3.2.
Fazit .......................................................................................18
International ..............................................................................19
3.3.2.1.
Schnittger et al. (2012), Status quo des Evidence-based Nursing:
„Interesse,
Wissen
Pflegefachkräfte in
und
drei
Bereitschaft
deutschen
für
Kliniken“
den
-
Wissenschaftstransfer
der
Eine Querschnittsstudie im
deskriptiven Design ....................................................................................19
3.3.2.2.
Köpke
et
al.
(2013),
Einstellungen
Pflegender
in
deutschen
Krankenhäusern zu einer evidenzbasierten Pflegepraxis ..................................21
3.3.2.3.
Parahoo (1998), Research utilization and research related activities of
nurses in Northern Ireland. ..........................................................................23
3.3.2.4.
Veeramah (2004), Utilization of research findings by graduate nurses
and midwifes .............................................................................................24
3.3.2.5.
4.
Fazit .......................................................................................25
Methodik ................................................................................................27
4.1.
Forschungsdesign ..............................................................................27
4.2.
Darstellung der Literaturrecherche ......................................................27
4.3.
Befragungsinstrument ........................................................................34
4.3.1.
Gütekriterien ..............................................................................43
4.3.1.1.
Objektivität .............................................................................43
4.3.1.2.
Reliabilität ...............................................................................44
4.3.1.3.
Validität ..................................................................................44
4.3.2.
Pretest .......................................................................................45
4.3.2.1.
Fragestellungen des Pretest .......................................................45
4.3.2.2.
Ergebnisse der Pretestung .........................................................46
4.4.
Studienpopulation .............................................................................47
4.4.1.
Stichprobe..................................................................................48
4.4.2.
Einschlusskriterien ......................................................................49
4.5.
Verteilungskanäle ..............................................................................50
4.6.
Analyse der Daten .............................................................................51
4.7.
Ethische Prämisse .............................................................................51
5.
Darstellung der Studienergebnisse .............................................................53
5.1.
Soziodemografische Daten .................................................................54
5.2.
Forschungsanwendung in der Praxis ....................................................57
5.2.1.
Fort- und Weiterbildungen im Bereich der Pflegewissenschaft ...........57
5.2.2.
Anwendung von Forschungsergebnissen in der Praxis ......................58
5.2.3.
DGKS/P, die beruflich forschend tätig waren ...................................62
5.2.4.
Lesen von Forschungsberichten und -artikeln..................................63
5.2.5.
Hinderliche und förderliche Aspekte der Forschungsanwendung ........65
5.3.
Einstellung/Meinung zu verschiedenen Bereichen im Zusammenhang mit
Forschungsanwendung ...................................................................................69
5.3.1.
Einstellung
zum
Thema:
Wie
wichtig
sind
die
verschiedenen
Bezugswissenschaften für die Pflege? ............................................................69
5.3.2.
Einstellung zum Thema: Akademisierung der Pflege ........................72
5.3.3.
Aussagen zur Forschungsanwendung .............................................73
5.3.4.
Fort- und Weiterbildung ...............................................................81
5.3.5.
Generelle
Statements
zu
Akademisierung
und
Pflegeforschung/-
wissenschaft ..............................................................................................83
5.3.5.1.
Statements zur Akademisierung .................................................83
5.3.5.2.
Statements zu Pflegewissenschaft/-forschung ..............................86
5.3.5.3.
Statements zu Struktur/Organisation ..........................................88
5.3.5.4.
Statements zum Wandel des Berufsbildes ...................................89
5.3.6.
Welche Wünsche und Forderungen gibt es, wenn Pflegeforschung auf der
Station eingeführt wird................................................................................91
5.4.
Ausbildung .......................................................................................94
5.4.1.
Inkludierte die Ausbildung forschungsrelevante Aspekte? ................94
5.4.2.
Wie umfangreich sollen in Zukunft verschiedene forschungsrelevante
Themen in der Grundausbildung unterrichtet werden? .....................................99
5.5.
Hypothesenprüfung ......................................................................... 102
5.5.1.
Unterschiedshypothesen ............................................................ 102
5.5.2.
Zusammenhangshypothese ........................................................ 104
6.
Diskussion ............................................................................................ 105
6.1.
Einstellung von DGKS/P zu Forschungsanwendung .............................. 107
6.2.
Hinderliche und förderliche Faktoren für die Forschungsanwendung ....... 113
6.3.
Unterschiede zwischen dem intra- und extramuralen Bereich ................ 115
6.4.
Bezugswissenschaften in der Pflege ................................................... 116
6.5.
Forschungsrelevante Inhalte in der Ausbildung zur/m DGKS/P .............. 117
7.
Limitationen ......................................................................................... 119
8.
Schlussfolgerungen................................................................................ 120
9.
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis ........................................................ 122
10.
Literaturverzeichnis ............................................................................... 124
11.
Abkürzungsverzeichnis ........................................................................... 131
12.
Anhang ................................................................................................ 132
12.1.
Fragebögen .................................................................................... 132
12.1.1.
Erlaubnis zur Verwendung des Fragebogens ................................. 132
12.1.2.
Originalfragebogen von Breimaier et al. (2011) ............................. 133
12.1.3.
Fragebogen Gallistl 2015 ............................................................ 143
12.2.
Offene Kommentare aus der Befragung .............................................. 151
12.2.1.
Statements: Akademisierung und Pflegewissenschaft/-forschung .... 151
12.2.2.
Statements:
Einführung
von
Pflegewissenschaft/-
forschung
im
Arbeitsbereich .......................................................................................... 165
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
1. Einleitung
Florence Nightingale wird als Begründerin der Pflegeforschung durch Pflegekräfte angesehen. Sie schrieb bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jh. Artikel
über den Nutzen von wissenschaftlich fundiertem Wissen in der Praxis (vgl.
Bondmass, 2013, S. 6; Panfil, 2013, S. 28-29). In den Vereinigten Staaten von
Amerika (USA) forderten in den Siebzigerjahren des vorherigen Jahrhunderts
verschiedene Größen der Pflege Community Pflegequalität durch den Einsatz
von evidenzbasierten Wissen zu verbessern (vgl. Abdellah, 1970 S. 6-17; Lindemann, 1975, S. 6-7). Dies setzte in den USA und darauffolgend in der ganzen
Welt eine Bewegung in Gang, welche das Ziel hatte, Forschungsergebnisse in
die Pflegepraxis zu implementieren.
Im deutschsprachigen Raum interessierten sich zu Beginn dieser Bewegung wenige für diese Entwicklung. So musste, im Vergleich zum angloamerikanischen
oder dem skandinavischen Raum, überhaupt erst einmal die Pflegewissenschaft
an sich in das Denken und Handeln in der Berufsgruppe der Gesundheits- und
Krankenpflege etabliert werden. Erste Versuche gab es in Österreich Ende der
Sechzigerjahre mit der Initiative „Lehrkurs für Stationsschwestern“. Damit
wollte man die Pflege an ein tertiäres Niveau heranzuführen. Diese Bemühungen
wurden zu Beginn der Achtzigerjahre intensiver und es wurde erstmals ein Universitätslehrgang für Lehrkrankenschwestern/-pfleger begonnen. Mitte der
Achtzigerjahre wurde an der Universität Graz das Studienfach „Pflegewissenschaft für Studierende der Pädagogik“ eingerichtet, welches darauffolgend als
eigenständiges Studium der Pflegewissenschaft etabliert werden sollte. Dies
scheiterte aufgrund der fehlenden Finanzierung. Der Durchbruch gelang erst zu
Beginn des Millenniums mit der Einführung des individuellen Diplomstudiums
für Pflegewissenschaft an Universität Wien 1999. Darauf folgte die erste Stiftungsprofessur für Pflegewissenschaft an der Universität Wien im Jahre 2005
(vgl. Rappold, 2009, S. 10-14). Für die breite Masse des Pflegepersonals wurde
die Pflegewissenschaft erst mit der Einführung des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes 1997 sichtbar und rückte mit der zunehmenden Akademisierung
1
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
der Pflege bzw. der Novellierung des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes
97 in das Blickfeld aller Beteiligten. In Zukunft sollen vermehrt medizinische
Tätigkeiten an den Pflegeberuf delegiert werden können. Dazu kommt die demografische Veränderung der Bevölkerung. Sie wird immer älter und zugleich
multimorbider. Damit einhergehend steigt die Zahl von chronisch Kranken. All
dies führt zu großen Veränderungen im österreichischen Gesundheitssystem.
Das erfordert moderne Versorgungskonzepte, welche eine gute interdisziplinäre
Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen bedingt. Die Pflegepersonen
müssen sich fortlaufend neues Wissen aneignen, um die Aufgaben weiterhin
kompetent erledigen zu können. Um diesen Ansprüchen gerecht werden zu können, benötigen die Pflegepersonen eine hochqualitative Ausbildung (vgl. Haslinger-Baumann et al., 2014, S. 625). Zugleich zeigen Forschungsergebnisse, dass
die Verwendung von fundiertem Wissen die Qualität der Versorgung von Patient/-innen verbessert (vgl. Grol, 2013, S. 10-14; Kajermo et al., 2008, S. 304315). Zusätzlich sind DGKS/P in Österreich gesetzlich verpflichtet (GuKG 97,
§4(1)), gemäß des neuesten Standes der Wissenschaft zu arbeiten. Zugleich
haben Patient/-innen das Anrecht auf eine Versorgung, die sich auf dem aktuellsten Stand der Wissenschaft befindet (Gesundheitsqualitätsgesetz §3 (1)).
Betrachtet man nun die oben angeführten Punkte, so sollte es Ziel von Führungskräften/Organisationen sein, Mitarbeiter bei der Anwendung von Forschungsergebnissen zu fördern. Dazu müssen gezielte Interventionen durch das
Management geplant und umgesetzt werden (vgl. Boström et al., 2013, S. 12). Um diese entwickeln zu können, muss zuerst eine repräsentative Datengrundlage zu den Einstellungen von DGKS/P gegenüber Forschungsanwendung
erhoben werden. Ebenso wichtig ist es, förderliche/hinderliche Faktoren innerhalb der Organisationen zu identifizieren.
2
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
1.1.
Die Rolle des Diplomierten Gesundheits-
und Krankenpflegepersonals (DGKS/P) in der
Forschung
Wie eingehend beschrieben, herrscht für DGKS/P eine klare gesetzliche Verpflichtung, auf dem neusten wissenschaftlichen Stand zu arbeiten. Nicht beschrieben ist jedoch die Rolle der Pflegenden in der Wissenschaft. Dieses Thema
wird kontrovers diskutiert. Mayer ist der Meinung, dass DGKS/P an unterschiedlichen Ebenen der Pflegeforschung beteiligt sein können (siehe Abbildung 1).
Sie unterscheidet hierbei die Nutzung von Forschungsergebnissen in der Praxis
und auf der anderen Seite die Tätigkeit des Forschens an sich (vgl. Mayer, 2011,
S. 54).
Mitarbeit von Pflegepersonen bei der Anwendung von Forschungserkenntnissen
Für die Nutzung von wissenschaftlichen Ergebnissen bedarf es des Verständnisses, dass Forschung die Grundlage der Praxis ist. Der Anwender muss die Fertigkeit besitzen, wissenschaftliche Ergebnisse sinnerfassend zu lesen, diese darauffolgend einem kritischen Diskurs zu unterziehen und im eigenen Kontext
anzuwenden. Gerade einen kritischen Diskurs durchzuführen und die Ergebnisse
im eignen Kontext anzuwenden ist nicht immer einfach. Dies bedingt Fertigkeiten die erlernt und geübt werden müssen (vgl. Mayer, 2011, S. 54).
Anwendung von Forschungsergebnissen als eigenständige Aufgabe
Für die eigenständige Anwendung bedarf es meist einer höheren Ausbildung im
tertiären Bildungsbereich. Eine weitere Unterteilung ist, die Mitarbeit an Forschungsprojekten, eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten und die Leitung
von Forschungsstellen und Koordinierung von Forschungsprojekten (vgl. Mayer,
2011, S. 54).
3
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Abbildung 1 Beteiligung an Forschung (Quelle: Mayer, 2011, S. 57)
Mayer ist der Auffassung, dass alle DGKS/P ein Grundlagenwissen über Forschung besitzen sollten (vgl. Mayer, 2011, S. 55-56). Die American Nurses
Association ist der Ansicht, dass diese unterschiedlichen Aufgaben in das Ausbildungssystem für Pflegende einfließen sollte (siehe Abbildung 2. vgl. Burns et
al., 2005, S. 8). In Österreich werden erst seit der Einführung des GuKG 97
flächendeckend Grundfertigkeiten zur Forschungsanwendung in der Ausbildung
zum gehobenen Dienst vermittelt. 2005 wurde der erste Lehrstuhl für Pflegewissenschaft gegründet und erst 2008 diese Ausbildung auf Bachelorniveau gehoben.
Abbildung 2 Mitwirkung an Forschung (Quelle Mayer, 2011, S. 60, vgl. Burns et al., 2005, S. 8)
4
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Insgesamt gesehen ist die Rolle der DGKS/P in der Forschung klar definiert, sie
müssen nicht selbst forschen, aber sie sind durchaus ein Teil davon. Sei es am
Beginn des Forschungsprozesses durch das Aufwerfen von relevanten Forschungsfragen oder am Ende bei der Umsetzung des gewonnen Wissens in die
Pflegepraxis (vgl. Matheis, 2013, S. 76). Für die Theoriebildung und das Forschen an sich benötigen Pflegepersonen eine vertiefte Ausbildung auf tertiärem
Niveau. Dies entspricht auch den Vorgaben von internationalen Führungsorganisationen im Pflegebereich wie der American Nurses Association (vgl. Mayer,
2011, S. 56).
1.2.
Ziele
Mit der Studie soll eine Datengrundlage zu folgenden Punkten erhoben bzw.
ergänzt werden:
Einstellung und Meinung von DGKS/P zu:
•
Akademisierung der Ausbildung des gehobenen Dienstes für Gesundheits-
und Krankenpflege
•
Förderliche und hinderliche Aspekte bei der Anwendung von wissenschaft-
lichen Ergebnissen in der Pflegepraxis
•
Relevanz der verschiedenen Bezugswissenschaften in der Pflege
Darstellung der unterschiedlichen Einstellungen bezüglich Forschungsanwendung:
•
Zwischen DGKS/P mit/ohne akademischen Abschluss
•
Zwischen
DGKS/P
in
den
verschiedenen
Versorgungszonen
Nord/Ost/West/Süd in Österreich
•
Zwischen DGKS/P im extra-, intramuralen und sonstigen Bereichen
5
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Es wird erwartet, dass DGKS/P mit akademischem Abschluss eher der Meinung
sind, dass Forschung für die Krankenpflegepraxis wichtig ist und die Krankenpflege ein auf Forschung basierender Beruf sein sollte. Außerdem wird davon
ausgegangen, dass in Westösterreich eine positivere Einstellung gegenüber Forschungsanwendung herrscht. Sowohl im intramuralen als auch im extramuralen
Bereich gibt es zu wenig Zeit, Forschungsergebnisse in die Krankenpflegepraxis
umzusetzen. Des Weiteren
soll bestätigt werden, dass in der Meinung von
DGKS/P, forschungsrelevante Aspekte während der Grundausbildung zur
DGKS/P nur in geringem Ausmaß vermittelt wurden.
2. Begriffsdefinition
Pflegewissenschaft/-forschung ist im deutschsprachigen Raum, im Vergleich
zum angloamerikanischen, noch relativ jung. So kommt es oftmals zu Verwechslungen der verschiedenen Begrifflichkeiten bzw. ist nicht immer klar, was
hinter diesen steht. Umso wichtiger ist es, diese klar zu definieren und voneinander abzugrenzen.
2.1.
Pflegewissenschaft
Wie bereits eingehend erläutert wird Florence Nigthingale gemeinhin als erste
Pflegeforscherin angesehen. Doch die Pflegewissenschaft an sich entwickelte
sich erst im 20. Jahrhundert als eigenständige Wissenschaft. In Österreich ist
jedoch vielen nicht klar, mit welchem Gebiet bzw. Gegenstand sich die Pflegewissenschaft eigentlich befasst. Dies ist relativ einfach zu beantworten: „Mit
dem Menschen“. Aber auch andere Wissenschaften wie die Medizin, die Erziehungswissenschaft oder auch die Psychologie beschäftigen sich mit dem Menschen. Im Gegensatz zur Pflegewissenschaft haben diese Wissenschaften aber
ihre spezifischen Arbeitsgebiete klar definiert. So erforscht die Medizin die Heilung von pathologischen Vorgängen im menschlichen Körper oder die Psychologie das menschliche Verhalten. Nur für die Pflegewissenschaft gibt es keinen
einheitlichen Konsens. Es gibt allerdings verschiedene Erklärungsmodelle (vgl.
Panfil, 2013, S. 28).
6
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Dassen und Buist sehen Pflegewissenschaft als Wissenschaft vom Phänomen
Pflege (vgl. Dassen et al., 1994, S. 87-88).
Ein anderes häufiges verwendetes Erklärungsmodell stammt von Kim (1990, S.
85-94). Sie beschreibt dabei vier Hauptgebiete (Typologie der vier Bereiche),
mit denen sich Pflegewissenschaft beschäftigt.
Im ersten Bereich, dem Patientenbereich, steht die Gewinnung von Erkenntnissen über pflegerelevante Phänomene aus Sicht der Patienten im Vordergrund. Dies umfasst auch Instrumente zur Beschreibung des Zustandes mittels
Pflegediagnosen oder Assessmentinstrumenten (vgl. Bartholomeyczik, 2014, S.
79).
Der Patient - Pflegende Bereich beschreibt den Bereich der zwischenmenschlichen Interkation zwischen dem Pflegenden und dem Patienten sowie der sozialen Umwelt des Patienten. Dies betrifft unter anderem die Kommunikation zwischen den einzelnen Akteuren sowie die Auswirkungen auf den Zustand des Patienten.
Der dritte Bereich, der Praxisbereich, beschäftigt sich mit allen Maßnahmen,
die im Zusammenhang mit den verschieden Pflegephänomen stehen. Dies umfasst unter anderem den Weg zur Entscheidungsfindung einer Maßnahme und
deren Umsetzung, aber auch der pflegerischen und ethischen Kompetenz von
Pflegepersonen.
Der Umweltbereich umfasst die Umgebung des Patienten im Kontext von
Raum, Zeit und Qualität, welche aber nur relevant sind, wenn sie mit den anderen Bereichen in Zusammenhang stehen. Dies umfasst zum Beispiel Fragen
zur Auswirkung der räumlichen Trennung von Patienten und ihren Familien während der Rehabilitation auf ihren Genesungsverlauf (vgl. Mayer, 2015, S. 34;
Bartholomeyczik, 2014, S. 78).
Kim sieht diese Bereiche nicht als strikt voneinander abgetrennt, vielmehr sind
sie eng miteinander verbunden und müssen, je nach Problemstellung, miteinander bearbeitet werden (vgl. Mayer, 2015, S. 34; Bartholomeyczik, 2014, S. 78,).
7
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Beschreibungen der Domäne Pflegewissenschaft publiziert wurden, dabei besteht
aber international der Konsens, dass im Mittelpunkt der Pflegewissenschaft der
Mensch und seine Krankheiten bzw. seine Gesundheitsprobleme stehen (vgl.
Bartholomeyczik, 2014, S. 68).
2.2.
Pflegeforschung
Forschung bedeutet systematisches Hinterfragen zur Beantwortung von Fragen
oder dem Lösen von Problemen. Es ist ein wissenschaftlicher Prozess der vorhandenes Wissen bekräftigt, weiterentwickelt oder neu erschafft. Mayer (2015,
S. 42) definiert Pflegeforschung unter Anlehnung an Hockey (1983, S. 753-757)
wie folgt:
„Pflegeforschung ist Forschung auf dem Gebiet des Gesundheitswesens, auf
dem der Pflegende den größten Teil der Verantwortung selbst trägt. Pflegeforschung bedeutet die Entwicklung und Vermehrung von pflegerischem Fachwissen. Pflegeforschung will das Wissen vermehren, das man braucht, um effektiv
zu sein.“
Burns sieht das ähnlich und definiert Pflegeforschung als einen Teil des Gesundheitswesens, mit dem Ziel, eine empirische Wissensgrundlage für Pflegepersonen zu schaffen, welche die Pflegepraxis direkt oder indirekt beeinflusst. Dies
umfasst evidenzbasierte Grundlagen für die Praxis in Form von Leitlinien, Standards oder Richtlinien, welche Pflegepersonen in der Praxis umsetzen sollen.
Pflegeforschung beinhaltet aber nicht nur das Handeln von Pflegekräften in der
Praxis. Sie wird benötigt, um das Wissen über Pflegeausbildung, Pflegemanagement, Versorgungsdienste, Eigenschaften der Pflegefachkräfte sowie Rollenbilder zu schaffen (vgl. Burns, 2005, S. 3).
8
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
2.3.
Forschungsanwendung
Der Begriff Forschungsanwendung in der Pflegewissenschaft wurde bereits in
den Siebzigerjahren geprägt. In den USA wurden erste Studien (vgl. Ketefian,
1975, S. 88-92; Shore, 1972, S. 36-39) zu diesem Thema veröffentlicht, welche
versuchten, die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schließen. Doch was bedeutet Forschungsanwendung überhaupt? Estabrook definiert den Begriff wie
folgt:
“The use of research findings in any and all aspects of one’s work as a registered
nurse” (Estabrooks, 1999, S. 19).
Übersetzt bedeutet dies, die Verwendung aller Forschungsergebnisse (pflegerische oder nichtpflegerische) in allen Aspekten der Arbeit von diplomierten Pflegekräften in der Pflege.
Forschungsanwendung heißt, eine wissenschaftlich fundierte und durch Forschung gefundene neue Erkenntnis systematisch in die praktische Pflege einzubauen. Ziel dabei ist eine Pflegepraxis, die sich an der Forschung orientiert (vgl.
LoBiondo-Wood et al., 2005, S. 7).
Die Modelle der Forschungsanwendung hatten das Ziel, systematisch Forschungsergebnisse in die Praxis zu implementieren. Ein Nachteil dabei ist aber,
dass das Konsens- und Erfahrungswissen der Pflegenden und Klienten nicht miteinbezogen wird. Diesen Tatbestand greift das „Evidence Based Nursing“ auf,
welches nachfolgend beschrieben wird.
2.4.
Evidence Based Nursing (EBN)
Der Begriff „Evidence Based Practice (Nursing)“ stammt ursprünglich aus der
Medizin und wurde in den Siebzigerjahren des 20. Jahrhunderts von Dr. Archie
Cochrane geprägt. Dieser kritisierte die geringe Effektivität des Gesundheitssystems und forderte die Patienten auf, nun mehr für Behandlungen, welche empirisch belegt worden sind, zu zahlen (Melnyk et al., 2015 S. 6). Ähnliches wurde
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Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
daraufhin von Pflegeforschern gefordert und zu Beginn unter dem Begriff Forschungsanwendung (Research Utilization) umgesetzt. Einige Forscher sahen es
als Nachteil an, dass die klinische Expertise oder die Patientenwünsche nicht in
den Prozess der Entscheidungsfindung miteinbezogen wurden. Diesem Umstand
trägt EBN Rechnung. Eine der häufigsten zitierten Definitionen stammt von Behrens und Langer:
„EBN bzw. Evidence – based Nursing ist die Nutzung der derzeit besten wissenschaftlich belegten Erfahrungen Dritter im Arbeitsbündnis zwischen einzigartigen Pflegebedürftigen oder einzigartigem Pflegesystem und professionell Pflegenden“ (Behrens et al., 2010, S. 25).
Das Ziel von EBN ist somit die Gewährleistung höchster Qualität in der Krankenpflege, ein bestmögliches Patienten-Outcome
zu den geringstmöglichen
Kosten zu garantieren.
Der große Unterschied zwischen EBN und Forschungsanwendung ist nun, dass
sich die Entscheidungsfindung bei EBN nicht nur auf Forschungsergebnisse
stützt, sondern das weitere Quellen (klinische Expertise, Ressourcen, Patientenpräferenzen) systematisch miteinbezogen werden. Somit wird bei EBN Forschungsanwendung nur als ein Teil des Prozesses der Entscheidungsfindung angesehen.
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Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
3. Theoretischer Rahmen
In diesem Kapitel werden die Forschungsfragen und Hypothesen vorgestellt.
Abschließend wird der aktuelle Stand der Forschung in Österreich im internationalen Vergleich dargestellt.
3.1.
Forschungsfragen
Es wurden insgesamt fünf Forschungsfragen festgelegt. Die ersten drei Fragen
lehnen sich an der Befragung von Breimaier et al. (2011, S. 1744-1756) an. Mit
diesen sollen mögliche Veränderungen gegenüber der Studie von Breimaier aufgezeigt werden. Mit der Frage vier soll der Untersuchungsbereich auf die Bereiche außerhalb des klinischen Settings ausgedehnt werden. Da Pflegewissenschaft in Österreich noch nicht lange etabliert ist, stellt sich die Frage, wie diese
im Vergleich zu den anderen Bezugswissenschaften von den Pflegepersonen
wahrgenommen wird.
1. Wie ist die Einstellung von DGKS/P zur Forschungsanwendung in der Pflegepraxis?
2. Welche hinderlichen und förderlichen Faktoren bei der Anwendung von wissenschaftlichen Ergebnissen sehen DGKS/P in der Praxis?
3. Welche forschungsrelevanten Aspekte wurden in der Ausbildung zur DGKS/P
berücksichtigt und welche dieser Aspekte sollten ihrer Meinung nach einführend
oder vertiefend in der Ausbildung unterrichtet werden?
4. Wie ist die Einstellung von DGKS/P im extramuralen Bereich gegenüber Forschungsanwendung in der Pflegepraxis und besteht ein Unterschied zum intramuralen Bereich?
5. Was ist für DGKS/P die wichtigste Bezugswissenschaft in der Pflege?
11
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
3.2.
Hypothesen
In der angegangen Befragung von Breimaier et al. (2011, S. 1744-1756) war
die Akademisierung des Pflegeberufes noch nicht weit vorangeschritten.
Dadurch sind noch keine validen Daten über Einflüsse der akademischen Ausbildung auf die Motivation und Einstellung von Pflegekräften vorhanden. Aus
diesem Grund wurden drei Arbeitshypothesen formuliert, die mögliche Unterschiede aufzeigen sollen.
H0 = Es besteht kein Unterschied in der Meinung zwischen DGKS/P mit akademischem Abschluss und ohne Abschluss, inwieweit Forschungsanwendung für
die Krankenpflegepraxis relevant ist. µ1≤ µ2.
H1 = Wenn ein/e DGKS/P einen akademischen Abschluss hat, dann ist für
sie/ihn Forschungsanwendung in der Krankenpflegepraxis relevanter, als für
eine/n nicht akademisch gebildete/n DGKS/P.
H1 = Wenn ein/e DGKS/P einen akademischen Abschluss hat, dann ist sie/er
eher der Meinung, dass Krankenpflege ein forschungsbasierter Beruf werden
sollte, als ein/e nicht akademisch gebildete/r DGKS/P.
H1 = Je negativer ein/e DGKS/P die Akademisierung des gehobenen Dienstes
für Krankenpflege beurteilt, desto weniger relevant ist für sie/ihn Forschung in
der Krankenpflegepraxis.
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Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
3.3.
Stand der Forschung
International ist Forschungsanwendung schon lange Teil der klinischen Praxis
und wurde durch eine Vielzahl von Studien untersucht. In Österreich ist dies
erst seit wenigen Jahren der Fall. Zu Beginn der 2000er- Jahre gab es noch
keine einzige Studie zu Forschungsanwendung durch Pflegepersonen.
3.3.1. Forschungsanwendung in Österreich
Wie eingehend beschrieben unterliegt der Gesundheits- und Krankenpflegebereich in den letzten Jahren einem großen Wandel. Lange Zeit wurde der Bereich
der Pflegewissenschaft und Forschungsanwendung stiefmütterlich behandelt.
Die erste Professur für Pflegewissenschaft wurde in Wien (2005) am Institut für
Sozialwissenschaften errichtet. Im Jahr 2008 wurde der erste Bachelorstudiengang für Gesundheits- und Krankenpflege an der Fachhochschule Campus Wien
gestartet. Seit diesen Gründungen spielt Forschungsanwendung im Pflegebereich eine größere Rolle. Die Studienlage zur Einstellung von Pflegekräften zur
Forschungsanwendung und möglichen hinderlichen/förderlichen Faktoren in der
Praxis war bis dato gering. Breimaier et al. (2011, S. 1744-1756) führte 2007
die erste deskriptive Querschnittsstudie an einer Universitätsklinik in Österreich
durch und veröffentliche 2011 die Ergebnisse. Haslinger-Baumann et al. veröffentlichte 2014 eine qualitative und 2015 eine quantitative Studie zu diesem
Thema.
3.3.1.1.
Breimaier et al. (2011), Nurses' wishes, knowledge, attitudes
and perceived barriers on implementing research findings into practice
among graduate nurses in Austria
Breimaier, Halfens und Lohrmann führten im Jahr 2007 an einer Universitätsklinik in Österreich eine Studie durch. Sie untersuchten dabei die Einstellung von
diplomierten Pflegekräften gegenüber Forschungsanwendung inklusive möglichen Barrieren und förderlichen Faktoren. Das Ziel war es, die Wünsche, das
Wissen, die Einstellung und die Barrieren bei der Implementierung von Forschungswissen von DGKS/P zu identifizieren.
13
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Der Forschungsansatz ist quantitativ und als Forschungsdesign wurde die deskriptive Querschnittstudie gewählt. Die Daten wurden mittels modifizierter Fragebögen von Parahoo et al. (1998, Research utilisation and research related
activities in Northern Ireland, S. 283-291) und Funk et al. (1991, Barrier Scale,
S. 39-45) erhoben. Die Studienpopulation betrug 1825 DGKS/P. Daran nahmen
1023 teil, die Rücklaufquote entspricht somit 56 %. Der Fragebogen wurde mittels hausinterner Post der Klinik verteilt und anschließend durch Freiwillige eingesammelt. Die Teilnehmer/-innen wurden mittels zweier Informationsveranstaltungen und eines Informationsschreiben über die Ziele der Studie informiert.
Die Daten wurden mittels des IBM Statistikprogramms SPSS ausgewertet. Die
Ergebnisse wurden als Häufigkeiten mit Prozentsätzen dargestellt. Zusätzlich
wurde der Signifikanztest Chi Quadrat (x²) zur Untersuchung von Unterschieden
zwischen Vergleichsgruppen angewandt. Um Ergebnisse auf Zufallsbasis auszuschließen, wurde der p- Level für signifikante Ergebnisse auf ≤ 0,0005 gesetzt.
Über drei Viertel der teilnehmenden Pflegekräfte gaben an, dass sie nie bis selten Forschungsergebnisse in den letzten Jahren angewandt haben. Nur 4,5 %
nutzen sie regelmäßig bis immer. Bei der Einführung von neuen Forschungsergebnissen im Arbeitsbereich wünschten sich die Pflegkräfte (n= 356), dass sie
ausreichend Informationen über den Nutzen der Innovation, ausreichend
Zeit/Personal, professionelle Unterstützung erhalten und die Ergebnisse in der
täglichen Arbeit gut anwendbar sind. Knapp 60 % (n= 960) würden an Fortbildungen über Forschungsanwendung/Pflegewissenschaft teilnehmen. 68,6 %
(n= 945) sind der Meinung, dass ihre Arbeitgeber diese anbieten sollten. Weitere relevante Fortbildungsthemen sind vor allem Dekubitus, Sturz, Gesprächsführung und Wundmanagement. Ein Drittel der Befragten gab an, dass ihnen
bereits während der Grundausbildung Inhalte über Forschungsanwendung vermittelt wurden. Über 50 % der Teilnehmer/-innen sind der Meinung, dass die
Nutzung von Datenbanken sowie Bibliotheken und die Implementierung von
Forschungsergebnissen in die Praxis vertiefend in der Grundausbildung zur
DGKS/P unterrichtet werden sollte. Über die Hälfte der DGKS/P ist der Meinung,
dass Pflegewissenschaft und Forschungsanwendung Vorteile für die Pflegepraxis
bringen. Knapp die Hälfte (49,2 %, n= 478) findet, dass der Pflegeberuf kein
14
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
auf Forschung basierender Beruf sein sollte. Forschungserfahrung sollte laut einem Großteil der Befragten (61,6 %, n= 595) keine Rolle bei Beförderungen
spielen. Nur 14,7 % (n= 142) glauben, dass ihre Kolleg/-innen ausreichend über
Forschungsergebnisse informiert sind. Als größte Hindernisse (n= 634) bei der
Forschungsanwendung werden vor allem unzureichende Zeit (69,9 %) und Informationen/Wissen über die Anwendung (45,4 %), als auch geringes Interesse
(25,9 %) gesehen. Als förderliche Faktoren (n= 413) werden ausreichend Informationen (49,2 %) sowie Zeit (19,9 %) und Zugang zu Informationen (18,6
%) gesehen.
3.3.1.2.
Haslinger-Baumann et al. (2014), Vom Putzen zur Wissen-
schaft Pflegewissenschaft
Haslinger-Baumann, Müller und Thiem führten im Jahr 2014 eine qualitative
Studie mit dem Titel „Vom Putzen bis zur Wissenschaft – Die Herausforderung,
wissenschaftliche Ergebnisse in der täglichen Pflegepraxis anzuwenden“ durch.
Als Problemstellung identifizierten sie den Mangel an empirischen Daten zu den
Bedingungen von Forschungsanwendung in der Pflege. Daraus ergab sich das
Ziel, eine Datengrundlage zu den Bedingungen in der Forschungsanwendung
auf den verschiedenen Ebenen aus der Sicht von examinierten/diplomierten
Pflegepersonen zu schaffen.
Als Forschungsfrage wurde folgend definiert: „Welche Bedingungen sind für die
Anwendung von Forschungsergebnissen in die Praxis in Bezug auf die persönliche Einstellung, Unterstützung und Verfügbarkeit aus der Sicht der Pflegepersonen mit direkten Patient/-innenkontakten wichtig?“.
Zur Erreichung der Ziele führten sie sieben mittels eines halbstandardisierten
Leitfadens geführte Experteninterviews durch. Die Daten wurden mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring analysiert. Die Experten wurden nach
Rücksprache mit ihren jeweiligen Leitungen gewonnen und mussten folgendem
Qualifikationsprofil entsprechen: Die DGKS/P muss in der direkten Pflege arbeiten, Kurse oder Veranstaltungen für EBN bzw. Pflegeforschung absolviert und in
ihrem Bereich die Verantwortung für Forschungsanwendung tragen bzw. getragen haben.
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Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Die Ergebnisse wurden in die zwei Hauptkategorien „personenzentrierte Eigenschaften mit drei Subkategorien“ und „organisatorische Strukturen mit fünf
Subkategorien“ unterteilt. Die Befragten gaben an, dass sie Forschungsanwendung und Pflegeforschung als etwas Positives sehen. Sie sind alle überzeugt,
dass Forschungsergebnisse die Qualität der Pflege verbessert und dass die Verwendung dieser ein Teil des pflegerischen Handelns sein sollte. Pflegepersonen
werden auch eher von anderen Berufsgruppen anerkannt, wenn diese mit fundiertem Wissen argumentieren. Die Teilnehmer/-innen haben eine positive Einstellung gegenüber Veränderung und Lernen von neuen Inhalten. Sie erwarten
sich von der Akademisierung des Berufs neue Impulse, aber nicht, dass diese
die Welt verändern. Es wird das Rollenverständnis der Pflege bemängelt. Auf
der einen Seite übernehmen Pflegepersonen Putzdienste, auf der anderen Seite
bedienen sie hochkomplexe Geräte. Auf die Patienten kann dies verstörend wirken. Pflegepersonen erhalten mehr Kompetenzen durch Ausbildungen und Sonderausbildungen, aber mit einhergeht der zunehmende Unwillen von Kolleg/innen, mehr Verantwortung zu übernehmen. Die Organisationen sollten genügend Ressourcen für Forschungsanwendung bereitstellen. Dies umfasst unter
anderem Personen, die die Verantwortung für das Bereitstellen von fundiertem
Wissen übernehmen. Laut der Befragten muss die Implementierung von Forschungswissen mittels eines Top-down-Prinzips erfolgen. Gleichzeitig wird eine
Zusammenarbeit auf Augenhöhe erwünscht und erwartet, dass bei Initiativen
von Forschungsanwendung genügend Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Es wird bemängelt, dass Pflegepersonen oftmals Fort- und Weiterbildungen
machen, aber das neu erworbene Wissen nur selten Einfluss in der Praxis findet.
Generell werden Fort- und Weiterbildungen als positiv wahrgenommen. Für die
Anwender sollten ausreichend Sachressourcen zur Verfügung stehen. Dies beinhaltet unter anderem den Zugang zu Datenbanken und Bibliotheken, aber
auch Personen, die Ergebnisse für die Basis aufbereiten können. Die Befragten
wünschen sich die Schaffung von Gruppen, welche die Auswertung und Interpretation von Forschungsergebnissen übernehmen, sowie die Stationen bei der
Umsetzung unterstützen. Diese müssten mit ausreichend Ressourcen (finanziell, zeitlich, etc.) und Befugnissen ausgestattet werden.
16
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
3.3.1.3.
Haslinger-Baumann et al. (2015), Einfluss und Zusammen-
hang von Einstellung, Verfügbarkeit und institutioneller Unterstützung
auf die Anwendung von Forschungsergebnissen in der pflegerischen Praxis - Ergebnisse einer explorativen quantitativen Querschnittstudie.
Haslinger-Baumann, Lang und Müller führten im Jahr 2015 eine Multi Center
Studie (Einfluss und Zusammenhang von Einstellung, Verfügbarkeit und institutioneller Unterstützung auf die Anwendung von Forschungsergebnissen in der
pflegerischen Praxis – Ergebnisse einer explorativen quantitativen Querschnittsstudie) über Forschungsanwendung durch. Als Problemstellung identifizierten
sie die geringe Datenlage zu den Einflüssen auf die Forschungsandwendung in
Krankenhäusern. Ziel war es, Einflüsse und Zusammenhänge von persönlicher
Einstellung zu Forschungsanwendung, Verfügbarkeit von Forschungsergebnissen und institutioneller Unterstützung von Pflegekräften in österreichischen Spitälern in zu analysieren.
Als offene Forschungsfrage wurde Folgendes festgelegt: „Was sind die Bedingungen der Anwendung von Forschungsergebnissen in der Praxis in Bezug auf
persönliche Einstellung und Verfügbarkeit aus Sicht der Pflegepersonen mit direktem Patient/-innenkontakt?“ Daraus wurden zwei Hypothesen abgeleitet:
H1: Je Positiver die persönliche Einstellung der Pflegeperson zur Forschungsanwendung ist und je besser die Unterstützung durch Vorgesetzte, Kolleg/-innen
und anderen Berufsgruppen gewährleitstet ist und je leichter die Forschungsergebnisse verfügbar sind, desto stärker ist die berichtete Anwendung im pflegerischen Arbeitsbereich. H2: Je mehr Kurse/Veranstaltungen zu Evidence based
Nursing von Pflegepersonen absolviert wurden, desto positiver ist die Einstellung (H2,1) und die Anwendung von Forschungsergebnissen in der Praxis (H2,2).
Für die Bearbeitung der Fragestellung und der Hypothesen wurde ein nicht-experimentelles quantitatives Querschnittsdesign gewählt. Als Befragungsinstrument wurde der ins Deutsche übersetzte Fragebogen von Champion und Leach
(1998) gewählt. Es wurden 88 DGKS/P in zehn verschiedenen Krankenhäusern
in Wien und Oberösterreich befragt, welche in den letzten acht Jahren Fortbildungen zum Thema EBN und Forschungsanwendung besucht haben. Zusätzlich
17
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
wurden die Teilnehmer/-innen gebeten, Fragebögen an Kolleg/-innen zu verteilen. Insgesamt wurden 278 Bögen verteilt und die Rücklaufquote betrug dabei
64,02 % (n= 178). Die Datenanalyse erfolgte mit SPSS. Die Hypothesen wurden
mittels Regressionsanalyse und einer Pfadanalyse überprüft. Alle Daten wurden
auf Normalverteilung untersucht und als Zusammenhangsmaß wurde das Pearson (r) berechnet.
Haslinger-Baumann et al. (2015, S. 149-151) konnte in der Studie anhand eines
Regressionsmodells bestätigen, dass die Forschungsanwendung von Pflegepersonen am stärksten durch die Verfügbarkeit von Forschungsergebnissen beeinflusst wird (ß = 0,470; SE = 0,054; t = 7,179; p= <0,001). Als weiteren bedeutsamen Faktor identifizierte sie, die persönliche Einstellung gegenüber Forschungsanwendung (ß = 0,388; SE = 0,054; t = 8,640; p= <0,001). Für die
Unterstützung von Kolleg/-innen und der beschäftigenden Organisation konnte
jedoch nur ein geringer Einfluss bewiesen werden (ß = 0,142; SE = 0,056; t =
2,5160; p= <0,050). In einer weiteren Pfadanalyse konnte jedoch festgestellt
werden, dass sich der Besuch von EBN- Kursen positiv gegenüber der Einstellung zur Forschungsanwendung an sich auswirkt und somit indirekt positiv auf
die Anwendung von Forschungsergebnissen auswirkt.
3.3.1.4.
Fazit
Wie erwartet zeigte die Studienlage zeigte, dass die Forschungsanwendung in
der Pflegepraxis in Österreich noch in den Kinderschuhen steckt. So gab die
Mehrheit der befragten Pflegekräfte in der Studie von Breimaier et al. (2011)
an, dass sie nie bis selten Forschungsergebnisse nutzen. Dies entspricht auch
dem, in der Befragung geäußerten (subjektiven) Empfinden der Befragten, dass
ihre Kolleg/-innen nicht über aktuelle Forschungsergebnisse informiert sind. Interessanterweise ist die Mehrheit der Teilnehmer/-innen der Meinung, dass der
Pflegeberuf nicht auf Forschung basierend sollte. Gleichzeitig ist die Mehrheit
der Meinung, dass Forschung wichtig für die Pflegepraxis ist und dass Forschung
zu Vorteilen in der täglichen Arbeit führt. Nur ein Drittel der Befragten gab an,
dass sie während der Grundausbildung zur DGKS/P bereits Inhalte über Forschung vermittelt bekommen haben. Die Studie von Haslinger – Baumann et al.
18
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
(2014, S. 261-64) zeigte, dass die befragten Pflegepersonen eine positive Einstellung gegenüber Pflegewissenschaft/-forschung haben und sie davon ausgehen, dass Forschungsergebnisse die Qualität der der Pflege erhöht. Die drei genannten Studien zeigten, dass die sich die Pflegepersonen ausreichend Zugang
zu Informationen und Unterstützung bei der Forschungsanwendung wünschen.
Die Studie von Haslinger-Baumann et al. (2015, S. 149) führt als weiteren wichtigen Faktor die persönliche Einstellung gegenüber Forschungsanwendung an.
Dieser ist unabhängig von soziodemografischen Merkmalen wie etwa Geschlecht
oder Alter.
3.3.2. International
Forschungsanwendung durch Pflegekräfte ist im anglo- amerikanischen Raum
schon seit Jahrzehnten ein Thema. Bereits in den Siebzigerjahren des vorherigen Jahrhunderts identifizierte Abdellah eine Lücke bei der Übertragung von
Forschungsergebnisse in die Praxis (vgl. Abdellah, 1970, S. 6-8). Darauf folgend
wurden verschiedene Modelle zu Forschungsanwendung und Evidence based
Pratice entwickelt. Pflegeforscher wie Funk, Parahoo, Estabrooks, Champion und
andere untersuchten, inwieweit Forschungsanwendung Einzug in die Praxis
fand. Nachfolgend werden nun ausgewählte Ergebnisse dargestellt. Zuerst werden Ergebnisse aus Deutschland vorgestellt, da das österreichische Ausbildungs- und Pflegesystem große Ähnlichkeiten mit dem deutschen aufweist und
so Parallelen bestehen sollten. Aus Gründen der Vergleichbarkeit mit dieser Arbeit werden vor allem Studien vorgestellt, die den Fragebogen von Parahoo
(1998) verwenden.
3.3.2.1.
Schnittger et al. (2012), Status quo des Evidence-based
Nursing: „Interesse, Wissen und Bereitschaft für den Wissenschaftstransfer der Pflegefachkräfte in drei deutschen Kliniken“ - Eine Querschnittsstudie im deskriptiven Design
Schnittinger, Hilgefort und Hauken fragten sich, inwieweit die gesetzlich geforderte wissenschaftlich fundierte Pflege durch das Pflegepersonal in Krankenhäusern umgesetzt wird. Ziel der Studie war es herauszufinden, welche personellen
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Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Bedingungen in Deutschland herrschen sollen, um den Transfer von Forschungsergebnissen in die Pflegepraxis zu vollziehen. Die Fragestellung lautet: „Haben
die praktizierenden Pflegekräfte in Deutschland Interesse, Wissen und Bereitschaft zum wissenschaftlichen Transfer?“. Zur Beantwortung der Fragestellung
wurde eine deskriptive Querschnittsstudie mittels Fragebogen durchgeführt. Es
wurde dabei ein Fragebogen mit drei Teilen (Soziodemografische Daten, Informationsbeschaffung und EBP-Fragen) konstruiert. Die Studienpopulation umfasste Pflegekräfte (n= 1211) mit dreijähriger Ausbildung aus drei Kliniken, welche mittels eines allgemeinen Rundschreiben aufgefordert wurden an der Studie
teilzunehmen. Die Rücklaufquote betrug 43 % (n= 521). Für die Analyse der
Daten wurde das Statistikprogramm SPSS 17 verwendet. Die Daten wurden deskriptiv dargestellt. Des Weiteren wurden eine dimensionsreduzierende Faktorenanalyse, Interitem Reliabilitätsanalysen sowie der Mann-Withney-U-Test und
der Kruskal-Wallis-Test durchgeführt.
Durchschnittlich verbringt eine Pflegekraft 1,5 Stunden pro Woche mit der Aneignung von neuem Wissen. Diese geschieht vor allem in der Arbeit (72,6 %)
und zu Hause (71,2 %) (Mehrfachnennungen waren möglich). Am häufigsten
verwenden sie zur Informationsbeschaffung das Internet (77,7 %, n= 405),
Zeitschriften (62,5 %, n= 326) und Bücher (52,4 %, n= 273) (Mehrfachnennungen waren möglich). Der dritte Teil der Befragung war in drei Subkategorien
(Interesse, Wissen, Bereitschaft) mit 21 Items gegliedert. In der Kategorie „Interesse“ gab über die Hälfte der Befragten (52,14 %) an, dass sie pflegewissenschaftliche Forschungsergebnisse für wichtig halten, aber nur 41,15 % haben
Interesse, selbst aktiv beim „Theorie Praxis Transfer“ mitzuwirken. In der Kategorie „Wissen“ gaben über drei Viertel der Befragten (75,46 %) an, dass sie
während der Ausbildung oder des Studiums nur in einem unzureichenden Ausmaß Inhalte mit dem Schwerpunkt Wissenstransfer vermittelt bekommen haben. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Frage „Ich kenne die Methode EBN und
ihre 6 Schritte“. Nur knapp über einem Viertel (27,3 %) wurden Inhalte darüber
vermittelt. Generell arbeitet nur knapp die Hälfte (49,56 %) mit Vorgaben des
Netzwerks zur Qualitätsentwicklung in der Pflege. Dem gegenüber steht die Bereitschaft von Pflegekräften (66,35 %) ihr Handeln in der Praxis aufgrund fundierter wissenschaftlicher Ergebnisse zu ändern. In den Subgruppenvergleichen
20
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
zeigten sich signifikante Unterschiede. In den Vergleichsgruppen Examen bis
2006 und ab 2007 ist über alle Items ein deutliches positiveres Antwortverhalten
der Gruppe der Pflegekräfte mit Examen nach 2007 zu beobachten. Besonders
ausgeprägt war die positivere Einstellung, bei dem Item „Würden Sie bei den
Arbeitsgruppen EBN oder DNQP mitarbeiten“ (≤ 2006: 36,3 % versus ≥2007:
63,2 %; Z:-3,315, p= 0,01) und bei dem Item „Die eigene Pflegepraxis aufgrund wissenschaftlicher Ergebnisse ändern“ (≤ 2006: 63,5 % versus ≥2007:
85,7 %; Z:-3,583, p= 0,001).
3.3.2.2.
Köpke et al. (2013), Einstellungen Pflegender in deutschen
Krankenhäusern zu einer evidenzbasierten Pflegepraxis
Köpke, Koche, Behncke und Balzer veröffentlichten im Jahre 2013 die Ergebnisse einer multizentrischen Querschnittsstudie mit dem Titel „Einstellungen
Pflegender in deutschen Krankenhäusern zu einer evidenzbasierten Pflegepraxis“. Als Problemstellung wurde die unzureichende Studienlage zur Anwendung
von Evidenz basierte Pflege durch Pflegepersonen identifiziert. Daher wurde eine
repräsentative Erhebung der Einstellung von Pflegepersonen zu evidenzbasierter Pflegepraxis sowie die Bewertung verschiedener Bedingungen für die EBP
angestrebt.
Die Studie beruht auf einer quantitativen Methode und als Untersuchungsdesign
wurde eine multizentrische Querschnittsbefragung gewählt. Die Daten wurden
mittels eines Fragebogens erhoben. Dieser basiert auf den Befragungsinstrument von McCleary & Brown (Edemonton Research Orientation, 2002), Parahoo
(Parahoo Instrument, 1998) und Estabrooks (Estabrooks Instrument, 1999).
Der modifizierte Fragebogen wurde zuerst vier Pflegeexperten zu kritischen Bewertung vorgelegt und anschließend einer Pretestung mit 17 Personen unterzogen. Der endgültige Fragebogen enthielt neun Fragen mit 63 Items. Es wurden
1384 Fragebögen in 21 verschiedenen Krankenhäusern verteilt. Daher konnten
1023 verwertet werden. Die Daten wurden mittels SPSS ausgewertet. Die Ergebnisse wurden deskriptiv anhand von Mittelwerten und Standardabweichungen dargestellt.
21
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Die Befragten gaben an, dass sie als wichtigste Quelle für ihre pflegerische Tätigkeit die Erfahrung, gefolgt von individuellen Informationen aus Patient/-innen- und Kolleg/-innengesprächen betrachten. Literatur aus Fachzeitschriften
wird selten genutzt. Immerhin gaben 45,7 % (n= 461) der Teilnehmer/-innen
an, dass sie in den letzten zwei Jahren aktuelle Forschungsergebnisse angewendet haben. Es wird vermutet, dass Pflegepersonen EBP positiv gegenüberstehen,
da es eine Bereitschaft gibt, Wissen, das dem bisherigen Wissen widerspricht,
in die Praxis umzusetzen. Es zeigte sich aber, dass zwischen der Bereitschaft
und der tatsächlichen Umsetzung in die Praxis eine Lücke besteht. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Teilnehmer/-innen positiv gegenüber Forschung eingestellt sind, da die Frage, ob der Pflegeberuf forschungsbasiert sein
soll, mehrheitlich positiv beantwortet wurde. Die Befragten sind eher der Meinung, dass der Großteil der Kolleg/-innen nicht über aktuelle Forschungsergebnisse informiert ist und die Umsetzung dieser nur in geringem Ausmaß stattfindet. Bei der Umsetzung von Forschungsergebnissen wird als hinderlichste Barriere der Zeitmangel genannt. Pflegewissenschaftliche Studien werden als positiv wahrgenommen und die Pflegepersonen sehen die daraus entstehenden Ergebnisse als relevant für ihre berufliche Arbeit an. Als relevante Faktoren für
eine forschungsbasierte Praxis werden die Unterstützung durch Vorgesetzte,
das Pflegeexamen sowie Fort- und Weiterbildungen zu Forschung angesehen.
Über die Hälfte der Befragten (58,2 %, n= 589) halten es für eher wichtig, dass
sie gleichzeitig mit ihrem Pflegeexam einen Bachelorabschluss erwerben. Nur
18,4 % (n= 164) lehnen diese Aussage teilweise ab. Nur zirka ein Fünftel der
Teilnehmer wird in den nächsten Jahren berufsbegleitend ein Studium der Pflegewissenschaft beginnen. Über die Hälfte der Teilnehmer/-innen hat dies nicht
vor. Vor allem weil dies mit hohen finanziellen Kosten sowie einer möglichen
Unterbrechung der Berufstätigkeit verbunden ist. Als positiver Anreiz für den
Beginn eines Studiums wird eine Finanzierung durch den Arbeitgeber angesehen.
22
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
3.3.2.3.
Parahoo (1998), Research utilization and research related ac-
tivities of nurses in Northern Ireland.
Parahoo untersuchte ob es Veränderung in der Einstellung von Pflegekräften
gegenüber Forschungsanwendung gab im Vergleich zu einer Studie, welche
1990 durch das National Board of Nursing, Midwifery and Health Visiting for
Northern Ireland (NBNI) durchgeführt wurde. Der Titel der Studie lautet: „Research utilization and research related activities of nurses in Northern Ireland”.
Die in diesem Artikel veröffentlichten Ergebnisse sind nur ein Teil einer größeren
Studie. Ziel war es, die Einstellung von Pflegekräften gegenüber Forschung in
Nordirland und den Umfang der Anwendung von Forschungsergebnissen im beruflichen Alltag aufzuzeigen.
Dafür wurde ein quantitatives deskriptives Forschungsdesign gewählt. Die Studie wurde mittels eines Fragebogens durchgeführt, welcher großteils auf dem
1990 von der NBNI entwickeltem Fragebogen beruht. Der Fragebogen wurde
von einem Board aus drei Experten als geeignet erachtet. Zusätzlich wurde eine
Pretestung mit 20 Pflegekräften durchgeführt. Der Fragebogen wurde in 23 Spitälern mit einer Population von insgesamt 2600 Pflegekräften verteilt. Die Rücklaufquote betrug 52,6 % (n= 1368). Die Daten wurden mit SPSS ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigten, dass Pflegekräfte im Großen und Ganzen positiv gegenüber Forschung eingestellt sind. Nur 10,1 % der Pflegekräfte stimmten der Aussage „Forschung ist nicht relevant für den beruflichen Alltag“ zu, und nur 13 %
lehnten die Aussage „Pflege sollte ein auf Forschung basierender Beruf sein“ ab.
Nur 10,9 % der Befragten gaben an, Forschungsergebnisse selten bis nie im
beruflichen Alltag anzuwenden. Dem gegenüber steht ca. ein Drittel der Befragten (32,9 %), die häufig bis durchgehend Forschungsergebnisse in den beruflichen Alltag anwenden. Die Mehrzahl (53,8 %) wendet diese manchmal an. Diejenigen, die nur „selten/nie“ Forschungsergebnisse anwenden, gaben als Grund
dafür an, dass sie keine Zeit haben, es als nicht wichtig befinden, Ergebnisse
nicht verfügbar und Forschung irrelevant ist. Nur 40 % der Pflegepersonen gaben an, dass sie in den letzten zwei Jahren aktuelle Forschungsergebnisse in
den beruflichen Alltag implementiert haben. Fast die Hälfte (48,1 %, n= 658)
23
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
gab an, dass sie an mindestens einem oder mehreren Forschungsprojekten nach
dem Abschluss ihrer Ausbildung teilgenommen haben. Über die Hälfte der Teilnehmer/-innen (53,5 %, n= 732) gaben an, dass sie mindestens einmal oder
alle zwei bis drei Monate und knapp ein Drittel (29 %, n= 396) noch häufiger
(zweimal im Monat bis mehrmals wöchentlich) Forschungsberichte oder -artikel
lesen.
3.3.2.4.
Veeramah (2004), Utilization of research findings by graduate
nurses and midwifes
Veeramah veröffentlichte im Jahr 2004 die Ergebnisse seiner Studie. Er untersuchte die Verwendung von Forschungsergebnissen in der Pflegepraxis durch
Pflegepersonen in Großbritannien. Forschungsanwendung wurde in GB als zunehmend wichtiger betrachtet, da die Regierung das Gesundheitssystem modernisieren wollte und dazu eine hochqualitative Pflege anstrebte. Im Fokus
stand dabei die Implementierung von Forschungsergebnissen durch Pflegepersonen in der Praxis. Die Studie hatte das Ziel, den Einfluss von Forschungsausbildung auf die Einstellung von Pflegekräften gegenüber Forschung und die Implementierung von Forschungsergebnissen in die Praxis zu untersuchen.
Die Studie verfolgte einen quantitativen Forschungsansatz und als Forschungsdesign wurde eine deskriptive Querschnittsbefragung gewählt. Der Fragebogen
setzt sich aus den Fragenbögen des Nationalen Komitees für Pflege, Hebammen
und Gesundheitsvisiten für Nordirland (1991), Parahoo et al. (1998) und Funk
et al. (1991) zusammen. Die Reliabilität, Face- und Inhalts- Validität des Fragebogens wurden von einem Expertengremium von fünf Pflegexperten bestätigt.
Es wurde eine Pretestung mit zwölf Teilnehmer/-innen durchgeführt. Für die
zwei Subskalen wurde eine interne Konsistenz mittels Cronbachs Alpha von 0,80
und 0,83 errechnet. Die Stichprobe umfasst 340 Pflegepersonen und Hebammen, welche ein Undergraduate Programm an der Universität Greenwich zwischen 1997-2001 abgeschlossen haben. Die Rücklaufquote betrug 51,1 % (n=
184). Die Daten wurden anhand von postalisch zugestellten Fragebögen zwischen März und August 2002 erhoben und mittels SPSS analysiert. Die Ergeb-
24
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
nisse wurden mithilfe von Häufigkeiten und Prozenten dargestellt. Als Signifikanztest wurde der Kruskal-Wallis-Test verwendet. Die Ergebnisse aus den offenen Fragestellungen wurden zusammengefasst und kategorisiert.
96 % (n= 176) der Befragten gaben an, dass ihnen während des Studiums
ausreichend Fähigkeiten und Wissen für die Anwendung von Forschung vermittelt worden sind. Knapp 70 % (67,3 %, n= 124) gaben an, dass sie häufig bis
durchgehend Forschungsergebnisse verwenden, keiner gab nie an. Die Ergebnisse deuten auf eine positive Einstellung gegenüber Forschung hin. So stimmten 96 % und 89 % mit der Aussage überein, dass Forschung relevant für die
Praxis ist und dass Krankenpflege ein forschungsbasierender Beruf sein sollte.
Dies wird weiter mit der mehrheitlichen Ablehnung der Aussage „Forschung ist
nur für die Ausbildung, aber nicht für die Praxis wichtig“ von 91 % der Teilnehmer/-innen unterstützt. 90 % der Befragten gaben an, dass das Ausbildungsprogramm eine positive Einstellung gegenüber Forschungsanwendung förderte.
Als größten hinderlichen Faktor für die Forschungsanwendung sehen die Befragten unzureichende Zeit, um Forschungsergebnisse zu lesen (72, n= 134), gefolgt von eingeschränktem Zugang (38,6 %, n= 71) und dem Widerstand von
Kolleg/-innen bei Veränderungen bzw. beim Versuch Neues zu probieren (38 %,
n= 70). Die Befragten wünschen sich mehr Zugang zu Forschungsausbildung
(33,7 %, n= 62), mehr Zeit zum Lesen von Forschungsergebnissen (32,1 %,
n= 59) sowie Präsentation und Diskussion von relevanten Forschungsergebnissen im klinischen Feld (29,3 %, n= 54).
3.3.2.5.
Fazit
Die deutschen Studien zeigen, dass sich die Situation ähnlich wie in Österreich
gestaltet. Es herrscht bereits eine positivere Stimmung gegenüber Forschungsanwendung, doch es mangelt in der Umsetzung von Forschungsergebnissen in
die Praxis. Als Wissensquelle für das pflegerische Handeln wird an erster Stelle
die Erfahrung, gefolgt von Kolleg/-innengesprächen sowie Patientenpräferenzen
gesehen. Erst danach werden Forschungsergebnisse miteinbezogen. Als Barrieren für Forschungsanwendung werden vor allem fehlende Zeit, sowie Unterstüt-
25
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
zung durch die Organisation gesehen. Die Studien von Parahoo (1998) und Veeramah (2004) zeigen, dass in Großbritannien eine deutlich positivere Einstellung als im deutschsprachigen Raum vorherrscht und häufiger Forschungsergebnisse in die Praxis implementiert werden. Gründe dafür können sein, dass
die Pflegewissenschaft schon lange ein Teil des klinischen Alltags bzw. schon
länger in der Grundausbildung von Pflegepersonen verankert ist. Dies wird etwa
durch die Forschungsergebnisse von Veeramah (2004) unterstrichen, bei der
Absolventen von Undergraduate Programmen in England angaben, dass ihnen
während der Ausbildung ausreichend Fähigkeiten zur Forschungsanwendung
vermittelt worden sind und dass sie dadurch eine positive Einstellung gegenüber
Forschungsanwendung entwickelt haben.
26
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
4. Methodik
Ein Qualitätsmerkmal für eine gute Forschungsarbeit ist eine detaillierte Beschreibung des methodischen Aufbaus und des Vorgehens. Im folgenden Kapitel
wird aus diesem Grund der theoretische Aufbau der Arbeit dargestellt.
4.1.
Forschungsdesign
Zur Bearbeitung des Themas wurde ein deskriptives – komparatives Querschnittsdesign gewählt. Um die gegenwärtige Einstellung/Meinung von DGKS/P
zu Forschungsanwendung, sowie mögliche hinderliche/förderliche Faktoren in
der Praxis zu beschreiben. Das Design ist komparativ, da untersucht wird, ob
bei verschiedenen soziodemografischen Merkmalen (Alter, Abschluss des Diploms, akademischer Abschluss…) Unterschiede in den Testvariablen auftreten
(Mayer, 2014, S. 124–125).
4.2.
Darstellung der Literaturrecherche
Die Literaturrecherche begann im Jänner 2015 und endete im September 2015.
Als Schlagwörter wurden Forschungsanwendung, Pflegepraxis, research utilization, implementation und research use festgelegt. Diese wurden mit den Bolschen Operatoren “AND“ und “OR“ verbunden. Als Suchdatenbanken wurden
CINAHL und PubMed ausgewählt.
In der ersten Phase wurden die Datenbanken auf die oben genannten Schlagwörter hin untersucht. Die Treffer wurden in einem Literatursuchprotokoll dokumentiert. Zusätzlich wurde das Literaturverzeichnis aus dem bereits bekannten Artikel von Breimaier et al. (2011) auf relevante Texte hin überprüft, welche
im Protokoll vermerkt wurden. Die Betreuerin der Masterarbeit Frau Mag.a. Dr.In
Haslinger–Baumann empfahl mehrere für die Arbeit interessante Studien, welche ebenso in den Prozess der Literatursuche/-bewertung aufgenommen wurden. Im nächsten Schritt wurden Duplikate aussortiert. Anschließend wurden
die Artikel nochmals auf Ein- und Ausschlusskriterien kontrolliert (siehe Tabelle
1) und gegebenenfalls ausgeschlossen.
27
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
In der zweiten Phase wurden die Überschriften und Abstracts auf Übereinstimmung mit den Forschungsfragen und Zielen der Masterarbeit überprüft.
In der dritten Phase wurde versucht die relevanten Artikel als Volltext zu besorgen. Darauffolgend wurden diese auf ihre Eignung hin untersucht.
In der vierten Phase wurden die Artikel erneut gelesen und zusammengefasst.
Zusätzlich wurden die Studien auf Relevanz mittels eines +/- Systems für die
Masterarbeit bewertet (siehe Tabelle 2).
Der gesamte Prozess wird darauffolgend in einem Flow Chart dargestellt (siehe
Abbildung 3).
Kriterien zur Beurteilung der Literatur
Die im Zuge der Literaturrecherche gefunden Forschungsergebnisse wurden anhand mehrerer in der Fachliteratur beschriebenen Kriterien zur Relevanz der
Forschungsarbeiten beurteilt. Die Bewertung unten angeführten Kriterien erfolgte in fünf Stufen (++/ +/ o/ -/ --). Die einzelnen Kriterien wurden addiert
und ergaben eine Endbewertung der Relevanz.
 Autor
 Forschungsproblem
 Ziele
 Forschungsfrage/ Hypothesen
 Studiendesign/ Datenerhebung/ Stichprobe/ Datenanalyse
 Erkenntnisse
 Schlussfolgerungen
 Literaturangaben
 Verwendbarkeit für die Forschungsarbeit
Ein- und Ausschlusskriterien
Der Suchzeitraum wurde so festgelegt, dass alle Ergebnisse ab der Publikation
der Barrier Scale von Funk (1991) in die Suche mit einbezogen werden können.
Als Sprachen wurden Deutsch und Englisch festgelegt, da der Autor bei diesen
28
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
ausreichend sprachliche Fähigkeiten besitzt. Als weiteres Einschlusskriterium
wurde das Design der Studie ausgewählt. Nur Abstracts oder Volltexte von deskriptiven Studien und Übersichtsarbeiten wurden in die Suche miteinbezogen
(siehe Tabelle 1).
Tabelle 1 Ein- und Ausschlusskriterien von relevanter Literatur
Einschlusskriterien
Ausschlusskriterien
1990 – 2015
Zeitraum vor 1990
Deutsch, Englisch
Alle anderen Sprachen
Abstracts oder Volltexte von deskrip- Andere Veröffentlichungen
tiven Studien und Systematic Reviews
29
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Identifizierung
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Datenbankensuche
PubMed n= 893
CINAHL n= 453
Texte die für die
Masterarbeit interessant sein
könnten n= 1353
manuelle Suche
n= 3
Empfehlungen:
n= 4
Prüfung
ausgeschlossene Duplikate n= 54
Ø Ein- und Ausschlusskriterien n= 112
Auswahl
Eignung
Überprüfung der
Überschriften und
Abstracts auf Eignung n= 1187
Volltexte auf Eignung geprüft
n= 192
quantitative Studien
n= 34
für die Masterarbeit ausgewählte
Artikel n= 35
Abbildung 3 Flussdiagramm Literaturrecherche
30
ausgeschlossene Artikel
kein Volltext n= 353
nicht passend zum
Thema n= 642
ausgeschlossene Artikel
n= 157
qualitative Studien
n= 1
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Tabelle 2 Literaturliste
Nr
Autor
Jahr
Titel
Zeitschrift
Bewertung
1
Björkstrom, Monica E.; Hamrin, Elisabeth K.F.
2001
Swedish nurses' attitudes towards research and development
within nursing
Journal of Advanced
Nursing
++
2
Champion, Victoria L.; Leach, Anna
1989
Variables related to research utilization in nursing. An empirical
investigation.
Journal of Advanced
Nursing
++
3
Haslinger-Baumann, Elisabeth; Lang,
Gert; Müller, Gerhard
2015
Einfluss und Zusammenhang von Einstellung, Verfügbarkeit und
institutioneller Unterstützung auf die Anwendung von Forschungsergebnissen in der pflegerischen Praxis - Ergebnisse einer
explorativen quantitativen Querschnittstudie
Pflege
++
4
Köpke, Sascha; Koch, Frauke; Behncke,
2013
Anja; Balzer, Katrin
: Einstellungen Pflegender in deutschen Krankenhäusern zu einer
evidenzbasierten Pflegepraxis
Pflege
++
5
Kuuppelomaki, Merja; Tuomi, Jouni
2005
Finnish nurses' attitudes towards nursing research and related
factors
International Journal
of Nursing Studies
++
6
Meijers, Judith M. M.; Janssen, Maaike
A. P.; Cummings, Greta G.; Wallin,
2006
Lars; Estabrooks, Carole A.; Y G
Halfens, Ruud
Assessing the relationships between contextual factors and research utilization in nursing: systematic literature review
Journal of Advanced
Nursing
++
7
Melnyk, Bernadette Mazurek; FineoutOverholt, Ellen; Gallagher-Ford, Lynn; 2012
Kaplan, Louise
The state of evidence-based practice in US nurses: critical implica- The Journal of Nurstions for nurse leaders and educators
ing Administration
++
8
Parahoo, K.
1998
Research utilization and research related activities of nurses in
Northern Ireland
International Journal
of Nursing Studies
++
9
Saunders, Hannele; Vehviläinen-Julkunen, Katri
2015
The state of readiness for evidence-based practice among nurses. International Journal
An integrative review.
of Nursing Studies
++
31
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
10
11
12
Veeramah, V.
Wallin, Lars; Bostrom, Anne-Marie;
Wikblad, Karin; Ewald, Uwe
Adamsen, Lis; Larsen, Kristian; Bjerregaard, Lene; Madsen, Jan K.
Sustainability in changing clinical practice promotes evidencebased nursing care
Moving forward in a role as a researcher: the effect of a research
method course on nurses' research activity
Journal of Advanced
Nursing
Journal of Advanced
Nursing
Journal of Clinical
Nursing
2013
Nurses' Research Behavior and Barriers to Research Utilization
Into Clinical Nursing Practice: a Closer Look.
International Journal
of Caring Sciences
+
+
+
2004
2003
2003
Utilization of research findings by graduate nurses and midwives
++
++
+
13
Athanasakis, Efstratios
14
Boström, Anne-Marie; Kajermo, Kerstin Nilsson; Nordström, Gun; Wallin,
Lars
2008
Barriers to research utilization and research use among registered nurses working in the care of older people: does the BARRI- Implementation SciERS scale discriminate between research users and non-research ence
users on perceptions of barriers?
15
Brown, Caroline E.; Wickline, Mary A.;
Ecoff, Laurie; Glaser, Dale
2009
Nursing practice, knowledge, attitudes and perceived barriers to
evidence-based practice at an academic medical center
Journal of Advanced
Nursing
16
Caine, Claudia; Kenrick, Maria
1997
17
Eizenberg, Michal Mashiach
2011
The role of clinical directorate managers in facilitating evidencebased practice. A report of an exploratory study.
Implementation of evidence-based nursing practice: nurses' personal and professional factors?
18
Estabrooks, C. A.
1999
The conceptual structure of research utilization
Journal of Nursing
+
Management
Journal of Advanced
+
Nursing
Research in Nursing &
+
Health
19
Funk, Sandra G.; Champagne, Mary T.;
Wiese, Ruth A.; Tornquist, Elizabeth
M.
1991
Barriers. The barriers to research utilization scale.
Applied Nursing Rese+
arch
20
Gerrish, Kate; Nolan, Mike;
McDonnell, Ann; Tod, Angela; Kirshbaum, Marilyn; Guillaume, Louise
2012
Factors influencing advanced practice nurses' ability to promote
evidence-based practice among frontline nurses
Worldviews on Evidence-Based nursing
+
21
Grol, Richard; Grimshaw, Jeremy
2003
From best evidence to best practice. Effective implementation of
change in patients' care.
The Lancet
+
2014
Vom Putzen bis zur Wissenschaft.? Die Herausforderung, wissenschaftliche Forschungsergebnisse in der täglichen Pflegepraxis anPflegewissenschaft
zuwenden. Ergebnisse von ExpertInneninterviews im phänomenologischen Forschungsdesign
22
Haslinger-Baumann, Elisabeth
32
+
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
23
Kajermo, Kerstin Nilsson
2008
Predictors of nurses' perceptions of barriers to research utilization
24
Lacey, Anne
1994
Research utilization in nursing practice - a pilot study
25
Olade, Rosaline A.
2004
26
Olade, Rosaline A.
2003
27
Parahoo, K.
1999
Research utilization and attitudes towards research among psychiatric nurses in Northern Ireland
Journal of Psychiatric
and Mental Health
Nursing
+
28
Rolfe, Gary
1998
The theory-practice gap in nursing. From research-based practice
to practitioner-based research.
Journal of Advanced
Nursing
+
29
Schnittger, Thomas; Hilgefort,
Matthias; Hauken, Thomas
2012
"Status Quo Des Evidence-based Nursing: : "Interesse, Wissen
Und Bereitschaft Für Den Wissenschaftstransfer Der Pflegefachkräfte in Drei Deutschen Kliniken" - Eine Querschnittsstudie Im
Deskriptiven Design."
Pflegewissenschaft
+
30
Shirey, Maria R.
2006
Authentic leaders creating healthy work environments for nursing American journal of
practice
critical care
+
31
Stokke, Kjersti; Olsen, Nina R.; Espehaug, Birgitte; Nortvedt, Monica W.
2014
Evidence based practice beliefs and implementation among
nurses: a cross-sectional study
+
32
Udod, Sonia A.; Care, W. Dean
2004
33
Upton, Deborah J.
1999
34
Wallin, Lars; Bostrom, Anne-Marie;
Gustavsson, J. Petter
2012
Capability beliefs regarding evidence-based practice are associated with application of EBP and research use: validation of a
new measure
Worldviews on Evidence-Based Nursing
+
35
Yates, Patsy; Baker, Dilys; Barrett,
Linda; Christie, Leanne; Dewar, AnneMarie; Middleton, Ronald; Moore, Diana; Stallan, Glennys; Bennetto, Gail
2002
Cancer nursing research in Queensland, Australia: barriers, priorities, and strategies for progress
Cancer Nursing
+
Evidence-Based Practice and Research Utilization Activities
Among Rural Nurses
Attitudes and Factors Affecting Research Utilization
Journal of Nursing
Management
Journal of Advanced
Nursing
Journal of Nursing
Scholarship
Nursing Forum
BMC Nursing
Setting the climate for evidence-based nursing practice: what is
Nursing Leadership
the leader's role?
How can we achieve evidence-based practice if we have a theory- Journal of Advanced
practice gap in nursing today?
Nursing
33
+
+
+
+
+
+
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
4.3.
Befragungsinstrument
Als Befragungsinstrument wurde der Fragebogen von Breimaier, et al. (Nurses‘
wishes, knowledge, attitudes and perceived barriers on implementing research
findings into pratice among graduate nurses, 2011) ausgewählt, welcher auf
den Fragebögen von Parahoo (Research utilization and research related activities of nurses in Northern Ireland, 1998) und Funk, et al. (Barriers. The barriers
to research utilization scale, 1991) beruht. Es fand eine Übersetzung ins Deutsche statt. Der Fragebogen wurde adaptiert und die Endversion umfasste sieben
offene Fragen und 14 geschlossene Fragen. Darauffolgend wurde ein Pretest
durchgeführt. Die eigentliche Befragung von Breimaier, et al. wurde an einem
Universitätsklinikum in Österreich vorgenommen (n= 1023). Die Erlaubnis zur
Verwendung des Fragebogens wurde von Frau Univ.-Ass.in Dr.in rer.cur. Helga
Elisabeth Breimaier, BScN. MScN per E-Mail erteilt.
Da die Studie um zusätzliche Ziele ergänzt wurde und die Befragung online
durchgeführt wurde, musste der Fragebogen entsprechend adaptiert werden.
Insgesamt wurden sieben Fragen hinzugefügt. Davon vier geschlossene Fragen
in der Rubrik der soziodemografischen Daten. In der Unterkategorie Einstellung
zu Forschungswendung wurden zwei geschlossene Fragen mit Likertskalen sowie eine offene Frage hinzugefügt. Vier Fragen wurden gegenüber dem Original
geteilt und zwei weitere wurden zu einer Frage zusammengefasst. Nachfolgend
werden die einzelnen Änderungen beschrieben.
Erweiterung der Rubrik Soziodemografische Daten
Aufgrund der Forschungsfragen war es notwendig, die Rubrik um vier Fragen zu
erweitern. Nachfolgend werden die zusätzlichen Fragestellungen vorgestellt und
die Hintergründe der Erweiterung beschrieben.
S101 Arbeiten Sie im intra-, extramuralen oder sonstigen Bereichen?
In Österreich wurde zum Zeitpunkt der Erstellung der Studie der extramurale
Bereich noch nicht zu diesem Thema befragt. Da diese Studie das Ziel hatte, ein
möglichst breites Bild zu zeichnen, wurde die Forschungsfrage um die Unterschiede zwischen intra-, extramuralen und sonstigen Bereichen erweitert. Im
34
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Fragebogen wurde in der Rubrik der Soziodemografischen Daten die Frage: „Arbeiten Sie im intra-, extramuralen oder sonstigen Bereichen?“ hinzugefügt. Das
Item hat drei Auswahlmöglichkeiten: intra-, extramuraler und sonstige Bereiche. Die letzte Auswahlmöglichkeit wurde angeboten, da die Verteilung des Fragebogens über die Social Media-Plattform „Facebook“ erfolgte und dadurch Pflegepersonen teilnehmen konnten, die zum Beispiel in einem freien Berufsverhältnis arbeiten oder als Lehrende tätig sind.
S102 Arbeitsplatz
Der Fragebogen wurde in verschieden Krankenanstalten bzw. Organisationen
verteilt. Um später eine individuelle Auswertung vornehmen zu können, war es
nötig, dass die Teilnehmer/-innen freiwillig ihr beschäftigende Organisation oder
zumindest das Bundesland angaben. Mit der Fragestellung sollten auch mögliche
Unterschiede in der Einstellung von Pflegekräften bzw. mögliche förderliche/hinderliche Faktoren für die Forschungsanwendung in der Pflegepraxis, zwischen
den verschiedenen Versorgungszonen in Österreich (Ost, West, Süd und Nord)
aufgezeigt werden können. Als Fragestellung wurde „In welchem Bundesland
bzw. in welcher Einrichtung/Organisation arbeiten Sie?“ gewählt. Als Antwortmöglichkeit konnte man aus einer Dropdown- Liste das Bundesland bzw. die
jeweilige Einrichtung auswählen.
S103 Welche Ausbildung haben Sie abgeschlossen?
Seit 2005 ist es in Österreich möglich Pflegewissenschaft zu studieren. In der
darauffolgenden Zeit wurden weitere Studiengänge, wie etwa der Bachelorlehrgang „Gesundheits- und Krankenpflege“ gegründet. Da es Ziel dieser Arbeit ist,
mögliche Unterschiede zwischen akademisch gebildeten und nicht akademisch
gebildeten DGKS/P aufzeigen, wurde die Frage „Welche Ausbildungen haben Sie
abgeschlossen? Sollten Sie zusätzlich zum Diplom für Gesundheits- und Krankenpflege einen akademischen Abschluss besitzen wählen Sie Bachelor (BSc,…)
hinzugefügt. Die Antwortmöglichkeit wurde dichotom ausgeführt und man
konnte zwischen „DGKS/P“ und „Bachelor (BSc)/Master (MSc), Magistra – Magister / Doktorin – Doktor“ wählen.
35
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
S104 Art des akademischen Abschlusses?
Da aus der ersten Fragestellung nicht ersichtlich ist, aus welchem Bereich der
akademische Abschluss und ob dieser in einem Zusammenhang mit der Gesundheits- und Krankenpflege stammt, wurde die Frage „Falls Sie einen akademischen Abschluss haben, in welchem Bereich haben Sie abgeschlossen“ hinzugefügt. Als Antwortformat wurde eine dichotome Möglichkeit angeboten. Diese
lauten „Akademischer Abschluss mit direktem Bezug auf Gesundheits- und
Krankenpflege (z.B.: Pflegewissenschaft, Gesundheits- und Krankenpflege,
ANP)“ und „andere akademische Abschlüsse“.
Erweiterung der Unterkategorie Einstellung/Meinung
Die Erweiterungen wurden nötig, da seit der Befragung von Breimaier et al.
(2011) größere Veränderungen im Berufsfeld der Gesundheits- und Krankenpflege stattgefunden haben und die Ziele der Studie erweitert worden sind.
A002 Bezugswissenschaft
In Finnland zeigte eine Erhebung von Kuuppelomäki et al. (2005), dass knapp
40 % der befragten Pflegekräfte medizinische wichtiger als pflegewissenschaftliche Erkenntnisse einschätzen (vgl. Kuuppelomäki, 2005, S. 191). Da die Pflegewissenschaft in Österreich noch eine relative junge Disziplin ist, kommt der
Untersuchung, wie die Pflegewissenschaft im Vergleich zu den anderen Bezugswissenschaften wahrgenommen wird, eine wichtige Bedeutung zu.
Dazu wurde die Frage „Wie wichtig sind Ihrer Meinung nach die verschiedenen
wissenschaftlichen Disziplinen für die Pflege?“ ergänzt und je eine fünfstufige
Likert Skala für die Pflegewissenschaft, medizinischen Wissenschaft, Soziologie,
Psychologie, Biologie und Philosophie erstellt. Die Pole wurden mit „nicht wichtig“ bis „wichtig“ beschriftet.
A004 Akademisierung
Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern oder den USA wurde die
Grundausbildung der Gesundheits- und Krankenpflege nur zum Teil akademi-
36
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
siert. Es nicht bekannt, inwieweit die Basis dies als positiv oder negativ betrachtet. Dies ist umso wichtiger, da unteranderem Mayer der Meinung ist, dass jede
DGKS/P über Basisfertigkeiten (z. B.: kritisches Hinterfrage von Forschungsergebnissen) im Bereich der Forschungsanwendung verfügen sollte. Die American
Nursing Association verordnet diese im Bereich der tertiären Ausbildung auf Bachelor-Niveau. Somit ist anzunehmen, dass eine positive oder negative Einstellung gegenüber der Akademisierung Einfluss auf die Forschungsanwendung hat.
Aus diesem Grund wurde die Frage „Sehen Sie Akademisierung des Pflegeberufes als negativ oder positiv?“. Als Antwortmöglichkeit wurde eine sechsteilige
Skala angeboten. Am linken Ende der Skala wurde als Auswahlmöglichkeit
„keine Meinung“ angeboten, darauf folgte „sehr positiv 1“ am anderen Ende der
Skala stand „sehr negativ 4“.
A007 Statements zur Akademisierung der Pflege oder Forschungsanwendung
Der Fragebogen wurde im Laufe der Erstellung/Pretestung von Mag.a Isabella
Hager von der Universität Wien begutachtet. Sie regte dabei an, dass eine offene Fragestellung passend zum Thema „Forschungsanwendung und/oder Akademisierung) in den Fragebogen eingearbeitet werden sollte. Dieses Item soll
zusätzliche Meinungen/Einstellungen von Pflegekräften des gehobenen Dienstes, welche durch den Fragebogen nicht abgedeckt sind, zutage fördern.
Die Fragestellung wurde auf „Hier haben Sie die Möglichkeit, mir etwas über die
Akademisierung der Pflege oder über Forschungsanwendung mitzuteilen“ festgelegt. Diese Frage wurde erst nach der ersten Pretestung in den Fragebogen
eingefügt.
Änderungen von Textstellungen im Fragebogen
Im Fragebogen wurden verschiedene Textpassagen angepasst, da etwa für das
Onlineformat zusätzlich Hinweise nötig waren oder die Formulierung des Textes
nicht für die zu untersuchende Population angepasst war.
37
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
F018 Fort- und Weiterbildung in den letzten zwei Jahren
Bei der Frage „ Haben Sie in den letzten zwei Jahren Fort- und Weiterbildungen
zu folgenden Themen besucht“ wurde der Hinweis „Mehrfachauswahl möglich“
hinzugefügt.
F001 Haben Sie Forschung angewandt?
Bei der Frage „Haben Sie in den letzten Jahre in Ihrem beruflichen Alltag Pflegeforschungsergebnisse genutzt/angewendet“ wurde die Ausrichtung aus Gründen einer besseren Handbarkeit im Onlineformat von vertikal auf horizontal geändert.
F019 und F019_01 aktuelle Forschungsergebnisse
Diese Frage (Haben Sie während der letzten zwei Jahren bei Ihrer Arbeit aktuelle
Forschungsergebnisse genutzt/angewendet {Ergebnisse aus Studien, nicht älter
als drei Jahre} Wenn ja führen Sie bitte Beispiele an) wurde im Original als eine
Frage gestellt. Aus Gründen der besseren Handhabung im Onlineformat wurde
diese in zwei Fragen aufgeteilt.
F006 und F007 beruflich forschend
Im Originalfragebogen lautet die Frage „Waren Sie in Ihrem beruflichen Tätigkeit als Krankenschwester jemals forschend tätig“. Diese Fragestellung wurde
aufgrund der Gleichberechtigung der Geschlechter auf „Waren Sie in Ihrer beruflichen Tätigkeit als DGKS/P jemals forschend tätig“ angepasst. Es wurde der
Zusatz „(Mehrfachauswahl möglich)“ hinzugefügt. Da Pflegepersonen nicht nur
im Bereich der medizinischen und pflegerischen Forschung tätig sein können,
wurde als weitere Auswahlmöglichkeit „Sonstiges“ angeboten.
F011 und F012 Abänderung in den Kategorien förderlicher und hinderlicher Aspekte bei der Anwendung von wissenschaftlichen Ergebnissen in der Pflegepraxis
Athanasakis analysierte 2013 37 Studien, welche die Barrier Scale von Funk
(1991) verwendeten. Er stellte aus den verschiedenen Studien eine Reihung der
38
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
fünf häufigsten Barrieren für Forschungsanwendung in der Pflegepraxis auf (vgl.
Athanasakis, 2013, S. 24–26). Diese wurde mit den Ergebnissen von Breimaier
et al. verglichen (vgl. Breimaier et al., 2011, S. 1751). Da der Onlinefragebogen
so einfach wie möglich gehandhabt werden sollte, wurden vier Barrieren und
förderlichen Faktoren für die Forschungsanwendung in der Pflegepraxis als Auswahlmöglichkeit angeboten. Zusätzlich hatten die Teilnehmer/-innen die Möglichkeit, in Form der freien Texteingabe weitere Barrieren oder förderliche Faktoren für Forschungsanwendung anzugeben.
F013 Themen für die Fortbildung
Gegenüber dem Original wurde Auswahlmöglichkeit „Sonstiges (bitte Eintragen)“ durch den Hinweis im Fragetext „(Mehrfachauswahl möglich, zusätzliche
Wünsche bitte in das leere Feld eintragen)“ ersetzt.
F017 Einführung von Forschungsergebnissen in den Arbeitsbereich
Der Wortlaut der Fragestellung „Wenn auf Ihrer Station Ergebnisse aus der Pflegeforschung eingeführt werden würde, was würden Sie sich diesbezüglich wünschen?“ auf „Wenn in Ihrem Arbeitsbereich Ergebnisse aus der Pflegeforschung eingeführt werden würde, was würden Sie sich diesbezüglich wünschen?“ geändert. Dies hat den Hintergrund, dass die Bezeichnung „Station“ für
Kolleg/-innen des extramuralen und sonstiger Bereiche zu spezifisch ist und somit nicht zutrifft.
F020 und F021 Wie oft lesen Sie Forschungsartikel oder –berichte? Wenn ja,
führen Sie Quellen an.
Dieses Item wurde im Original als eine Frage geführt, aus praktischen Gründen
wurde es im Onlineformat in zwei Einzelfragen aufgeteilt.
Der Text wurde bei der Frage F021 gegenüber dem Original von „Wenn ja, führen Sie bitte die betreffenden Quellen/Zeitschriften an (z.B. Pflege, Journal of
Advanced Nursing): (bitte eintragen)“ auf „Wenn ja, führen Sie bitte die betreffenden Quellen/Zeitschriften an: (für jede Zeitschrift nur eine Zeile)“ geändert.
39
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
F008 und F009 Inkludierte Ihre Ausbildung Forschung? Wenn ja, kreuzen Sie
bitte an, inwieweit Ihre Ausbildung die folgenden Themen berücksichtigte.
Diese Frage wurde aus Gründen der besseren Handhabbarkeit im Onlineformat
in zwei Einzelfragen geteilt. Am Wortlaut wurden keine Änderungen vorgenommen.
Der Fragebogen umfasst in seiner Endversion 29 Fragen. Davon sind 21 geschlossene Fragen, drei gemischte und fünf offene Fragen. Die Befragung inkludiert vier Subskalen „Einstellung zu Forschungsanwendung“ mit zwölf Items
(fünfteilige Skala), „Vorbereitung auf Forschung in der Ausbildung“ mit zehn
Items (vierteilige Skala), „Intensität der Forschungsthemen für die zukünftige
Ausbildung“ mit zehn Items (dichotom) und „gewünschte Fort- und Weiterbildungen“ (siehe Tabelle 3).
40
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Tabelle 3 Skalenausprägung der verschiedenen Fragenformate
Skalenausprägung
dichotom
(n= 8)
polytome
Einfachauswahl
(n= 2)
polytome
Mehrfachauswahl
(n= 3)
polytome
Mehrfachauswahl +
offene
Nennung
(n= 3)
Variablenbezeichnung
Ausprägung
Geschlecht
1:männlich
2: weiblich
Jahr der Diplomierung
1: vor 2001
2: 2001 und später
Ausbildung
1:DGKS/P
2:Bachelor (BSc),…
Anwendung von Forschungsergebnissen
nicht älter als 2
Jahre
Beinhaltete die Ausbildung Forschung
1: ja
2: nein
1: ja
2: nein
forschungsrelevante
Themen einführend/ausführlich
10 Items
1: einführend
2: ausführend
regelmäßige Fortund Weiterbildungen
Fort- und Weiterbildungen vom Arbeitgeber zu Pflegewissenschaft/ -forschung
1: ja
2: nein
1: ja
2: nein
Arbeitsbereich
1: intramural
2: extramural
3: sonstige
Arbeitsplatz
1: Burgenland
101: sonstige
102: Caritas
….
Fort- und Weitbildungen zu Pflegewissenschaft/- Forschung besucht
1: Pflegewissenschaft
2: Pflegeforschung
3: Evidenz basierte (Pflege) Praxis
4: nein
akademischer Abschluss mit Gesundheitsbezug
1: direkter Bezug auf Gesundheits- und Krankenpfleg
2: andere akademische Abschlüsse
beruflich forschend
1: ja, allein
2:ja, im Team
3: in der Pflegeforschung
…
hinderliche Faktoren
1: Es werden ihnen durch die…. (Zeitressourcen)..
2:…
5: offene Texteingabe
6:…
förderliche Faktoren
1: Es werden ihnen durch die…. (Informationen)...
2:…
5: offene Texteingabe
6:…
Wünsche Fort- und
Weiterbildungen
1: nichts, ich habe genügend Kenntnisse
2:...
13: offene Texteingabe
14:
41
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
vierteilige
Skala
(n= 1)
Intensität der Vermittlung von forschungsrelevanten
Inhalten während
der Ausbildung
Akademisierung
fünfteilige Skala (horizontal), beginnend links mit der Ausprägung „gar
nicht“ und endet rechts mit „in hohem
Ausmaß“
umfasst10 Items (Forschungsinhalte,
Beitrag der Pflegeforschung für den
beruflichen Alltag,…)
Fünfteilige Skala (horizontal),links
außenstehend die Ausprägung
„keine Meinung“, es folgt als Skalenpol die Ausprägung „sehr positiv 1“
und die Skala endet rechts mit der
Ausprägung „sehr negativ 4“
Fünfteilige Skala (horizontal), beginAnwendung von Fornend links mit der Ausprägung „nie“
schungsergebnissen
und endet rechts mit „durchgehend“
fünfteilige
Skala
(n= 4)
Anzahl der Forschungsprojekte
Fünfteilige Skala (horizontal), beginnend mit links mit Teilnahme an einem Forschungsprojekt „1“ und endet auf der rechten Seite mit „5 und
mehr“
Einstellung zu Forschungsanwendung
fünfteilige Skala (horizontal), links
beginnend mit der Ausprägungen
„trifft definitiv zu (1)“ und endet rechts
mit „trifft definitiv nicht zu (2)“, 12
Items über die Einstellung der Teilnehmer/-innen zu Forschungsanwendung
Alter
Sechsteilige Skala Alter (vertikal), beginnend von oben mit der Ausprägung „unter 20“ und endet unten mit
„über 60“
Bezugswissenschaft
sechsteilige Skala (horizontal), beginnend mit links „keine Einstellung“
(-1), 1 „nicht wichtig“ und endet
rechts mit 5 „wichtig“
lesen von Forschungsartikel oderberichten
Siebenteilige Skala (vertikal), beginnend oben mit der Ausprägung „nie“
und endet unten mit „mehrmals wöchentlich“
sechsteilige Skala
(n= 2)
siebenteilige Skala
(n= 1)
Statement zu Akademisierung/ Forschungsanwendung
offene
Fragen
(n= 5)
Angabe von Themen genutzten aktuellen (letzten 2 Jahre) Forschungsergebnisse
Quellen von Zeitschriften
Themen für Fort- und Weiterbildungen
Wünsche bei Einführung von Pflegeforschung im Arbeitsbereich
42
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
4.3.1. Gütekriterien
Wissenschaftliche Studien müssen höchster Qualität entsprechen. Um dies zu
gewährleisten, orientiert sich die Arbeit an den in der Literatur beschriebenen
Gütekriterien. Es wurde während des gesamten Prozesses der Erstellung der
Masterarbeit darauf geachtet, diese einzuhalten.
4.3.1.1.
Objektivität
Laut Definition soll die Objektivität anzeigen, „in welchem Ausmaß die Testergebnisse vom Testanwender unabhängig sind“ (Bortz et al., 2006, S. 195).
Stark standardisierte Instrumente ermöglichen eine hohe Objektivität, da es zu
einer geringen Abweichungen durch die Anwender kommt (vgl. Mayer, 2011, S.
95).
Die Objektivität wird in folgende drei Unterkategorien eingeteilt:
Durchführungsobjektivität
Jede Testperson erhielt den gleichen Fragebogen mit den gleichen Angaben. Die
Instruktionen zum Ausfüllen sind standardisiert und wurden in einer Pretestung
überprüft. Mögliche Bias können trotz allem nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden, da nicht sichergestellt werden kann, dass die Probanden bei
der Fragebogenbearbeitung nicht unterbrochen werden oder dass es zu Absprachen zwischen den Teilnehmer/-innen kommt.
Auswertungsobjektivität
Da die Befragung mittels eines Onlinefragebogens durchgeführt und die Daten
bereits als SPSS kompatible SAV-Datei ausgegeben wurden, sind Dateneingabefehler nahezu ausgeschlossen. Zusätzliche wurde alle Items einer Häufigkeitsanalyse unterzogen, um mögliche Fehler in der Codierung zu finden.
Dadurch wird bei den geschlossenen Fragen eine hohe Auswertungsobjektivität
gewährleistet.
Um die offenen Fragen des Fragebogens nicht falsch zu interpretieren, wurde
eine Kollegin, welche an der Universität Wien Pflegewissenschaft studiert, in die
43
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Auswertung miteinbezogen. Zuerst wurden die Ergebnisse unabhängig voneinander kategorisiert und bewertet. Im nächsten Schritt wurde die Einteilung
gemeinsam diskutiert und gegebenenfalls geändert. Anschließend wurden die
Ergebnisse unabhängig voneinander zusammengefasst. Der Autor verglich diese
und übertrug die Ergebnisse in die Arbeit.
Interpretationsobjektivität
Der Fragebogen ist überwiegend standardisiert und die Mehrzahl der Items sind
geschlossene Fragen mit dichotomer/polytomer Ausprägung, sowie in Form von
Skalen. Die daraus resultierenden Ergebnisse wurde anhand von Prozenten und
Signifikanzen (p Wert) ausgewertet. Dadurch sollen individuelle Deutungen
durch den/die Forscher/-in ausgeschlossen werden.
4.3.1.2.
Reliabilität
Die Reliabilität (Zuverlässigkeit) „eines Testes kennzeichnet den Grad der Genauigkeit, mit dem das geprüfte Merkmal gemessen wird“ (Bortz et al., 2006,
S. 196).
Um eine höchstmögliche Reliabilität zu gewährleisten und somit mögliche Messfehler auszuschließen, wurde nach Erstellung des Fragebogens ein Pretest
durchgeführt. Dieser wurde in weiterer Folge einem Retest unterzogen. Dazu
wurden vier Wochen nach der Pretestung zwei Teilnehmer/-innen gebeten, den
Fragebogen nochmals auszufüllen. Die Ergebnisse des ersten und des zweiten
Tests wurden anschließend verglichen. Dazu wurde für alle Subskalen die Bivariante Korrelation berechnet. Dies ergab einen Wert von 0,91. Dies lässt darauf
schließen, dass 91 % der Merkmalsvarianz auf wahre Merkmalsunterschiede zurückgehen und der Fehlereinfluss bei 9 % liegt. Nach Weise kann eine Reliabilität
von über 0,9 als hoch angesehen werden (vgl. Weise 1975, S. 219). Als Einschränkung muss angefügt werden, dass der Retest von nur zwei Personen
durchgeführt wurde.
4.3.1.3.
Validität
„Die Validität (Gültigkeit) eines Testes gibt an, wie gut der Test in der Lage ist,
genau das zu messen, was er zu messen vorgibt“ (Bortz et al., 2006, S. 200).
44
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Inhaltsvalidität (Face Validity, Augenscheinvalidität): Auf eine weitere
Überprüfung dieses Kriteriums wurde verzichtet, da Breimaier et al. (2011) die
Face Validity für die Einstellungsskala als gegeben ansieht sowie für den ganzen
Fragebogen die Inhaltsvalidität (wurde von drei Experten überprüft) (vgl.
Breimaier et al., 2011, S. 1747).
4.3.2. Pretest
Der Fragebogen wurde zum Original von Breimaier et al. um sieben Fragen erweitert, weitere zwei wurden angepasst. Dies machte eine erneute Pretestung
nötig.
Der Pretest wurde im Zeitraum von August bis Mitte November 2015 durchgeführt. An diesem nahmen insgesamt elf Personen teil. Neun davon füllten den
Fragebogen auf der Onlineplattform aus. Zwei der Teilnehmer/-innen erhielten
ihn in Papierform. Neun der Teilnehmer/-innen haben ein Diplom für Gesundheits- und Krankenpflege, zwei weitere hatten einen akademischen Abschluss
im Gesundheitsbereich. Zwei der Teilnehmer/-innen wurden nach vier Wochen
gebeten, an einer RePretestung teilzunehmen.
4.3.2.1.
Fragestellungen des Pretest
Die Pretester wurden aufgefordert, den Fragebogen unter Berücksichtigung der
folgenden Fragestellungen auszufüllen.
 Fanden Sie auf dieser Seite irgendetwas unverständlich, missverständlich
oder unklar?
 Sehen Sie noch irgendwelche Fehler?
 Wie empfanden Sie die zeitliche Länge des Fragebogens?
 Gibt es Fragen, die Sie als störend wahrgenommen haben?
 Wie gefällt Ihnen das Layout des Fragebogens?
Im Onlineformat hatten die Befragten die Möglichkeit, zu jeder Seite bzw. zu
den einzelnen Fragen Kommentare abzugeben. Diejenigen, die den Fragebogen
in Papierform ausfüllten, hatten die Möglichkeit, auf einem am Ende angefügten
Blatt Papier Anmerkungen zu machen.
45
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
4.3.2.2.
Ergebnisse der Pretestung
Der Schwerpunkt der Pretestung lag auf der Handhabbarkeit des Onlinefragebogens und der Verständlichkeit der neu hinzugefügten Fragen. Der folgende
Abschnitt gibt darüber Auskunft.
 Handhabbarkeit
Die Teilnehmer/-innen der Pretestung des Onlinefragebogens fanden das Layout
ansprechend und übersichtlich. Die durchschnittliche Dauer für das Ausfüllen
des Fragebogens betrug zehn Minuten. Dies variierte, abhängig davon, wie viele
der offenen Fragen beantwortet wurden. Die Länge des Fragebogens wurde von
allen Teilnehmer/-innen als akzeptabel beurteilt. Die verwendeten Skalen waren
im Onlineformat einfach zu bedienen.
 Veränderungen am Fragebogen
Nach der Pretestung wurden Änderungen am Fragebogen vorgenommen. Diese
werden nachfolgend beschrieben.
Reihenfolge
Auf Empfehlung der befragten Statistikerin von der Hauptuniversität Wien
wurde die Reihenfolge der Fragen im Soziodemografischen Bereich geändert.
Um die Teilnehmenden nicht mit den üblichen Fragen nach Alter und Geschlecht
abzuschrecken, wurden die Fragen über Ausbildung und Abschlüsse vorgezogen.
Zusätzliches Item
Während der Pretestung wurde der Fragebogen einer Statistikerin aus dem
Institut für Pflegewissenschaft von der Hauptuniversität Wien vorgelegt. Diese
regte eine zusätzliche Frage in der Unterkategorie Einstellung gegenüber Forschungsanwendung an. Die Frage wurde offen gestellt und lautet: „Hier haben
Sie die Möglichkeit, mir etwas über die Akademisierung der Pflege oder über
Forschungsanwendung mitzuteilen“. Dieses Item soll es den Befragten ermöglichen, dem Forscher zusätzliche Informationen mitzuteilen, die der Fragebogen
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Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
möglicherweise nicht abdeckt. Die Frage wurde im ersten Drittel des Fragebogens platziert.
Items, die geändert wurden
Nach der Pretestung wurden kleinere Veränderungen an den Items vorgenommen. Diese werden im Folgenden beschrieben.
FOO3 Einstellung zu Forschungsanwendung
In der Fragebatterie Einstellung gegenüber Forschungsanwendung wurde der
Wortlaut der ersten Fragestellung von „Im beruflichen Alltag ist Forschung nicht
relevant“ auf „In der Krankenpflegepraxis ist Forschung relevant“ geändert.
Mehrere Pretester störten sich an dem „nicht“ in der Originalfragestellung. Der
originale und der geänderte Wortlaut wurden in einem kognitiven Interview mit
zwei Testern erneut besprochen.
Zusätzlich wurde die Mittelkategorie von „weiß nicht“ auf „trifft weder zu/ noch
lehne ich ab“ geändert. Der Fragebogen wurde einer Statistikerin der Universität
Wien vorgelegt und die Betreuerin der Masterarbeit begutachte diesen ebenfalls
mit einer/m Statistiker/-in ihrer Wahl. Beide waren sich einig, dass die Mittelkategorie „weiß nicht“ bei der statistischen Auswertung zu Verfälschungen führen kann. Sie schlugen vor, diese Kategorie entweder an den Rand zu stellen
oder sie umzubenennen. Der Autor der Studie entschied sich nach Rücksprache
mit der Betreuerin dafür, die Mittelkategorie umzubenennen. Diese Fragestellung wurden anschließend nochmals zwei Pretestern vorgelegt, welche keine
Bedenken bezüglich der Änderung äußerten.
4.4.
Studienpopulation
Die Gesamtpopulation der Bediensteten des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege in den Krankenanstalten Österreichs betrug laut Statistik Austria im Jahre 2014 58026 (siehe Tabelle 4).
47
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Tabelle 4 DGKS/P in den Krankenanstalten Österreichs
Nichtärztliches Personal in Krankenanstalten, 2014
Diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal
58.026
Allgemeine GKP
50.324
2 Kinder- und JugendlichenpflegerInnen
4.002
Psychiatrische GKP
3.621
Kardiotechnischer Dienst
79
In der Studienpopulation ist nur die Verteilung des Soziodemografischen Merkmals Geschlecht bekannt. Laut Statistik Austria ist die Verteilung von Männer
und Frauen im Jahre 2014 m= 14,8 %, n= 8587; w= 85,2 %, n= 49 438 (vgl.
Statistik Austria: Personal in Krankenanstalten 2014 nach Fachrichtungen, Geschlecht und Bundesländern,
http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesell-
schaft/gesundheit/gesundheitsversorgung/personal_im_gesundheitswesen/index.html,
12.08.2015).
Für die anderen Merkmale wurden keinen geeigneten Daten gefunden.
4.4.1. Stichprobe
Für eine Stichprobenziehung ist nur die Zahl der DGKS/P, welche in Krankenanstalten Österreichs beschäftigt sind, bekannt. Die Zahl der DGKS/P, welche im
extramuralen bzw. sonstigen Bereichen arbeiten, ist nicht bekannt. Um einen
Anhaltspunkt für eine aussagekräftige Stichprobe zu erhalten, wurde die Größe
einer Zufallsstichprobe berechnet.
48
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Formel zur Berechnung der Stichprobengröße
𝑛≥
𝑁
(𝑁 − 1)𝑥 𝜀²
1+
𝑧²𝑥 𝑃 𝑥 𝑄 (1 − 𝑃)
n= minimal erforderlicher Stichprobenumfang für endliche Grundgesamtheit
N= Anzahl der Elemente in der Grundgesamtheit
ε= gewählter tolerierter Fehler
z= aus der zentralen Wahrscheinlichkeit der Standardnormalverteilung berechneter Wert der gewählten Sicherheitswahrscheinlichkeit
P= tatsächlicher Mittelwert der Grundgesamtheit bzw. prozentualer Anteilswert
an der Grundgesamtheit
Q= 1-P.
𝑛≥
58026
(58026 − 1)𝑥 0,052
1+
1,962 𝑥 0 ,5 𝑥 𝑄 (1 − 0,5)
𝑛≥
58026
58026𝑥 0,05²
1+
1,96²𝑥 0 ,5 𝑥 0,5
=381,6 ~ 382 DGKS/P
Die Gesamtpopulation der Bediensteten des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege in den Krankenanstalten Österreichs betrug laut Statistik Austria im Jahre 2014 58026. Daraus wurde eine Stichprobengröße von
382 Personen errechnet. Diese beruht auf einem tolerierbaren Fehler von 5 %
und einer Sicherheitswahrscheinlichkeit von 95 %. Da die Verteilung der Merkmale in der Stichprobe unbekannt ist, wird eine Verteilung von 50 % in der
Population angenommen.
4.4.2. Einschlusskriterien
Zur Eingrenzung der Stichprobe wurden folgende Kriterien festgelegt.
 Alter: 18–65 Jahre
 Berufsberechtigung als DGKS/P
 Ausreichende Deutschkenntnisse
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4.5.
Verteilungskanäle
Die Studie wird mittels einer Onlinebefragung durchgeführt. Dazu wurde auf der
Internetplattform SocSic Survey ein Onlinefragebogen erstellt. Im Dezember
2015 wurden alle Pflegedienstleitungen der auf der Homepage des Bundesministeriums für Gesundheit (http://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/Krankenanstalten/Krankenanstalten__Online-Verzeichnis)
eingetragenen Krankenanstalten mit einer Sammelemail
angeschrieben. Zusätzlich wurden in jedem Bundesland die vier größten Anbieter mobiler Hauskrankenpflege angeschrieben. Diese E-Mails enthielten die Bitte
um eine Teilnahme der jeweiligen Organisation bei der Studie, eine PDF-Datei
mit einer Kurzinformation (Gewährleistung der Vertraulichkeit, Ziel der Studie,
Datenschutz, Gewinnspiel) zur Studie sowie einen Internetlink, der zur Befragung führt.
Zusätzlich werden der Internetlink und die Kurzinformation aus der PDF-Datei
in fachspezifischen Facebookgruppen, wie „connected nurses“ und „Pflege &
Wissenschaft Österreich“, verteilt.
Um die Rücklaufquote zu erhöhen, wurde wie in der Publikation „Methods to
increase response to postal and electronic questionnaires.“ von Edwards et al.
(2009, S. 4) angeführt, eine Verlosung von Sachanreizen in Form von sechs
Gutscheinen im Wert von je 30€ (3x Amazon, 3x Zalando) unter den Teilnehmer/-innen der Studie angekündigt. Diejenigen welche am Gewinnspiel teilnehmen wollten, hatten am Ende des Fragenbogens die Möglichkeit, ihre E-MailAdresse im dafür vorgesehen Feld einzutragen. Diese Adressen wurden von der
Plattform SocSci Survey getrennt von den Ergebnissen erhoben und waren als
Excel-Liste zum Download verfügbar. Die Gewinner wurden mittels eines Zufallsgenerators von der Internetseite http://www.zufallsgenerator.net/ ermittelt. Die Sachpreise wurden im Zuge der Veröffentlichung der Masterarbeit übermittelt.
Auf einen Reminder wurde aufgrund relativ kurzen Befragungszeitraumes und
der beschränkten Ressourcen verzichtet.
50
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Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
4.6.
Analyse der Daten
Die Studienteilnehmer/-innen konnten den Fragebogen online auf der Befragungsplattform “SoSci Survey“ ausfüllen. Die Antworten wurden in Form eines
SPSS kompatiblen Datensatzes gespeichert. Die Analyse wurde mit dem Statistikprogramm SPSS 22 von IBM durchgeführt. Zuerst wurden die Daten mittels
einer Häufigkeitsanalyse auf Fehler überprüft. Die Ergebnisse wurden mithilfe
eines statistischen deskriptiven Verfahrens wie Häufigkeitstabellen, Kreuztabelle dargestellt. Als Signifikanztests wurden der Chi-Quadrat-Test und der
Mann-Whitney-U-Test verwendet. Um die Untersuchungsergebnisse interpretieren zu können, wurde zusätzlich die Effektstärke „Cohens r“ berechnet. Für die
Überprüfung der Zusammenhangshypothese wurde die Spearmann-Korrelation
berechnet. Für eine ansprechende optische Gestaltung der Ergebnisse wurden
die Tabellen und Diagramme mittels Windows Excel 2013 aufbereitet.
Die offenen Fragen wurden zuerst ausgedruckt, anschließend sortiert und kategorisiert. Für die Kategorisierung und Bewertung wurde eine Kollegin herangezogen.
Da die Studie auf einem komparativen Design beruht, werden die Daten auf
Unterschiede in den einzelnen soziodemografischen Merkmalen hin untersucht.
Als Hauptvergleichsvariable wurde das Merkmal Ausbildung gewählt. Dieses unterscheidet die Vergleichsgruppen in „DGKS/P ohne akademischen Abschluss“
und „DGKS/P mit akademischen Abschluss“. Des Weiteren werden die Variablen
Alter, Geschlecht, Jahr der Diplomierung und Art der Beschäftigung auf Unterschiede hin untersucht.
4.7.
Ethische Prämisse
Die Ethikkommission der Stadt Wien (MA15) stellte in einer Stellungnahme zur
Studie fest, dass keine Einreichung bei der Ethikkommission nötig ist.
Bei der Studie wurden die DGKS/P, die in den Krankenanstalten und die bei
extramuralen Diensten beschäftigt sind, befragt. Die zu befragende Population
enthielt keine vulnerablen Personen.
51
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Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Die oberste Prämisse ist die Einhaltung der Belmont Kriterien (Polit et al., 2004).
Das Prinzip der Gerechtigkeit soll durch eine anonyme Speicherung der Befragungsdaten auf der Plattform „SocSic Survey“ gewährleistet werden. E-MailAdressen von Teilnehmer/-innen am Gewinnspiel und jenen die über die Ergebnisse der Studie informiert werden möchten, wurden getrennt von den Befragungsergebnissen erhoben. Durch das anonyme Ausfüllen des Fragebogens auf
der Plattform ist es nicht möglich, Rückschlusse auf die befragte Person zu ziehen. Sollten die teilnehmenden Organisationen zusätzliche Anforderungen an
den Datenschutz stellen, werden diese in der Erhebung selbstverständlich berücksichtigt. Die gesamten Daten sind ausschließlich dem Autor zugänglich und
werden nicht an Dritte weitergeben. Um das Kriterium der Selbstbestimmung
zu garantieren, wird im Eingang der Studie darauf hingewiesen, dass die Teilnahme absolut freiwillig ist. Bei Ausfüllung und Absendung des Fragebogens
durch den Befragten, wird von einem „informed consent“ ausgegangen.
Die Befragten wurden außerdem darauf hingewiesen, dass ihnen durch eine
Teilnahme/ Nichtteilnahme keine Nachteile entstehen konnten (Prinzip der Benefiz). Bei Unklarheiten bezüglich der Rechte der Teilnehmer/-innen und der
Ziele der Studie bestand für die Befragten die Möglichkeit den Studienautor per
E-Mail zu kontaktieren. Die Kontaktemailadresse ist in der Kurzinformation enthalten.
Das Forschungsprojekt erhält keinerlei finanzielle Unterstützung und unterliegt
daher keinen Einflüssen durch Dritte.
Die Forschungsergebnisse werden in dieser Masterthesis veröffentlicht. In weiterer Folge sollen die Ergebnisse in einem pflegewissenschaftlichen Journal publiziert und auf einem Kongress präsentiert werden.
52
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
5. Darstellung der Studienergebnisse
In diesem Kapitel werden die gewonnen Daten in Tabellen und Diagrammen
dargestellt. Es gliedert sich in drei große Unterkapitel (Soziodemografische Daten, Einstellung/Meinung und Ausbildung). Einleitend wird die durch die Onlineplattform SocSicSurvey aufgezeichnete der Teilnahmestatistik von Dezember
2015 bis März 2016 laufenden Befragung dargestellt.
Insgesamt interessierten sich ca. 1500 Personen für den Fragebogen (siehe Abbildung 4) und öffneten zumindest die Startseite mit dem Informationsblatt der
Studie. Daher werden auch Mehrfachaufrufe mitgezählt. Dies bedeutet, dass
auch jene Aufrufe gezählt werden, die versehentlich oder absichtlich ausgeführt
worden sind (z. B.: Mehrmaliges öffnen des Befragungslink obwohl die Befragung bereits gestartet worden ist, etc.). Knapp 1000 Personen sahen sich die
erste Seite des Fragebogens an, 902 Personen füllten die erste Frage aus und
über 750 Teilnehmer/-innen beendeten den Fragebogen. Aus diesem Diagramm
kann nicht entnommen werden, ob die/der TeilnehmerIn nur den Fragebogen
durchgeblättert hat oder ob er/sie ihn zur Gänze ausgefüllt hat.
Teilnahmestatistik
1600
1400
1200
1000
800
600
1573
1053
758
400
200
0
Öffneten den
Befragungslink
Starteten die
Befragung
Abbildung 4 Teilnahmestatistik der Befragung
53
Beendeten den
Fragenbogen
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Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Rücklaufquote
Die Rücklaufquote wurde aus den sechs teilnehmenden Spitälern errechnet.
Diese beschäftigten 5082 DGKS/P. Insgesamt konnten 757 Teilnehmer/-innen
den teilnehmenden Organisationen zugerechnet werden. Wobei nur 597 Teilnehmer/-innen konkrete Angaben machten, in welchem Spital sie beschäftigt
sind, und 150 keine Angaben machten bzw. sonstiges wählten. Dies ergibt eine
Rücklaufquote von 14,9 % (n= 757). Der Höchstwert wurde von einem Spital
in Niederösterreich mit 33,8 % (n= 48) erreicht, die geringste Quote erreichte
ein Spital in Wien mit knapp 1,6 % (n= 15). Da aber nicht alle Teilnehmer/innen angaben, in welchem Spital sie arbeiten, ist die Rücklaufquote für einzelne
Organisationen möglicherweise höher. 145 Teilnehmer/-innen konnten über
Social Media rekrutiert werden und wurden für die Rücklaufquote nicht berücksichtigt.
Zwei extramurale Dienste machten eine Zusage, dass sie an der Befragung teilnehmen würden. Doch die Rücklaufquote fiel gering aus und somit wurde davon
ausgegangen, dass es zu keiner großflächigen Verteilung der Fragebögen kam.
Aus diesem Grund, wurden diese bei der Berechnung der Rücklaufquote nicht
berücksichtigt.
5.1.
Soziodemografische Daten
In diesem Kapitel werden die soziodemografischen Daten der Befragung dargestellt (siehe Tabelle 5).
Altersstruktur
99,6 % der Teilnehmer/-innen sind zwischen 20 und 60 Jahre alt. Fast ein Drittel
der Befragten (31,7 %, n=285) ist unter 30 Jahre alt. Ca. 50 % (n= 446) zwischen 30 bis 49 Jahre alt und 18,5 % (n= 166) über 50 Jahre.
Geschlechterverteilung
Auffallend bei der Befragung ist der relativ hohe Männeranteil mit knapp 20 %
(n= 175) im Vergleich zur Gesamtpopulation. Laut Statistik Austria waren in
54
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Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
den österreichischen Krankenanstalten in Österreich im Jahr 2014 8597 männliche Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegern (14,8 %) angestellt (vgl.
Statistik Austria: Personal in Krankenanstalten 2014 nach Fachrichtungen, Geschlecht und Bundesländern,
http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesell-
schaft/gesundheit/gesundheitsversorgung/personal_im_gesundheitswesen/index.html,
12.08.2015).
Der Frauenanteil liegt bei dieser Befragung bei ca. 80 % (n= 720).
Jahr der Diplomierung
Mehr als die Hälfte der Befragten (54,1 %, n= 472) schloss die Ausbildung für
den gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege nach 2001 ab.
Ausbildung/akademische Abschlüsse
Knapp 17 % (n= 151) der Befragten verfügen zusätzlich zum Diplom für Gesundheits- und Krankenpflege über einen akademischen Abschluss. 129 Personen gaben an, dass dieser in einem direkten Zusammenhang mit Gesundheitsund Krankenpflege steht und 36 verfügen über einen Abschluss ohne direkten
Zusammenhang. 11 der 129 Teilnehmer/-innen haben Abschlüsse aus beiden
Richtungen. Bei den zwei Fragestellungen hinsichtlich des akademischen Abschlusses gibt es eine Abweichung von vier Personen, welche bei der Frage der
Ausbildung als höchste Ausbildung DGKS/P wählten und anschließend bei der
Frage der Richtung des akademischen Abschlusses eine der beiden Antwortmöglichkeiten auswählten.
Bundesland
Die Teilnehmer/-innen hatten die Möglichkeit, das Krankenhaus bzw. das Bundesland zu wählen, in dem sie Arbeiten. Manche der teilnehmenden Organisationen äußerten den Wunsch, nicht namentlich in dieser Arbeit erwähnt zu werden. Aus diesem Grund werden nur die Bundesländer dargestellt. Der Großteil
der Befragten stammt aus der Steiermark (47,3 %, n= 400), gefolgt von Wien
(15,3 %, n= 130) und Oberösterreich (14,3 %, n= 121). Die wenigsten Teilnehmer/-innen kamen aus Kärnten (1,9 %, n= 16).
55
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Beschäftigungsbereich
Mit 90 % (n= 788) arbeitet der Großteil der Teilnehmer/-innen im intramuralen
Bereich, 4 % (n= 35) in sonstigen Bereichen (z.B.: Lehrer/-innen für Gesundheits- und Krankenpflege, Freiberufliche, etc.) und knapp 6 % (n= 53) im
extramuralen Bereich.
Tabelle 5 Soziodemografische Daten
Alter (n= 897)
%
Anzahl
<20 Jahre
0,4
4
20 - 29 Jahre
31,3
281
30 - 39 Jahre
25,3
227
40 - 49Jahre
24,4
219
50 - 60 Jahre
18,3
164
>60 Jahre
0,2
2
männlich
19,6
175
weiblich
80,4
720
vor 2001
45,9
401
2001 und später
54,1
472
DGKS/P
83,1
740
Bachelor (BSc,...) / Master (MSc,..)
Magistra - Magister / Doktorin - Doktor
16,9
151
Burgenland
2,0
17
Kärnten
1,9
16
Niederösterreich
9,8
83
Oberösterreich
14,3
121
Salzburg
2,6
22
Steiermark
47,3
400
Tirol
2,5
21
Vorarlberg
4,3
36
Wien
15,3
130
intramural
90,0
788
extramural
6,0
53
sonstige
4,0
35
Geschlecht (n= 895)
Jahr der Diplomierung (n= 873)
Ausbildung (n= 891)
Bundesland (n= 846)
Beschäftigung (n= 876)
56
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
5.2.
Forschungsanwendung in der Praxis
In diesem Kapitel werden die Ergebnisse aus der Hauptkategorie Forschungsanwendung dargestellt.
5.2.1. Fort- und Weiterbildungen im Bereich der Pflegewissenschaft
Knapp 40 % (n= 341) der Befragten geben an, dass sie in den letzten zwei
Jahren an mindestens einer Fortbildung mit dem Schwerpunkt Pflegewissenschaft, -forschung oder evidenzbasierter (Pflege-) Praxis teilgenommen haben.
Die restlichen der Teilnehmer/-innen (n= 507) gaben an, dass sie in dem genannten Zeitraum an keiner Fortbildung zu diesen Themen teilnahmen. Am häufigsten werden Fortbildungen zu den Themen evidenzbasierte (Pflege-)Praxis
besucht.
Betrachtet man die Hauptvergleichsgruppe, so fällt auf, dass deutlich mehr akademisch gebildete DGKS/P in den letzten zwei Jahren an Fortbildungen mit den
zuvor genannten Schwerpunkten teilnahmen (akad.: 72,6 %, n= 106; Øakad.:
33,6 %, n= 233; x²= 76,099, df= 1, p= 0,000). Dieses Bild zieht sich durch
alle Bereiche der angeführten Fort- und Weiterbildungen (siehe Tabelle 6).
Weitere signifikante Unterschiede bestehen zwischen dem intra-, extramuralen
und sonstigen Bereichen. Deutlich mehr Beschäftigte des intramuralen und der
sonstigen Bereiche gaben im Vergleich zum extramuralen Bereich an, an keiner
der genannten Fort- und Weiterbildung teilgenommen zu haben (intramural:
60,8 %, n= 454; sonstige: 56,7 %, n= 17 versus extramural: 42,6 %, n= 20;
x²= 6,208, df= 2, p= 0,045).
Bei den einzelnen Fort- und Weiterbildungsschwerpunkten bestehen zwischen
den Vergleichsgruppen weitere signifikante Unterschiede. So besuchen mehr
Männer Fortbildungen mit den Schwerpunkt Pflegewissenschaft (Männer 30,2
% n= 48 versus Frauen 22,2 %, n= 152), Pflegepersonen aus den extramuralen
Bereich besuchten mehr Fortbildungen mit dem Schwerpunkt Pflegeforschung
(extramural 34 %, n=16 versus intramural 18,7 %, n= 140 und sonstige 16,7
57
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
%, n= 5), DGKS/P die vor 2001 Diplomierten (<2001 31,8 % , n= 121 versus
≥ 2001 24,8 %, n= 109) sowie aus dem extramuralen Bereich (extramural 48,9
%, n= 23 versus intramural 26,85 % n= 200 und sonstige 48,9 %, n= 10)
besuchten mehr Fortbildungen zu evidenzbasierter (Pflege-)Praxis (siehe Tabelle 6).
Tabelle 6 Haben Sie in den letzten 2 Jahren Fort- und Weiterbildungen zu folgenden Themen
besucht.
EBP
Pflegewissenschaft
Pflegeforschung
nein
Anzahl
%
df
x²
p
Gesamt
237
28,2
1
29,293
0,000
DGKS/P
169
24,4
akad. DGKS/P
68
46,6
Gesamt
201
24,0
1
92,267
0,000
DGKS/P
121
17,5
akad. DGKS/P
80
54,8
Gesamt
164
19,5
1
59,039
0,000
1
76,099
0,000
DGKS/P
102
14,7
akad. DGKS/P
62
42,5
Gesamt
500
59,6
DGKS/P
460
66,4
akad. DGKS/P
40
27,4
* Personen die keinen Ausbildungstand genannt haben, werden in dieser Gesamtübersicht nicht dargestellt
* Mehrfachnennung möglich
5.2.2. Anwendung von Forschungsergebnissen in der Praxis
844 Teilnehmer/-innen beantworteten diese Frage. Knapp ein Viertel der Befragten (23,5 %, n= 198) gaben an, dass sie nie Forschungsergebnisse im beruflichen Alltag verwenden. Wobei nur 13,1 % (n= 110) angaben, dass sie diese
häufig bis durchgehend verwenden. Über die Hälfte (58,3 %, n= 492) gab an,
dass sie nie bis selten Forschungsergebnisse nutzen.
In der Hauptvergleichsgruppe (siehe Abbildung 5) zeigt sich ein signifikanter
Unterschied (x²= 65,651, df= 4, p= 0,000). Je knapp ein Drittel der akademisch
gebildeten wenden nie bis selten (34,9 %, n= 52), manchmal (34,2 %, n= 50)
und häufig bis durchgehend (30,2 %, n= 44) Forschungsergebnisse an. In der
Gruppe der DGKS/P ohne akademischen Abschluss zeigt sich ein umgekehrtes
Bild. Nur knapp ein Zehntel dieser Gruppe (9,4 %, n= 65) wendet häufig bis
58
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
durchgehend, über ein Viertel (27,6 %, n= 190) manchmal und der Großteil (63
%, n= 434) wendet nie bis selten aktuelle Forschungsergebnisse an.
Weitere Unterschiede zeigten sich auch bei den anderen Subvergleichsgruppen
(siehe Abbildung 5). Je älter die Pflegeperson ist, umso eher nutzt sie Forschungsergebnisse (x²= 12,369, df =4, p= 0,015). In der Gruppe der über 40
Jährigen nutzen 16,4 % (n= 59) häufig bis durchgehend, 31,5 % (n= 113)
manchmal und 52,1 % (n= 187) selten bis nie Forschungsergebnisse. In der
Gruppe der bis 40-Jährigen nutzen 10,5 % (n= 51) häufig bis durchgehend,
26,6 % (n= 128) manchmal und 62,8 % (n= 302) nie bis selten Forschungsergebnisse. Auffallend ist, dass im intramuralen Bereich weniger oft Forschungserbnisse genutzt werden. Knapp zwei Drittel (59,5 %, n= 442) nutzen nie bis
selten Forschungsergebnisse, dem gegenüber stehen der extramurale (42,6 %,
n= 20) und die sonstigen Bereiche (43,3 %, n= 13).
59
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Forschungsanwendung durch DGKS/P
23,5
Gesamt (n= 844)
6,2
akad. DGKS/P (n= 146)
34,8
29,5
33,3
29,8
25,4
≥2001 (n= 438)
24,9
12,8
26,6
36,3
27,6
33,3
30,2
Frauen (n= 680)
23,2
34,7
29,4
Männer (n= 159)
23,3
35,8
25,8
0%
10%
nie
20%
selten
30%
40%
manchmal
4,3
10,2 2
31,5
37,4
21,4
<2001 (n= 378)
10
14,9
28,3
31,2
≤ 39 Jahre (n= 481)
13,3
35
20,9
≥ 40 Jahre (n= 359)
7,8 1,6
38,3
24,5
intramural (n= 743)
6,2
27,6
33,3
12,8
extramural (n= 47)
24
36
10
10,7 2,4
34,2
27
Ø akad. DGKS/P (n= 689)
sonstige (n= 30)
28,7
50%
häufig
60%
70%
3,6
9,1 1,5
9,6 1,6
11,9
3,2
10,1 2,5
13,2
80%
90%
1,9
100%
durchgehend
Abbildung 5 Forschungsanwendung durch DGKS/P
Ergänzend zur vorherigen Fragestellung wurde erhoben, ob sie in den letzten
zwei Jahren aktuelle Forschungsergebnisse in ihrer Arbeit verwendet haben.
Knapp 42 % geben an, dass sie in den letzten zwei Jahren aktuelle Forschungsergebnisse (Studien, welche nicht älter als drei Jahre sind) in der Arbeit angewendet haben (siehe Abbildung 6).
60
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
In der Hauptvergleichsgruppe (siehe Abbildung 6) besteht hier ein signifikanter
Unterschied. Deutlich mehr akademisch gebildete Pflegepersonen geben an aktuelles Wissen zu verwenden (akad. 65,5 %, n= 95; Øakad. 34,5 %, n= 250;
x²= 41,673, df= 1, p= 0,000).
Anwendung von aktuellen Forschungsergebnissen in
den letzten 2 Jahren
41,4
Gesamt (n= 840)
65,5
akad. DGKS/P (n= 145)
36,4
Ø akad. DGKS/P (n= 686)
56,7
sonstige (n= 30)
58,7
extramural (n= 46)
39,9
intramural (n= 742)
48
≥ 40 Jahre (n= 356)
36,5
≤ 39 Jahre (n= 480)
38,5
≥2001 (n= 439)
44,7
<2001 (n= 374)
47,5
Männer (n= 158)
40,2
Frauen (n= 677)
0%
10%
20%
30%
40%
nein
50%
60%
70%
80%
90%
100%
ja
Abbildung 6 Anwendung von aktuellen Forschungsergebnissen in den letzten 2 Jahren
In den anderen Vergleichsgruppen (siehe Abbildung 6) bestehen signifikante
Unterschiede zwischen den Altersgruppen sowie dem Arbeitsbereich. In der
Gruppe der über 40-Jährigen nutzen knapp die Hälfte (48 %, n= 171) aktuelle
Ergebnisse. Dem gegenüber stehen die unter 40-Jährigen mit 36,5 % (n= 117)
(x²= 11,290, df= 1, p= 0,001). Im intramuralen Bereich nutzen nur knapp 40
% (39,9 %, n= 296) aktuelle Forschungsergebnisse, dem gegenüber stehen die
sonstigen (56,7 %, n= 17) und der extramurale Bereich (58,7 %, n= 27).
61
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Die Pflegepersonen hatten zusätzlich die Möglichkeit, im Rahmen einer offenen
Antwort/Frage zu äußern, aus welchen Wissensbereichen diese Ergebnisse
stammten. Insgesamt gab es 642 Nennungen, manche von ihnen waren sehr
allgemein gehalten bzw. umfassten große Themenbereiche, andere waren sehr
präzise formuliert. Die zehn häufigsten Forschungsbereiche/-ergebnisse werden
in der nachfolgenden Abbildung dargestellt (siehe Abbildung 7). Viele der Befragten lesen Forschungsergebnisse über die Bereiche Sturz (22,2 %, n= 143),
Dekubitus (17,3 %, n= 111) und Wundmanagement (6,2 %, n= 40).
160
140
120
100
n= 642
80
143
60
111
40
20
40
25
23
0
14
13
12
12
7
Abbildung 7 Top 10 Bereiche aus denen die angewendeten Forschungsergebnisse stammen
5.2.3. DGKS/P, die beruflich forschend tätig waren
Über drei Viertel der Befragten (n= 657) gab an, noch nie geforscht zu haben.
Einige Personen haben bereits im Team geforscht (Team: 11,6 %, n= 98 versus
allein: 4,8 %, n= 41). Die Hälfte (n= 93) derjenigen, die bereits aktiv forschte,
gab an, dass sie nur an einem Forschungsprojekt beteiligt waren. Nur knapp 6
% (n= 10) forschte an mehr als fünf Projekten. Zirka ein Drittel (n= 51) forschte
an zwei Projekten.
Es zeigt sich erneut ein deutlicher Unterschied zwischen den Hauptvergleichsgruppen. In der Gruppe ohne akademischen Abschluss haben ca. 82 % (n= 569)
62
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
noch nie an einem Forschungsprojekt teilgenommen. Dem gegenüber stehen
die akad. DGKS/P, wo bereits knapp 45 % der Befragten an einem oder mehreren Projekten beteiligt waren. Jene Pflegepersonen ohne akademischen Abschluss haben deutlich öfter im Team geforscht (Team 9,4 %, n= 65 versus
allein 1,7 %, n= 12). Bei akademisch gebildeten ist dieses Verhältnis annähernd
gleich verteilt (Team 21,2 %, n= 31 versus allein 19,2 %, n= 28). Der Schwerpunkt lag bei diesen vor allem in der Pflegeforschung (15,8 %, n= 23) (siehe
Tabelle 7).
Zwischen den restlichen Subvergleichsgruppen zeigten sich keine signifikanten
Unterschiede.
Tabelle 7 DGKS/P die an Forschungsprojekten teilgenommen haben
Gesamt
DGKS/P
akad. DGKS/P
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
df
x²
p
Beruflich forschend: ja, allein
41
4,8
12
1,7
28
19,2
1
80,846
0,000
Beruflich forschend: ja, im Team
98
11,6
65
9,4
31
21,2
1
16,721
0,000
Beruflich forschend: in der Pflegeforschung
50
5,9
27
3,9
23
15,8
1
30,253
0,000
Beruflich forschend: in der medizinischen Forschung
35
4,1
31
4,5
4
2,7
1
0,907
0,341
Beruflich forschend: sonstiges
24
2,8
21
3
3
2,1
1
0,413
0,376
Beruflich forschend: nein
657
77,7
569
82,1
82
56,2
1
46,68
0,000
Teilnehmer/-innen
846
* Personen die keinen Ausbildungstand genannt haben, werden in dieser Gesamtübersicht nicht dargestellt
* Mehrfachnennung möglich
5.2.4. Lesen von Forschungsberichten und -artikeln
Insgesamt beantworteten diese Frage 842 Teilnehmer/-innen. Knapp 70 % (n=
577) lesen mindestens 1-2 x pro Jahr Forschungsartikel oder – berichte, aber
nur 23,2 % (n= 219) lesen mindestens einmal im Monat aktuelle Forschungsliteratur.
In der Hauptvergleichsgruppe besteht ein signifikanter Unterschied (x²=
149,523, df= 6, p= 0,000). Knapp 37 % (n= 252) der DGKS/P ohne akademischen Abschluss lesen nie Forschungsartikel oder – berichte, knapp ein Fünftel
63
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
(18 %, n= 130) liest mindestens einmal pro Monat bis mehrmals wöchentlich
Forschungsartikel. Wohin in der Gruppe der akademisch gebildeten nur ca. 7 %
(n= 10) nie und knapp 60 % (n= 87) dieser Gruppe lesen mindestens einmal
pro Monat bis mehrmals wöchentlich Forschungsartikel/-berichte (siehe Tabelle
8).
In den Subgruppenvergleichen zeigten sich weitere signifikante Unterschiede.
DGKS/P, die seit 2001 die Ausbildung abgeschlossen haben, lesen seltener Forschungsartikel als die Vergleichsgruppe der Personen, die vor 2001 die Ausbildung abgeschlossen haben (nie: <2001: 24,9 %, n= 94 versus ≥ 2001: 36,6
%, n= 160). Die prozentuellen Unterschiede bleiben bis zur Auswahl „1x monatlich“ bestehen.
Ein weiterer signifikanter Unterschied zeigt sich in der Subvergleichsgruppe Alter. Die Gruppe der 20 – 39 Jährigen liest deutlich öfter „nie“ Forschungsartikel/berichte, als die Gruppe der 40–60 Jährigen (20–39: 36,75 %, n= 176 versus 40–60 Jährige 24,45 %, n= 88).
Tabelle 8 Lesen von Forschungsartikel und -berichten durch DGKS/P
Wie oft lesen Sie Forschungsartikel oder -berichte?*
Gesamt
DGKS/P
akad. DGKS/P
265
252
10
31,50
36,70%
6,80%
200
177
20
23,80%
25,80%
13,70%
158
128
29
18,80%
18,60%
19,90%
108
78
29
12,80%
11,40%
19,90%
51
25
26
6,10%
3,60%
17,80%
39
21
17
4,60%
3,10%
11,60%
21
6
15
2,50%
0,90%
10,30%
842
687
146
nie
2 1 - 2 x pro Jahr
3 alle 2 oder 3 Monate
4 1x monatlich
5 2x monatlich
6 1x wöchentlich
7 mehrmals wöchentlich
Gesamtsumme
* Personen die keinen Ausbildungstand genannt haben, werden in dieser Gesamtübersicht nicht dargestellt
64
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Bei der Frage, woher die Teilnehmer/-innen ihre Informationen beziehen, wurde
eine Vielzahl (n= 628) von verschieden Quellen genannt (siehe Abbildung 8).
Diese umfassen ein breites Spektrum, wie etwa Fachzeitschriften von verschieden Verlagshäusern (Huber, Springer, etc.), Artikel aus dem Internet oder auch
Informationen aus Fachdatenbanken. Die Top-3-Quellen sind: die Zeitschrift des
ÖGKV (n= 59), das Internet (n= 48) und „die Schwester der Pfleger“ (n= 46).
59
60
50
48
46
40
34
25
n= 628 30
25
20
10
8
10
0
Abbildung 8 Quellen für Informationen
5.2.5. Hinderliche und förderliche Aspekte der Forschungsanwendung
Die Teilnehmer/-innen hatten die Möglichkeit aus vier vordefinierten förderlichen/ hinderlichen Faktoren für Forschungsanwendung zu wählen. Zusätzlich
bestand die Möglichkeit, weitere Aspekte hinzuzufügen.
Als größtes Hindernis für Forschungsanwendung werden von den Pflegekräften
unzureichende Zeitressourcen (75,6 %, n= 465) wahrgenommen. Danach folgen, mit deutlichem Abstand, kein ausreichender Zugang zu Informationen
65
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
(43,4 %, n= 267), nicht ausreichende Fähigkeiten zur Forschungsanwendung(25,9 %, n= 159). Auffallend ist, dass fast ein Fünftel (19,7 %, n= 121)
angibt, kein persönliches Interesse an Forschungsergebnissen zu haben (siehe
Tabelle 9).
Bei der Hauptvergleichsgruppe DGKS/P mit und ohne akademische Ausbildung
besteht abgesehen von der Barriere „nicht ausreichende Fähigkeiten“ ein signifikanter Unterschied im Antwortverhalten. Die Barrieren „nicht ausreichende
Zeitressourcen“ “ (Øakad. 61,5 %, n= 361 versus akad. 74,3 %, n= 101) und
„kein ausreichendender Zugang zu Informationen“ (Øakad.: 33,4 %, n= 196
versus akad. 50 %, n= 68) wurde von akademischen gebildeten DGKS/P öfter
gewählt. Während die Auswahl „kein persönliches Interesse“ von nicht akademisch ausgebildeten DGKS/P öfter ausgewählt wurde (Øakad.: 18,1 %, n= 106
versus akad. 9,6 %, n= 13).
Für den hinderlichen Faktor „nicht ausreichend Zugang“ gibt es zwischen den
anderen Subvergleichsgruppen einen signifikanten Unterschied. Dieser besteht
vor allem zwischen der jüngeren Gruppe, die nach ≥2001 die Ausbildung abgeschlossen hat, und deren Pendants (20–39-Jährige: 45,1 %, n= 184 und
≥2001: 46,1 %, n= 176 versus 40–60 -Jährige: 25,8 %, n= 81 und <2001:
26,7 %, n= 87).
Auf der Seite der förderlichen Faktoren wird vor allem die Unterstützung der
Führungsebene (62,8 %, n= 350) gefordert. Danach folgen ausreichend Zeit
(54,2 %, n= 302), kompetente AnsprechpartnerInnen (52,2 %, n= 291) und
dass die beschäftigende Organisation ausreichend Zeit zur Verfügung stellt
(46,3 %, n= 258) (siehe Tabelle 9).
Alle Auswahlmöglichkeiten wurden signifikant öfter von akademisch gebildeten
DGKS/P gewählt.
66
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Tabelle 9 Barrieren und förderliche Faktoren der Forschungsanwendung
Barrieren
förderlich
nicht ausreichend Zeitressourcen
465
75,60%
Unterstützung von der Führungsebene.
kein ausreichender Zugang zu Informationen
267
43,40%
ausreichend Informationen
302
54,20%
nicht ausreichende Fähigkeiten zur
Anwendung bzw. um Zugang zu erhalten
159
25,90%
kompetente AnsprechpartnerInnen
291
52,20%
kein persönliches Interesse an Forschungsergebnissen
121
19,70%
ausreichend Zeit zur Suche und
Beschäftigung
258
46,30%
Gesamt
1012
350
62,80%
1201
* Mehrfachnennung möglich
Freie Anmerkungen zu den Barrieren der Forschungsanwendung
Die Teilnehmer/-innen hatten die Möglichkeit in freie Textfelder weitere Barrieren einzutragen, was zu 91 weiteren Nennungen führte.
Am häufigsten wurde die fehlende Wertschätzung von Kolleg/-innen gegenüber
Forschungsergebnissen genannt. Dies zeigt sich in Kommentaren wie „[THF 26]:
(THF=Teilnehmer/-in bei Frage nach hinderlichen Faktoren Nummer 26): Kollegium ist vom Nutzen der Forschungsergebnisse nicht überzeugt“ oder „[THF
33]:Keine einheitliche Umsetzung im Team möglich, da viele kein Interesse daran haben“. Dabei wurde oftmals das Wort „Tradition“ verwendet. Einige der
Befragten sind der Überzeugung, dass die Kolleg/-innen traditionelles Wissen
als besser einstufen. Dies wird unterstrichen von Kommentaren wie „[THF
9]:Veränderungen, Vorschläge sind ganz schwierig umzusetzen. Team beharrt
auf traditionelle Pflege“ oder „[THF 11]: Tradiertes Wissen wird als besser eingestuft“. An zweiter Stelle folgte der hinderliche Faktor „Zugang zu Forschungsergebnissen“. Die Befragten sind der Meinung, dass der Zugang häufig mit hohen persönlichen Einsatz verbunden ist, da etwa kein direkter Zugang zu relevanten Ergebnissen auf der Station vorhanden ist. Am dritthäufigsten wird eine
fehlende Unterstützung durch die Führungskräfte beklagt. Dies zeigt sich für die
Befragten etwa durch den fehlenden Willen ihrer Vorgesetzen bei der Förderung
des Einsatzes von neuesten Erkenntnissen oder sie sind der Meinung, dass die
67
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Führungskräfte kein Interesse an Forschungsergebnisse haben bzw. ihnen möglicherweise die Fähigkeiten zur Umsetzung fehlen. Was in weiterer Folge bedeutet, dass diese sie nicht in die Pflegepraxis umsetzen wollen/können. „[THF 81]:
Führungskräfte können mit Forschung oft nichts anfangen. Wissen fehlt und somit kann es auf die MA nicht übertragen werden.“
Es wurde noch eine Reihe weiterer Barrieren genannt. Dazu zählten unzureichende Zeit, hohe Kosten für Forschungsergebnisse, fehlende Ansprechpersonen sowie relevante Forschungsergebnisse für den Arbeitsbereich.
Freie Anmerkungen zu den förderlichen Faktoren der Forschungsanwendung
Zusätzlich wurden 32 förderliche Faktoren von den Teilnehmer/-innen genannt.
Der Großteil dieser steht in direktem Zusammenhang mit Unterstützung durch
die beschäftigende Organisation bzw. der Führungskräfte. So wünschen sich die
Befragten etwa qualifizierte Ansprechpartner. „[TFF 16 (TeilnehmerIn bei der
Frage förderliche Faktoren Nummer 16)]: Eine Ansprechperson bzw. unterstützende Pflegewissenschaflterin direkt vor Ort.“ Des Weiteren, dass die Organisation Rahmenbedingungen für eine Umsetzung von Forschungsergebnissen bereitstellt. „[TFF 31]: Das Pflegemanagement hat ein klares Konzept nicht nur
zur Implementierung von wissenschaftlichen Erkenntnissen sondern legt auch
den Rahmen fest, wie diese erhalten, bzw. weiter entwickelt werden.“ Darüber
hinaus wünschen sich die Teilnehmer/-innen, dass Forschungsergebnisse ausreichend aufbereitet werden und regelmäßige Vorträge zu relevanten Forschungsergebnisse stattfinden. „[TFF 7]: laufende vorträge über neuste forschungsergebnisse anstatt 2x monatliche hygieneschulung“
68
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
5.3.
Einstellung/Meinung zu verschiedenen
Bereichen im Zusammenhang mit Forschungsanwendung
In diesem Kapitel werden die Einstellungen/Meinungen zu verschiedenen Themen, die mittelbar bzw. unmittelbar mit Forschungsanwendung im Zusammenhang stehen, beschrieben.
5.3.1. Einstellung zum Thema: Wie wichtig sind die verschiedenen Bezugswissenschaften für die Pflege?
Bei dieser Fragestellung hatten die Teilnehmer/-innen die Möglichkeit, die Wertigkeit der verschiedenen Bezugswissenschaften der Pflege auf einer fünfteiligen
Likertskala (1= nicht wichtig und 5=wichtig) zu bewerten.
Fünf von sechs Wissenschaften wurden mehrheitlich mit den Werten vier und
fünf als wichtig beurteilt. Nur Philosophie wurde mehrheitlich mit den Werten
eins und zwei als weniger wichtig beurteilt. Als wichtigste Wissenschaft wird die
psychologische Wissenschaft betrachtet, welche 219 Personen (30,5 %) mit 5
als wichtig und 275 (38,3 %) mit dem Wert 4 beurteilten. Knapp Dahinter die
medizinische Wissenschaft, welche ein Drittel (31,1 %, n= 224) diese mit „5
wichtig“ und 37,1 % (n= 267) mit dem Wert „4“ bewertete.
Betrachtet man nun die Ergebnisse im Detail zeigen sich deutliche Unterschiede.
Interessant sind dabei vor allem die Unterschiede, welche Bezugswissenschaft
die Vergleichsgruppen als ihre wichtigste ansehen. Der Diskrepanz wird vor allem bei der Pflegewissenschaft deutlich. Diese sehen die akademisch gebildeten
Pflegekräften als ihre wichtigste Bezugswissenschaft (df= 5, x²= 71,21, p=
0,000). Über die Hälfte (56,6 %, n= 77) von ihnen beurteilte diese mit den Wert
„5 wichtig“ und mehr als ein Viertel (26,5 %, n= 36) mit „4“, danach folgt erst
die medizinische Wissenschaft mit den Werten 5 (32,4 %, n= 44) und 4 (33,8
%, n= 46). Für die Gruppe der DGKS/P ohne akademischen Abschluss ist die
wichtigste Wissenschaften die Psychologie (Wert 5= 32,3 %; 4= 36,4 %) knapp
69
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
gefolgt von der Medizin (Wert 5= 30,8 %, 4=37,8 %). Erst an dritter Stelle
steht für sie die Pflegewissenschaft (Wert 5= 27,8 %, 4= 22,7 %). Als weniger
wichtig sehen beide Vergleichsgruppen die Philosophie, bei der kein signifikanter
Unterschied zwischen den Gruppen besteht (siehe Tabelle 10).
In den anderen Subvergleichsgruppen gab es nur bei den Wissenschaften der
Psychologie und Philosophie signifikante Unterschiede. Deutlich mehr Frauen
schätzen Psychologie als wichtige Bezugswissenschaft ein (Wert 4+5: Frauen
70,9 %, n= 413 versus Männer 60,5 %, n= 86; x²= 18,498, df= 5, p= 0,002).
Die Mehrheit der DGKS/P welche ab 2001 die Ausbildung abgeschlossen haben,
finden Philosophie weniger wichtig (Wert 1+2, ≥ 2001 51,9 %, n= 191 versus
< 2001 39,2 %, n= 123, x²= 11,539, df= 5, p= 0,042).
70
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Tabelle 10 Einstellung der DGKS/P zu den Bezugswissenschaften der Pflege
1 nicht
wichtig
5 wichtig
Gesamt
df
x²
p
712
5
71,21
0,000
5
4,88
0,431
5
2,11
0,834
5
12,16
0,033
5
16,27
0,006
5
6,73
0,242
Pflegewissenschaft
Gesamt
DGKS/P
akad.
DGKS/P
Anzahl
4
94
148
160
131
%
5,3
16,3
25,7
27,8
22,7
Anzahl
37
94
148
160
131
%
6,4
16,3
25,7
27,8
22,7
Anzahl
1
7
14
36
77
%
0,7
5,1%
10,3
26,5
56,6
576
136
medizinische Wissenschaft
Gesamt
DGKS/P
akad.
DGKS/P
Anzahl
4
63
145
267
224
%
2,4
8,8
20,1
37,1
31,1
Anzahl
16
53
111
221
180
%
2,7
9,1
19,0
37,8
30,8
Anzahl
1
10
34
46
44
%
0,7
7,4
25,0
33,8
32,4
720
584
136
Soziologie
Gesamt
DGKS/P
akad.
DGKS/P
Anzahl
23
105
229
221
126
%
3,3
14,9
32,4
31,3
17,8
Anzahl
20
88
183
176
104
%
3,5
15,4
31,9
30,7
18,2
Anzahl
1
10
34
46
44
%
0,7
7,4
25,0
33,8
32,4
707
573
134
Psychologie
Gesamt
DGKS/P
akad.
DGKS/P
Anzahl
11
50
162
275
219
%
1,5
7,0
22,6
38,3
30,5
Anzahl
9
44
129
212
188
%
1,5
7,6
22,2
36,4
32,3
Anzahl
2
6
33
63
31
%
1,5
4,4
24,3
46,3
22,8
717
136
582
Biologie
Gesamt
DGKS/P
akad.
DGKS/P
Anzahl
31
142
228
199
110
%
4,3
19,9
32,0
27,9
15,4
Anzahl
26
109
184
167
92
%
4,5
18,9
31,8
28,9
15,9
Anzahl
5
33
44
32
18
%
3,7
24,4
32,6
23,7
13,3
Anzahl
107
210
212
101
56
%
15,4
30,1
30,4
14,5
8,0
718
135
578
Philosophie
Gesamt
DGKS/P
akad.
DGKS/P
Anzahl
92
171
172
74
47
%
16,3
30,2
30,4
13,1
8,3
Anzahl
15
39
40
27
9
%
11,5
29,8
30,5
20,6
6,9
697
131
566
* Personen die keinen Ausbildungstand genannt haben, werden in dieser Gesamtübersicht nicht dargestellt
71
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
5.3.2. Einstellung zum Thema: Akademisierung der Pflege
Insgesamt beantworteten 772 Teilnehmer/-innen diese Frage. Der Großteil
(77,1 %, n= 595) steht einer Akademisierung des Berufes positiv gegenüber.
Dabei besteht in den Vergleichsgruppen ein signifikanter Unterschied (x²=
135,961 df= 3, p= 0,000). Die akademisch gebildeten Pflegekräfte (94,5 %)
stehen der Akademisierung positiver gegenüber als ihre Vergleichsgruppe. Dabei ist auffallend, dass knapp 80 % (n= 113) diese als sehr positiv wahrnehmen.
Die Mehrzahl der DGKS/P ohne akademischen Bildungsabschluss sieht die Akademisierung als etwas Positives, wobei knapp ein Viertel (n= 177) der Gruppe
der Akademisierung negativ gegenüber steht (siehe Tabelle 11).
In den weiteren Subvergleichsgruppen besteht kein signifikanter Unterschied.
Tabelle 11 Einstellung zur Akademisierung des Pflegeberufes
sehr
positiv
Gesamt
DGKS/P
akad.
DGKS/P
sehr
negativ
Gesamt
df
x²
p
772
4
151,68
0,000
Anzahl
281
314
139
38
%
36,4
40,7
18,0
4,9
Anzahl
168
291
133
36
%
26,8
46,3
21,2
5,7
Anzahl
113
23
6
2
%
78,5
16,0
4,2
1,4
628
144
* Personen die keinen Ausbildungstand genannt haben, werden in dieser Gesamtübersicht nicht dargestellt
72
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
5.3.3. Aussagen zur Forschungsanwendung
In dieser Fragebatterie wurden den Pflegepersonen die Möglichkeit gegeben,
verschiedene Aussagen auf einer fünfteiligen Likertskala mit „trifft definitiv zu“,
„trifft eher zu“, „trifft weder zu/noch lehne ich ab“, „trifft eher nicht und trifft
definitiv nicht zu“ bewerten. Die Fragen wurden von 709 bis 720 Personen beantwortet.
Knapp drei Viertel der Befragten (trifft eher/definitiv zu: 73,1 %, n= 532) ist
der Meinung, dass für die Krankenpflegepraxis Forschung wichtig ist. Nur knapp
ein Zehntel (trifft eher/definitiv nicht zu: 9,1 %, n= 66) lehnt diese Aussage ab.
Eine etwas geringere Zustimmungsrate erhält die Fragestellung, ob der Beruf
der Gesundheits- und Krankenpflege ein auf Forschung basierender Beruf sein
soll. Immerhin stimmt eine absolute Mehrheit (trifft eher/definitiv zu: 50,6 %,
n= 486) Aussage zu. Nur knapp ein Viertel (trifft eher/definitiv nicht zu: 24,6
%, n= 179) lehnt diese Aussage ab. Diese positive Einstellung wird zusätzlich
durch die Ablehnung der Aussage gestärkt (trifft eher/definitiv nicht zu: 59,3
%, n= 430), dass die Pflegeforschung nur für die Ausbildung, aber nicht für die
Praxis wichtig ist. Generell sind zwei Drittel der Pflegekräfte der Meinung (trifft
eher/definitiv zu: 63,2 %, n= 456), dass Forschung zu praktischen Fortschritten
in der Praxis führt. Ähnliches gilt für die Forschungserfahrung. Knapp zwei Drittel (trifft eher/definitiv zu: 60,8 %, n= 426) sind der Meinung, dass die klinische
Praxis von Forschungserfahrung profitiert, nur 17,2 % (trifft eher/definitiv nicht
zu: n= 123) sind gegenteiliger Meinung. Interessant ist der Aspekt, dass die
Mehrheit der Pflegepersonen die Meinung vertritt (trifft eher/definitiv zu: 52 %,
n= 378), dass kaum aktuelle Forschungsergebnisse durch Pflegepersonen in der
Praxis umgesetzt werden. Nur knapp ein Fünftel ist gegenteiliger Meinung (trifft
eher/definitiv nicht: 19,2 %, n= 140). Selbiges gilt für die Aussage, dass der
Großteil der Pflegepersonen über Forschungsergebnisse informiert sind (trifft
eher/definitiv zu: 11,3 %, n= 82). Knapp drei Viertel der Teilnehmer/-innen
(trifft eher/definitiv nicht zu: 74,2 %, n= 440) sind gegenteiliger Meinung.
73
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Der Großteil der befragten Pflegepersonen hat durch ihre beruflichen Aufgaben
nicht ausreichend Zeit um Fachzeitschriften oder Artikel zu lesen (trifft eher/definitiv zu: 54,9 %, n= 499). Nur weniger als ein Drittel (trifft eher/definitiv nicht
zu: 30,8 %, n= 224) widerspricht hier und ist der Meinung, dass sie in der
Arbeitszeit ausreichend Zeit haben, um Beiträge über aktuelle Forschungserkenntnisse zu lesen. Die Pflegepersonen sehen dies ähnlich für die Umsetzung
von aktuellen Forschungsergebnissen in die Praxis. Eine Mehrheit von 42 %
(trifft eher/definitiv zu: n= 309) ist der Meinung, dass ihnen aufgrund der Vielzahl von beruflichen Aufgaben zu wenig Zeit für die Umsetzung aktueller Erkenntnisse zur Verfügung steht. Nur knapp ein Drittel ist gegenteiliger Meinung
(trifft eher/definitiv nicht zu: 30,9 %, n= 223).
Der Großteil der Teilnehmer/-innen ist der Auffassung, dass sie ausreichend
durch ihre Vorgesetzten bei der Umsetzung und Anwendung von Forschungsergebnissen unterstützt werden (trifft eher/definitiv zu: 43,1 %, n= 312). Nur
knapp über ein Viertel sieht diese gegenteilig (trifft eher/definitiv nicht zu: 28
%, n= 203).
Die Mehrheit der Befragten (trifft eher/definitiv zu: 41,7 %, n= 301) ist der
Ansicht, dass bei Beförderungen Forschungstätigkeit eine Rolle spielt. Knapp ein
Drittel (29,1 %, n= 210) sieht dies gegenteilig. Auf die Frage, ob dies berücksichtigt werden sollte, vertritt die Mehrheit der Befragten die Einstellung, dass
dies nicht relevant sein sollte (trifft eher/definitiv: 53,6 %, n= 386). Nur ein
Fünftel der Teilnehmer/-innen (trifft eher/definitiv: 19,2 %, n= 130) sind der
Meinung, dass dies sehr wohl für Beförderungen relevant sein sollte.
In der Hauptvergleichsgruppe (siehe Tabelle 12) bestehen bis auf die Fragen 4
und 9 signifikante Unterschiede in der Meinung der Pflegepersonen. Beide Gruppen sind mehrheitlich der Ansicht, dass Forschung in der Krankenpflegepraxis
relevant ist. Knapp 90 % (n= 118) der akademisch gebildeten Pflegekräfte sind
der Auffassung, dass dies definitiv (61,5 %, n= 83) bzw. eher (26,7 %, n= 35)
zutrifft. Knapp 10 % (n= 58) lehnen diese Aussage ab. Die Gruppe der Pflegekräfte ohne akademischen Abschluss ist ebenfalls mehrheitlich der Meinung,
dass Forschung für die Krankenpflegepraxis relevant ist. Im Detail betrachtet
74
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
fallen diese Zustimmungsraten etwas geringer aus. Nur 28,4 % (n= 166) stimmen der Aussage „mit trifft definitiv zu“ und 41 % (n= 240) „mit trifft eher zu“.
Ein Fünftel (20,7 %, n= 121) der Pflegepersonen ohne akademischen Abschluss
lehnen diese Aussage weder ab noch stimmen sie ihr zu. Deutlich höher ist die
Ablehnungsrate mit knapp einem Zehntel (trifft eher/definitiv nicht zu: 9,9 %,
n= 58). Die Mehrheit der Teilnehmer/-innen ist der Ansicht, dass die Krankenpflege ein forschungsbasierter Beruf werden sollte. Hier besteht in den Hauptvergleichsgruppen ein signifikanter Unterschied (x²= 103,45; p= 0,000). Über
80 % (trifft eher/definitiv zu: 82,4 % n= 112) der akademisch gebildeten sind
der Meinung, dass der Beruf auf Forschung basieren sollte. Hingegen sind nur
knapp 44 % (trifft eher/definitiv zu: 43,7 %, n= 257) der Pflegekräfte ohne
akademischen Ausbildung der gleichen Meinung. Die Ablehnung ist in dieser
Gruppe deutlich höher, als jene der Vergleichsgruppe. Über ein Viertel (trifft
eher/definitiv nicht zu: 28,6 %, n= 167) ist der Meinung, dass Krankenpflege
kein forschungsbasierter Beruf sein sollte.
Deutlich eher sind akademisch gebildete Pflegekräfte der Meinung, dass Pflegekräfte mit Forschungserfahrung von Vorteil für die Praxis sind (trifft eher/definitiv zu: 81,1 %, n= 107). Dabei ist jedoch bei beiden Vergleichsgruppen eine
mehrheitlich positive Einstellung zu erkennen und die Vergleichsgruppe der
DGKS/P ohne akademischen Ausbildung stimmt dieser Aussage mit (trifft eher/definitiv zu: 55,9 %, n= 323) zu.
Die Befragten sind der Meinung, dass bei Beförderungen Personen mit Forschungserfahrung bevorzugt werden. Die Gruppe der akademisch gebildeten
Pflegekräfte ist eher der Meinung, dass Forschungstätigkeit eine Rolle bei Beförderungen spielt (trifft eher/definitiv zu: akad. 46,3 %, n= 63; Øakad. 41,7
%, n= 245, df= 4 x²= 9,733, p= 0,045). Die prozentuellen Anteile der Personen
die diese Aussage ablehnen, sind in beiden Vergleichsgruppen relativ gleich groß
(trifft definitiv/eher nicht zu= akad. 32,4 %, n= 44; Øakad. 28,3 %, n= 174).
Die Teilnehmer/-innen wurden zusätzlich gefragt ob Forschungserfahrung ein
Kriterium für Beförderungen sein sollte. Augenscheinlich wird dies mehrheitlich
abgelehnt (trifft definitiv/eher zu: 53,4 %, n=382). Betrachtet man die Vergleichsgruppen nun genauer, besteht ein signifikanter Unterschied zwischen den
75
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Gruppen (df= 4, x²= 94,37, p= 0,000). Knapp 60 % (trifft eher/definitiv zu:
59,6 %, n= 345) der DGKS/P ohne akademischer Ausbildung sind der Meinung,
dass die Forschungserfahrung keine Rolle spielen sollte. Wogegen knapp 44 %
(trifft eher/definitiv nicht zu: 44,4 % n= 60) der DGKS/P mit akademischer
Ausbildung den Standpunkt vertreten, dass Forschungserfahrung durchaus relevant sein sollte. Knapp ein Drittel beider Gruppen haben zu diesem Thema
keine Meinung.
Der Großteil der Befragten ist der Auffassung, dass sie in der Arbeit nicht ausreichend Zeit zur Verfügung haben, um Forschungsartikel lesen zu können. Zwischen den Vergleichsgruppen besteht kein signifikanter Unterschied (df= 4, x²=
4,646, p= 0,326). Ähnliches gilt für die Umsetzung von Forschungsergebnissen
im Berufsalltag. Über die Hälfte der DGKS/P sind der Ansicht, dass sie aufgrund
ihrer beruflichen Aufgaben nicht über ausreichend Zeitressourcen für die nötige
Implementierung von Ergebnissen in der Praxis besitzen. Insgesamt sind deutlich mehr akademisch gebildete DGKS/P der Meinung, dass sie nicht über ausreichend Zeit verfügen. Die Teilnehmer/-innen wurden befragt, inwieweit Pflegekräfte ausreichend über Forschungsergebnisse informiert sind. Nur 11 % (n=
79) sind der Meinung, dass dies zutrifft. Hingegen sind knapp drei Viertel (n=
548) der Auffassung, dass das nicht zutrifft.
Die Pflegepersonen sind mehrheitlich (43,1 %, n= 308) der Meinung, dass sie
ihre Vorgesetzten bei der Umsetzung von Forschungsergebnissen in der Praxis
unterstützen. Akademisch gebildete Pflegekräfte sind diesbezüglich eher gespaltener Ansicht, 44,5 % (trifft eher/definitiv zu: n= 62) sind der Meinung dass
dies zutrifft, 38 % (trifft eher/definitiv nicht zu: n= 51) sind gegenteiliger Meinung. Wogegen die Vergleichsgruppe der Auffassung ist, 42,7 % (trifft eher/definitiv zu: n= 248) ausreichend Unterstützung erhält und nur 26 % (trifft eher/definitiv nicht zu: n= 151) gegenteiliger Meinung ist.
In den Subvergleichsgruppen zeigten sich weitere Unterschiede. So sind etwa
männliche DGKS/P deutlich eher der Ansicht, dass der Pflegeberuf ein forschungsbasierter sein sollte (trifft eher/definitiv zu: Männer 61,4 %, n= 86;
Frauen 48,2 %, n= 281; df= 4, x²= 11,517, p= 0,021). Dahingegen ist die
Ablehnung bei Frauen deutlich höher ist (trifft eher/definitiv nicht zu: Männer
76
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
14,3 %, n= 20; Frauen 27,1 %, n= 158). Über vier Fünftel der Männer lehnen
die Aussage ab, dass die Pflegekräfte ausreichend über aktuelle Forschungsergebnisse informiert sind (trifft eher/definitiv nicht zu: Männer 81,5 %, n= 114;
Frauen 72,6 %, n= 424; df= 4, x²= 10,284, p= 0,036).
In der Subvergleichsgruppe „Alter dichotom“ zeigten sich weitere signifikante
Unterschiede. So ist die Gruppe der unter 40-Jährigen eher der Meinung, dass
sie aufgrund ihrer beruflichen Aufgaben zu wenig Zeit hat, um Forschungsergebnisse in den beruflichen Alltag umsetzen zu können (trifft eher/definitiv zu:
≤ 39-Jährige, 59,5 %, n= 224 versus ≥ 40-Jährige, 48,9 %, n= 153; df= 4,
x²= 9,841, p= 0,043). Die jüngeren Pflegekräfte sind auch eher der Ansicht,
dass der Großteil der Pflegekräfte nicht ausreichend über Forschungsergebnisse
informiert ist (trifft eher/definitiv zu: ≤-39 Jährige, 6,5 %, n= 27; ≥ 40-Jährige,
16,8 %, n= 53 versus trifft eher/definitiv nicht zu: ≤ 39-Jährige, 80 %, n= 324
versus ≥ 40-Jährige, 68.1 %, n= 214; df= 4, x²= 24,662, p= 0,000). Dabei
sind alle Altersstufen der Auffassung, dass die Pflegekräfte unzureichend informiert sind. Die älteren Pflegekräfte fühlen sich mehrheitlich ausreichend von
ihren Vorgesetzten bei der Anwendung von Forschungserkenntnissen unterstützt, wogegen sich bei den Jüngeren nur knapp eine Mehrheit dieser Aussage
anschließt (trifft eher/definitiv zu: ≤ 39-Jährige, 38,5 %, n= 157 ≥ 40-Jährige,
48,7 %, n= 152 versus trifft eher/definitiv nicht zu= ≤ 39-Jährige, 29,9 %, n=
122; ≥ 40-Jährige, 25,9 %, n= 81, df= 4, x²= 11,319, p= 0,023).
Mehrheitlich wird die Aussage abgelehnt, dass Pflegeforschung nur für die Ausbildung nicht aber für die Pflegepraxis relevant ist. Auffallend ist, dass Pflegekräfte, die vor 2001 diplomierten, dieser Aussage deutlich eher zustimmen als
Pflegepersonen, die ab 2001 diplomierten (trifft eher/definitiv zu: < 2001, 29,4
%, n= 95, ≥ 2001, 18,7 %, n= 71, df= 4, x²= 14,762, p= 0,005). Pflegepersonen, die ab 2001 die Ausbildung abgeschlossen haben, sind eher der Ansicht,
dass Forschungsergebnisse kaum in der Praxis umgesetzt werden (trifft eher/definitiv zu: 2001, 49,1 %, n= 158, 2001, 54,2 %, n= 207, df= 4, x²=
10,395, p= 0,034). Deutlich mehr Pflegepersonen, die ab 2001 abgeschlossen
haben, denken, dass die Pflegepersonen großteils nicht über Forschungsergebnisse informiert sind (trifft eher/definitiv nicht zu: <2001, 72 %, n= 234, ≥
77
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
2001, 76,5 %, n= 295, df= 4, x²= 16,372, p= 0,003). Deutlich eher fühlen sich
Pflegepersonen, die ihre Ausbildung vor 2001 abgeschlossen haben, durch ihre
Vorgesetzen bei der Anwendung von Forschungsergebnissen unterstützt (trifft
eher/definitiv zu= <2001, 45,4 %, n= 147, ≥2001, 40,2 %, n= 152, df= 4, x²=
10,074, p= 0,039).
78
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Tabelle 12 Einstellungen und Meinungen von DGKS/P gegenüber Forschungsanwendung
1 trifft definitiv zu
Item
In der Krankenpflegepraxis ist Forschung relevant.
Bei Beförderungen spielt die Forschungstätigkeit eine Rolle.
Die Krankenpflege sollte ein auf Forschung basierender Beruf werden.
Ihre beruflichen Aufgaben lassen dem
Krankenpflegepersonal keine Zeit, Fachzeitschriften zu lesen.
Oft führt die Forschung zu praktischen
Fortschritten in der Krankenpflege.
In der klinischen Praxis profitiert das
Krankenpflegepersonal von Forschungserfahrung.
In der Praxis werden Forschungsergebnisse vom Krankenpflegepersonal kaum
umgesetzt.
2 trifft eher zu
3 trifft weder zu/
noch lehne ich
ab
4 trifft eher
nicht zu
5 trifft definitiv
nicht zu
Gesamt
df
x²
p
4
56,889
0,000
4
9,733
0,045
4
103,45
0,000
4
4,644
0,326
4
41,621
0,000
4
57,993
0,000
4
10,927
0,027
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Gesamt
249
34,6
276
38,3
129
17,9
58
8,0
8
1,1
720
DGKS/P
166
28,4
240
41,0
121
20,7
52
8,9
6
1
585
akad.
DGKS/P
83
61,5
36
26,7
8
5,9
6
4,4
2
1,5
135
Gesamt
65
9,1
233
32,6
208
29,1
137
19,2
71
9,9
714
DGKS/P
57
9,9
178
30,8
179
31,0
106
18,3
58
10
578
akad.
DGKS/P
8
5,9
55
40,4
29
21,3
31
22,8
13
9,6
136
Gesamt
130
17,9
237
33,0
177
24,6
117
16,3
58
8,1
719
DGKS/P
69
11,8
186
31,9
161
27,6
109
18,7
58
9,9
583
akad.
DGKS/P
61
44,9
51
37,5
16
11,8
8
5,9
0
0
136
Gesamt
130
18,1
265
36,9
102
14,2
162
22,5
60
8,3
719
DGKS/P
108
18,5
214
36,6
86
14,7
133
22,8
43
7,4
584
akad.
DGKS/P
22
16,3
51
37,8
16
11,9
29
21,5
17
12,6
135
Gesamt
139
13,5
310
43,4
170
23,8
84
11,8
11
1,5
714
DGKS/P
88
15,2
252
43,6
152
26,3
76
13,1
8
5,3
576
akad.
DGKS/P
51
37,5
58
42,6
18
13,2
8
5,9
1
0,7
136
Gesamt
135
19,0
295
41,6
157
22,1
111
15,7
11
1,6
709
DGKS/P
81
14,0
242
41,9
143
24,8
101
17,5
10
1,7
577
akad.
DGKS/P
54
40,9
53
40,2
14
10,6
10
7,6
1
0,8
132
Gesamt
65
9,0
309
43,0
206
28,7
131
18,2
8
1,1
719
DGKS/P
50
8,6
239
41,0
182
31,2
105
18,0
7
1,2
583
akad.
DGKS/P
15
11,0
70
51,5
24
17,6
26
19,1
1
0,7
136
79
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Bei Beförderungen sollte Forschungserfahrung keine Rolle spielen.
Pflegeforschung ist nur für die Ausbildung, nicht aber für die berufliche Praxis
rel...
Ein Großteil des Pflegepersonals ist
über Forschungsergebnisse informiert.
Ihre beruflichen Aufgaben lassen dem
Krankenpflegepersonal keine Zeit, Forschungserkenntnisse in den beruflichen
Alltag einzubinden.
Vorgesetzte (im pflegerischen Bereich)
unterstützen die Anwendung und Umsetzung von Forschungsergebnissen in
der Praxis.
Gesamt
180
25,2
202
28,2
202
28,3
102
14,3
28
3,9
714
DGKS/P
174
30,1
171
29,5
164
28,3
57
3,8
13
2,2
579
akad.
DGKS/P
6
4,4
31
23,0
38
28,1
45
33,3
15
11,1
135
Gesamt
40
5,6
127
17,7
125
17,4
240
33,4
186
25,9
718
DGKS/P
37
6,3
117
20,0
121
20,7
196
33,0
113
19,3
584
akad.
DGKS/P
3
2,2
10
7,5
4
3,0
44
32,8
73
54,5
134
Gesamt
4
0,6
75
10,4
103
14,3
389
54,0
149
20,7
720
DGKS/P
3
0,5
61
10,4
89
15,2
318
54,5
113
19
584
akad.
DGKS/P
1
0,7
14
10,3
14
10,3
71
52,2
36
26,5
136
Gesamt
62
8,7
244
34,2
187
26,2
178
24,9
43
6
714
DGKS/P
54,0
9,3
202
34,9
160
27,6
129
22,3
34
5,9
579
akad.
DGKS/P
8
5,9
42
31,1
27
20,0
49
36,3
9
6,7
135
Gesamt
62
8,7
246
34,4
206
28,8
165
23,0
37
5,2
716
DGKS/P
44
7,6
204
35,1
183
31,4
121
20,8
30
5,2
582
akad.
DGKS/P
18
13,4
42
31,3
23
17,2
44
32,8
7
5,2
134
* Personen die keine Ausbildungstand genannt haben, werden in dieser Gesamtübersicht nicht dargestellt
80
4
94,37
0,000
4
84,646
0,000
4
4,792
0,309
4
13,093
0,011
4
19,352
0,001
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
5.3.4. Fort- und Weiterbildung
Fort- und Weiterbildungen sind für Pflegepersonen gesetzlich vorgeschrieben.
Knapp drei Viertel der Befragten (76,3 %, n= 540) wünschen sich von ihren
Arbeitgebern, dass diese Fortbildungen mit Schwerpunkt Pflegewissenschaft/ forschung anbieten. Knapp 70 % (71 %, n= 505) wären motiviert regelmäßig
(1-3x pro Jahr) an diesen teilzunehmen.
In der Hauptvergleichsgruppe (siehe Tabelle 13) besteht ein signifikanter Unterschied. Deutlich mehr akademisch Gebildete wären bereit, regelmäßig teilzunehmen (akad. 88,8 %, n= 119 versus Øakad. 73 %, n= 413, x²= 14,900; df=
1, p= 0,000) oder wünschen sich von ihren Arbeitgebern Fort- und Weiterbildungen zu Themen aus der Pflegewissenschaft/-forschung (akad. 88 %, n= 117
versus Øakad. 66,8 %, n= 381, x²= 23,303, df= 1, p= 0,000).
In der Subvergleichsgruppe Alter dichotom ist bei den über 40-Jährigen der
Wunsch nach regelmäßigen Fortbildungen größer als bei der Gruppe der unter
40-Jährigen (≤39-Jährige, 72,6 %, n= 292 versus ≥40-Jährige, 81,1 %, n=
245, x²= 6,868, p= 0,009). Die Gruppe der über Vierzigjährigen würde auch
eher an regelmäßigen Fort- und Weiterbildungen mit den Schwerpunkten Pflegewissenschaft/ -forschung teilnehmen (≤39-Jährige 68,1 %, n= 275 versus ≥
40-Jährige, 74,9, n= 227, x²= 6,868, p= 0,009).
Die Teilnehmer/-innen wurden im Fragebogen aufgefordert, für die Fort- und
Weiterbildung interessante Bereiche in der Pflegewissenschaft/-forschung zu
wählen. Nur wenige sind der Meinung, dass sie bereits ausreichend Wissen besitzen (2,7 %, n= 19) oder zeigen kein persönliches Interesse an Pflegeforschung (6,3 %, n= 44). Die meisten interessieren sich für Fort- und Weiterbildungen, die es ihnen ermöglichen würde, Forschungsergebnisse in den beruflichen Alltag einzubinden bzw. umzusetzen. Des Weiteren ist der Beitrag der Pflegeforschung für den beruflichen Alltag oder der Berücksichtigung von forschungsbasierten Informationen im beruflichen Alltag relevant. Auf wenig Interesse stoßen Fort- und Weiterbildungen zu den Themen „Grundlagen der Statistik“ oder „Grundlagen, um englische Forschungsartikel lesen zu können“.
81
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Tabelle 13 Themen für gewünschte Fortbildungen in der Pflegeforschung und -wissenschaft
DGKS/P
Anzahl
%
akad. DGKS/P
Anzahl
%
Gesamtsumme
Anzahl
%
Die Einbindung/ Umsetzung von Forschungsergebnissen im beruflichen Alltag
294
52,2
86
64,2
380
54,5
Der Beitrag der Pflegeforschung für den beruflichen Alltag
306
54,4
62
46,3
368
52,8
Die Berücksichtigung von forschungsbasierten Informationen im beruflichen Alltag
226
40,1
61
45,5
287
41,2
Evidenz basierte Pflegepraxis
194
34,5
66
49,3
260
37,3
199
35,3
49
36,6
248
35,6
181
32,1
60
44,8
241
34,6
Die Evaluierung/kritische Bewertung von Forschungsartikeln/-berichten
146
25,9
44
32,8
190
27,3
Grundlagen der Pflegeforschung
167
29,7
17
12,7
184
26,4
Grundlagen um englische wissenschaftliche Artikel/ Berichte lesen zu können
112
19,9
26
19,4
138
19,8
: Grundlagen der Statistik
75
13,3
19
14,2
94
13,5
nichts, ich habe kein Interesse an Pflegeforschung
44
7,8
0
0,0
44
6,3
nichts, ich habe genügend Kenntnisse
10
1,8
9
6,7
19
2,7
Gesamtsumme
563
100,0
134
100,0
697
100,0
Die Nutzung von Bibliotheken und Datenbanken,
um auf forschungsrelevante Unterlagen zugreifen
zu können.
Teilnahme an einem Forschungsprojekt in kleinem Umfang
* Personen die keinen Ausbildungstand genannt haben, werden in dieser Gesamtübersicht nicht dargestellt
* Mehrfachnennung möglich
Die Teilnehmer/-innen hatten die Möglichkeit, Themen für Fortbildungen zu nennen, die sie besonders interessieren. Insgesamt gab es 927 Angaben, manche
von ihnen waren sehr allgemein gehalten bzw. umfassten große Themenbereiche, andere waren sehr präzise formuliert. Die Top 5 werden in der nachfolgenden Abbildung dargestellt (siehe Abbildung 9). Mit Abstand das größte Interesse
erwecken Fortbildungen zum Thema Schmerz. Dafür interessierte sich ein Viertel derjenigen, die Angaben machten (26,1 %, n= 242). Mit einem größeren
Abstand folgen die Bereiche Dekubitus (8,5 %, n= 79), Wunderversorgung (7,2
%, n= 67), Sturz (6,4 %, n= 60) und Demenz (5,3, n= 50). Die Befragten
82
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
nannten eine Vielzahl weiterer Bereiche, in denen sie gern Fortbildungen besuchen würden. Dazu zählten etwa Arbeitszeitmodelle, Aromapflege, Beziehungsarbeit, Notfallmanagement, Diabetes, Ernährung, etc.
242
250
200
150
n= 927
100
79
67
60
50
50
0
Abbildung 9 Top 5 Fortbildungsthemen
5.3.5. Generelle Statements zu Akademisierung und Pflegeforschung/-wissenschaft
Die Teilnehmer/-innen der Studie hatten im Rahmen der Befragung die Möglichkeit, Statements zu Akademisierung, Pflegewissenschaft/-forschung oder Forschungsanwendung abzugeben. Insgesamt nutzten 217 Befragte diese Möglichkeit. Die Aussagen wurden von einer Kollegin und dem Autor der Studie in vier
Kategorien geclustert. Diese Kommentare wurden sinnerfassend zusammengefasst und in positive und negative Kommentare in den jeweiligen Bereichen unterteilt. Um die Ergebnisse anschaulicher zu gestalten wurden, einige Originalkommentare ausgewählt.
5.3.5.1.
Statements zur Akademisierung
Viele der Befragten sehen in der Akademisierung etwas Positives. Sie wird als
wichtig für die Zukunft des Berufs gesehen, da sich das Feld der Pflege an die
neuen Herausforderungen anpassen muss „[TSAP: 36] Die Akademisierung ist
83
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
aus berufspolitischer Sicht unbedingt zu forcieren, ExpertInnen in der Pflege
sind für die zukünftigen Herausforderungen unbedingt erforderlich, […]“. Mit der
Akademisierung wird erwartet, dass sich der Beruf der Gesundheits- und Krankenpflege weiterentwickelt
„[TSAP 7]: Akademisierung der Pflege würde die
Profession Pflege vorantreiben, […]“ und sich an sich internationalen Umfeld
anpasst (im Sinne der Vergleichbarkeit der Berufsgruppe). „[TSAP 179]: Sehr
wichtiger Schritt um international vergleichbar zu sein.“ Mit der Anhebung der
Ausbildung auf ein tertiäres Niveau, soll eine Aufwertung des Berufs der Gesundheits- und Krankenpflege einhergehen. Damit ist einerseits gemeint, dass
dadurch neue Aufstiegschancen sowie Spezialisierungen (ANP Advanced Nurse
ANP Advanced Nurse Practitioner oder APN= Advanced Practice Nurse) entstehen. „[TSAP 179]: […] Vor allem die §15 Umsetzung und weiterführend ANP
Etablierung ist sehr notwendig um eine rasche und lückenlose sichere und adäquate Patientenversorgung gewährleisten zu können (z.B.: Wundmanagment
gehört zur Gänze in den Kompetenzbereich der Pflege=> denn med. Personal
ordet jene Wundprodukte an, die die Pflege vorgibt […].“ Auf der anderen Seite
soll sich der Beruf der Gesundheits- und Krankenpflege gegenüber anderen Berufsgruppen emanzipieren und eine höhere Wertschätzung in der Öffentlichkeit
erhalten. Durch die Aufwertung erhoffen sich Teile der Befragten eine bessere
Bezahlung des Berufs. „[TSAP 173]: Positiv, da der Stellenwert des Berufes
dadurch gehoben wird. Es sollte jedoch auch das Gehalt angepasst werden.“.
Doch in der Akademisierung wird nicht nur Positives gesehen. So wird kritisiert,
dass der Informationsfluss schlecht funktioniert. Vor allem Pflegekräfte ohne
akademischen Abschluss wissen nicht, wie sich ihre weitere berufliche Zukunft
gestaltet. Sie wünschen sich mehr Aufklärung über die Veränderungen und Ziele
der Akademisierung. Auch werden Ängste über eine Verschlechterung der Versorgung von Patienten geäußert. So gehen einige Befragte davon aus, dass nur
mehr unzureichend Zeit für die Versorgung von Patienten zur Verfügung steht.
„[TSAP 58]: Durch die Akademisierung wird die Versorgung des Patienten nicht
verbessert. Die Zeit für die Akademisierung fehlt bei der direkten Versorgung
des Patienten.“ Ein/e anderer/e TeilnehmerIn ist der Meinung, dass die akademischen Pflegekräfte nicht mehr am Bett arbeiten werden, sondern eher für die
Verwaltung zuständig sind bzw. direkt nach dem Studium Führungspositionen
84
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
übernehmen werden. „[TSAP 57]: Durch Akademisierung werden immer mehr
"Chefs" kommen und keiner will direkt am Pflegebett beim Patienten arbeiten.“
Dadurch würden etwa die Aufgaben an die unterstellten Berufsgruppen delegiert
und die Pflegepersonen selbst hätten keinen Kontakt zu den Patienten. Einige
der Befragten machen diese Vorurteile an Erfahrungen aus der Praxis fest, in
denen zum Beispiel Studierende während der Grundausbildung für den gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege der Meinung sind, dass sie keine
Grundpflege übernehmen müssen. „[TSAP 188]: Usere Studenten haben ein
völlig falsches Bild von den Tätigkeiten ihres zukünftigen Berufes. Sie glauben,
dass sie nicht mehr waschen, sauber machen, essen eingeben und vieles mehr
müssen. Ich habe den Eindruck, das sich unsere Studenten für die Tätigkeiten,
die wir als "normale" DGKS ausführen zu schade sind.“ Oder: „[TSAP 42]: Die
Einstellung der Pflegepersonen verändert sich zum negativen. z.B. kamen Äußerungen von Auszubildenden sie wären nicht zum Hintern auswischen da.“ In
einen ähnlichen Kontext lassen sich manche Aussagen interpretieren, in welchen
die Befragten ihren akademisch gebildeten Kolleg/-innen die praktischen Fähigkeiten zur Ausübung des Berufs absprechen. „[TSAP 3]: Akademiker sind im
praktischen Berufsbereich oft handwerklich unbrauchbar.“ Zudem wird bemängelt, dass die akademisierten Pflegekräfte nicht das richtige Gespür für den Patienten mitbringen bzw. keinen Zugang zu diesen finden. „[TSAP 64]: ein "Gefühl-Gespür" für Patienten kann kein Studium bringen. Genau das vermisse ich
bei manchen jungen Pflegekräften, welche studieren, können wunderbare Studien, Berichte schreiben, jedoch ein Gespür für den Patienten fehlt. da sehe ich
eine "Schieflage“.“ Des Weiteren wird befürchtet, dass der Zugang zum Beruf
der Gesundheits- und Krankenpflege erschwert wird. Da als Zugangsvoraussetzung für ein Studium die Matura oder eine Studienberechtigungsprüfung benötigt wird. „[TSAP 83]: Finde es sehr schade, dass Interessenten ohne Matura
der Zugang zum Pflegeberuf deutlich erschwert wird.“ Durch diese Beschränkung, sind einige der Befragten der Meinung, dass ein vermehrter Pflegekräftemangel entstehen wird.
85
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
5.3.5.2.
Statements zu Pflegewissenschaft/-forschung
In dieser Kategorie wurden die Aussagen gesammelt, welche in einem direkten
Bezug zur Pflegewissenschaft/-forschung stehen. Einige der Befragten sind der
Ansicht, dass sich die Pflege derzeit im Wandel befindet und sich an die Herausforderungen der Zukunft anpassen muss. Das betrifft vor allem den demografischen Wandel der Bevölkerung und die damit einhergehende Multimorbidität
sowie die geringeren finanziellen Ressourcen im Gesundheitswesen. Dadurch
wird das Aufgabenfeld der Pflegepersonen vielfältiger und ihre Kompetenzen
erweitert. Aus diesem Grund sind sie der Meinung, dass die PraktikerInnen in
Zukunft öfter ihr Handeln begründen müssen. Als Schlüssel dafür sehen sie unter anderem Evidence Based Nursing. „[TSAP 60]: Durch die zunehmende Hochaltrigeit und Multimorbitität ist die Pflege in Zukunft verstärkt gefordert. Forschungsergebnisse können dabei helfen, die optimale pflegerische Betreuung zu
gewährleisten. Die Pflege muss von try&error wegkommen und endlich evidenzbasiert arbeiten und ihre Tätigkeiten ausrichten.“ Generell spüren einige der
Befragten derzeit noch Skepsis ihrer Kolleg/-innen gegenüber Pflegewissenschaft/-forschung. „[TSAP 18]: Als "frisch" diplomierte DGKS mit BScN fällt es
im Team schwer über Forschung und Wissenschaft zu sprechen, da dies oft von
Kollegen belächelt/beneidet/ignoriert wird. Stationsleitung sieht BScN als sehr
positiv und hat dementsprechend große Erwartungen an mich.“ Sie erwarten
aber, dass sich mit der Zeit mögliche Vorurteile abbauen. Manche spüren bereits
die Veränderungen der Basis zu einem positiven Bild der Pflegekräfte gegenüber
von Forschung und Wissenschaft. Pflegewissenschaft hat aber noch oft ein
Wahrnehmungsproblem und manche Befragten vermuten, dass manche Kolleg/-innen nichts mit den Begriffen aus der Pflegewissenschaft anfangen können, da sie möglicherweise in ihrer Ausbildung noch nicht oder unzureichend
gelehrt worden sind. „[TSAP 119]: […] Viele PP können mit diesen Begriffen
alleine nichts anfangen. Daher glaube ich auch, dass die Angst vor der Akademisierung der Pflege teilweise so groß ist […].“ Aus diesem Grund und weil die
Pflegepersonen in Zukunft ihr Handeln belegen müssen, werden sich Fort- und
Weiterbildungen über Pflegewissenschaft/-forschung gewünscht. „[TSAP 7]: […]
aber praktisch fehlt es noch viel an Verständnis und Umsetzungswillen von Forschungsergebnissen. Wichtiger Ansatzpunkt: nicht nur zukünftige Pflegende
86
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
akademisch ausbilden sondern auch bereits diplomierte Pflegekräfte vermehrt
zu diesem Thema schulen/weiterbilden. Grundlagen könnten durch Fortbildungen weitergegeben werden und Bewusstsein, Einstellung und grundlegende wissenschaftliche Kenntnisse sind unumgänglich damit die Akademisierung der
Pflege eine Chance hat.“
Ein großes Problem sehen viele Teilnehmer/-innen darin, dass in der Pflegewissenschaft noch immer eine große Lücke zwischen Theorie und Praxis besteht.
Dabei wird bemängelt, dass die Forschungsergebnisse noch zu abstrakt und zu
wenig praxisrelevant dargestellt werden. Sie wünschen sich daher, dass die Forschungsinhalte für die Praxis aufbereitet werden sollen. Im Fokus sollen dabei
Ergebnisse stehen, die für die Patienten bzw. Pflegepersonen relevant sind. Idealerweise soll dadurch bei den Pflegepersonen ein Gefühl geschaffen werden,
dass Pflegeforschung zu positiven Auswirkungen im Berufsalltag führt. „[TSAP
179]: Es sollte an dem Gefühl gearbeitet werden, dass die Pflegeforschung Ergebnisse und etwas "Gutes" für die Pflegepraxis schafft! Danke.“
Als ein Grund für die teils geringe Umsetzung von Forschungsergebnissen werden die fehlenden personellen oder zeitlichen Ressourcen während des beruflichen Alltags gesehen bzw. die fehlende Unterstützung durch die Führungsebene. „[TSAP 87]: Forschung anzuwenden in der Pflege ist unabdingbar. jedoch müssen dafür in den meisten Organisation die Rahmenbedingungen (zeitliche Ressourcen ect . ) angepasst werden. ansonsten sehe ich keine Chance für
die professionalisierung der Pflege“ und „[TSAP 103]: …Führungskräfte haben
kaum KnowHow um Forschung zu unterstützen. Evidence-based Management
noch kein Thema in Österreich.“
Manche der Befragten lehnen die Pflegewissenschaft/-forschung generell ab. Einer der Gründe dafür ist, dass während der Ausbildung unzureichendes Wissen
über Nutzen und Sinn dieser vermittelt worden ist. „[TSAP 96]: Ganz Ehrlich
teilweiser sinnloser Ausbildungsinhalt ,bezogen auf die Krankenpflegeschule
was man über Pflegeforschung lernt.Inhalte waren wie man verschiedene Arten
von Interviews Experten blablabla Interviews führt, Studien auszuerten etc.,alles viel zu kompliziert geschrieben,im Großen und Ganzen ein drum herum Gerede, wo man nicht mehr weiß wo der Anfang und das Ende ist. Ich dachte
87
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Pflegeforschung sei dazu da neue Pflegetechniken zu erlenen bzw. zu entdecken
wie Basale Stimulation oder Kinästhetik, das gabs ja schon vor der Pflegewissenschaft!!!, meine damalige Lehrerin konnte mir nichts sagen, was die Pflegeforschung seitdem neu dazugewinnen konnte!Meine ganz persönliche Meinung
zu Pflegeforschung.“ Andere haben gegenüber der Pflegewissenschaft/-forschung eine negative Einstellung, da sie der Meinung sind, dass durch Forschungsanwendung der Bezug zu den Patienten verloren geht und die Anwender
ihren Fokus auf Organisatorisches richten. „[TSAP 34]: Die "Verwissenschaftung" der Pflege macht den Anschein als würde sie sich zunehmend hinter den
Schreibtisch und weg von der Praxis und vor allem dem Patienten zu bewegen.
Die Praxis scheint immer mehr in den Hintergrund zu treten. Grundsatz Wissenschaft geht vor Praxis ist nicht immer positiv zu beurteilen.“
5.3.5.3.
Statements zu Struktur/Organisation
In dieser Kategorie wurden alle Aussagen der Teilnehmer/-innen, welche im
Kontext zu Struktur und Organisation der Gesundheits- und Krankenpflege sowie den beschäftigenden Einrichtungen stehen, zusammengefasst.
Die Befragten führen hier unter anderem an, dass die Anwendung von Forschungsergebnissen durch die hohe berufliche Belastung oftmals nicht möglich
ist. Sie sehen dabei eine unzureichende personelle Besetzung bzw. die Aufgabenstruktur (oftmals werden von DGKS/P Hilfstätigkeiten wie Essen austeilen
übernommen, hoher Dokumentationsaufwand) als ein Hauptproblem an. Dies
hat als Konsequenz, dass etwa nicht ausreichend Zeit für das Lesen von Fachliteratur, Forschung oder auch Fort- und Weiterbildungen gegeben ist. Zudem
wird der geringe Informationsfluss innerhalb der Organisation über zukünftige
Änderungen durch den Arbeitgeber bemängelt. Das betrifft vor allem mögliche
Veränderungen der Personalstruktur. Die Betroffenen fragen sich auch, wie sich
das zukünftige Verhältnis zwischen akademisch gebildeten Pflegekräften und
jenen, die keinen akademischen Abschluss besitzen, gestaltet „[TSAP 189]: viel
mehr Aufklärung erforderlich - es herrscht Angst davor degradiert zu werden
ohne akademische Abschlüsse“ oder ob DGKS/P gegen billigere Arbeitskräfte
ausgetaucht werden „[TSAP 70]: Einerseits positiv, andererseits wird mit neuem
88
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Pflegegesetz angestrebt den %ualen Anteil an Diplompersonal in den Krankenanstalten zu verringern, da dies aus Finanzierungsgründen durch "günstigeres"
Personal ala Pflegeassistenz/Pflegefachassisitenz verdängt werden wird.“ Im
Zusammenhang mit Forschung wünschen sich die Befragten, dass etwa fixe
Stellen für Forscher/-innen in den Einrichtungen geschaffen werden. Diese sollen den PraktikerInnen aktuelle Forschungsergebnisse näherbringen und bei der
Umsetzung unterstützen (Aufbereitung der Ergebnisse, als Anlaufstelle für jegliche Forschungsfragen). „[TSAP 107]: […] Eine Pflegewissenschaftlerin pro Klinikum, die Forschung betreibt, die Pflegepersonen über Ergebnisse informiert,
mit den Pflegepersonen zusammenarbeitet, das kann ich mir sehr gut vorstellen
und ist auch realistisch.“ Als wünschenswert wird auch angesehen, dass die
Dienstgeber ausreichende Fort- und Weiterbildungen über Pflegewissenschaft/forschung anbieten „[TSAP 119]: Ich finde das Pflegewissenschaft und Pflegeforschung umfangreich im Rahmen von Fortbildungen in Institutionen angeboten werden sollte.“.
5.3.5.4.
Statements zum Wandel des Berufsbildes
Die Akademisierung des Berufs für Gesundheits- und Krankenpflege schreitet
seit 2005 voran. Seit 2008 werden die ersten DGKS/P an Fachhochschulen ausgebildet. Diesen Wandel nehmen einige der Befragten als positiv wahr. So sind
sie der Meinung, dass der Beruf der Krankenpflege in der Gesellschaft einen
höheren Stellwert einnimmt. „[TSAP 200]: Wie soll ich sagen: Durch die Akademisierung der Pflege nimmt der Beruf einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft ein!!“ und damit als eigenständige Profession wahrgenommen wird.
Auf der anderen Seite hat dieser Wandel innerhalb der Berufsgruppe aber viele
Ängste bzw. Befürchtungen geweckt und so sind manche – teils begründete,
teils unbegründete – Vorurteile entstanden. So wird die Art der Einführung der
Ausbildung bemängelt. Es wurden zu wenige Informationen über die Art des
Studiums, die Dauer und das Tätigkeitsprofils der zukünftigen Kolleg/-innen vermittelt. Es gibt den weit verbreiteten Irrglauben zum Fachhochschulstudium
„Gesundheits- und Krankenpflege“. So sind einige der Befragten der Meinung,
dass die Student/-innen während der Ausbildung keine Praktika absolvieren
89
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
müssen oder nach dem Studienabschluss direkt auf Führungspositionen gesetzt
werden. Es wird auch bemängelt, dass die Studierenden während der Praktika
unzureichend Wissen über praktische Fertigkeiten mitbringen. „[TSAP 125]: Ich
finde es schön, wenn es zur Akademisierung der Pflege kommt. Trotzdem sollten
auch diese Pflegepersonen ein gewisses Maß an praktischer Erfahrung und Wissen am Krankenbett vermittelt bekommen - sie hinken alle hinten nach.“ Ein
weiterer Kritikpunkt ist, dass die Studierenden bestimmte Tätigkeiten nicht
übernehmen wollen bzw. dass diese nicht in ihrem Kompetenzbereich liegen
„[TSAP 176]: Prinzipiell sehe ich die Akademisierung des Pflegeberufes als positiv, dennoch habe ich mit Schülerinnen und Schülern der Akademie bereits
sehr negative Erfahrungen im stationären Bereich gemacht. Mir wurde als PA
der Station von den Schülern erklärt was in ihrem Kompetenzbereich liegt und
welche Arbeiten sie nicht verrichten werden.“
Einige der Befragten äußern die Befürchtung, dass aufgrund der Entwicklungen
in den letzten Jahren der Beruf immer mehr in die Organisation (z. B.: Pflegedokumentation, etc.) abgleitet. Die Pflegepersonen sind der Ansicht, dass sie
nicht mehr ausreichend Zeit für die Patienten haben. Dadurch leidet der Kontakt
zu den Patienten und die Versorgungsqualität sinkt. „[TSAP 172]: Pflegen so wie
ich es lernte gibt es nicht mehr- die Zeit für den Pat wird minimiert durch
mas-
sive Schreibarbeit!(gesetzlich abgesichert zu sein) nach Pat Befragungen ist jedoch nur der persönlichen Kontakt,das offene Ohr,...das was sie brauchen u
nicht mehr bekommen. Was hilft ein Akad Titel diesen Pat - ich selbst habe
erlebt, das eine Einserschülerin im Umgang mit Pat versagt! Für Menschlichkeit
brauch ich keine hohe Ausbildung, das Berufsbild im Wandel aber für den Pat
ist das sicher nicht!“
Junge Kolleg/-innen, die ein Studium abgeschlossen haben, sehen sich aufgrund
ihrer akademischen Ausbildung oftmals von ihren Kolleg/-innen nicht zu 100 %
akzeptiert. Sie spüren Vorurteile und Ablehnung, wenn sie erwähnen, dass sie
Pflegewissenschaft studieren oder wissenschaftliche Erkenntnisse in den Pflegealltag umsetzen wollen. „[TSAP 175]: Prinzipiell ist die Akademisierung der
Pflege als sehr positiv zu betrachten, obwohl leider angemerkt werden muss,
90
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
dass dies in der breiten Mehrheit der älteren, auf Stationen arbeitenden Pflegenden anders gesehen wird. Insofern war es, insbesondere als Schüler nicht
oder nur gegen viel Widerstand möglich neue Erkenntnisse aus der Forschung
bzw. der Schule in der Praxis umzusetzen. Weiters, habe ich die Erfahrung gemacht, dass man eher ablehnend behandelt wird, wenn man berichtet, dass
man Pflegewissenschaften studiert. Ich hoffe sehr, dass durch die Umstellung
mehr Evidenzbasiertes Pflegen zustande kommt und auch Bacchelor auf Station
akzeptierter werden.“
5.3.6. Welche Wünsche und Forderungen gibt es, wenn Pflegeforschung auf der Station eingeführt wird
Die Befragten hatten die Möglichkeit Wünsche bei einer möglichen Einführung
von Pflegeforschung auf der Station zu äußern. Insgesamt gaben 180 Teilnehmer/-innen 326 Statements ab. Der Großteil der Aussagen wurde in Schlagwörtern formuliert, diese bezogen sich zum Teil auf spezifische Aspekte, andere
umrissen größere Bereiche. Die Statements wurden in Themengebiete geclustert und zusammengefasst. Die aussagekräftigsten werden in jeweiligen Bereichen zitiert. Einige Aussagen ließen sich keinem Thema zuordnen und wurden
in die Darstellung der Ergebnisse nicht miteinbezogen.
Ausreichend Information und Aufbereitung von Forschungsergebnissen
Die meisten Statements stehen in einem Zusammenhang mit der Aufbereitung
von Forschungsergebnissen und dass die Pflegepersonen ausreichend darüber
informiert werden möchten. Sie äußern den Wunsch, dass die Informationen
praxisnah und möglichst verständlich aufbereitet werden.
„[TE 9 (TE= Teilnehmer bei Frage Wünsche bei der Einführung Pflegeforschung
Nummer 9)]: einfach und verständlich formulierte Übermittlung der Ergebnisse“, „[TE 69]: Klare Erläuterung der Ergebnisse für Mitarbeiter, spezielle für
jene ohne pflegewissenschaftliche Bildung“ und „[TE 98]: Praxisbezogene und
vor allem schrittweise Umsetzung.“
91
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Unterstützung durch die Organisation bei der Anwendung
Die zweithäufigsten Anmerkungen stehen im Zusammenhang mit Unterstützung
bei Forschungsanwendung. Dies beinhaltet etwa Aussagen zur direkten Unterstützung der Anwender oder organisatorische Rahmenbedingungen für die Anwendung von Forschungsergebnissen.
An oberster Stelle steht dabei der Wunsch, nach Unterstützung durch die Führungskräfte. „[TE 169]: Dass das mittlere Pflegemanagement auch dahinter
steht“; „[TE 16]: Unterstützung der Kollegialen Führung.“ Dies beinhaltet auch
die Unterstützung und Begleitung der Bediensteten während der Einführung von
Pflegeforschung im Arbeitsbereich. „[TE 82]: Begleitung der Einführung“. Einige
würden gerne von PflegewissenschaftlerInnen unterstützt werden „[TE 36]: Unterstützung an der Basis von den Forschern um Unklarheiten direkt zu besprechen“. Diese sollen die Pflegepersonen bei der Suche nach relevantem Wissen,
der Aufbereitung und der Implementierung anleiten.
Bei der Einführung von Pflegeforschung erhoffen sich die Befragten, dass ihnen
ausreichend Ressourcen (materiell/finanziell) zur Verfügung gestellt werden.
Dies umfasst einen Zugang zu Datenbanken, Bibliotheken oder personelle Ausstattung.
Konkrete Wissensbereiche
Viele der Befragten äußern konkrete Wissensbereiche in denen sie Informationen bei der Einführung von Pflegeforschung erhalten wollen. Das größte Interesse erwecken die Bereiche Schmerz, Wundmanagement oder Dekubitus.
Zeit
Den Befragten ist es wichtig, dass ihnen bei der Einführung von Forschungsergebnissen ausreichend Zeit zur Verfügung gestellt wird. Dies umfasst einerseits
die Zeit, sich mit den Ergebnissen auseinander zu setzen und anderseits ausreichend Zeit, diese in den Alltag umzusetzen „[TE 11]: Ausreichend Zeit um sich
mit der Thematik auseinander zu setzen“ und „[TE 26]: Zeit um Ergebnisse in
den Alltag einzubinden“.
92
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Team
Einige der Befragten erhoffen sich von den Kolleg/-innen eine ausreichende Akzeptanz von Pflegeforschung. Dies beinhaltet auch die Motivation und die Bereitschaft der Mitglieder zur Umsetzung „[TE 168]: dass das Team zeigt genug
Motivation und Bereitschaft davon zu profitieren“ „[TE 178]: Anwendung und
Akzeptanz des gesamten Teams.“
Gewünscht wird, dass die Ergebnisse vor der Einführung im Team vorgestellt
werden, damit sich jeder einzelne damit befassen kann, diese besprochen werden können und anschließend darüber entschieden werden kann, ob sie überhaupt eingeführt werden. „[TE 87]: Vor Einführung, im Rahmen einer Teambesprechung Vorstellung des Ergebnisses.“ „[TE 35]: dass man gemeinsam entscheidet wie man die Theorie in die Praxis umsetzt.“
Evaluierung von Forschungsergebnissen
Die teilnehmenden Pflegekräfte äußerten den Wunsch, dass Ergebnisse der Pflegeforschung nach ihrer Umsetzung in der Praxis auf ihren Nutzen evaluiert werden. „[TE 167]: die evalueirung über das Wie.Was und wirkung ,ob ressourcen
sparend..ob der Patient diese gelebte anwendung spürt!! und vieles mehr.“
Erwartungen bei der Einführung von Pflegeforschung
Mit der Einführung von Pflegeforschung auf der Station gehen einige Hoffnungen
einher. Die Befragten erhoffen sich eine Qualitätssteigerung in der Pflege wie
etwa höhere Patientensicherheit, ein besseres Outcome oder etwa Zeitersparnis
„[TE 78]: Erleichterung für den Patienten zB Arbeitsabläufe“.
93
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
5.4.
Ausbildung
In diesem Unterkapitel wird dargestellt, inwieweit bereits in der Ausbildung Inhalte über und zur Forschungsanwendung vermittelt worden sind bzw. inwieweit
relevante Themen über Forschungsanwendung in der Ausbildung einführend oder ausführlich vermittelt werden sollen.
5.4.1. Inkludierte
die
Ausbildung
forschungsrelevante
Aspekte?
Über zwei Drittel der Teilnehmer/-innen (69,3 %, n= 503) die diese Frage beantworteten gaben an, dass in ihrer Ausbildung bereits Aspekte zu Forschungsanwendung vermittelt wurden. 221 (30,7 %) Pflegepersonen führten an, dass
dies noch kein Teil ihrer Ausbildung war.
Drei der abgefragten Items wurden mehrheitlich nicht unterrichtet. Dies umfasst
die Teilnahme an einem kleinen Forschungsprojekt (gar nicht= 62,1 %, n=
449), Grundlagen der Statistik (gar nicht= 51,6 %, n= 370) und Grundlagen,
um englische wissenschaftliche Artikel/ Berichte lesen zu können (gar nicht=
56,0 %, n= 402). Nur die Grundlagen der Pflegeforschung wurden mehrheitlich
in moderatem/hohem Ausmaß unterrichtet (55,1 %, n= 377). Auch die Nutzung
von Bibliotheken und Daten, um auf forschungsrelevante Unterlagen zugreifen
zu können (moderates/hohes Ausmaß= 40,3 %, n= 292), und die kritische Bewertung/-Evaluierung von Forschungsartikeln (moderates/hohes Ausmaß= 36,2
%, n= 260) wurden im Vergleich zu den anderen Schwerpunkten oft in hoher
Intensität unterrichtet. Die restlichen Themenschwerpunkte wurden nur „entweder gar nicht“ oder „nur in einem geringen Ausmaß“ g.
Betrachtet man die Hauptvergleichsgruppen, ergibt sich ein differenzierteres
Bild. Bei der Gruppe der DGKS/P ohne akademische Ausbildung war Pflegeforschung bereits bei knapp zwei Drittel der Befragten (64,5 %, n= 374) Teil der
Ausbildung. Noch öfter war Forschung Bestandteil der Ausbildung bei der
Gruppe der DGKS/P mit akademischer Ausbildung. Bei diesen war dies schon
bei Neunzehntel (90,4 %, n= 123) Teil des Unterrichts. Noch deutlicher fallen
94
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
die Unterschiede bei dem Ausmaß der Ausbildung der verschiedenen Schwerpunkte aus. Bei der Mehrheit der Pflegepersonen mit akademischem Abschluss
wurden alle forschungsrelevanten Aspekte bei der Ausbildung berücksichtigt.
Wogegen bei einem Großteil der Gruppe der DGKS/P ohne akademische Ausbildung drei forschungsrelevante Schwerpunkte gar nicht unterrichtet wurden.
Dies sind die Mitarbeit an einem Forschungsprojekt (gar nicht= 68,6 %, n=
399), Grundlagen um englischsprachige Fachartikel lesen zu können (gar nicht=
64 %, n= 369) und Grundlagen der Statistik (59,3 %, n= 342). Im Vergleich zu
anderen forschungsrelevanten Schwerpunkten wurden nur die Grundlagen der
Pflegeforschung vertieft unterrichtet (moderates/hohes Ausmaß= 46,2 %, n=
270). Bei den akademisch gebildeten Pflegekräften wurden alle Items, abgesehen von der Mitarbeit an einem Forschungsprojekt, in einem moderaten bis hohen Ausmaß gelehrt.
In den Subvergleichsgruppen zeigten sich weitere signifikante Unterschiede.
Wie zu erwarten beinhaltete die Ausbildung bei Pflegepersonen, die vor 2001
diplomiert haben, noch keine forschungsrelevanten Aspekte (nein 53,2 %, n=
173). Wogegen dies bei Pflegepersonen die ab 2001 diplomiert haben, nur mehr
auf 10,6 % (n= 40) zutrifft (x²= 150,511, df= 1, p= 0,000). Diese Unterschiede
ziehen sich durch alle Items. Bei den Personen, die vor 2001 diplomierten,
wurde bei der Mehrheit der Befragten kein einziger Gegenstand in einem moderaten oder hohen Ausmaß unterrichtet. Bei den Pflegepersonen mit Diplom ab
2001 zeigt sich ein anderes Bild. Grundlagen der Pflegeforschung (moderates/hohes Ausmaß= 76,8 %, n= 292), die Nutzung von Bibliotheken/Datenbanken (moderates/hohes Ausmaß= 52,5 %, n= 200), und die kritische Bewertung/Evaluierung von Forschungsartikeln/-berichten (moderates/hohes Ausmaß= 50,6 %, n= 191) wurden in dieser Gruppe vertieft unterrichtet. Ein ähnliches Bild zeigt sich in der dichotomisierten Variable Alter. Wobei bei einer
Mehrheit der beiden Gruppen, Forschung bereits ein Teil der Ausbildung war
(≤39-Jährige 83,4 %, n= 341, ≥ 40-Jährigen 51,8 %, n= 161, x²= 83,596, df=
1, p= 0,000). In der Gruppe der Älteren wurde bei der Mehrheit kein einziger
Forschungsgegenstand unterrichtet. Auffallend ist, dass im Gegensatz zur
Gruppe die ab 2001 ihre Ausbildung abgeschlossen haben, bei den unter 40-
95
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Jährigen nur der Gegenstand Grundlagen der Pflegeforschung bei einer Mehrheit
in einem moderatem/hohem Ausmaß unterrichtet wurde (69,4 %, n= 284).
Zwischen den Geschlechtern besteht ein signifikanter Unterschied. Bei über vier
Fünfteln der männlichen Teilnehmer war Forschung bereits Teil der Ausbildung,
wogegen dies nur bei knapp zwei Drittel der weiblichen Befragten der Fall war
(Männer 84,3 %, n= 119, Frauen 65,9 %, n= 382, x²= 18,040, df= 1, p=
0,000). Abgesehen von der Teilnahme an einem kleinen Forschungsprojekt, besteht bei allen forschungsrelevanten Aspekten ein signifikanter Unterschied in
dem Ausmaß der Ausbildung. Bei der Mehrheit der weiblichen Teilnehmer/-innen
wurde kein Gegenstand in moderatem/hohem Ausmaß unterrichtet. Am intensivsten wurde ihnen die Grundlagen der Pflegeforschung vermittelt (moderatem/hohem Ausmaß= 48,7 %, n= 182). Bei den Männer wurden die Grundlagen
der Pflegeforschungen (moderates/hohes Ausmaß= 66,4 %, n= 93) sowie die
Nutzung von Bibliotheken/Datenbanken (moderates/hohes Ausmaß= 50,7 %,
n= 71) am intensivsten gelehrt.
Zwischen den verschieden Arbeitsbereichen (intra-, extramuraler und sonstigen
Bereichen) bestehen hier keine signifikanten Unterschiede.
96
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Tabelle 14 Intensität der Vermittlung von forschungsrelevanter Inhalten während der Ausbildung
1 gar nicht
Item
Der Beitrag der Pflegeforschung für den beruflichen
Alltag
Grundlagen der Pflegeforschung
Teilnahme an einem Forschungsprojekt in kleinem
Umfang
Die Nutzung von Bibliotheken und Datenbanken, um
auf forschungsrelevante
Unterlagen zugreifen zu
können.
Die Evaluierung/ kritische
Bewertung von Forschungsartikeln/ -berichten
Die Berücksichtigung von
forschungsbasierten Informationen im beruflichen
Alltag
Grundlagen der Statistik
Grundlagen um englische
wissenschaftliche Artikel/
Berichte lesen zu können
Evidenz basierte Pflegepraxis
Anzahl
%
2 in geringem
Ausmaß
Anzahl
%
3 in moderatem
Ausmaß
Anzahl
%
4 in hohem
Ausmaß
Anzahl
%
df
Gesamt
Gesamt
285
40,1
180
25,3
171
24,1
75
10,5
711
DGKS/P
akad.
DGKS/P
Gesamt
264
45,6
156
26,9
129
22,3
30
5,2
579
21
15,9
24
18,2
42
31,8
45
34,1
132
256
35,8
85
11,9
188
26,3
187
26,1
716
DGKS/P
akad.
DGKS/P
Gesamt
236
40,5
76
13,1
158
27,2
112
19,2
582
20
14,9
9
6,7
30
22,4
75
56,0
134
444
62,0
137
19,1
93
13,0
42
5,9
716
DGKS/P
akad.
DGKS/P
Gesamt
399
68,6
100
17,2
62
10,7
21
3,6
582
45
33,6
37
27,6
31
23,1
21
15,7
134
292
40,7
136
18,9
155
21,6
135
18,8
718
DGKS/P
273
46,7
127
21,7
121
20,7
63
10,8
584
akad.
DGKS/P
19
14,2
9
6,7
34
25,4
72
53,7
134
Gesamt
310
43,5
142
19,9
150
21,1
110
15,4
712
DGKS/P
akad.
DGKS/P
Gesamt
286
49,4
123
123
117
20,2
53
9,2
579
24
18,0
19
14,3
33
24,8
57
42,9
133
314
44,2
196
27,6
152
21,4
48
6,8
710
DGKS/P
akad.
DGKS/P
Gesamt
289
49,8
169
29,1
104
17,9
18
3,1
580
25
19,2
27
20,8
48
36,9
30
23,1
130
365
51,4
155
21,8
123
17,3
67
9,4
710
DGKS/P
akad.
DGKS/P
Gesamt
342
59,3
128
22,2
80
13,9
27
4,7
577
23
17,3
27
20,3
43
32,3
40
30,1
133
396
55,7
145
20,4
102
14,3
68
9,6
711
DGKS/P
akad.
DGKS/P
Gesamt
369
64,0
116
20,1
71
12,3
21
3,6
577
27
20,1
29
21,6
31
23,1
47
35,1
134
276
38,8
186
26,1
171
24,0
79
11,1
712
DGKS/P
akad.
DGKS/P
253
43,8
164
28,4
127
22,0
34
5,9
578
23
17,2
22
16,4
44
32,8
45
33,6
134
97
x²
3
116,127
0,000
3
80,885
0,000
3
67,764
0,000
3
149,419
0,000
3
107,651
0,000
3
105,733
0,000
3
132,373
0,000
3
158,834
0,000
3
106,388
0,000
p
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Die Einbindung von Forschungsergebnissen im
beruflichen Alltag
Gesamt
309
43,3
233
32,7
130
18,2
41
5,8
713
DGKS/P
akad.
DGKS/P
288
32,6
189
32,6
86
14,8
17
2,9
580
21
15,8
44
33,1
44
33,1
24
18,0
133
* Personen die keinen Ausbildungstand genannt haben, werden in dieser Gesamtübersicht nicht dargestellt
98
3
91,393
0,000
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
5.4.2. Wie umfangreich sollen in Zukunft verschiedene forschungsrelevante Themen in der Grundausbildung unterrichtet werden?
Die Pflegepersonen hatten im Rahmen der Befragung die Möglichkeit zu beurteilen, in welcher Intensität verschiedene Themen der Forschungsanwendung
bzw. Pflegewissenschaft in der Ausbildung unterrichtet werden sollten. Die Fragen wurden von 676 bis 696 Personen beantwortet. Im Durchschnitt waren die
Teilnehmer/-innen bei je fünf Themenfeldern der Meinung, dass sie einführend
bzw. vertiefend vermittelt werden sollten. An der Spitze lagen dabei die Kategorien der einführenden Gebiete „Einführung in die Statistik“ mit 82 % (n= 554)
und die „Teilnahme an einen kleinen Forschungsprojekte“ mit 70,3 % (n= 476).
Ausführlich sollten die Einbindung von Forschungsergebnissen in der Praxis
(65,8 %, n= 454), evidenzbasierte Pflege (63,4 %, n= 434) und die Verwendung von Datenbanken (62,8 %, n= 435) vermittelt werden.
Zwischen den Hauptvergleichsgruppen (siehe Tabelle 15) fanden sich, bis auf
zwei Kategorien (Statistik, Teilnahme an einem Forschungsprojekt), signifikante
Unterschiede. Besonders ausgeprägt ist dieser Unterschied in der Kategorie
„Beitrag der Pflegeforschung für den beruflichen Alltag“, in welcher die Mehrheit
der DGKS/P ohne akademischen Abschluss (einführend 51,4 %, n= 286) der
Meinung ist, dass dies nur einführend vermittelt werden sollte. Dem gegenüber
steht die Vergleichsgruppe, in welcher drei Viertel (75,4 %, n= 101) der Meinung sind, dass dies ausführlich unterrichtet werden sollte (df= 1, x²= 31,266,
p= 0,000). Deutliche Unterschiede bestehen in den Kategorien „Berücksichtigung von Forschungsergebnissen im Pflegealltag“, „Evidenz basierte Pflege“ und
„kritische Bewertung/Evaluierung von Forschungsartikeln/-berichten.
Zwischen den Geschlechtern bestehen nur in der Frage, wie intensiv „Grundlagen der Pflegeforschung“ unterrichtet werden soll, Unterschiede. Die männlichen Pflegepersonen sind deutlich öfter der Ansicht, dass dies ausführlich gelehrt werden sollte (ausführlich Männer: 56,6 %, n= 77 versus Frauen: 45,3 %,
n= 250; x²= 5,614, df= 1, p= 0,018).
99
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Pflegepersonen, die ab 2001 die Ausbildung abgeschlossen haben, sind eher der
Meinung, dass der „Beitrag der Pflegeforschung für den beruflichen Alltag“ ausführlich unterrichtet werden sollte (≤2000 46,7 %, n= 140 versus ≥2001 60,2
% n= 225, x²= 0,000, df= 1, p= 0,000). Ähnlich sehen dies die Jüngeren Pflegepersonen. Knapp 60 % der unter 40-Jährigen (n= 241) sind der Meinung,
dass dies ausführlich gelehrt werden sollte, wogegen die Mehrheit der über 40Jährigen (ausführlich 45,5 n= 132) dies ablehnt (x²= 14,124, df= 1, p= 0,000).
100
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Tabelle 15 Themen die in der Ausbildung einführend oder ausführlich behandelt werden sollen
einführend
Item
Der Beitrag der Pflegeforschung für
den beruflichen Alltag
Grundlagen der Pflegeforschung
Teilnahme an einem Forschungsprojekt in kleinem Umfang
Die Nutzung von Bibliotheken und
Datenbanken, um auf forschungsrelevante Unterlagen zugreifen zu
können
Die Evaluierung/kritische Bewertung
von Forschungsartikeln/ -berichten
Die Berücksichtigung von forschungsbasierten Informationen im
beruflichen Alltag
Die Einbindung von Forschungsergebnissen im beruflichen Alltag
Grundlagen der Statistik
Grundlagen um englische wissenschaftliche Artikel/Berichte lesen zu
können
Evidenz basierte Pflegepraxis
ausführlich
Anzahl
%
Anzahl
%
df
x²
p
Gesamt
319
46,2
371
53,8
1
31,23
0,000
DGKS/P
286
51,4
270
48,6
akad.
DGKS/P
33
24,6
101
75,4
Gesamt
360
52,6
325
47,4
1
14,04
0,000
DGKS/P
309
56,1
242
43,9
akad.
DGKS/P
51
38,1
83
61,9
Gesamt
473
70,3
200
29,7
1
3,223
0,073
DGKS/P
388
71,9
152
28,1
akad.
DGKS/P
85
63,9
48
36,1
Gesamt
254
37,0
433
63,0
1
21,49
0,000
DGKS/P
228
41,2
326
58,8
akad.
DGKS/P
26
19,5
107
80,5
Gesamt
345
50,8
334
49,2
1
30,55
0,000
DGKS/P
306
56,0
240
44,0
akad.
DGKS/P
39
29,3
94
70,7
Gesamt
268
39,6
409
60,4
1
36,94
0,000
DGKS/P
247
45,2
300
54,8
akad.
DGKS/P
22
16,4
112
836,0
Gesamt
235
34,2
453
65,8
1
23,28
0,000
DGKS/P
213
38,4
341
61,6
akad.
DGKS/P
21
16,2
109
83,8
Gesamt
550
82,0
121
18,0
1
2,45
0,118
DGKS/P
448
83,1
91
16,9
akad.
DGKS/P
102
77,3
30
22,7
Gesamt
416
61,7
258
38,3
1
29,93
0,000
DGKS/P
363
66,7
181
33,3
akad.
DGKS/P
53
40,8
77
59,2
Gesamt
247
36,4
432
63,6
1
30,29
0,000
DGKS/P
226
41,4
320
58,6
akad.
DGKS/P
21
15,8
112
84,4
* Personen die keinen Ausbildungstand genannt haben, werden in dieser Gesamtübersicht nicht dargestellt
101
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
5.5.
Hypothesenprüfung
Zur Bearbeitung der Problemstellung wurden zwei Unterschieds- und eine Zusammenhangshypothesen formuliert. Diese wurden mittels verschiedener statistischer Verfahren überprüft.
5.5.1. Unterschiedshypothesen
Für die erste Hypothese wurde „Ausbildung“ als unabhängige Variable und „ist
Forschungsanwendung relevant für die Krankenpflegepraxis“ als abhängige Variable festgelegt. Die Hypothese lautet wie folgt:
H1= Wenn ein/e DGKS/P einen akademischen Abschluss hat, dann ist für sie/ihn
Forschungsanwendung in der Krankenpflegepraxis relevanter, als für eine/n
nicht akademisch gebildete/n DGKS/P.
Der Signifikanztest „Mann-Whitney-U-Test“ errechnete bei DGKS/P ohne akademischen Abschluss einen mittleren Rang von 384,58 (n= 585) und für
DGKS/P mit akademischen Abschluss einen mittleren Rang von 256,14 (n=
135). Dies ergibt ein hochsignifikantes Ergebnis (p= ≤ 0,000, z= -6,833; siehe
Abbildung 10). Die Nullhypothese wird daher abgelehnt. Zur Interpretation des
Ergebnisses wurde die Effektstärke r nach Cohen berechnet. (Dazu wurde die
Formel nach Rosenthal et al. (2001, S. 71) ausgewählt.
𝑟=
𝑟=
𝑍
√𝑁
−6,833
√720
𝑟 = −0,2547
Dies Ergab einen Wert von r= -0,2547. Für die Interpretation wurde die Powertafel von Cohen (1989, S. 83-85) herangezogen.
102
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Dies bedeutet, dass zwischen der Einstellung von DGKS/P mit und ohne akademischen Abschluss ob „Forschungsanwendung relevant für die Krankenpflegepraxis ist“ ein hochsignifikanter Unterschied besteht (p= ≤ 0,000, z= 6,833;
siehe Abbildung 10), welcher auf einem mittleren Effekt beruht (r= -0,2547).
Abbildung 10 Mann - Whitney - U - Test: Unterschied in der Einstellung zwischen DGKS/P mit
und ohne akademische Ausbildung - Wie relevant ist Forschung in der Krankenpflegepraxis?
Für die zweite Hypothese wurde als unabhängige Variable „Ausbildung“ und als
abhängige die Variable „sollte die Krankenpflege ein auf Forschung basierender
Beruf werden“ festgelegt. Die Hypothese wurde folgend formuliert:
H1= Wenn ein/e DGKS/P einen akademischen Abschluss hat, dann ist sie/er
eher der Meinung, dass Krankenpflege ein forschungsbasierter Beruf werden
sollte, als ein/e nicht akademisch gebildete/r DGKS/P.
Der Signifikanztest „Mann-Whitney-U-Test“ errechnete für DGKS/P ohne akademischer Ausbildung einen mittleren Rang von 211,87 und für die DGKS/P mit
akademischer Ausbildung einen mittleren Rang von 394,55. Die standardisierte
Teststatistik (Z- Wert) wurde mit -9,534 errechnet. Dies ergibt einen hochsignifikantes Ergebnis (p= ≤ 0,000; siehe Abbildung 11). Damit wird die Nullhypothese abgelehnt und die Arbeitshypothese angenommen. Zur Berechnung der
Effektstärke (Cohens r) des Unterschieds wurde die Formel von Rosenthal herangezogen.
𝑟=
𝑟=
𝑍
√𝑁
−9,534
√719
𝑟 = −0,3556
103
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Dies ergibt eine Effektstärke von r= -0,3556. Es besteht daher, ein hochsignifikanter Unterschied in der Einstellung von DKGS/P mit und ohne akademischem
Abschluss „ob die Gesundheits- und Krankenpflege ein forschungsbasierter Beruf werden sollte“ und der Unterschied ist mittelstark.
Abbildung 11 Mann - Whitney - U - Test: Unterschied in der Einstellung zwischen DGKS/P mit und
ohne akademische Ausbildung - Soll Gesundheits- und Krankenpflege ein forschungsbasierter Beruf werden?
Die beiden Hypothesen bestätigen die Annahme, dass es signifikante Unterschiede in der Einstellung von Pflegekräften mit und ohne akademischen Abschluss gibt. Für die zwei Hypothesen konnten mittel bis mittelstarke Unterschiede in der Einstellung festgestellt werden. Aus der Tabelle 12 lässt sich entnehmen, dass die Stimmung bei DGKS/P mit akademischem Abschluss deutlich
positiver ist, als bei DGKS/P ohne akademischen Abschluss.
5.5.2. Zusammenhangshypothese
Für die Formulierung Hypothese wurden die Variablen Einstellung gegenüber
der „Akademisierung“ und „Wie relevant ist für sie/ihn Forschung in der Krankenpflegepraxis“ ausgewählt. Der Hypothesensatz lautet folgend:
H1= Je negativer ein/e DGKS/P die Akademisierung des gehobenen Dienstes für
Gesundheits- und Krankenpflege beurteilt, desto weniger relevant ist für sie/ihn
Forschung in der Krankenpflegepraxis.
Zur Messung ob ein signifikanter Zusammenhang zwischen den Variablen besteht, wurde eine Korrelationsanalyse nach Spearman durchgeführt. Es wurde
104
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
zwischen der Einstellung zur Akademisierung des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege und der Einstellung gegenüber Forschung in der
Krankenpflegepraxis ein mittelstarker Zusammenhang festgestellt. Dies bedeutet, dass je negativer eine DGKS/P die Akademisierung des gehobenen Dienstes
für Gesundheits- und Krankenpflege beurteilt, desto weniger relevant ist für
sie/ihn Forschung in der Krankenpflegepraxis (Korrelation Koeffizient= 0,470,
p= 0,000, siehe Tabelle 16).
Tabelle 16 Korrelation nach Spearman: Einstellung zwischen Akademisierung und ob Forschung
für die Krankenpflegepraxis relevant ist
Forschungsanwendung
Einstellung
Einstellung: In der KranAkademisierung kenpflegepraxis ist Forschung relevant.
Spearman-Rho
Akademisierung
Forschungsanwendung Einstellung: In
der Krankenpflegepraxis ist Forschung relevant.
Korrelationskoeffizient
Sig. (2-seitig)
N
Korrelationskoeffizient
Sig. (2-seitig)
N
1,000
,470**
833
,000
723
,470**
1,000
,000
723
728
6. Diskussion
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigte sich mit der Einstellung von Pflegekräften gegenüber Forschungsanwendung/Pflegewissenschaft und möglichen
förderlichen/hinderlichen Faktoren zur Umsetzung in der Pflegepraxis. In der
Diskussion werden die aus den vorformulierten Fragestellungen/Hypothesen gewonnenen Ergebnisse, mit den Daten von Breimaier et al. (2011) sowie mit
anderen Studien verglichen.
Bei der Befragung ist ein relativ hoher Männerteil (19,6 %, n= 175) im Vergleich
zur Gesamtpopulation auffallend. Statistik Austria weist diesen im Jahr 2014 für
alle Krankenanstalten mit 14,8 % aus. Die nahezu idente Befragung von
Breimaier et al. (2011, S. 1758) wies einen Männeranteil von 7,4 % auf. Eine
mögliche Erklärung ist, dass die teilnehmenden Männer öfter einen akademischen Abschluss besitzen (Männer 24,1 %, n= 42 versus Frauen 15,4 %, n=
109) und daher möglicherweise motivierter an Studien teilnehmen. Ebenso ist
105
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
zu vermuten, dass die teilnehmenden Männer aufgrund der besseren Bildung
öfter in Führungspositionen arbeiten. In dieser haben sie möglicherweise mehr
Freiheiten und können ihren Dienst flexibler gestalten. Dies impliziert, dass sie
sich eher die Zeit nehmen können um ungestört an der Befragung teilzunehmen,
als Pflegepersonen die in der oftmals starren täglichen Routine arbeiten. Die
These, dass Männer öfter in Führungspositionen arbeiten wird zudem vom Gender Gap Bericht gestärkt. Die Autoren des Berichtes sehen als Ursache für den
höheren Männeranteil in Führungspositionen, dass Frauen häufiger in Teilzeit
arbeiten oder die Kinderversorgung übernehmen (vgl. Stockinger et al., 2015,
S. 32-33, 49-51). Eine weitere Erklärung könnte sein, dass Männer mehr Zeit
im Internet verbringen (van Eimeren et al., 2013, S. 360) und somit eher gewillt
sind, an Onlinebefragungen teilzunehmen.
Die Ziele der Forschungsarbeit konnten zum Großteil erreicht werden.
Wie erwartet zeigen DGKS/P eine positive Einstellung gegenüber Forschungsanwendung. Diese ist bei den akademisch gebildeten Pflegepersonen signifikant
positiver als bei ihrer Vergleichsgruppe. Doch verwenden Pflegekräfte in der klinischen Praxis nur im geringen Ausmaß Forschungsergebnisse. Als hinderliche
Faktoren konnten limitierte Zeitressourcen und die geringe Verfügbarkeit von
Forschungsergebnissen identifiziert werden. Förderlich wird vor allem die Unterstützung durch die Führungsebene wahrgenommen. Überraschend ist der Umstand, dass DGKS/P ohne akademische Ausbildung die psychologische und medizinische Wissenschaft als wichtiger für ihr Handeln ansehen als Pflegewissenschaft. Dies deutet darauf hin, dass Pflegewissenschaft noch Wahrnehmungsprobleme an der Basis hat. Die Befragung zeigte, dass in der Ausbildung von
Pflegepersonen zunehmend forschungsbezogene Inhalte unterrichtet werden.
Zudem erkennen DGKS/P den wichtigen Stellenwert von Forschungsinhalten in
der zukünftigen Ausbildung. Zwischen intra-, extramuralen und sonstigen Bereichen kamen Unterschiede zu Tage. So verwenden DGKS/P im extramuralen
und sonstigen Bereichen häufiger Forschungsergebnisse. Dies ist jedoch nur bedingt repräsentativ, da die Rücklaufquote aus dem extramuralen und sonstigen
Bereichen gering ausfiel. Zu den Einstellungen von DGKS/P in den jeweiligen
106
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Versorgungszonen Österreichs (Nord/Ost/West/Süd) konnte kein Vergleich gezogen werden, da in der Stichprobe einzelne Versorgungsgebiete unterrepräsentiert waren.
6.1.
Einstellung von DGKS/P zu Forschungs-
anwendung
Die Teilnehmer/-innen haben im Allgemeinen eine positive Einstellung gegenüber Forschung. Die Ergebnisse zeigen eine Verbesserung gegenüber der Erhebung von Breimaier et al. (2011, S. 1751). Dies zeigt sich etwa bei der Frage,
ob Forschung für die Krankenpflegepraxis relevant ist. Bei Breimaier et al.
(2011, S. 1751) lehnten 32,2 % (n= 314) die Aussage ab, im Jahre 2015/16
sind nur mehr 9,1 % (n= 66) dieser Meinung. Noch deutlicher spiegelt sich diese
Tendenz bei der Frage wider, ob die Krankenpflege ein auf Forschung basierender Beruf sein sollte. Wurde dies bei Breimaier et al. (2011, S. 1751) noch
mehrheitlich (trifft definitiv/sicher nicht zu= 49,2 %, n= 478 versus trifft eher/definitiv zu= 35,8 %, n= 348) abgelehnt, so stimmt jetzt über die Hälfte
der Befragten (50,9 %, n= 367) zu. Außerdem sind zunehmend mehr DGKS/P
der Meinung, dass Forschungserfahrung von Vorteil für die klinische Praxis ist
und dass Forschung nicht nur in der Ausbildung relevant ist. Betrachtet man die
Hauptvergleichsgruppen der Studie, so fällt auf, dass die akademisch gebildeten
DGKS/P eine deutlich positivere Einstellung gegenüber Forschungsanwendung
zeigen als ihre Vergleichsgruppe. So sind 82 % der akademisch gebildeten
DGKS/P, jedoch nur knapp 44 % der DGKS/P ohne akademischen Abschluss,
der Meinung, dass der Pflegeberuf auf Forschung beruhen sollte. Die signifikant
positivere Einstellung von akademisch gebildeten Pflegekräften konnte zudem
mittels Mann-Whitney-U-Test bestätigt werden. Dieser ergab einen hochsignifikanten Unterschied für die Variablen „Ausbildung“ und „ist Forschungsanwendung relevant für die Krankenpflegepraxis“, sowie für die Variable „sollte die
Krankenpflege ein auf Forschung basierender Beruf werden“. Die Berechnung
der Effektstärke des Unterschiedes ergab einen mittleren bis mittelstarken Effekt zwischen der Einstellung von akademisch gebildeten und akademisch nicht
gebildeten Pflegepersonen.
107
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Vergleicht man die Ergebnisse mit der deutschen Erhebung von Köpke et al.
(2013, S. 163-175), so bestehen auch hier Ähnlichkeiten. 22 % der Befragten
in der Studie von Köpke et al. (2013, S. 170), sowie ca. 22 % dieser Studie
lehnen die Aussage, dass die Krankenpflege ein forschungsbasierter Beruf sein
soll, ab. Doch es fanden sich auch deutliche Unterschiede. Etwa bei der Frage,
ob Forschung in der Praxis relevant ist. In der Befragung von Köpke et al. (2013,
S. 171) in Deutschland, sind 24,6 % der Meinung, dass Forschung nicht relevant
ist, wogegen in der aktuellen Studie in Österreich nur 9,9 % dieser Meinung
sind.
Im internationalen Vergleich liegen die deutschsprachigen Länder deutlich zurück. So zeigen Studien aus dem nicht deutschsprachigen Raum von Parahoo
(1998, S. 287; 1999, S. 130), Björkstrom et al. (2001, S. 710), Olade (2004,
S. 224), Veeramah (2004, S. 187) und Kuuppelomäki et al. (2005, S. 193) eine
deutlich positivere Einstellung gegenüber Forschungsanwendung. Eine mögliche
Erklärung könnte die relativ späte Akademisierung des Pflegeberufes hierorts
sein. Dieses Indiz wird durch die Ergebnisse dieser Studie gestärkt, da etwa die
akademisch gebildeten DGKS/P eine signifikant positivere Einstellung gegenüber Forschungsanwendung haben und die Zustimmungsraten innerhalb dieser
Gruppe ähnlich hoch, wie in internationalen Studien, sind. In diesem Zusammenhang ist möglicherweise auch zu sehen, dass akademisch gebildete Pflegekräften während ihrer Ausbildung häufiger und intensiver Fertigkeiten, die in
Verbindung mit Forschungsanwendung stehen, vermittelt bekommen haben.
Ähnliches merkte Wallin et al. (2003, S. 514) in seiner Studie über die Situation
in Schweden an. Dort verbesserte sich die Einstellung von Pflegepersonen gegenüber Forschungsanwendung nach der Akademisierung deutlich. Zum gleichen Schluss kam Björkström et al. (2001, S. 710). Sie untersuchte den Einfluss
der Änderungen des schwedischen Pflegeausbildungssystems. Dabei stellte sie
fest, dass jene Gruppe (Abschluss ab 1996, viele BScN in der Gruppe), die am
intensivsten Themen über Forschung in der Grundausbildung vermittelt bekommen hat, die positivste Einstellung gegenüber Forschungsanwendung aufweist.
Ergebnisse von Champion et al. (1989, S. 708), Gerrish et al (2012, S. 36) und
Haslinger–Baumann et al. (2015, S. 151) zeigen, dass der Besuch von Fort- und
Weiterbildungen zu Themen aus der Pflegeforschung/-wissenschaft (z. B.: EBN-
108
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Kurse) sich positiv auf die Einstellung von DGKS/P gegenüber Forschungsanwendung auswirkt. Studien von Lacey (1994, S. 991), Yates et al. (2002, S.
175), Adamsen et al. (2003, S. 447) und Kuuppelomäki et al. (2005, S. 195)
untermauern die Theorie „je intensiver die Ausbildung in Pflegewissenschaft/ forschung, desto positiver ist die Einstellung gegenüber Forschungsanwendung“.
Die mehrheitlich positive Einstellung gegenüber Forschungsanwendung spiegelt
sich jedoch nur bedingt in der Umsetzung von Forschungsergebnissen in der
klinischen Praxis wider. Nur 42 % der Befragten gaben an, dass sie innerhalb
der letzten zwei Jahre aktuelle Forschungsergebnisse in die klinische Praxis implementiert haben. Zwischen den Hauptvergleichsgruppen besteht ein deutlicher Unterschied. 65,5 % der akademisch gebildeten DGKS/P nutzen aktuelle
Forschungsergebnisse und nur 34,5 % der DGKS/P ohne akademischen Abschluss. Dies ist eine deutliche Steigerung gegenüber der Erhebung von
Breimaier et al. (2011, S. 1748), bei der nur 13,2 % der Befragten angaben,
aktuelle Forschungsergebnisse zu nutzen. Betrachtet man nun die Häufigkeit
der Forschungsanwendung, so sieht dies deutlich schlechter aus. Nur 13,1 %
(n= 110) wenden häufig bis durchgehend Forschungsergebnisse an. Ein signifikanter Unterschied besteht in der Hauptvergleichsgruppe. 30,2 % der akademisch gebildeten Pflegekräfte und nur 9,4 % der nicht akademisch gebildeten
Pflegekräfte wenden häufig bis durchgehend aktuelle Forschungsergebnisse an.
Ungeachtet dieses signifikanten Unterschiedes zwischen den Hauptvergleichsgruppen lässt sich eine deutliche Steigerung gegenüber den Ergebnissen von
Breimaier et al. (2011, S. 1748) erkennen. Bei dieser gaben nur 4,5 % der
Befragten an, häufig bis durchgehend Forschungsergebnisse zu verwenden. Ein
interessanter Unterschied zeigte sich auch in der Subvergleichsgruppe „Alter
dichotom“. So nutzen die über 40-Jährigen deutlich öfter Forschungsergebnisse
als die Vergleichsgruppe der unter 40-Jährigen. Sie sind eher der Ansicht, dass
sie ausreichend Zeit zu Implementierung von Forschungsergebnissen haben.
Grund dafür könnte sein, dass sie deutlich mehr Routine sowie Erfahrung besitzen und ihnen somit eher Zeit bleibt, sich mit aktuellen Ergebnissen zu beschäftigen. Des Weiteren fühlen sie sich in dieser Hinsicht eher von ihren Vorgesetzten unterstützt.
109
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Die geringe Anwendung von Forschungsergebnissen spiegelt sich in anderen
Teilen der Studienergebnisse wider. So lesen nur 23,1 % mindestens einmal im
Monat aktuelle Forschungsliteratur. In der Hauptvergleichsgruppe besteht ein
signifikanter Unterschied. So lesen fast zwei Drittel der akademisch gebildeten
Teilnehmer/-innen und nur weniger als ein Fünftel der DGKS/P ohne akademische Ausbildung monatlich Forschungsartikel/-berichte. Insgesamt ist dies eine
Steigerung gegenüber dem Studienergebnis von Breimaier et al. (2011, S.
1749), in welcher weniger als ein Fünftel angab, monatlich aktuelle Literatur zu
lesen. Werden die Ergebnisse jedoch ohne die akademisch gebildeten DGKS/P
betrachtet, so könnte das Ergebnis als Stagnation oder sogar Rückschritt interpretiert werden.
In Deutschland gestaltet sich die Situation ähnlich. So zeigen die Ergebnisse von
Köpke et al. (2013, S. 171) und Schnittger et al. (2011, S. 150), dass die Pflegekräfte zwar eine positive Einstellung gegenüber Forschungsanwendung haben, jedoch ist die Bereitschaft für die Anwendung gering
Die positive Einstellung gegenüber Forschungsanwendung einerseits und die geringe Implementierung von Forschungsergebnissen andererseits stimmt mit den
Ergebnissen von Wallin et al. (2003, S. 514-515) in Schweden überein. Er stellte
fest, dass allein durch eine positive Einstellung Forschungsergebnissen in der
Praxis nicht vermehrt berücksichtigt werden. Vielmehr müssen den Pflegekräften ausreichend Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt werden, um mehr Forschungsergebnisse in die Praxis zu implementieren (vgl. Wallin et al., 2003, S.
514).
Internationale Studien zeigen, dass die Anwendungsrate von Forschungsergebnissen, abgesehen von akademisch gebildeten DGKS/P, deutlich höher als in
Österreich ist. Dies wird durch Ergebnisse von Parahoo (1998, S. 287) und Veeramah (2004, S. 186) belegt. So gaben 32,9 % (Parahoo, 1998, S. 287) bzw.
67,3 % (Veeramah, 2004, S. 186) der Befragten an, häufig bis durchgehend
Forschungsergebnisse zu verwenden. Nur 10,9 % (Parahoo, 1998, S. 287) gaben an, nie bis selten aktuelle Forschungsergebnisse (vgl. Gallistl 2016, nie bis
selten= 58,3 %; Breimaier et al. 2011, 77,4 %) zu verwenden. Selbiges gilt für
das Lesen von Literatur. In der Studie von Parahoo (1998, S. 288) gab über die
110
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Hälfte der Befragten an, monatlich Forschungsberichte/- Artikel zu lesen. Hier
muss erwähnt werden, dass sich das Ausbildungssystem für DGKS/P in Großbritannien deutlich von Österreich und Deutschland unterscheidet. In Österreich
werden erst seit der Einführung des GuKG 97 verpflichtend Lehrinhalte zu Forschungsanwendung in der Grundausbildung für den gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege unterrichtet.
Unterstrichen wird die geringe Nutzung von Forschungsergebnissen durch die
Tatsache, dass nur 11 % (n= 79) der Befragten der Meinung sind, dass ihre
Kolleg/-innen ausreichend über aktuelle Forschungsergebnisse informiert sind.
Im Vergleich zu Breimaier et al. (2011, S. 1751) ist dies ein Rückschritt. Damals
waren immerhin 14,7 % (n= 142) der Meinung, dass dies zutrifft. Dies ist umso
verwunderlicher, da es in den letzten Jahren durchaus Bemühungen gab, der
Basis Forschungsergebnisse näherzubringen. Dies erfolgte etwa durch Hochschulstudien (BSc Gesundheits- und Krankenpflege, Masterstudium Pflegewissenschaft, etc.) oder Fort- und Weiterbildungen (Kongresse, CareCamp, etc.).
Gleichermaßen ist die geringe Verwendung von Forschungsergebnissen aus
rechtlicher Sicht zu hinterfragen. So sind Pflegepersonen nach dem GuKG 97,
§4(1) gesetzlich verpflichtet gemäß des neuesten Standes der Wissenschaft zu
arbeiten (vgl. Weiss – Fassbinder et al., 2014, S. 28). Zudem haben Patient/innen nach dem Gesundheitsqualitätsgesetz 2004 §3 (1) das Anrecht, eine Versorgung auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu erhalten. Doch nicht nur
die rechtliche Sichtweise sollte Pflegekräfte dazu anregen, Forschungsergebnisse in ihren beruflichen Alltag zu implementieren. Sie sollten vielmehr ihr Handeln nach pflegeethischen Prinzipien reflektieren. Das Prinzip des Nichtschadens
impliziert, Patienten nicht mutwillig zu schädigen. Wenn sich Pflegepersonen
nicht über Forschungsergebnisse informieren oder bekannte Ergebnisse nicht in
den klinischen Alltag umsetzen, entspricht dies keiner fachgerechten Pflege und
kann somit negative Folgen für die Patienten haben (vgl. Fölsch, 2008, S. 126–
127). Ähnliches gilt für das Prinzip der Fürsorge. Pflegepersonen müssen über
ausreichend Wissen verfügen, um mit ihrem Handeln das Wohl und den Gesundheitszustand des Patienten fördern zu können(vgl. Fölsch, 2008, S. 87). In
ähnlichem Zusammenhang sind die Forschungsergebnisse von Grol et al. (2013,
111
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
S. 858) und Kajermo et al. (2008, S. 311) zu sehen. Sie stellten fest, dass die
Verwendung von empirisch belegtem Wissen die Qualität der Patientenversorgung verbessert.
Doch welche Faktoren beeinflussen die Anwendung von Forschungsergebnissen
in der Praxis. Die Ergebnisse von Wallin et al. (2012, S. 515) zeigen, dass Pflegepersonen die ausreichend Kompetenz, Selbstvertrauen und Wissen über Forschungsanwendung verfügen, doppelt so häufig aktuelle Forschungsergebnisse
anwenden. Studien von Haslinger–Baumann et al. (2015, S. 149), Veeramah
(2004, S. 186), Stokke et al. (2014, S. 4) sowie die systematische Übersichtsarbeit von Meijers et al. (2006, S. 630-631) bestätigen ebenso, dass eine positive Einstellung sowie ausreichende Fähigkeiten zur Forschungsanwendung die
Intensität der Verwendung von Forschungsergebnissen beeinflusst. Entsprechend der Studienergebnisse von Haslinger–Baumann et al. (2015, S. 149) ist
Verfügbarkeit der wichtigste förderliche Faktor für die Anwendung von Forschungsergebnissen.
Diese Erkenntnisse sollten ein Bestandteil möglicher Strategien Organisationen
sein, um die Umsetzung von Forschungsergebnissen in die klinische Praxis zu
fördern. So sollten ausreichend Fort- und Weiterbildungen zu Forschungsanwendung angeboten werden. Dies korreliert mit dem Wunsch der Teilnehmer/-innen
dieser Studie. Über drei Viertel (76,3 %, n= 540) wünschen sich von ihren Arbeitgebern Fort- und Weiterbildungen mit den Schwerpunkten Pflegewissenschaft/ -forschung. 71 % (n= 505) wären bereit, regelmäßig an diesen teilzunehmen. Dies sollten vor allem die Einbindung und Umsetzung von Forschungsergebnissen in den beruflichen Alltag sowie den Beitrag der Pflegeforschung für
den beruflichen Alltag thematisieren. Ein weiterer wichtiger Baustein wären Personen in Führungspositionen, welche über ausreichend Fähigkeiten und eine positive Einstellung gegenüber Forschungsanwendung verfügen (vgl. Caine et al.,
1997, S. 161; Udod et al., S. 69-70). Diese Führungspersonen könnten vor allem in den unteren Ebenen (Stations- oder Bereichsleitung) als Change Agents
(Rogers, 2003, S. 365 – 400) agieren und damit aktiv Innovationen vorantreiben. Dafür müssten sie weitere Personen rekrutieren, die aktiv einen Wandel
mitgestalten möchten. Außerdem sollten sie den Pflegepersonen vor Ort den
112
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
nötigen Zugang zu Forschungsergebnissen verschaffen. Diese Forschungsergebnisse sollten bereits für das jeweilige klinische Setting aufbereitet sein und
somit einfach von Pflegepersonen in der Praxis angewendet werden können (vgl.
Saunders et al., 2015, S. 9 - 10).
6.2.
Hinderliche und förderliche Faktoren für
die Forschungsanwendung
Die Befragten hatten die Möglichkeit aus vier vordefinierte Barrieren zu wählen.
Darüber hinaus konnten in einem offenen Textfeld weitere hinzugefügt werden.
Als größtes Hindernis der Forschungsanwendung sahen die Befragten die fehlenden Zeitressourcen in der Pflegepraxis. So stehen Pflegepersonen unter
Druck neue Ergebnisse neben der täglichen Routine zu implementieren. Nur wenige bekommen dafür ausreichend zeitliche und materielle Ressourcen zur Verfügung gestellt.
Dieses Ergebnis findet sich auch in der Mehrheit der zitierten Voruntersuchungen. So beschreiben Studien von Breimaier et al. (2011, S. 1750), Melnyk et al.
(2012, S. 414), Brown et al. (2009, S. 376) Olade, (2003, S. 11), Veeramah
(2004, S. 187) dies ebenfalls als hinderlichsten Faktor. Doch gibt es auch kritische Gegenstimmen. Wallin et al. (2003, S. 516) und Tyden (1993) sind der
Auffassung, dass der hinderliche Faktor „unzureichend Zeit“ vorgeschoben wird
und als eine sozial akzeptierte Erklärung für möglicherweise fehlendes Interesse, Wissen oder Willen ist.
Bedenklich ist, dass knapp 20 % der Befragten angaben, kein Interesse an Forschungsergebnissen zu haben. Dies ist zwar eine Verbesserung gegenüber dem
Befragungsergebnis von Breimaier et al. (2011, S. 1750) mit 25,9 %, aber weiterhin ein hoher Prozentsatz. Das fehlende Interesse wird durch Aussagen von
Teilnehmer/-innen untermauert, Kolleg/-innen würden Forschungsergebnisse
als nicht relevant ansehen bzw. traditionelles Wissen als höher einschätzen. Arbeiten von Shirey (2006, S. 261), Eizenberg (2011, S. 41) und Melnyk et al.
(2012, S. 414) bestätigen diese Erkenntnisse. Es ist daher umso wichtiger, dass
113
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
alle an der Pflege beteiligten versuchen diesen Umstand zu ändern. Wie bereits
beschrieben, ist die persönliche Einstellung gegenüber Forschungsanwendung
einer der wichtigsten Faktoren zur Implementierung von Forschungsergebnissen.
In einer offenen Frage konnten die Teilnehmer/-innen Statements zu Akademisierung und Pflegewissenschaft/ -forschung abgeben. Als hinderlichen Faktor
gaben die Befragten, die große Lücke zwischen der Pflegewissenschaft und der
Praxis an. Diese ähnelt den Ergebnissen von Kuupelomäki et al. (2005, S. 194).
Teilnehmer/-innen gaben hier ebenfalls an, dass sie pflegewissenschaftliche Ergebnisse als zu abstrakt wahrnehmen bzw. diese nur geringen Nutzen für die
Praxis bringen würde. Diese Ergebnisse decken sich mit der Theorie von Rolfe
(1998, S. 678) und Upton (1999, S. 550-551), wonach zwischen Theorie und
Praxis eine Lücke herrscht.
Als weitere Barriere wird die fehlende Wertschätzung von Teammitgliedern gegenüber Forschungsanwendung gesehen. Dieser Faktor geht stimmt mit den
Ergebnissen aus der Studie von Veeramah (2004, S. 188) und Brown et al.
(2009, S. 376) überein. In der Studie von Veeramah (2004) führen 30 % der
Teilnehmer/-innen „fehlender Wertschätzung von Forschungsergebnissen durch
Kolleg/-innen“ als hinderlichen Faktor an. Zudem fühlen 38 % der Befragten
einen „Widerstand gegenüber neuen Ideen“ und knapp 28 % fühlen sich „unter
Druck gesetzt, traditionelles Wissen anzuwenden“.
Als förderlich wird vor allem die Unterstützung durch die Führungsebene angesehen. Darauf folgen der Zugang zu Informationen, kompetente Ansprechpartner und ausreichend Zeit. Die Ergebnisse sind nur bedingt mit denen von
Breimaier et al. (2011, S. 1750) vergleichbar, da die Antworten zum Teil vorgegeben waren. In dieser wurde ausreichend Information über Forschungsergebnisse, als wichtigster förderlicher Faktor genannt. Eizenberg (2011, S. 40)
konnte einen direkten Zusammenhang zwischen der Anwendung von Forschungsergebnissen und der Bereitstellung von Forschungsergebnissen durch
die Organisationen feststellen. So wenden Pflegepersonen, die von ihren beschäftigenden Organisationen z.B. Zugang zu Bibliotheken, Datenbanken oder
dem Internet erhalten, öfter Forschungsergebnisse an. Studien von Parahoo
114
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
(1999, S. 131), Veeramah (2004, S. 188) und Haslinger–Baumann et al. (2015,
S. 149-150) beschreiben ebenfalls die Verfügbarkeit und die Unterstützung
durch die Organisation als wichtige Einflussfaktoren.
6.3.
Unterschiede zwischen dem intra- und
extramuralen Bereich
Es wurde von zwei extramuralen Diensten zugesagt den Fragebogen zu verteilen. Doch die Rücklaufquote viel sehr gering aus. Nur 6 % (n= 53) der gesamten
Stichprobe gaben an im extramuralen Bereich zu arbeiten, davon wurden 21
Teilnehmer/-innen über Social Media rekrutiert. Um Unterschiede zwischen den
Bereichen aufzeigen zu können, ist der Anteil der Teilnehmer/-innen aus dem
extramuralen Bereich zu gering. Trotz allem wurden die Daten analysiert. Insgesamt kamen dabei nur wenige Unterschiede heraus. Überraschend war, dass
die Befragten des extramuralen Bereichs deutlich öfter angaben, aktuelle Forschungsergebnisse zu nutzen. Eine mögliche Erklärung wäre, dass die wenigen
Teilnehmer/-innen aus dem extramuralen Bereich vor allem an Forschung interessierte Personen sind.
Internationale Studien zeichnen ein unterschiedliches Bild. So zeigte etwa die
Studie von Olade (2004, S. 224), dass Pflegepersonen im ländlichen Raum der
USA öfter Forschungsergebnisse anwenden, als Pflegepersonen in großen medizinischen Zentren. Die Studie von Eizenberg (2011, S. 39) in Israel konnte
jedoch keine Unterschiede zwischen dem extra- und intramuralen Bereich aufzeigen. Es ist daher davon auszugehen, dass sich die Situation in den verschiedenen Staaten unterschiedlich gestaltet. Sei es durch geografische Gegebenheiten, Zugang zu Informationen oder durch das Ausbildungssystem.
Eine weitere Untersuchung zu diesem Thema im extramuralen Bereich in Österreich wäre interessant. Wie diese Studie zeigte, könnte sich jedoch die Rekrutierung von Teilnehmer/-innen für eine weiterführende Studie als schwierig gestalten.
115
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
6.4.
Bezugswissenschaften in der Pflege
Da Pflegewissenschaft in Österreich noch relativ jung ist, ist es relevant zu wissen, wie diese von den Pflegekräften wahrgenommen wird. Auffallend ist dabei,
dass bei den sechs angegeben Wissenschaften, die Pflegewissenschaft für Pflegepersonen erst die drittwichtigste Stelle belegt. An erster Stelle wurde die psychologische Wissenschaft genannt, gefolgt von der medizinischen Wissenschaft.
Betrachtet man jedoch die Hauptvergleichsgruppe, so ergibt sich ein differenzierteres Bild. Pflegepersonen mit akademischen Abschlüssen sehen die Pflegewissenschaft als relevanteste Bezugswissenschaft an. Auf der anderen Seite stehen die DGKS/P ohne akademischen Abschluss, welche die psychologische und
die medizinische Wissenschaft vor der Pflegewissenschaft einreihen. Ein möglicher Grund für diesen Unterschied ist, dass viele der akademisch gebildeten
Pflegekräfte in ihrer Ausbildung in einem intensiveren Kontakt mit Pflegewissenschaft/-forschung gestanden haben und dadurch eine positivere Meinung entwickelten. In der Befragung wurde festgestellt, dass akademisch gebildete Pflegekräfte öfter und intensiver Inhalte über Pflegewissenschaft/-forschung vermittelt worden sind und dadurch eher den positiven Einfluss auf die Pflegepraxis
wahrnehmen. Ein möglicher weiterer Grund könnte sein, dass Pflegepersonen
mit akademischem Abschluss (15,8 %, n= 23) deutlich häufiger in der Pflegeforschung tätig waren als Pflegepersonen ohne akademischen Abschluss (4 %,
n= 27). Anzumerken ist allerdings, dass generell nur sehr wenige Pflegepersonen jemals in der Forschung tätig waren bzw. die meisten nur an einem Forschungsprojekt teilgenommen haben.
International ist der Vergleich schwierig, da in den meisten Vergleichsländern
Pflegewissenschaft etabliert ist und der Pflegeberuf auf ein tertiäres Niveau gehoben wurde. Zudem wurde in keiner der Studien die Einstellung gegenüber den
Bezugswissenschaften erhoben. Doch zeigte etwa die Studie von Kuupelomäki
et al. (2005, S. 195), dass zwei von fünf finnischen Pflegepersonen medizinisches Wissen wichtiger als pflegewissenschaftliche Erkenntnisse einstufen. Nur
ein Drittel ist der Ansicht, dass Pflegepersonen eigene Forschung betreiben sollten. Dies deutet daraufhin, dass Pflegewissenschaft nicht nur in Österreich
Wahrnehmungsprobleme hat.
116
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
6.5.
Forschungsrelevante Inhalte in der Aus-
bildung zur/m DGKS/P
Bei einem Großteil der Befragten waren verschiedene Aspekte über Forschungsanwendung bereits Teil ihrer Ausbildung. So gaben im Vergleich zu Breimaier et
al. (2011, S. 1750) doppelt so viele Befragte (69,3 %, n= 503) an, dass ihnen
bereits Inhalte über Forschung vermittelt wurden. Am häufigsten wurden dabei
die Grundlagen der Pflegeforschung und am seltensten die Teilnahme an Forschungsprojekten bearbeitet. Abgesehen von „Beitrag der Pflegeforschung für
den beruflichen Alltag“, „Grundlagen der Pflegeforschung“, „Teilnahme an einem
Forschungsprojekt“ und „Grundlagen der Statistik“ wurden alle Lehrinhalte intensiver behandelt als in der Befragung von Breimaier et al. Betrachtet man die
Ergebnisse genauer, fällt auf, dass nur aufgrund der akademisch gebildeten
DGKS/P bessere Ergebnisse erzielt werden konnten. Rechnet man diese aus
dem Gesamtergebnis heraus, so erhält man ein ähnliches Ergebnis wie
Breimaier et al. (2011, S. 1750) und fallweise sogar geringere Zahlen. Dies ist
überraschend, da die Befragung von Breimaier 2007 durchgeführt wurde und
damit erst relativ wenige Absolventen nach dem neuen Ausbildungscurriculum,
welches auf dem GuKG 97 beruht, abgeschlossen haben. Es wurde erwartet,
dass in der Befragung im Jahr 2015/16 alle Themen umfangreicher unterrichtet
werden würden. Doch dies trifft nur auf die Gruppe der akademisch gebildeten
Pflegekräfte zu. Es ist daher davon auszugehen, dass abgesehen von der Mehrheit der akademisch gebildeten DGKS/P, der Großteil der Pflegepersonen unzureichend für die Anwendung von Forschungsergebnissen ausgebildet ist.
Breimaier et al. (2011, S. 1752) vermutete als möglichen Grund, dass die Lehrpfleger kaum einen Wissensvorsprung in Pflegewissenschaft/-forschung, im
Vergleich zu ihren Studenten, mitbringen. Ob dies im Jahr 2015/16 noch zutrifft,
kann in dieser Studie nicht verifiziert werden. Sollte dies jedoch weiterhin zutreffen, sind die Entscheidungsträger aufgefordert Änderungen im System vorzunehmen. Vor allem Lehrende haben einen entscheidenden Einfluss auf die
Einstellung von zukünftigen Pflegepersonen gegenüber einer evidenzbasierten
Pflegepraxis. Melnyk et al. (2012, S. 415) ist der Ansicht, dass den Pflegenden
in der Grundausbildung nicht nur vermittelt werden sollte wie geforscht wird,
117
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
sondern wie Pflegende Forschungsergebnisse anwenden können um einer evidenzbasierten Pflegepraxis näher zu kommen.
In dieser Forschungsarbeit fand sich ein weiterer Lichtblick. Es scheint, als hätten Pflegepersonen ihre eingeschränkten Fähigkeiten in der Forschungsanwendung erkannt, da diesbezüglich ein großes Interesse an regelmäßigen Fort- und
Weiterbildungen besteht.
Erfreulich ist zudem der Umstand, dass die Pflegepersonen die Relevanz von
Forschung für die Ausbildung erkennen. So waren die Teilnehmer/-innen der
Befragung von Breimaier et al. (2011, S. 1749), nur bei zwei Themeninhalten
„Verwendung von Bibliotheken/ Datenbanken“ und „Einbindung von Forschungsergebnissen“ der Ansicht, dass diese vertiefend unterrichtet werden
sollten. Dahingegen waren die Teilnehmer/-innen dieser Studie bei der Hälfte
der abgefragten Themen der Meinung, dass die Inhalte vertiefend unterrichtet
werden sollten.
Internationale Forschungsarbeiten zeigen (vgl. Champion et al., 1989, S. 708;
Björkström et al., 2001, S. 713; Wallin et al, 2003, S. 504; Veeramah, 2004, S.
189), wie wichtig die Einbindung von Lehrinhalten über Forschung in die Grundausbildung ist. Es steigert das Bewusstsein über die Relevanz und des Nutzens
von Forschung sowie die Fertigkeiten/ Kompetenzen zur Forschungsanwendung.
Die Studie von Veeramah bestätigte dies (2004, S. 186). So fühlten sich 96 %
der Befragten nach Abschluss der Ausbildung ausreichend befähigt, um Forschungsergebnisse in die Praxis zu implementieren und 92 % selbstbewusster
im Umgang mit diesen. Darüber hinaus wurde ein Zusammenhang zwischen
einer positiven Einstellung zu Forschung und dem Besuch von Kursen über Pflegewissenschaft/-forschung festgestellt (vgl. Champion et al., 1989, S. 708).
118
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
7. Limitationen
Die Forschungsarbeit unterliegt einer Reihe von Limitationen. Die größte Einschränkung ergibt sich durch die teils sehr geringe Rücklaufquote. Im gesamten
lag sie bei 14,9 %. Zwar lag sie bei einigen Krankenhäusern deutlich über diesem Durschnitt, aber im Vergleich zu den Befragungen von Breimaier et al. und
Parahoo ist sie deutlich geringer ausgefallen. So betrug sie etwa bei Breimaier
et al. (2011, S. 1748) 56 % und bei Parahoo (1998, S. 285) 52,6 %. Ein möglicher Grund dafür könnte der relativ kurze Befragungszeitraum sein. So musste
die Befragung nach Kontaktierung der Spitäler im Dezember 2015 bereits Anfang März 2016 beendet sein. Dies war nötig, da der Forscher für die Auswertung und Verfassung der Masterthesis ausreichend Zeit benötigte und der Abgabetermin bereits mit September 2016 fixiert war. Ein weiterer Grund ist möglicherweise eine fehlende Betreuung vor Ort. So war es dem Forscher aufgrund
fehlender Ressourcen nicht möglich, Informationsveranstaltungen vor Ort zu
veranstalten bzw. mit den Organisationen vor Ort in Kontakt zu treten. Durch
die fehlende Betreuung kann auch nicht garantiert werden, dass jeder Beschäftigte innerhalb der Einrichtung den Fragebogen erhalten hat. So wurde nach der
Befragung zum Beispiel berichtet, dass der Fragebogen nie auf der Station angekommen sei. Auch konnte nicht sichergestellt werden, dass die Teilnehmer/innen ausreichend Zeit zur Beantwortung zur Verfügung gestellt bekommen haben. Zudem kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Fragebögen an falsche
Berufsgruppen (Pflegehelfer) verteilt wurden. Aufgrund des kurzen Befragungszeitraumes wurde auf einen Reminder verzichtet. Dieser hätte möglicherweise
die Rücklaufquote erhöht.
Es wurden zwar die selbst gesteckten Ziele der Stichprobengröße übertroffen,
doch können aufgrund der Stichprobenauswahl sowie der relativ geringen Rücklaufquote die Ergebnisse nicht generalisiert werden.
Der Fragebogen wurde einem Pretest unterzogen, in welchem die Befragten
keine größeren Probleme angaben. Trotz allem wurden einige Items nur in geringem Umfang von den Teilnehmer/-innen beantwortet. Dies trifft vor allem
auf die offenen Fragen zu. So liegt dort die „Missing Data“ -Quote oftmals bei
119
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
über 50 %. 902 Teilnehmer/-innen haben begonnen, den Fragebogen auszufüllen, und 712 (78,9 %) haben ihn beendet. Das bedeutet, dass 21,1 % während
der Befragung beschlossen haben abzubrechen. Etwaige Gründe könnten sein,
dass die Befragten kein Interesse an dem Thema oder unzureichend Zeit hatten,
der Fragebogen zu lange war oder das Onlineformat schwierig handzuhaben
war.
Nicht alle Forschungsziele wurden erreicht. So konnten aufgrund der schlechten
Stichprobenverteilung keine Rückschlusse über die Unterschiede zwischen den
einzelnen Versorgungszonen in Österreich und zwischen dem intramuralen,
extramuralen oder sonstigen Bereichen gezogen werden.
8. Schlussfolgerungen
Zusammenfassend zeigt sich bei der Befragung ein positiver Trend gegenüber
Forschungsanwendung. Vor allem die laufende Akademisierung treibt diese Entwicklung an. Doch noch immer besteht ein großes Verbesserungspotenzial. Die
Studie zeigte, dass nur knapp ein Achtel der Befragten aktuelle Forschungsergebnisse „häufig bis durchgehend“ in die tägliche Arbeit implementiert. Nur
knapp ein Zehntel der DGKS/P ist der Meinung, dass „ihre Kollegen über aktuelle
Forschungsergebnisse informiert sind“. Um dem entgegenzuwirken benötigen
die Pflegekräfte in Österreich ausreichend Fähigkeiten zur Forschungsanwendung. Es zeigte sich eine hohe Motivation der Pflegepersonen, an Fort- und Weiterbildungen zu Pflegeforschung/-wissenschaft teilzunehmen. Wichtig wäre es
jedoch, diese für Pflegepersonen mit geringem Wissen und Fertigkeiten anzupassen. Dies würde sich positiv auf die Einstellung gegenüber Forschungsanwendung auswirken und in weiterer Folge generell auf Pflegewissenschaft/ –
forschung. Die Studie zeigte, dass die Pflegewissenschaft an der Basis noch
Wahrnehmungsprobleme hat. So etwa betrachtet die Mehrheit der DGKS/P ohne
akademische Ausbildung die psychologische und medizinische Wissenschaft als
bedeutsamer für ihr Handeln als die Pflegewissenschaft. Die Organisationen sind
aufgefordert, ihren MitarbeiterInnen ausreichend Unterstützung zur Implementierung von Forschungsergebnissen zur Verfügung zu stellen. Dies umfasst
120
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
etwa, dass Pflegekräfte ausreichend Zugang zu Datenbanken oder Fachzeitschriften bekommen. Zudem sollten die Ergebnisse für die Anwender aufbereitet
werden. Die DGKS/P brauchen ausreichend Zeit, sich mit den Ergebnissen zu
beschäftigen, diese kritisch zu reflektieren und zu diskutieren. Nur so können
Forschungsergebnisse strukturiert und sinnvoll in den beruflichen Alltag umgesetzt werden. Es wird von Pflegekräften gewünscht, dass ihnen innerhalb der
Organisation Ansprechpersonen für Pflegeforschung zur Verfügung gestellt werden. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass die PflegeforscherInnen den
Kontakt zu den Pflegepersonen in der klinischen Praxis suchen, sich für Gespräche anbieten und diese in der Umsetzung von Forschungsergebnissen in der
Praxis unterstützen.
Doch die Verantwortung für die Umsetzung von Forschungsergebnissen ist nicht
nur bei den beschäftigenden Organisationen zu suchen, sondern auch bei den
Pflegekräften. Sie dürfen nicht vergessen, dass sie aus rechtlicher, sowie moralischer Sicht dazu verpflichtet sind Forschungsergebnisse in die Arbeit mit Patienten einzubringen. Dies umfasst, aktiv an der Implementierung von Forschungsergebnissen mitzuwirken, relevante Forschungsfragen aufzuzeigen und
diese zu kommunizieren.
In Zukunft wäre es sinnvoll, in regelmäßigen Abständen die Einstellung von Pflegekräften in Bezug auf Forschungsanwendung zu erheben, um auf etwaige Tendenzen zeitgerecht reagieren zu können. Dabei sollte vor allem das Ausmaß der
Forschungsanwendung beobachtet werden.
Ein weiteres interessantes Forschungsthema wäre die Einstellung von Pflegepersonen in Führungspositionen zu untersuchen, da verschiedene Studien zeigen, dass ihnen eine Schlüsselrolle bei der Implementierung von Forschungsergebnissen obliegt.
121
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
9. Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
Tabellen:
Tabelle 1 Ein- und Ausschlusskriterien von relevanter Literatur ..............................29
Tabelle 2 Literaturliste.......................................................................................31
Tabelle 3 Skalenausprägung der verschiedenen Fragenformate ..............................41
Tabelle 4 DGKS/P in den Krankenanstalten Österreichs .........................................48
Tabelle 5 Soziodemografische Daten ...................................................................56
Tabelle 6 Haben Sie in den letzten 2 Jahren Fort- und Weiterbildungen zu folgenden
Themen besucht. ..............................................................................................58
Tabelle 7 DGKS/P die an Forschungsprojekten teilgenommen haben .......................63
Tabelle 8 Lesen von Forschungsartikel und -berichten durch DGKS/P ......................64
Tabelle 9 Barrieren und förderliche Faktoren der Forschungsanwendung ..................67
Tabelle 10 Einstellung der DGKS/P zu den Bezugswissenschaften der Pflege ............71
Tabelle 11 Einstellung zur Akademisierung des Pflegeberufes .................................72
Tabelle 12 Einstellungen und Meinungen von DGKS/P gegenüber Forschungsanwendung
......................................................................................................................79
Tabelle 13 Themen für gewünschte Fortbildungen in der Pflegeforschung und wissenschaft ....................................................................................................82
Tabelle 14 Intensität der Vermittlung von forschungsrelevanter Inhalten während der
Ausbildung.......................................................................................................97
Tabelle 15 Themen die in der Ausbildung einführend oder ausführlich behandelt werden
sollen ............................................................................................................ 101
Tabelle 16 Korrelation nach Spearman: Einstellung zwischen Akademisierung und ob
Forschung für die Krankenpflegepraxis relevant ist ............................................. 105
122
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Abbildungen:
Abbildung 1 Beteiligung an Forschung (Quelle: Mayer, 2011, S. 57)......................... 4
Abbildung 2 Mitwirkung an Forschung (Quelle Mayer, 2011, S. 60, vgl. Burns et al.,
2005, S. 8) ....................................................................................................... 4
Abbildung 3 Flussdiagramm Literaturrecherche ....................................................30
Abbildung 4 Teilnahmestatistik der Befragung ......................................................53
Abbildung 5 Forschungsanwendung durch DGKS/P................................................60
Abbildung 6 Anwendung von aktuellen Forschungsergebnissen in den letzten 2 Jahren
......................................................................................................................61
Abbildung 7 Top 10 Bereiche aus denen die angewendeten Forschungsergebnisse
stammen .........................................................................................................62
Abbildung 8 Quellen für Informationen ................................................................65
Abbildung 9 Top 5 Fortbildungsthemen ................................................................83
Abbildung 10 Mann - Whitney - U - Test: Unterschied in der Einstellung zwischen
DGKS/P mit und ohne akademische Ausbildung - Wie relevant ist Forschung
in der
Krankenpflegepraxis? ...................................................................................... 103
Abbildung 11 Mann - Whitney - U - Test: Unterschied in der Einstellung zwischen
DGKS/P mit und ohne akademische Ausbildung - Soll Gesundheits- und Krankenpflege
ein forschungsbasierter Beruf werden? .............................................................. 104
123
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
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Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
11. Abkürzungsverzeichnis
DGKS/P
Diplomierte/r Gesundheits- und Krankenpfleger/in
DNQP
Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege
EBN
Evidence Based Nursing
EBP
Evidence Based Pratice
GuKG 97
Gesundheits- und Krankenpflegegesetz 1997
n=
Summe der Stichprobe
NBNI
National Board of Nursing, Midwifery and Health Visiting
SPSS
Statistical Package for the Social Sciences
TE
TeilnehmerIn bei Frage "Wünsche bei der Einführung von Pflegeforschung
im Arbeitsbereich"
TFF
TeilnehmerIn bei der Frage nach förderlichen Faktoren
THF
TeilnehmerIn bei der Frage nach hinderlichen Faktoren
TSAP
TeilnehmerIn bei der Frage "Statements zu Forschungsanwendung und Pflegewissenschaft"
131
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12. Anhang
12.1. Fragebögen
12.1.1. Erlaubnis zur Verwendung des Fragebogens
132
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12.1.2. Originalfragebogen von Breimaier et al. (2011)
133
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134
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12.1.3. Fragebogen Gallistl 2015
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12.2. Offene Kommentare aus der Befragung
12.2.1. Statements: Akademisierung und Pflegewissenschaft/forschung
Nummer
TSAP 1
TSAP 2
TSAP 3
TSAP 4
TSAP 5
TSAP 6
TSAP 7
TSAP 8
TSAP 9
TSAP 10
TSAP 11
TSAP 12
TSAP 13
Aussage
Akadem. Pflege hat leider kein Interesse an der Pflege am Patienten
Akademiesierung ist sicher gut, aber viele Personen vergessen dann leider über
den Tellerrand hinauszusehen, werden keine Tätigkeiten mehr durchgeführt, die
anscheinen dann nicht mehr ihren Niveau entsprechen
Akademiker sind im praktischen Berufsbereich oft handwerklich unbrauchbar
Akademisierte gehen nicht in die PFLEGE!!!!!
Akademisierung als Zugang zum Pflegeberuf zu sehen ist denkbar schlecht, Akademisierung im Anschluss an Grundausbildung wäre wünschenswert, Forschungsanwendung findet selten statt da entweder selten relevante Forschung
stattfindet bzw. im gegebenen klinischen Setting personelle Ressourcen fehlen
Akademisierung bringt sicher Unruhe in ein Team, da sich einige ungerecht behandelt fühlen. Wenn ich mich nicht spezialisieren möchte bleib ich nur eine
'einfache Schwester'.
Akademisierung der Pflege würde die Profession Pflege vorantreiben, findet theoretisch statt, aber praktisch fehlt es noch viel an Verständnis und Umsetzungswillen von Forschungsergebnissen. Wichtiger Ansatzpunkt: nicht nur zukünftige
Pflegende akademisch ausbilden sondern auch bereits diplomierte Pflegekräfte
vermehrt zu diesem Thema schulen/weiterbilden. Grundlagen könnten durch
Fortbildungen weitergegeben werden und Bewusstsein, Einstellung und grundlegende wissenschaftliche Kenntnisse sind unumgänglich damit die Akademisierung der Pflege eine Chance hat.
Akademisierung erhöht den Stellenwert der PP und damit die Zusammenarbeit
im interdisziplinären Team, Forschung und das Lesen von Artikeln erweitert den
Horizont und regt zur Selbstreflexion an
akademisierung in diesem Bereich äußerst wichtig!!
Akademisierung ja - aber Zugang sollte auch ohne Matura möglich sein!
Akademisierung prinzipiell gut, jedoch fraglich wenn plötzlich "jede_r" akademisiert ist
Akademisierung sehr wichtig für die Zukunft unseres Berufes, Forschung gut Themenauswahl wichtig
Akademisierung sowie Forschungsanwendung für die Kompetenzvertiefung und
Kompetenzerweiterung des Berufes unabdingbar.
151
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
TSAP 14
TSAP 15
TSAP 16
TSAP 17
TSAP 18
TSAP 19
TSAP 20
TSAP 21
TSAP 22
TSAP 23
TSAP 24
TSAP 25
TSAP 26
TSAP 27
TSAP 28
TSAP 29
Akademisierung speziell in Bezug auf die Forschung sinnvoll! Von der Forschungsfrage bis zu relevanten Ergebnissen ist es ein "breiter" Weg und vielen
verlässt der Mut! Forschungsergebnisse sind oft auch zu interpredieren oder
nicht aussagekräftig.
Akademisierung verliert den Bezug zur Pflege. So ziemlich jeder der mit Pflegewissenschaft zu tun hat, hebt komplett ab und hat keine Ahnung mehr davon
wie es ist am Bett zu stehen!
Akamdemisierung JA, jedoch von der Basis aus. d.h.: zuerst DGKP und dann studium, das ist völlig okay. Nicht nur studieren und dann Vorgesetze werden ohne
Ahnung was am Bett/am Patienten gearbeitet wird!
Alles schön und Gut , es wird viel Geforscht u.alle werden Akademisiert ( sehe
ich nicht nur neg. auch pos.) , aber unsere Klienten bespr. ihre Propleme mehr
mit anderen Berufsgruppen ( z.B.: H&B Dienst , Reinigungspersonal usw.)
Als "frisch" diplomierte DGKS mit BScN fällt es im Team schwer über Forschung
und Wissenschaft zu sprechen, da dies oft von Kollegen belächelt/beneidet/ignoriert wird. Stationsleitung sieht BScN als sehr positiv und hat dementsprechend große Erwartungen an mich.
Als gesamtes Konzept in allen Pflegesparten soll die Akedemisierung passen.
als nächstes kommt die Matura für das Reinigungspersonal!! Matura hat keinen
pos Einfluss auf die Qualität der Pflegenden , im Gegenteil junge Menschen mit
Lernprobleme die sozial sehr angergiert sind haben keine Möglichkeit mehr diesen Beruf zu erlernen!!
Ansich eine gute Sache, jedoch zu wenig Unterschied des Curriculums um die erheblichen Kosten des Nachholens zu gerechtfertigen
aus jetztiger sicht hat die fortschreitende Akademisierung der Pflege kaum Auswirkungen auf die Praxis! und auch die notwenidige erhöhung der Bezahlung hat
nicht stattgefunden (was ja in anderen Berufsgruppen ein Thema ist, ist bei der
Pflege unbeachtet geblieben), pflegespezifische Themen sind noch immer nicht
in der Pflege verortet (Pflegeeinstufungen), es fehlt die Kompetenzverteilung für
eine schon lange notwendige extramurale betreuung (ANP ),
Bedenken darüber wer in Zukunft die Pflege übernehmen wird
Bei der Anwendung akademischer Grundlagen und Wissens entsteht meiner
Meinung nach eine zu große Distanz in der Beziehung zum Patient/Mitarbeiter/Mensch.
Berufsbild verändert sich, DGKS/P verliert den Zugang und den Bezug zu den Pat.
Beweise, Argumente....
bis die Forschung in der Praxis ankommt ist, wird es noch Jahre dauern!!!
Braucht man für Ethik eine Matura?
Der Patient wird dadurch in den Hintergrund gerückt, viele machen das dann nur
um wo angemeldet zu sein und nicht weil sie den Pflegeberuf gerne machen
wollen.
152
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
TSAP 30
Der persöhnliche Kontakt zum Menschen geht verloren!!!
TSAP 31
Der Spagat zwischen Akademisierung und den täglichen Bedürfnissen des Patienten muss überbrückt werden können.
TSAP 32
der Spagat zwischen Theorie und Implementierung ist unabdingbar. Der Elfenbeinturm muss verlassenen werden um in der Realitäten Anwendung zu finden
DGKS Bild wird verändert, muss DGKS Aufschulungen machen gegenüber akademisierte Pflege trotz langer Dienstjahre, DGKS verliert den Umgang mit dem Patienten. Anhöhung des Gehalt ?
Die "Verwissenschaftung" der Pflege macht den Anschein als würde sie sich zunehmend hinter den Schreibtisch und weg von der Praxis und vor allem dem Patienten zu bewegen. Die Praxis scheint immer mehr in den Hintergrund zu treten. Grundsatz Wissenschaft geht vor Praxis ist nicht immer positiv zu beurteilen.
Die Adademisierung an sich ist wichtig, es gibt aber nur sehr wenig Anwendungsmöglichkeiten und nur wenige Spitäler werden sich einen Pflegwissenschaftler leisten. Weites ist es in Wien so, das es keine Honorierung dafür gibt.
D. h. die se Personen werden nach dem normalen Schema bezahlt. Im Pflegealltag ist es wichtiger gut ausgebildetes Basispersonal zu haben und keine Akademiker für diese Pflegepersonen besteht kaum Bedarf auf den Stationen.
Die Akademisierung ist aus berufspolitischer Sicht unbedingt zu forcieren, ExpertInnen in der Pflege sind für die zukünftigen Herausforderungen unbedingt erforderlich, Vernetzung von Theorie und Praxis wird in unserem Haus sehr gut gelebt und umgesetzt.
Die Akademisierung ist ein wichtiges Standbein für unsere Entwicklung im Berufsbild
Die Akademisierung ist gut . Es sollte aber auch die bisherige Form der Ausbildung bestehen bleiben. Krankenschwester/pfleger ist ein praxisbezogener Beruf.
Die Praktika während des Studium sind aber nicht so umfangreich wie bei der
"normalen Ausbildung". Das ist schade. Nur Studium ist meiner Meinung nach
der falsche Weg, da man vielen, die keine Matura haben, den Weg dadurch versperrt.
Die Akademisierung sollte ERST nach der DGKS/ DGKP Ausbildung und nach paar
jähr.klinischer Praxis stattfinden.Jeder, welcher sich dazu entschließt weiter zu
studieren, auch eine Ahnung von klinischen Alltag hat. Nicht wie jetzt, da kommen Pflegewissenschaft Studierende, welche null Ahnung haben, was sie da lernen und noch besser, keinen Bezug zum Patienten bzw.Angehörigen finden. Zum
Forschung: Study Nurse Beruf soll auch als Berufbezeichnung geben, diese Pflegekräfte sind nämlich wichtiges Personal in der Forschung sowie in der Klinik.
die Akademisierung, bzw die Aussicht auf die in Zukunft einzige Möglichkeit in
Verbindung mit einem SDtudium in diesen Beruf einzusteiegn, halte ich für problematisch, weil ich in dieser doch sehr kuzen Zeit, viele Studierende gesehen
habe, die wieder ausgestiegen sind. Die Vorbereitungen auf einen sozialen Beruf
in den Maturaklassen ist leider sehr hinkend. Forschung halte ich für wichtig, der
Einbezug des Wissens aus jahrelanger Berufserfahrung ist dabei unerlässlich eine
Akademisierung ist dabei für mich nicht zwingend.
TSAP 33
TSAP 34
TSAP 35
TSAP 36
TSAP 37
TSAP 38
TSAP 39
TSAP 40
153
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
TSAP 41
TSAP 42
TSAP 43
TSAP 44
TSAP 45
TSAP 46
TSAP 47
TSAP 48
TSAP 49
TSAP 50
TSAP 51
TSAP 52
TSAP 53
TSAP 54
TSAP 55
TSAP 56
Die diplomierte Pflege hat sich zu einem sehr hochqualifizierten Beruf entwickelt. Es ist höchste Zeit, dass die Ausbildung auf Hochschulniveau stattfindet,
um die Qualität für die PatientInnen halten zu können.
Die Einstellung der Pflegepersonen verändert sich zum negativen. z.B. kamen
Äußerungen von Auszubildenden sie wären nicht zum Hintern auswischen da.
die Entlohnung müsste auch dementsprechend einer Akademisierung angepasst
werden
Die Pflege am Bett rückt in den Hintergrund!!!!!!!
Die Pflege am Krankenbett sollte nicht untergehen- was ich befürchte.
Die Pflege am Patietenten hat höchste priorität! Die Pflege leidet darunter, da
die Akademisierten glauben sie wären was besseres!! (Nicht alle)
Die Pflege ist oft sehr Arbeitgeberlastig in ihren Entscheidungen, Mithilfe der
Akademisierung hoffe ich , dass ein neues Bewußtsein der Pflege entstehen
kann
die Pflege sollte in der Grundbasis verbessert werden und darin zuerst der
Schwerpunkt gelegt werden;
die Praxis darf in der Ausbildung nicht an Relevanz verlieren
Die PRAXIS darf nicht verloren gehen!
Die Praxis lebt von der Forschung und umgekehrt
Die Stärkung der Basis (Tätigkeiten am Patienten);ist sehr wichtig da fehlt oft die
Wertschätzung den gute Forschung kann nur gemeninsam erfolgen PRAXIS und
Forschung soll eine Einheit ergeben
Die Umsetzung hätte schon längst erfolgen sollen!
Diplomkrankenschwester haben die PATIENTEN gepflegt > und nicht den PC !
Dringend notwendig!!
dringend notwendig, weil schon längst überfällig.
TSAP 57
Durch Akademisierung werden immer mehr "Chefs" kommen und keiner will direkt am Pflegebett beim Patienten arbeiten
TSAP 58
Durch die Akademisierung wird die Versorgung des Patienten nicht verbessert.
Die Zeit für die Akademisierung fehlt bei der direkten Versorgung des Patienten.
Durch die Forschungsanwendung kann das profesionelle Bild der Pflege verbessert werden, indem pflegerische Phänomene beleuchtet und wissenschaftlich
begründet werden können.
Durch die zunehmende Hochaltrigeit und Multimorbitität ist die Pflege in Zukunft verstärkt gefordert. Forschungsergebnisse können dabei helfen, die optimale pflegerische Betreuung zu gewährleisten. Die Pflege muss von try&error
wegkommen und endlich evidenzbasiert atbeiten und ihre Tätigkeiten ausrichten.
TSAP 59
TSAP 60
154
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
TSAP 61
TSAP 62
TSAP 63
TSAP 64
TSAP 65
TSAP 66
TSAP 67
TSAP 68
TSAP 69
TSAP 70
TSAP 71
TSAP 72
TSAP 73
TSAP 74
TSAP 75
Durch Kompetenzerweiterung und sehr hohe Verantwortung muss auch eine
Pflegeperson in der Lage sein Anwendungen zu beobachten, zu erklären und
wissenschaftlich abzudecken.
dzt Stand auch Ausbildungsstand Österreichs ist mäßig / ebenfalls bei BSC. Abschließende
eher eine UNIVERSITÄRE- Ausbildung anstatt einer FH
ein "Gefühl-Gespür" für Patienten kann kein Studium bringen. Genau das vermise ich bei manchen jungen Pflegekräften, welche studieren, können wunderbare Studien, Berichte schreiben, jedoch ein Gespür für den Patienten fehlt. da
sehe ich eine "Schieflage" .
Ein Leitfaden wäre schön um Grundlagen zu diesem Thema zu erfahren. Eine
Plattform zu Pflegearbeiten
Eine Akademisierung ist notwendig, der Übergang soll gut geplant sein.
Eine reine Akademisierung bringt nichts, es müssen auch die entsprechenden
Posten geschaffen werden, folglich ist unser Pflegesystem zu überdenken. Ich
sehe da eine Möglichkeit in Richtung primary nursing. Keinesfalls darf eine Akademisierung dazu führen, dass Pflegekräfte "kleine Ärzte" werden. Da muss man
im (derzeit noch bestehenden) mitverantwortlichen Tätigkeitsbereich aufpassen.
Einerseits empfinde ich die Akademisierung als Fortschritt, andererseits glaube
ich auch dass Menschen ohne Matura sehr gute PflegerInnen sein können. Weiters stellt sich für mich die Frage wie Dipl. Pflegepersonal weiter aufsteigen kann
bzw. wie lange eine Ausbildung dauert um den BSC zu erlangen und ob dies auch
berufsbegleitend möglich ist.
Einerseits finde ich es sehrt positiv und notwendig. Aber es muss eine Gleichstellung mit den jetztigen DGKS/P geben
Einerseits positiv, andererseits wird mit neuem Pflegegesetz angestrebt den
%ualen Anteil an Diplompersonal in den Krankenanstalten zu verringern, da dies
aus Finanzierungsgründen durch "günstigeres" Personal ala Pflegeassistenz/Pflegefachassisitenz verdängt werden wird.
einsatz von ANP auf der Klinik vom sehr großem Vorteil, guter Verbund zwischen
Theorie und Praxis
Es bedarf einer gesetzlichen Verankerung, die Motivation/Zeit/Geld/Anerkennung zu forschen (solange die Pflege untereinander nicht zur Pflegeforschung
steht, wird sich dieser Bereich nie etablieren - Theorie und Praxis klaffen leider
noch enorm auseinander), weiters eine adäquate anerkannte Interessensvertretung
Es besteht die Befürchtung, dass wenn man sich zu sehr auf Forschung konzentriert, nurmehr die Allgemeinheit und nicht mehr den Patienten/Menschen
im Einzelfall gesehen wird.
Es geht nicht um den Akademischen Grad, dass jemand gut arbeitet, sondern um
die Praxis und um die Menschlichkeit. Es sollte nicht nur Akademisierte DGKS/P
geben.
es ist mir wichtig zu erwähnen das es wichtig ist das auch ohne Akademisierung
unser Selbstwert steigen muss!
155
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
TSAP 76
TSAP 77
TSAP 78
TSAP 79
TSAP 80
TSAP 81
TSAP 82
TSAP 83
TSAP 84
TSAP 85
TSAP 86
TSAP 87
TSAP 88
TSAP 89
TSAP 90
TSAP 91
TSAP 92
Es ist oft auffallend, dass Auszubildende in Bachelor- Ausbildungen sehr großes
Theoretisches Wissen haben, dieses jedoch nur bedingt umsetzen können.
es ist schon lang erforderlich das hier endlich 100%akademisierung betrieben
werden
Es ist wichtig, dass die Pflege vom "Dienen und Helfen" befreit, dass geht aber
nur durch qualifizeirte Fort-Weiterbildung und Akademisierung
es sollte der Praxisbezug nicht verloren gehen!
Es sollten weiterhin auch diejenigen die aus welchen Gründen auch immer keine
Matura haben, die Ausbildung zur DGKS machen können
Es wird höchste Zeit, unseren Beruf DGKS/P zu akademisieren!
Fachspeziefische akademisierung -> ja bitte!! D.h. nicht unbedingt Pflegeforschung notwendig!
Finde es sehr schade, dass Interessenten ohne Matura der Zugang zum Pflegeberuf deutlich erschwert wird.
Finde ich toll das auch in diesem Beruf durch die akademisierung die wertigkeit
vom Beruf steigt. Anderer seits steckt diese Ausbild meiner Meinung nach noch
in den Kinderschuhen!
Finde ich wirklich sehr spitze und unbedingt notwendig.
Fokus loegt bei den Studenten sehr auf Visite etc. aber die eigentliche Pflege
wird als minderwertig betrachtet, aber auch wenn die Pflege von anderen
durchgeführt wird, ist man als Gruppenverantwortliche auch für die Pat. verantwortlich und man sollte sich bei Wunden etc. sämtl Veränderungen schon auskennen, . Auch Wundmanager sind nicht immer da. Daher sollte die Pflege nicht
so unterbewertet werden. Empathie und sozialer IQ werden nicht allein durch
Akademisierung werworben.
Forschung anzuwenden in der Pflege ist unabdingbar. jedoch müssen dafür in
den meisten Organisation die Rahmenbedingungen (zeitliche Ressourcen ect . )
angepasst werden. ansonsten sehe ich keine Chance für die professionalisierung
der Pflege
Forschung ist ohne Akademisierung nicht möglich
Forschung ist wichtig aber um man sollte sich zuerst mit der Pflege beschäftigen
und auch gearbeitet haben
Forschung ist wichtig für die Weiterentwicklung in unseren Beruf, v.a. um immer
auf den neuesten Stand zu sein, jedoch ist die Praxis und langjährige Erfahrung
ebenso wichtig, wird jedoch leider heut zu Tage nicht mehr geschätzt, das spürt
man immer mehr v.a. bei den akademischen Schülern - die Arbeit am Pat. ist bei
diesen scheinbar im Hintergrund.
forschungsanwendung finde ich positiv.Akademisierung-Personalschlüssel?Pflege geht vom Patientenbett weg.
Forschungsanwendung: Ja gerne. Aber nur mit voller Untestützung des ganzen
Hauses und Teams.
Akademisierung: An sich eine gute Sache, langfristig die
Zukunft, zur Zeit ein einziges Chaos ohne reale Arbeitschancen. Viel Geld für
eine Ausbildung die keinen zusätzlichen Verdienst plant.
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Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
TSAP 93
TSAP 94
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TSAP 99
Für die zukünftige Qualitätssicherung unumgänglich!
für jene die keine Matura haben u.o. das Diplom als zweiten Ausbildungsweg
nutzen wird es dadurch sehr schwierig einzusteigen.(Älter als 25J)
Fürchte eine Verschiebung der Aufgaben einer DGKS mehr hin zum administrieren und dokumentieren als zur eigentlichen Tätigkeit der Pflege - Spaltung der
Berufsgruppe in gut (mit Bacelor und schlecht ohne Bachelor)
Ganz Ehrlich teilweiser sinnloser Ausbildungsinhalt ,bezogen auf die Krankenpflegeschule was man über Pflegeforschung lernt.Inhalte waren wie man verschiedene Arten von Interviews Experten blablabla Interviews führt, Studien
auszuerten etc.,alles viel zu kompliziert geschrieben,im Großen und Ganzen ein
drum herum Gerede, wo man nicht mehr weiß wo der Anfang und das Ende ist.
Ich dachte Pflegeforschung sei dazu da neue Pflegetechniken zu erlenen bzw. zu
entdecken wie Basale Stimulation oder Kinästhetik, das gabs ja schon vor der
Pflegewissenschaft!!!, meine damalige Lehrerin konnte mir nichts sagen, was die
Pflegeforschung seitdem neu dazugewinnen konnte!Meine ganz persönliche
Meinung zu Pflegeforschung.
Gehört vielmehr in der Pflegealltag implementiert und wertgeschätzt
Gesetzliche Grundlagen und Praxis sind oft nicht vereinbar
Gestiegene Anforderungen benötigen höhere Qualifikationen
TSAP 100 Gibt zuviel Personal in den höheren Ebenen u zuwenig die tatsächlich am Patienten ... die Arbeit verrichten!!
Glaube, dass vielen Menschen, die eine Ausbildung zur DGKS/P machen möchten, die Chance dadurch genommen wird. Ebenso meine ich, wenn ein Haus nur
TSAP 101
mehr nach Pflegewissenschaftlichen Prinzipien geführt wird, die Pat. zu kurz
kommen, da sich die Zeit immer mehr um das Dokumentieren und forschen
.....dreht.
TSAP 102 Grosse Umstellung für ältere Fachkräfte, nach Umstellung sicher ein grosser Gewinn
Grundausbildung leider zu ungenügend, um mit KollegInnen forschungsbasiert
TSAP 103
zu arbeiten. Führungskräfte haben kaum KnowHow um Forschung zu unterstützen. Evidence-based Management noch kein Thema in Österreich.
TSAP 104 Grundpflege wird immer mehr vernachlässigt und das Gespür für den Menschen
geht verloren.
Grundsätzlich ist eine Akademisierung der Pflege anzustreben. Allerdings unter
den Voraussetzungen, dass die breite Masse des Pflegeberufs nicht durch weniTSAP 105 ger qualifierte Ausbildungen ersetzt wird (z.B.: die angedachte Pflegelehre). Ausserdem muss dem diplomierten Personal durchwegs ermöglicht werden diese
Akademisierung berufsbegleitend zu erlangen. Sonst wird dem Großteil der im
Berufsleben stehenden Pflegekräften nie diese Möglichkeit geboten.
Grundsätzlich nicht schlecht da Österreich im internationalen vergleich noch etTSAP 106 was nachhinkt, allerdings stellt sich für mich die Frage, was mit den DGKP "geschieht", die nicht (mehr) die Möglichkeit einer Akademisierung haben). Fachliche Wertigkeit/ Kompetenzen und Befugnisse?
157
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Gute Ausbildung ist immer von Vorteil, jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass
eine akademisierte Pflegeperson die im Tagesgeschehen vollkommen eingeteilt
ist, auch Forschungsarbeiten übernimmt. Engagierte Mitarbeiter werden dazu
TSAP 107
auch Freizeit nützen müssen. jedoch wie nachhaltig wird das sein? Eine Pflegewissenschaftlerin pro Klinikum, die Forschung betreibt, die Pflegepersonen über
Ergebnisse informiert, mit den Pflegepersonen zusammenarbeitet, das kann ich
mir sehr gut vorstellen und ist auch realistisch.
Gute Sache, allerdings wird es bei der derzeitigen Stellung der Pflege keine AkTSAP 108
zeptanz für Forschung geben. Die Pflege wird trotz Akademisierung nicht mehr
umsetzen können, wenn Ärzte ihre Präferenzen durchsetzen wollen.
TSAP 109
TSAP 110
TSAP 111
Hallo, ich habe nix gegen die Akademisierung, solange die Pflegeperson ihr Wissen auch in der Praxis anwenden kann. Ich komme aus der ehemaligen DDR und
da war die Ausbildung zu KS ein Studium. LG
Hätte schon vor 20 Jahren stattfinden sollen.
höchste Zeit, dass Österreich sich den internat. Entwicklungen anpasst
TSAP 112 Ich befürchte, dass durch die Akademisierung die Bereitschaft am Pat zu arbeiten abnimmt
Ich bin der Meinung, dass die Pflegetätigkeit an sich am Patienten verloren geht,
TSAP 113
wir viel zu viel am Computer sitzen und dokumentieren, anstatt uns um die Patienten zu kümmern. Und dies wird mit der Akademisierung sicher nicht besser.
Ich bin derzeit in der Ausbildung zum mittleren Management. Studien sind sehr
TSAP 114 zeitintensiv, kritisch und aufwendig zu lesen. Daher wäre es sehr hilfreich, wenn
es schon ausgewertete Studien von kompetenten Kollegen zur Verfügung gestellt werden könnten.
Ich denk das ein Umdenken in der Basis wie auch im Management passiert! PfleTSAP 115 gewissenschaft wird als essentielles Werkzeug erkannt um Patienten so gut wie
möglich zu versorgen und Pflegehandlungen messbar zu machen. Auch im Sinne
der PPR messbar und erfassbar.
TSAP 116 Ich denke, dass der Weg uns nicht in eine bessere Akzeptanz und Höherstellung
führt
Ich fand die Akademisierung immer wichtig, zeigt auch das tatsächliche TätigTSAP 117
keitsgebiet der Pflege, welches wesentlich umfangreicher ist, als wir selber
manchmal wahrnehmen.
ich finde das die Akademisierung mit einer vernünftigen Novele des Gesetzes
TSAP 118
einhergehen sollte (z.B. Stoma und Wundversorgung im Eigenverantwortlichen
Tätigkeitsbereich)
Ich finde das Pflegewissenschaft und Pflegeforschung umfangreich im Rahmen
von Fortbildungen in Institutionen angeboten werden sollte. Viele PP können
mit diesen Begriffen alleine nichts anfangen. Daher glaube ich auch, dass die
TSAP 119
Angst vor der Akademisierung der Pflege teilweise so groß ist. Außerdem gibt es
in vielen Institutionen keine Arbeitsplätze für Personen, die gerne in der Forschung tätig wären. Gerade aber von solchen Personen, würde das PP enorm
profitieren.
158
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Ich finde die Akademisierung der Pflege in der heutigen Zeit absolut notwendig ,
TSAP 120 das gesamte Bild der Pflege hat sich geändert und die Gefahr mit sehr viel theoretischem Wissen wenig in die ganzheitliche Pflege des einzelnen Patienten umzusetzen wird dadurch leider immer größer
Ich finde die Akedemisierung auf der einen Seite positiv, da ich der Meinung bin
das es durchaus nicht schadet wenn man ein paar Lebensjahre mehr mitbringt,
TSAP 121 (was aber durchaus nichts mit der Lebenserfahrung zu tun hat). Andererseits
weiß ich nicht ob dann die Praxis die beigebracht wird noch so intensiv ist, ich
würde mir wünschen das die Praxisstunden trotzdem in der Menge beibehalten
werden, da vieles wirklich nur auf Station gelernt und geleehrt wird.
TSAP 122 Ich finde eine Akademisierung des Pflegeberufes zwingend notwendig, um den
Berufsstand zu heben.
TSAP 123
Ich finde eine Aufwertung des Pflegeberufes gut.
Ich finde es ist nicht notwendig - wenn man sich den zukünftigen Tätigkeitsbereich ansieht, hat das nur mehr wenig mit "richtiger Pflege" zu tun, so wie man
es vor 10 Jahren noch gelernt hat.
Ich finde es schön, wenn es zur akademisierung der Pflege kommt. Trotzdem
TSAP 125
sollten auch diese Pflegepersonen ein gewisses Maß an praktischer Erfahrung
und Wissen am Krankenbett vermittelt bekommen - sie hinken alle hinten nach.
TSAP 124
TSAP 126
Ich finde, die Beziehung zum Pat. geht verloren, weil man den Mensch nicht
mehr als Ganzheit annimmt. sondern ihn in kleine Häppchen, die Probleme machen oder haben, unterteilt und kategorisiert.
TSAP 127 Ich hab selbst das Bachelorstudium abgeschlossen und denke, dass ich viele
Dinge im positiven Sinne hinterfrage und nicht einfach nur mache.
TSAP 128 Ich habe die Befürchtung dass der Patient zu kurz kommen wird. Das Dokumentation noch mehr in den Vordergrund kommt als jetzt schon.
Ich halte die Akademisierung der Pflege für sehr wichtig. Nur dadurch können
wir langfristig eine adequate Versorgung für pflegebedürftige Menschen zur Verfügung stellen. Es braucht die Koordination durch die DGKS/P um die vielen BeTSAP 129
dürfnisse unserer zunehmend älter werdenden Gesellschaft, den geringer werdenden finanziellen Resourcen und der Laienpflege in Einklang zu bringen.
Pflege kann das zukünftig zur bewältigen, wenn sie über wissenschaftliche Methoden und Erkenntnisse verfügt.
Ich halte nur dann davon was wenn die Akademisierten Kollegen von der Ausbildung nicht gleich in eine Führungsposition kommen sonder auch zuerst einige
TSAP 130
Jahre am Patientenbett gearbeitet haben. Man kann meiner Meinung nach nicht
führen wenn man von seinem Fach nur in der Theorie bescheid weis (das sehe
ich übrigens in allen Berufsgruppen so).
Ich möchte gerne den Menschen pflegen und neue Studien praxisorientiert umTSAP 131 setzen und nicht selbst noch mehr dokumentieren und schreiben müssen. Ich
habe die Befürchtung, dass die Krankenschwester bald mehr ein SekretärInnenJob ist
Ich persönlich halte es für schwierig, erfahrene DGKS/P ohne Bsc und junge
TSAP 132
DGKS/P mit Bsc gekonnt zu vereinen, so dass alle davon profitieren und kein
Neid entsteht
159
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Ich sehe die Akademisierung der Pflege als einen wichtigen Schritt, um im interdisziplinären Team auf einer Stufe mit den anderen Berufsgruppen zu stehen
TSAP 133 (gehobener medizinischer Dienst). Die Kompetenzen und Aufgabengebiete der
Pflege erweitern sich zunehmend und dadurch ist Forschung wichtig und notwendig. Die Skepsis dieser Entwicklung gegenüber ist in der Praxis nach wie vor
vorhanden, jedoch denke ich, dass diese mit der Zeit schwinden wird.
TSAP 134
ich sehe die Akademisierung positiv, aber nur wenn sie richtig durchgeführt wird
TSAP 135
TSAP 136
TSAP 137
TSAP 138
TSAP 139
TSAP 140
TSAP 141
TSAP 142
TSAP 143
TSAP 144
TSAP 145
TSAP 146
Ich sehe es als Aufwertung in unserer Branche an zusätzlich gibt es bessere Aufstiegsmöglichkeiten. In vielen anderen EU -Ländern geschah dieses bereits viel
früher. Wir sollten der aktuellen Situation standhalten können.
Ich studiere Pflegewissenschaft und beschäftige mich sehr mit Pflegeforschungsergebnissen!
Ich wünsche und allen dass wir in Zukunft ausreichend Pflegepersonen ausbilden
können
Ich wurde DGKS, weil ich gerne MIT Menschen und AM Menschen arbeite. Ich
habe das Gefühl, dass wir immer mehr in die Organisation abgleiten.
im Bereich des gehobenen Dienstes für GuK ist es meiner Meinung nach unabdinglich, über ein gewisses Maß an Auffassungsgabe und Multitasking zu verfügen, welches durch eine vorangegangene akademische Ausbildung eher gewährleistet werden kann.
Im Grunde finde ich es als positive Entwicklung - aber dem diplomierte Personal
würde ich persönlich die Möglichkeit zur Akademisierung ermöglichen
Im Vordergrund der Pflege sollte immer noch der Mensch stehen und das praktische Arbeiten am Patienten. Die Zeit am Patienten darf nicht durch weitere administrative Aufgaben (Formulare ausfüllen etc.) gekürzt werden. Nur duch den
nahen Patientenkontakt erfahren wir die Bedürfnisse des individuellen Menschen und können unsere Aufgaben gezielt verrichten. Es sollte nicht alles standardisiert werden. Die Pflege findet am Bett und nicht im Büro statt!
In der ausbildung zu wenig praxis - daher gehen frisch diplomierte mit weniger
erfahrung in die arbeit wo sie dann extreme probleme haben, sich zu adaptieren
leider. Dies habe ich leider schon gesehen
In Vorarlberg ist die Akademisierung der Pflege dort, wo sie in Wien schon vor ca
10 Jahren war... Wird oft von Ärzten gefürchtet. Wird großteils belächelt, macht
den Pflegepersonen in der Praxis Angst vor dem Bachelor der ans Bett kommt,
viele Vorurteile...
In Zukunft werden wir immer mehr fundiert beweisen müssen, warum wir was
tun und mit welcher Wirkung
Ja zur Akademisierung. Nein zur unstrukturierten "österreichischen" Lösung
Keinen Bezug zur Pflege
TSAP 147 längst an der Zeit; Angst von Seiten der Ärzteschaft; Es gibt noch weinig genaue
Infomationen zur Durchführung der akademisierung;
TSAP 148
Leider sind Umsetzungen neuer Erkenntnisse aufgrund des ständigen Personalmangels kaum durchführbar. Man ist schon froh, wenn man es schafft, die
Grundbedürfnisse der Pat. abdecken zu können.
160
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
TSAP 149
TSAP 150
Leider steht die Pflege immer hinten an. Zu benachbarten Ländern sind wir teils
Jahrzehnte im Verzug. Es sollte dringend eine starke Vertretung in die Politik eingebunden sein.
Leider werden einfache Themen manchmal sehr verkompliziert
TSAP 151 Leider werden Forschungsergebnisse in der Praxis aus Unwissenheit nicht angewandt
TSAP 152
Man braucht sich nicht mit dem Patienten beschäftigen, ein Computer tuts auch
TSAP 153 Man erhält den Eindruck, dass Personen mit akademischen Grad recht wenig
Praxiserfahrung haben.
TSAP 154
TSAP 155
TSAP 156
TSAP 157
TSAP 158
TSAP 159
TSAP 160
Meiner Meinung nach werden DGKP zu weit vom Patientenbett abgezogen.
Grundgedanke der Gesundheits-und Krankenpflege geht verloren. Positiv finde
ich die erweiterten Tätigkeitsbereiche.
meiner Meinung zur Zeit noch sehr unausgereiftes System (Schule, FH, Gehaltsschema???)
MeinVorschlag wäre das man mit 15 Jahren schon in der Krankenpflegeschule
beginnen würde, und diese Schule mit Matura und Allgemeinem Diplom für Gesundheits und Krankenpflege abschließen würde, so wie es in anderen höherenSchulen auch gemacht wird, wie z. B HAK; HLW: HTL danach kann man selber
entscheiden ob man noch ein Studium machen will oder nicht. Ich denke der Abschluss mit Matura würde schon ein enormer anstieg des Ansehens dieses Berufes sein und würde das Niveau sehr heben. Ob alle mit einem Studium enden
sollen halte ich für übertrieben.
Mich interessieren im Speziellen Forschungen bzw. Studien im komplementären
Bereich; Aromapflege, Therapeutische Berührung, Basale Stimmulation
Mir fehlt noch die Vorstellung von Vorteilen dadurch bzw. was genau sich
dadurch ändert.
Mit der Akademisierung wird der Mangel an Pflegepersonen nicht verbessert
werden
Mögliche 12monatige Ausbildung zur Gewinnung der Akademisierung für DGKS
ab Diplomierung 1995 berufsbegleitend oder blockweise
TSAP 161 Notwendig um forschen zu können, gleiche Augenhöhe mit anderen akademischen Berufen, mehr Qualifikation
Nun ja in der Pflege machen es die KollegInnen schon immer so ;o). ProblemaTSAP 162
tisch sehe ich auch dass an GuKPS Lehrpersonal oft keine akademische Ausbildung hat.
TSAP 163 nun kann endlich den Stellenwert, der Pflege, im Gesundheitssystem aufgezeigt
werden
Nur Pflegewissenschaften/forschung allein machen die Qualität der Pflege und
deren Ansehen nicht besser. Wichtig ist, dass Wissenschaft/Forschung in der
Praxis auch relevant und anwendbar sind. Forschung sollte nicht nur hinterm
TSAP 164
Schreibtisch und im Lesen von etlichen Fachartikeln bestehen, sondern auch am
Krankenbett durch eigene Erfahrung betrieben werden. Eine gute Pflege begründet sich nicht nur auf theoretischen Hintergrundwissen, gleichermaßen wichtig
sind Erfahrung und ein gewisses Gespür.
TSAP 165
oft wird mehr geschrieben,der Patient wird nicht gefragt und beobachtet
161
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
Pflege braucht eine Professionalisierung und vor allem eine (geschriebene) Geschichte. Weiters schafft die Akademisierung eine Reflexion mit der eigenen,
aber auch anderen Berufsgruppen. Kommunikation findet auf einer höheren
TSAP 166 Ebene statt. Das Selbstbewusstsein steigt. Das Auftreten gegenüber anderen
Vertretern im Gesundheitswesen (Berufsgruppen, Versicherungen, Politik...)
wird besser und so weiter und so fort. Hier liesen sich noch viele PRO-Akademisierungsgründe auflisten. Eventuell einen eigenen (offenen, qualitativen) Fragebogen dafür machen?!
TSAP 167 Pflege hat nichts mit einem Akademietitel zu tun, wichtig ist die Zuwendung am
Patienten und kein Titel kann das.
TSAP 168 Pflege hat viel mit Menschlichkeit zu tun, weniger mit dem akadem. Grad, den
die DGKS/der DGKP hat.
TSAP 169 Pflege MUSS aufgewertet werden, da sie zunehmend in den ärztl. Bereich eingreift
TSAP 170
pflege soll pflege bleiben
TSAP 171
TSAP 172
TSAP 173
TSAP 174
TSAP 175
TSAP 176
TSAP 177
Pflegeakademie Barmherzige Brüder Wien in Zusammenarbeit mit der UMIT Hall
in Tirol bieten das beste Bildungsangebot meiner Meinung nach Österreichs!
Tolles Lehrkonzept! Tolle Vortragendd, Intern sowie Extern. Viele Praktika in
Laufe der 3 1/2 Jahre Ausbildung. Sehr sinnvoll in gegensatz zur FH Wien /
St.Pölten.
Pflegen so wie ich es lernte gibt es nicht mehr- die Zeit für den Pat wird minimiert durch massive Schreibarbeit!(gesetzlich abgesichert zu sein) nach Pat Befragungen ist jedoch nur der persönlichen Kontakt,das offene Ohr,...das was sie
brauchen u nicht mehr bekommen. Was hilft ein Akad Titel diesen Pat - ich
selbst habe erlebt, das eine Einserschülerin im Umgang mit Pat versagt! Für
Menschlichkeit brauch ich keine hohe Ausbildung, das Berufsbild im Wandel
aber für den Pat ist das sicher nicht!
Positiv, da der Stellenwert des Berufes dadurch gehoben wird. Es sollte jedoch
auch das Gehalt angepasst werden.
Prinzipiell ist Akademisierung gut, jedoch leidet der Bezug zur Praxis, und zur
Grundpflege!
Prinzipiell ist die Akademisierung der Pflege als sehr positiv zu betrachten, obwohl leider angemerkt werden muss, dass dies in der breiten Mehrheit der älteren, auf Stationen arbeitenden Pflegenden anders gesehen wird. Insofern war
es, insbesondere als Schüler nicht oder nur gegen viel Widerstand möglich neue
Erkenntnisse aus der Forschung bzw. der Schule in der Praxis umzusetzen. Weiters, habe ich die Erfahrung gemacht, dass man eher ablehnend behandelt wird,
wenn man berichtet, dass man Pflegewissenschaften studiert. Ich hoffe sehr,
dass durch die Umstellung mehr Evidenzbasiertes Pflegen zustande kommt und
auch Bacchelor auf Station akzeptierter werden.
Prinzipiell sehe ich die Akademisierung des Pflegeberufes als positiv, dennoch
habe ich mit Schülerinnen und Schülern der Akademie bereits sehr negative Erfahrungen im stationären Bereich gemacht. Mir wurde als PA der Station von
den Schülern erklärt was in ihrem Kompetenzbereich liegt und welche Arbeiten
sie nicht verrichten werden.
schlecht empfinde ich es, wäre die Ausbildung nur mehr rein akademisch/ theoretisch bzw würde die Spezialausbildung zur Kinderkrankenschwester entfallen
162
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
TSAP 178
Schon längst überfällig!!!!
Sehr wichtiger Schritt um international vergleichbar zu sein. Vor allem die §15
Umsetzung und weiterführend ANP Etablierung ist sehr notwendig um eine rasche und lückenlose sichere und adäquate Patientenversorgung gewährleisten
zu können (z.B.: Wundmanagment gehört zur Gänze in den Kompetenzbereich
TSAP 179 der Pflege=> denn med. Personal ordet jene Wundprodukte an, die die Pflege
vorgibt. Das System führt sich so adabsurdum=> Themen des Machtverlustes bei
den Ärzten ist ein großes Thema. Grundsätzlich ist der Praxis zu vermitteln=>
Pflegeforschung lebt idealerweise von Fragen und Inputs aus der Praxis!!! Es
sollte an dem Gefühl gearbeitet werden, dass die Pflegeforschung Ergebnisse
und etwas "Gutes" für die Pflegepraxis schafft! Danke.
TSAP 180
Sinnloser Systemwandel der durch die Politik zum scheitern verurteilt ist
TSAP 181 sollten besseren Übergangsmöglichkeiten für DGKPP geschaffen werden um zu
einer Akademisierung zu gelangen
TSAP 182
Spaltet den Pfelgeberuf in zu viele Einheiten
TSAP 183
TSAP 184
strukturierter Vorgang wäre wünschenswert gewesen
teilweise wenig bis kein Interesse an aktueller Pflegeforschung im Team
Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis ist eine große Herausforderung
füt die Beteiligten - wird in der Praxis oft von eigenen KollegInnen nicht akzepTSAP 185
tiert; zeitliche Ressourcen fehlen oft - Auseinandersetzung mit Wissenschaft in
erster Linie in der Freizeit; Vermittlung der Ergebnisse an KollegInnen durch PP
aus der Praxis wird von diesen oft leichter verstanden
TSAP 186
Übergeordnete Pflegekraft auf akademischer Basis; dann DGKS, usw.....
TSAP 187
unnötig
Usere Studenten haben ein völlig falsches Bild von den Tätigkeiten ihres zukünfTSAP 188 tigen Berufes. Sie glauben, dass sie nicht mehr waschen, sauber machen, essen
eingeben und vieles mehr müssen. Ich habe den Eindruck, das sich unsere Studenten für die Tätigkeiten, die wir als "normale" DGKS ausführen zu schade sind.
TSAP 189 viel mehr Aufklärung erforderlich - es herrscht Angst davor degradiert zu werden
ohne akademische Abschlüsse
TSAP 190 Was wird mit DGKS/P geschehen, die schon länger im Berufsleben stehen und
keine Akademisierung haben?
Wenn weltweit akademisierte Kolleginnen und Kollegen arbeiten, ist es an der
Zeit, dass auch die deutschsprachigen Länder diese Möglichkeit dem Großteil
der Pflegekräfte bieten, die Stellenpläne dürfen dann jedoch nicht mit Hilfskräften so aufgefüllt werden, dass nur ein kleiner Teil der eingesetzten Pflegekräfte
TSAP 191
eine akademische Ausbildung hat. Es wäre wünschenswert, wenn es ein Modulsystem gäbe, nach dem die Ausbildung absolviert werden kann, um "Sackgassen" zu vermeiden. Das bedeutet für mich, dass Pflegekräfte mit Berufserfahrung und Weiterbildungen auch ohne Matura in ein Studium einsteigen können im Sinne vom Bologna_Prozess.
163
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
TSAP 192
wer pflegt noch wenn keiner mehr am Bett beim Patient steht?
TSAP 193 Wer soll Ihrer Meinung nach mit akademischen Grad direkt am Krankenbett arbeiten wollen???
TSAP 194
wer wird in zukunft pflegen???
TSAP 195 Wesentlich ist die Vernetzung zwischen Praxis und Theorie/Forschung und der
SINN für die Patienten/Pflegepersonen
TSAP 196
wichtig für den Stellenwert der Pflege, soll ernst genommen werden!
TSAP 197
Wichtig ist - in Augenhöhe mit dem Arzt zu arbeiten
TSAP 198 Wichtig ist nicht nur das wissenschaftliche Arbeiten und die Theorie, sondern
auch der Bezug zur Praxis und zu den Patienten.
TSAP 199
Wichtige Weiterentwicklung des Pflegeberufes
Wie soll ich sagen: Durch die Akademisierung der Pflege nimmt der Beruf einen
höheren Stellenwert in der Gesellschaft ein !! Auch wird die Pflege hoffentlich
TSAP 200
nicht mehr von dem Bereich Medizin unterdrückt, sondern als gleichwertiger Beruf gesehen! Ich persönlich hätte noch das Glück ohne Matura den Beruf DGKS
ausüben zu können!!
TSAP 201 Wir brauchen Prakt. veranlagte DKKS, Es wird zu einen Pflegekräftemangel durch
die lange Ausbildungszeit kommen.
TSAP 202
Wir sollen mehr am Patienten arbeiten
TSAP 203
Wir sollten mehr nicht weniger Zeit am Patienten arbeiten
TSAP 204 Wird an der Basis langsam wahrgenommen, der direkte Bezug auf Pflegeforschung in der Praxis kommt noch nicht immer an
wird in der praxis nicht als "relevant" gesehen. damit meine ich im dienstalltag.
TSAP 205 man muss arbeiten können und den betrieb am laufen halten. mehr scheint
mein arbeitgeber nicht von mir zu wollen. angebotene fortbildungen wiederholen sich.
TSAP 206
Wird in Österreich noch zu wenig gelebt! Schade darum!
TSAP 207 Wissen ist Macht! Macht kommt von machen..., richtig machen durch fundierte
Erkenntnisse!
TSAP 208
Wissen ist Macht, nicht nur Forschung
TSAP 209
TSAP 210
TSAP 211
TSAP 212
zu schlecht bezahlt. Voreingenommene "ältere KollegInnen".
Zu viele Studien, keine gute Auswahl der Teilnehmerinnen
Zu wenig Bezug zur Praxis
Zugänge für Diplomiertes Persional sollten erleichtert werden. Derzeit ist die
Ausbildung in Pflegewissenschaft - wenn man zusätzlich berufstätig sein will nur mit enormen Kosten möglich.
164
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
zur Akademisierung. Pflege, Versorgung und Behandlung kranker/verletzter
Menschen ist nach wie vor ein praktischer Beruf. Verstand und Empathie helfen
Hände und Füsse Maßnahmen und Bedürfnis orientiert einzusetzen. Dabei ist jeTSAP 213 der Patient als ganzer Mensch und Individuum zusehen. Was heißt: Standards
sind gut und hilfreich aber nicht auf jeden 1 zu 1 anwendbar. Aufmerksamkeit
und Flexibilität sind unerläßlich. Überraschungen gibt es immer wieder. Viel zu
wissen ist gut - wenn es sich mit der Praxis verbindet - gut. Wenn nicht dient es
niemandem.
zur Akademisierung: es gibt viele Tätigkeiten in der Pflege für die man keinen
akadem. Titel braucht wie z.B. Körperpflege, Leibschüssel austragen, ein gutes
Gespräch führen oder zuhören. Bei Medikamenten, Verbänden und Salben
TSAP 214
braucht es sowieso eine ärztliche Anordnung. Wichtige würde ich finden großes
Augenmerk auf die Praxis in der Ausbildung zu legen. Außerdem kann man
jenachdem wo man arbeiten spezielle Kurse od. Fortbildungen machen (Kinesiologie, Wundmanagement, etc)
TSAP 215 Zur Zeit ist es noch kein ausgereiftes System -> Die Pflege im allgemeinen
braucht eine starke Vertretung, sonst bleiben wir ewig im Schatten der Ärzte.
TSAP 216
zuwenige Praktika!!!!
12.2.2. Statements: Einführung von Pflegewissenschaft/-forschung im Arbeitsbereich
TE 1
Pflege in verschiedenen psychiatrischen Krankheitsbildern
Forschungszugänge - um eigene Forschung zu machen
Migration, Psychiatrische Pflege
Psychiatrische Pflege im transkulturellen Kontext
Anneldung in Forschugnsteams
Psychiatrische Pflege im Alterv
CFP (Call for papers)
TE 2
Ganzheitspflege
körperliche Erkrankung und Psyche
richtige Information und Kommunikation mit Patienten
Schmerz ( auch im Zusammenhang mit Psyche )
Sterbebegleitung
TE 3
TE 4
erfolgt bereits
Veröffentlichungen und Präsentationen sind vom Dienstgeber erwünscht und
werden gefördert
Unterstützung durch Managementebene ist gegeben
Dienstposten diesbezüglich wurden eingeführt
APNs gibt es bereits
arbeitserleichternd
nachvollziehbar
dadurch Zeit sparen
schneller Gesundungsprozess
165
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
TE 5
TE 6
TE 7
TE 8
Motivation und Begeisterung einer breiten AnwenderInnengruppe
ausreichend Zeit für Diskussionen
Begleitung während des Implementierungsprozesses
laufende Evaluierung
Gerontologie
Hämatologie/Onkologie
Wundversorgung
Demenz
Umsetzbarkeit dieser Ergebnisse
Relevante Ergebnisse
Maßnahmenkatalog zu den Ergebnissen zur einfacheren Einführung
Akzeptanz der Ärzte
mehr Zeit zur Umsetzung
mehr alternative Therapien
Unterstützung auf Ärztlicher Basis
TE 9
einfach und verständlich formulierte Übermittlung der Ergebnisse
einheiltliche Umsetzung fürs gesamte Haus
Sinnhaftigkeit muß für alle MA nachvollziehbar sein
TE 10
genügend Zeit, das Team darauf vorzubereiten
Ansprechpartner in der Umsetzung
Schon Teilnehmer bei der FOrschungsfrage sein, für bessere Identifikation
TE 11
Ausreichend Zeit um sich mit der Thematik auseinander zu setzen
Ansprechpersonen /Gruppen um zu Diskutieren..
Mentor/ Supervisor
TE 12
wirklich praktisch,nicht theoretisch!
immer den Patienten an erster Stelle
Ergebnisse als Erleichterung im Pflegealltag
TE 13
TE 14
TE 15
TE 16
TE 17
TE 18
Schmerz
Sturz
chron. Wunde
woher kommen die Ergebnisse?
welche Erfolge gibt es?
Begleitung durch die Forschung
Information über das Forschungsergebnisse
Wie ist das Ergebnis zustande gekommen?
Was soll sich wie ändern.
Ausreichend Personal um es ordentlich umzusetzen
Die notwendigen Materialien
Unterstützung der Kollegialen Führung
ausreichende Begleitung
Zeitressource
richtige Instrumente (Dokumentation etc)
genügend information
einheitliche umsetzung
relevante studien
166
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
TE 19
TE 20
klare Vorgehensweise
das ganze Team ist involviert und zieht an einem Strang
Profit für die Patienten
Pflegequalitätserhebung
Unplementierungtsstrategien
Primary Nursing
TE 21
Ergebnisbearbeitung bei Dienstbesprechungen
Empfehlung der Stationsleitung zur konsequenten Umsetzung für alle im Team
postoperative Mobilisation
TE 22
Transkulturelle Erfahrungen
Soziologische Aspekte
Philosophische Erörterungen im Zusammenhang mit dem Berufsbild
TE 23
leicht im Arbeitsalltag um.-und einsetzbar
um es richig umsetzten zu können-dementsprechend geschult und aufgeklärt zu
sein
nur Sinnhafte Dinge einsetzten
TE 24
TE 25
TE 26
TE 27
TE 28
TE 29
TE 30
TE 31
TE 32
Schulung (wenn notwendig)
Ansprechpersonen bei Fragen
Netzwerk, wo mann sich austauschen kann.
praxisrelevante Tipps zur Umsetzung
verständliche Darstellung
Nachschlagewerk
ausreichend Information
Zeit um Ergebnisse in den Alltag einzubinden
Nachbesprechungen,
AnsprechpartnerIn
Zeitressource
Mitarbeit
Zeit zum Umsetzen
ausreichende Information
Mitarbeit
Interesse/ Offenheit der Kollegen
Unterstützung der Kollegen
konstruktive Kritik
Informations FB
Mitarbeit
Kennzahlen
gute Information
Ansprechpersonen/Experten
gutes Konzept
regelmäßig Jour fix
Begleitung bzw. Ansprechperson, wenn ein neues Thema eingeführt wird
Feedback
167
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
TE 33
Genügend Zeit um dies auch umsetzen zu können
Im Team Érgebnisse besprechen, bzw. muss es jedes Teammitglied umsetzen um
Erfahrunsgberichte zu haben, bzw. eigene Ergebnisse/Beobachtungen machen.
TE 34
Umgang mit Demenzkranken
Sturzvermeidung
Decubitusprophylaxe
TE 35
dass es gemeinsam besprochen wird
dass es gemeinsam evaluiert wird
dass man gemeinsam entscheidet wie man die Theorie in die Praxis umsetzt
TE 36
Infoveranstaltung für alle MA von den Forschern
Unterstützung an der Basis von den Forschern um Unklarheiten direkt zu besprechen
dass die Praxis IMMER miteinbezogen wird
TE 37
das es praktikabel ist
das ganze Team informiert ist
das ganze Team danach arbeitet
TE 38
regelmäßige Evaluierung/ Aktualisierung der Ergebnisse
Akzeptanz aller Kollegen zur Veränderung in der Praxis
Besprechungen im Team zur gemeinsamen Umsetzung der Ergebnisse
TE 39
gute Aufbereitung, damit für alle verständlich
ausreichend Zeitressource zum Implementieren
Begleitung durch Pflegewissenschaftler
TE 40
Weiterleitung
Versuch der Umsetzung
Ausreichend Zeit der Umsetzung,Weiterleitung
TE 41
Entlassungsmanagement
Hygiene zu aktuellen Themen (multiresistente Keime - neue Erkenntnisse)
Assessmentinstrumente (Einschätzung von Risiken, Aufnahme, Insterdisziplinäre
Zusammenarbeit)
TE 42
interdisziplinäre Zusammenarbeit
entsprechende Entlohnung
Anerkennung und Unterstützung vom Unternehmen
TE 43
TE 44
TE 45
TE 46
Besprechung der Ergebnisse vor der Einführung
zu erwartende Verbesserungen besprechen
Warum wurde die Studie erstellt?
Was soll das bringen
Fort- u. Weiterbildung
Transparenz
Themen aus der Aromapflege
Schmerz
168
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
TE 47
TE 48
TE 49
TE 50
TE 51
TE 52
TE 53
TE 54
TE 55
TE 56
TE 57
TE 58
TE 59
TE 60
TE 61
TE 62
TE 63
TE 64
TE 65
TE 66
TE 67
genaue Information aller Mitarbeite
Mentoring bei der Umsetzung durch die Pflegewissenschaft r
Unterstützung
Kontrolle
Umsetzung durch ALLE Pflegepersonen in diesem Bereich
Informationsveranstaltung dazu
Regelmäßige Evaluierungen
Gemeinsame Projekte
Teambesprechungen zu diesem Thema
Gegenseitiger Austausch
Zeit dafür
Fachleute zur Unterstützung
Schmerz
Ernährung
positive Auswirkungen messbar
einschulung laufend
Therapeutische Berührung in der Palliativpflege
Aromapflege zur Symtomkontrolle und Wohlfühlbereich in der allgem. Ges.- und
Krpfl
Gibt es Forschungsergebnisse in der Psychiatrie Pflege, Suizidalität
Aromapflege
genaue Information
Ansprechpartner
Zeit dafür
Zugang zu Computer/Bibliothek
Höhere Patientensicherheit
Zufriedene Mitarbeiter
Schmerzmanagement
Wundmanagement
nich zu zeitaufwendig
verständlich
Outcome der Pflegediagnostik auf die Praxis
Verschiedenste Prophylaxen in der Pflege
Unterstüzung der Führungskräfte
Unterstützung der KollegInnen
ausreichend Information
Unterstützung bei der Umsetzung in der Praxis
Praxisnähe
Umsetzbarkeit
Schmerzen
Psychohygiene
notwendige Zeitressourcen
notwendige Personalressourcen
169
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
TE 68
Realistische Ziele
Maßnahmen mit praktischem Bezug
TE 69
Klare Erläuterung der Ergebnisse für Mitarbeiter, spezielle für jene ohne pflegewissenschaftliche Bildung
Klare Einführung der Mitarbeiter in neue Arbeitsschritte die durch die Ergebnisse
entstehen
TE 70
TE 71
TE 72
TE 73
TE 74
TE 75
Information
gute Umsetzung
kompetente Ansprechpartner/in
gute Einführung
die MÖglichkeit, es im Team gemeinsam bzgl. praktischer Umsetzung und Implementierung zu erarbeiten
ggf. finanzielle Unterstützung seitens des Dienstgebers
profisionelle Begleitung
genügend Zeit
Ausreichende Information (wieso? warum?)
Genaue Info über weiteres Vorgehen
einbindung aller mitarbeiter
externe ansprechperson
TE 76
Genügend Zeit um die in den Berufsaltag integriern zu können
Eventuell einen Coach der einen die erste Zeit bei der Umsetzung in den Altag
hilft.
TE 77
Besprechung im Team über die Umsetzung
Evaluierung im Team nach Umsetzung
TE 78
TE 79
TE 80
Praktische Umsetzung
Erleichterung für den Patienten zB Arbeitsabläufe
Praktikabilität
Einfache Anwendbarkeit
Präsentation worauf basierend die Ergebnisse eingeführt werden
Eine Evaluation der Implementierung
TE 81
Gute Schulungen vorher
Dass das gesamte Team die Ergebnisse übernimmt und anwendet
TE 82
dass alle MitarbeiterInnen den gleichen Wissensstand haben und die Forschungsergebenisse im Plenum übertragen werden mit Zeit zur Diskussion udn Fragen
Begleitung der Einführung
TE 83
dass, die Pflege darüber informiert wird in Form von Dokumenten
begleitete Einführung in der Station
TE 84
TE 85
Nichtmedikamentöse Schmerztherapie
Aromapflege in der Praxis/Wohlfühlaspekt
Ergebnisse Pflegephänomen
anwendungen
170
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
TE 86
wissenschaftliche Begleitung
TE 87
Vor Einführung, im Rahmen einer Teambesprechung Vorstellung des Ergebnisses.
TE 88
unterstützung durch Pflegewissenschaft im ganzen Prozess
TE 89
TE 90
TE 91
TE 92
TE 93
TE 94
TE 95
TE 96
TE 97
Umsetzung neuer Ergebnisse
transparenz
Schmerzstandart
Schmerz, Dekubitus, Hautpflege
Schmerz
praxisrelevant
Praxisorientiert
Praxisnahe, Durchführbar
Praxisnahe Implemetierung
TE 98
Praxisbezogene und vor allem schrittweise Umsetzung
TE 99
präoperatives Beckenbodentraining - Nutzen
TE 100
noch bessere Differenzierung bei der Schmerzanalysierung(Schmerzskalen meist
vom Pat. nicht richtig einschätzbar.
TE 101
TE 102
TE 103
TE 104
Möglichkeit der Umsetzung
Mehr Assessmentcenter
kA
in praxis nahe
TE 105
Ich bin stv. Leitung und QM-Manager & zertifiz. Risikomanager einer ZSVA
TE 106
TE 107
TE 108
TE 109
TE 110
Hilfe bei Umssetzung
gutes Informationsmanagement
gute, praxisrelevante Information
gute Umsetzbarkeit
gut infromiert zu werden
TE 111
Geräte für Ergebnisüberprüfung, was die Funktionstüchtigkeit von Medizinprodukten betrifft.
TE 112
genug Zeit für die Einführung, Wahl der Einführung, viel Wissen darüber
TE 113
TE 114
TE 115
TE 116
genaue Information darüber
genaue Information
dzt. Unterstützung und Begleitung
Die nötige Zeit der Implementierung
171
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
TE 117
demenz
TE 118
Definierte Stellen für Pflegewissenschaft in den Spitälern und Pflegeheimen
TE 119
Anwendbarkeit in Praxis, überhaupt informiert werden darüber
TE 120
TE 121
TE 122
Anweisungen und Richtlienien
Ansprechpartner zu haben
Zeit zur UMSETZUNG
TE 123
Zeit Mitarbeiter ins "Boot holen" zu können, nichts überstützen
TE 124
weitere Informationen bzgl Sturzrisiko
TE 125
Verständnis u. Akzeptanz des Ergebnisses - nachvollziehbarkeit
TE 126
Verständlichkeit
TE 127
Unterstützung, Wertschätzung, Geldressourcen,
TE 128
Unterstützung bei der Umsetzung in die Praxis
TE 129
Unterstützung bei der Umsetzung
TE 130
UnterstützerInnen - Opinion Leader - brauchen definierte Zeit zusätzlich für Implementierung und Evaluierung
TE 131
Umfassende Präsentation für alle lesbar gemacht.
TE 132
Strukturierte und einheitliche Vorgehensweise
TE 133
Ressourcen (Personal, Zeit) für die Umsetzung
TE 134
realistisch umsetzbare Theorien in der Praxis
TE 135
Praxisrelevanz
TE 136
Praxisorientierter Umgang mit Schmerz unter Einbeziehung der Forschungsergebnisse
TE 137
TE 138
praxisnahe Anwendung
Praxisbegleitung
TE 139
Präsentation der eingeführten Ergebnisse anhand der durchgeführten Forschung
TE 140
TE 141
TE 142
offenes Team
mehr Interesse der KollegInnen an der Basis
mehr Geld dafür
172
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
TE 143
Komplementäre Pflege, Pflegemethoden, Schmerz
TE 144
TE 145
TE 146
Komplementäre Gesundheitspflege
kompetente Begleitung
klare, einfach verständliche Schreibweise
TE 147
klare Durchführungsanordnungen durch übergeordnete Stellen
TE 148
klare Arbeitsaufträge, Praxisnahe Ergebnisse die einfach umzusetzen sind
TE 149
TE 150
TE 151
klar, effektiv, zuverlässig
Informationen dazu
Information, aktive Mitarbeit, Zeit
TE 152
Hygiene im OP ( rasieren im Op, OP wäsche wechseln - wie oft, Op Handschuhe
wechseln - wie oft?...)
TE 153
gute Umsetzung
TE 154
Gute Begleitung durch kompetente Ansprechpartner.
TE 155
gute Aufklärung
TE 156
Genaue Information und praxistaugliche Umsetzung
TE 157
genau Einführung wie es umgesetzt werden kann
TE 158
TE 159
TE 160
TE 161
TE 162
TE 163
TE 164
TE 165
TE 166
Gehaltserhöhung
Geeignetes Konzept
Evaluierungen
Evaluierung der Ergebnisse
Es werden Aspekte eingeführt
Erleichterung für den Pflegealltag,
Ergebnis
einfache Umsetzung in die Praxis
Diese Frage verstehe ich nicht
TE 167
die evalueirung über das Wie.Was und wirkung ,ob ressourcen sparend..ob der
Patient diese gelebte anwendung spürt!! und vieles mehr
TE 168
dass das Team zeigt genug Motivation und Bereitschaft davon zu profitieren
TE 169
Dass das mittlere Pflegemanagement auch dahinter steht
173
Forschungsanwendung durch Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger in der Pflegepraxis
Herausforderung für die Personal- und Organisationsentwicklung
TE 170
Dass dann daraus genaue Richtlinien und Handlungsleitlinien werden, wo sich
jede/r daran zu halten hat
TE 171
Das Mitarbeiter darüber in Kenntnis gesetzt werden. Oft werden Neuerung in LL
übernommen, gerade hier wäre Aufklärung wichtig, damit dafür auch ein Verständnis entwickelt werden kann.
TE 172
das alle MitarbeiterInnen gleiche Informationen erhalten
TE 173
Beratung für Tumorpatienten im HNO Bereich
TE 174
Begleitung bei der Einführung
TE 175
Ausführliche Informationen aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Verpflichtung
zur Anwendung für alle
TE 176
TE 177
Aufklärung aller Mitarbeiter
Aufklärung
TE 178
Anwendung und Akzeptanz des gesamten Teams
TE 179
TE 180
alltagstauglich durchführbar
Unterstützung der Leitung bei der Umsetzung
174
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